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Fanfiction

Das schwere Erbe der DeVilliers - Zweifel

von Menelya

Kapitel 7 - Zweifel

Am darauffolgenden Morgen erwachte Hermione früher als sonst. Ihr Schlaf war unruhig und Alpträume plagten sie, welche sie in regelmäßigen Abständen aufschrecken ließen. Nach ihrem letzten Traum, in dem Todesser das Grab ihre verstorbenen Adoptiveltern ausgehoben hatten und diese mit dessen Gebeinen einen Trank brauen wollten, beschloss sie sich nicht mehr hinzulegen, sondern stattdessen den Tag früher als sonst beginnen zu lassen.
Das Gute daran war, dass sie das Getuschel und Gekicher von Lavender und Parvati im Bad nicht ertragen musste und dass sich auch beim Gang zum Frühstück kaum Schüler in den Gängen befanden. Umso erstaunlicher war es für sie, dass sie vor dem Eingang zur großen Halle Malfoy und Blaise stehen sah, die offensichtlich schon länger warteten.
Malfoy erblickte sie und Hermione verlangsamte kurz ihren Schritt – sein Blick! Malfoys Blick war eiskalt! Doch nur kurz verweilte er auf ihr, bevor er wieder den Gang hinter ihr absuchte.
Sie kam näher und begrüßte die Beiden vorsichtig: „Guten Morgen? Stimmt irgendwas nicht?“
Malfoy bewegte sich kein Stück, nur seine Augen huschten zu ihr: „Alles bestens…“ Seine Stimme war gepresst und kalt, was ihr suggerierte, dass eben nichts bestens war. Sie hoffte auf eine befriedigendere Antwort seitens Blaise, doch dieser blieb stumm neben seinem Freund stehen.
Er verzog nur entschuldigend seine Augenbrauen nach oben und formte mit seinem Mund ein stummes: „Upsi…“ Hermione wollte noch einmal Malfoy ansprechen, doch dieser räusperte sich lauter als es sein müsste und beachtete sie nicht mehr.
„Dann halt nicht…“, murmelte Hermione vor sich hin, als sie Kopf schüttelnd in die große Halle ging, um dort mit den wenigen Schülern zu frühstücken. Am Gryffindortisch saßen nur drei Erst- oder Zweitklässler, so genau konnte es Hermione nicht bestimmen, und Colin Creevey, der sich unbehaglich wegdrehte, als Hermione näher kam. Traurig sah sie zu Boden – sie wusste nicht, dass auch Colin sie mied.

Sie setze sich in einiger Entfernung und begann zu Essen, während sie sich wunderte, warum Malfoy heute Morgen so stinkig war. Immer wenn sie bemerkte, dass jemand die Halle betrat, blickte sie auf, ob es diesmal Malfoy und sein Freund waren. Auf wen wartete Malfoy und warum war er so sauer – was war gestern Abend wohl noch passiert, nachdem er in die Kerker verschwunden war? Wenn er Stress mit einem Slytherin hatte, warum wartete er dann bei der Treppe?
Und dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen – BLAISE!!! Sie sprang auf und ließ ihr halbes Honigbrötchen ungeachtet zurück. Zum Glück standen die Beiden noch genauso wie zuvor neben dem Durchgang.
„Könnte ich bitte kurz mit dir sprechen, Malfoy?“, sagte Hermione ungeduldig.
Unwillig sagt dieser: „Na, dann schieß mal los.“
Hermione sah sich kurz um und fragte dann etwas leiser: „Unter vier Augen…“
Kurz verschwand die Kälte aus Malfoys Augen und er sah sie fragend an, doch nachdem er kurz überlegt hatte, sagte er: „Nicht jetzt. Ich hab noch was zu erledigen!“ Warum musste eine Konversation mit ihm nur so schwierig sein?
Hermione stellte sich direkt vor ihn und fragte nochmal – diesmal höflicher: „Bitte, Malfoy. Es wäre mir wirklich wichtig, dass wir jetzt reden!“
Skeptisch sah er sie an und Blaise murmelte ihm seitlich zu: „Ja, du solltest vielleicht auch ihre Sicht der Dinge anhören.“
Abwechselnd blickte Malfoy Blaise und Hermione an und entschied dann, darauf einzugehen: „Gut, gehen wir.“ Hermione lächelte ob dieses kleinen Sieges während sich Blaise grinsend verabschiedete und innerlich jubelte, da er endlich frühstücken gehen konnte.

Draco steuerte den leeren Klassenraum an, in dem er letzte Woche den Brief seiner Mutter gelesen hatte und fragte sich, was Hermione nun von ihm wolle. Doch kurz bevor sie die TĂĽre erreichten, sah er die Person, auf die er gewartete hatte - Cormac McLaggen.
Auch Hermione erkannte ihn und wollte Malfoy sogleich abhalten, etwas Blödes zu tun. Sie schnappte nach seiner Hand und wollte ihn wegziehen, doch Malfoy war kräftig und bewegte sich keinen Zentimeter. Stattdessen wartete er wie das Objekt seines Zorns näher kam.
„Malfoy, es gibt überhaupt keinen Grund für deine Wut!“, zischte Hermione ihm zu, doch dieser ignorierte sie vollkommen.
Als McLaggen nah genug war, pöbelte Malfoy: „Na, McLaggen, du Abschaum. Ich dachte schon, du traust dich nicht mehr hier runter!“ Hermione, die immer noch Malfoys Unterarm umklammerte, bemerkte wie sich seine Muskeln anspannten und sein Arm vor Zorn zitterte.
„Warum sollte ich mich vor dir verstecken, Malfoy? Ich wusste ja, dass es dir nicht schmecken würde, dass ich Hermione näher kommen will.“ McLaggen säuselte angeberisch, so wie er es immer tat und Hermione verzog genervt ihr Gesicht. Bevor sie jedoch sagen konnte, dass sie dies in keinster Weise wollte, riss sich Malfoy los und zielte mit seinem Zauberstab auf McLaggens Gesicht.
„Halt deine Klappe, du Wurm! Sie gehört zu mir! Ist das klar? Du wirst sie in Zukunft weder anfassen, noch anquatschen … nicht mal ansehen! Hab ich mich klar genug ausgedrückt?“
Hermione atmete kopfschüttelnd durch… Merlin, war dieser Mann besitzergreifend! Und warum musste er immer so maßlos übertreiben? McLaggen beeindruckte Malfoys Ansprache wohl weniger, denn er kümmerte sich nicht um Malfoys erhobenen Zauberstab und kam einfach näher.
„Weißt du Malfoy… von einem Slytherin lasse ich mir gar nichts verbieten. Und solange Hermione ihr deutlich offenes Interesse nicht verliert, werde ich mich mit ihr vergnügen!“
Mit einem Laut ausbrechender Wut schrie Malfoy: „Arghhh… Sectumsempra!“
Doch diesmal war Hermione gefasst und schrie zeitgleich: „Protego!“ und sofort baute sich vor McLaggen ihr Schild auf, auf dem Malfoys Fluch abprallte.
Sie eilte zwischen die beiden und brüllte Malfoy an: „Sag mal spinnst du? Du wirst überwacht, also reiß dich zusammen! … Das klär ich!“ Dann drehte sie sich um und schon in der Drehung verpasste sie McLaggen eine schallende Ohrfeige.
„Mit mir vergnügen? Deutlich offenes Interesse? Was, verdammt noch mal, stimmt mit deiner Wahrnehmung nicht? Ich verabscheue deine Annäherungsversuche! Ich gehe dir aus dem Weg und ich gehe verdammt noch mal nie auf deine Sprüche ein! Also sei so klug und verschwinde jetzt, bevor ich Malfoy das beenden lasse, was er vorhatte!“ McLaggen grinste verschmitzt und zwinkerte Hermione zu, bevor er sich in die andere Richtung davon machte.
War das zu fassen? Hermione konnte nur hoffen, dass Malfoy seine Geste nicht sah, da Hermione dazwischen stand und er ein paar Meter entfernt war. Als Hermione wieder auf Malfoy zuging, sah sie dass er immer noch mit geballten Fäusten McLaggen hinterher starrte.
Erst als dieser hinter einem Durchgang verschwand schrie er auf und seine Faust schlug mit aller Kraft gegen die Schlosswand. Hermione hörte das Geräusch brechender Knochen und lief zu ihm. Sie nahm seine Hand, die von der rauen Wand etliche offene Wunden aufwies.
Sie zweifelte wie so oft an seinem Verstand und wollte ihn fragen was das sollte doch er kam ihr zuvor: „Warum hast du ihn beschützt? Diesen Bastard? Warum hast du nicht mich ihn schlagen lassen?“ Hermione sah auf das Blut, das von den Wunden auf seiner Hand auf den Boden tropfte und sah ihn skeptisch an. Das musste unglaublich wehtun, doch sah man ihm das nicht an, stattdessen sprach er immer noch von McLaggen.
„Weil du sonst von der Schule verwiesen worden wärst! Ich kenne zwar den Fluch nicht, aber ich kann mir vorstellen, dass er ihm geschadet hätte. Und falls er schwarzmagsich gewesen wäre, hätte die Verbindung zu deinem Vater gereicht, um dich dafür nach Askaban zu befördern. Und jetzt halt still…“
Hermione brachte ihren Zauberstab in Position und dachte: „Episkey“. Malfoys Platzwunden schlossen sich und seine Knochen heilten ebenso – der kurze Schmerz, der den Zauber begleitete ließ Malfoy kurz zucken, doch kam kein Laut über seine Lippen. Malfoy schloss und öffnete seine Faust und sah betreten zu Boden.
„Du solltest mir also dankbar sein… für beides…“ Malfoy sah sie an, wie sie ihn streng anblickte und musste schief grinsen: „Das sollte ich wohl…“ und Hermione war sich sicher, dass er wohl sonst nichts mehr sagen würde und schnaubte.

Hermione sah die Geschichte als erledigt an und wollte aufbrechen doch Malfoy schnappte ihre Hand, wirbelte sie herum, sodass sie an der Wand lehnend zu stehen kam und legte beide Hände neben Hermiones Kopf, während er langsam näher kam. Erschrocken legte Hermione ihre Hände an seine Brust und wollte ihn wegschieben.
„Was wird das, Malfoy?“, stammelte sie und ärgerte sich, dass sie zu wenig Kraft hatte um seine durchaus muskulöse Brust daran zu hindern näher zu kommen.
„Ich soll mich doch dankbar zeigen …“ grinste er spitzbübisch und leckte sich die Unterlippe.
Panisch fuchtelte Hermione mit den Händen und duckte sich unter ihm hindurch um zu entkommen.
„Doch nicht so! Nur weil ich nicht will, dass du nach Askaban kommst, heißt das nicht dass ich … naja du weißt schon… also lass das.“
Klopfenden Herzens wollte sie schnell der Situation entkommen und kündigte an: „Wir sollten gehen, ehe sich die Gemälde doch entscheiden die Situation zu melden.“
Malfoy grinste immer noch wissend und fragte: „Und du willst ganz sicher nicht? So besorgt wie du warst?“ und als Hermione sich nur abwandte und sich aufmachte rief er ihr noch hinterher: „Hey Moment! Nicht so schnell… Du schuldest mir noch was! Zwei Mittagsbesprechungen sind ausgefallen…“ Hermione stampfte wütend auf – sie wusste, dass das noch kommen würde.
„Nun gut, aber komm endlich mal hier weg. Sie sah wie die Bewohner der Gemälde miteinander tuschelten und sie ahnte, dass sie diejenigen waren, die die Schüler kontrollierten und Dumbledore von etwaigen Fehltritten berichteten. Sie wunderte sich allerdings warum der Kampf gegen die Ravenclaws letzte Woche nicht gemeldet wurde. Vielleicht weil niemand zu Schaden kam? Oder weil Dumbledore die Tatsache, dass Malfoy die Situation aufgelöst hatte als positive empfand? Beides konnte möglich sein…

Malfoy folgte ihr die groĂźe Treppe hinunter und sie stellten sich an den ĂĽblichen Platz.
„Also, dann schieß mal los“, forderte Malfoy – immer noch grinsend.
Hermione überlegte… sie hatte keine große Lust etwas Tiefsinniges zu erzählen: „Also… Erstens … Ich finde Cormac McLaggen widerlich! Seine Art zu sprechen, sein überhebliches Strahlemann-Lächeln, seine scheußlichen uninspirierten Anmachsprüche und vor allem die Art und Weise wie er mich ansieht. Der Kerl ist widerlich!“ Malfoys Grinsen wurde immer breiter. Sie hatte ihm zwar auch schon schlimme Dinge gesagt, aber so detailliert wurde sie dabei nie.
„Und zweitens…. Hm… was könnte ich sagen… Achja! Überraschenderweise mag ich Blaise wirklich sehr gerne! Er ist mir sehr sympathisch und er ist witzig, was mir etwas den Grauen vor den Slughornpartys nimmt, da ich weiß, dass ich nun ihn habe, mit dem ich witzeln kann.“ Eigentlich wollte sie ihm noch sagen, dass sie nicht gedacht hätte das einmal über einen Slytherin sagen zu können, doch kam sie nicht mehr dazu.
„Was??? BLAISE!!!!!!!! Du nennst ihn beim Vornamen? Hab ich das gerade wirklich gehört?“, schrie Malfoy fassungslos ohne auf die Mitschüler zu achten, die mittlerweile in Scharen zur großen Halle eilten, um zu frühstücken. Das überhebliche Lächeln war von seinem Gesicht verschwunden.
Erschrocken von seiner heftigen Reaktion versuchte Hermione zu rechtfertigen: „Naja, ich mag ihn und er hat es mir angeboten… Weißt du… er hatte mir gegenüber eigentlich nie Vorurteile und er war nie mies oder gemein… Wir hatten halt nie Kontakt da er Slytherin ist… aber jetzt…“ Wieder wurde sie nicht fertig.
„Ich habe es dir auch angeboten! Und wir beide sind verlobt!“ Hermione seufzte – nicht wieder das Thema…
In dem Moment kam Blaise vom Frühstück und fragte fröhlich: „Hab ich da etwa meinen Namen gehört? Hey, Dray. Beeil dich mal – heut gibt’s Pfannkuchen.“ Diesmal war es Hermione die entschuldigend grinste und hoffte, dass sie keinen Sturm hervorgerufen hatte.
„Hermione hat mir gerade erzählt wie prächtig ihr euch bei der Party verstanden habt und dass sie sich schon auf die Nächste freut“, sagte Malfoy durch zusammengepresste Zähne.
Blaise dachte sich schon, dass das mal rauskommen wĂĽrde und hatte sich fĂĽr diesen Fall schon etwas zurecht gelegt. Er stellte sich Schulter an Schulter zu Hermione und zog sie grob am Oberarm zu ihm heran.
„Klar, ich muss sagen, deine Braut ist klasse. Aber das ist bei uns sowas brüderliches, verstehst du… du weißt ja, dass ich auf große Frauen steh – und Hermione… hey nichts für ungut, aber sie ist ein Zwerg.“ Hermione, die sich bei der grobschlächtigen Berührung etwas unbehaglich fühlte, fing beim zweiten Satz an übertrieben zu nicken und stimmte ihm voll und ganz zu.
Malfoy sah die Beiden erst skeptisch an und grinste dann leicht: „Ich hab wohl grade etwas überreagiert? … “ Blaise bestätigte ihn sofort und erzählte übertrieben die Situation aus seiner Sicht. Hermione war voll und ganz überrascht, dass Malfoy einen Fehler – oder eine Überreaktion eingestand und fing darauf hin zu lachen an. Sie konnte gar nicht mehr aufhören, wegen dieser absurden Szene. Sofort fing Blaise an sie zu necken und machte es daraufhin nur noch schlimmer, sodass sie sich den Bauch halten musste und sich krümmte.
Sie sah zu Malfoy hoch und wollte ihm versichern, dass sie ihn nicht auslachte, doch dieser sah sie nicht wĂĽtend an.
Er starrte sie an – aber eher … erstaunt. Sie prustete noch einmal los und wollte unterm Lachen wissen: „Was ist denn los? Hahahaha …. Ich … lach dich nicht aus …. Hahahaha …. Versprochen….“ Malfoy nickte und lächelte sie an – nicht überheblich, nicht ironisch, nicht flirtend und auch nicht spitzbübisch, wie es sonst seine Art war – er lächelte einfach nur. Sie lächelte zurück und beruhigte sich langsam.

In dem Moment kamen Harry und Ron die groĂźe Treppe herunter und stellten sich wartend zu Hermione.
„Wir haben dich schon überall gesucht! Warst du das gerade – mit dem Lachkrampf?“, fragte Harry ungläubig und musterte dabei Malfoy. Bei der Frage fing Hermione wieder an zu lachen und teilte den beiden mit, dass sie schon gefrühstückt hatte, aber dass sie sie gern nochmal begleitete.
Ron sah Malfoy hasserfüllt an und nahm Hermione bei der Hand: „Komm. Dann lass uns endlich gehen.“
Hermione versuchte nicht mehr zu lachen, da sie die schlechte Stimmung von Ron nicht verschlimmern wollte doch als sie sich mit: „Hey bis später! Malfoy, Blaise“ verabschiedete, kicherte sie wieder los.
Blaise und Draco bleiben zurück und Blaise flüsterte seinem Kumpel neckend zu, der Hermione immer noch anstarrte: „Sie hat echt schöne Zähne, oder?“ Draco sah ihn wütend an und machte sich ohne Kommentar und auch ohne Frühstück auf den Weg in die Kerker.
Indes schleifte Ron Hermione mit und fragte sie als sie bei ihren Stammplätzen angekommen waren: „Sag mal, was war das denn gerade? Du hast doch nicht mit den Slytherins herumgealbert … so sah das nämlich verdammt nochmal aus!“
Hermiones Lächeln verschwand und sie sagte nur: „Du musst wissen, Blaise ist wirklich verdammt witzig – da sah Malfoy wirklich blöd aus der Wäsche.“
Und als die Beiden sie deshalb noch entsetzter ansahen fügte sie hinzu: „Ich muss sagen, ich mag Blaise. Seht doch… ihr beide, Ginny, Neville und Luna sind momentan so ziemlich die Einzigen, die mich nicht verabscheuen … da war es einmal eine nette Abwechslung, dass mal jemand nett zu mir war.“
Empört regte sich Ron auf: „Und wir Fünf reichen dir nicht?“
„Ron! So hab ich das nicht gemeint! … Ihr wart halt nicht da und… Hey, so schlimm ist das ja nicht…“ versuchte Hermione sich zu erklären. Sie hasste es, dass sie es überhaupt musste - so wie damals bei Victor Krumm. Konnte es sein, dass er wegen Eifersucht so reagierte? Konnte es sein, dass er sie mochte?
„Ihr seid mir natürlich bei weitem lieber! Das kann man nicht vergleichen und es war auch nur Zufall – wahrscheinlich kommt es sowieso nicht mehr vor, also vergessen wir es einfach, okay?“ sagte Hermione bevor Ron protestieren konnte. Durch ihre Worte war er beruhigter und stimmte zu, bevor er seinen Teller mit Pfannkuchen anhäufte.

Als Hermione später am Tag beim Mittagessen saß dachte sie an Malfoys Worte an McLaggen. Er hatte wieder erwähnt, dass sie seine Verlobte sei. Das hatte er die Woche zuvor, nachdem sie ihm offenbart hatte, sie könne aus dem Vertrag aussteigen, nicht mehr getan. Was war an diesem Wochenende passiert? Konnte sie es wagen, ihn einfach danach zu fragen? Würde er ihr antworten? Oder würde er einfach eine Geschichte erfinden? Sie wollte es zumindest versuchen, weshalb sie sofort, nachdem Malfoy den Tisch verließ ihm nacheilte und ihn voller Selbstsicherheit bat einen ruhigeren Ort für ihr Gespräch zu suchen.
Malfoy grinste verschmitzt und Hermione beeilte sich zu erklären, dass der Inhalt des Gespräches eventuell nicht für alle Ohren bestimmt sein sollte. Malfoy führte sie in den verlassenen Unterrichtsraum im ersten Stock zu dem sie schon am Morgen gehen wollten.
Er setzte sich auf einen der etwas angestaubten Tische und fragte: „Also. Ich bin gespannt!“ Hermione zauberte sich einen der gestapelten Stühle herbei und befreite ihn von Staub, bevor sie sich setzte.
„Ich hatte eigentlich gehofft, du würdest mir heute etwas erzählen.“ Skeptisch beäugte Malfoy sie und fragte sie vorsichtig: „Und was willst du wissen?“
Hermione rutschte unruhig auf ihrem Sessel herum und fragte unsicher: „Warum wurdest du am Wochenende abgeholt? Was hast du gemacht?“ Malfoy sprang vom Tisch herunter und wanderte etwas umher. Blaise hatte ihm berichtet, dass Hermione nach dem Grund seiner Abwesenheit gefragt hatte, aber dass sie persönlich damit an ihn heran treten würde, hatte er nicht vermutet. Abrupt blieb er vor ihr stehen und Hermione war sich sicher er hatte sich gerade eine Ausrede einfallen lassen.
„Meine Eltern wollten persönlich mit mir reden. Über den Eheversprechensvertrag – über deine mögliche Anfechtung“, entschied sich Malfoy zu sagen. Es hatte keinen Sinn, ihr Lügen aufzutischen – Hermione war klug und würde spätestens nächstes Wochenende vermuten, dass er hinter dem Anschlag auf Dumbledore steckte, wenn er nicht jetzt eine plausible Erklärung abgab. Und was war plausibler als die Wahrheit?
„Sie wissen davon? Du hast ihnen geschrieben? Das war ja klar“, rief Hermione aufgebracht aus. Insgeheim war sie verwundert über seine Ehrlichkeit.
Malfoy setzte sich wieder auf den Tisch und erklärte weiter: „Natürlich habe ich das. Es geht schließlich um meine Zukunft. Ich denke, das hätte jeder in meiner Situation getan – selbst du!“ Hermione verschränkte die Arme und dachte darüber nach.
Malfoy fuhr fort: „Du warst ehrlich zu mir – also werde ich es auch mit dir sein, Hermione. Unser Anwalt war dabei den Fall zu prüfen und dabei hatte er festgestellt, dass der Anwalt deiner Großmutter ein paar Wochen lang Nachforschungen angestellt hatte, doch vor kurzem diese beendet hat. Meine Eltern haben Nachforschungen über den Grund angestellt und sie haben herausgefunden, dass er das auf Wunsch deiner Großmutter getan hatte.“ Malfoy machte eine Pause und ließ die vermeintlich neuen Informationen sacken.
„Sie vermuten, deine Großmutter wünscht diese Hochzeit.“ Hermione sprang in gespielter Entrüstung auf und drehte sich von ihm weg, damit er nicht darauf kam, dass sie schauspielerte. Sie wusste ja schon von Dumbledore, dass er ihre Großmutter in den Plan einweihen würde und sie demnach die Anfechtung pausieren sollte, aber dass das alles so schnell geschehen würde, war doch überraschend.
Er hatte ihr tatsächlich die ganze Wahrheit gesagt! Keine Spielchen – das war auf jeden Fall eine interessante Information.
„Ich wusste ja, dass sie der Hochzeit positiv gegenüberstand, aber dass sie gegen meinen Willen handeln würde, habe ich nicht gedacht!“
Hermione drehte sich wieder um und sagte ernsthaft: „Ich danke dir für deine Ehrlichkeit! Das werde ich nicht vergessen.“ Und nach ein paar Momenten fügte sie hinzu: „Und ja du hattest recht. Wenn es um die eigene Zukunft geht, versucht man immer alles in die Richtung zu treiben, die man sich vorstellt. Ich hoffe du nimmst es mir nicht übel, aber ich werde das jetzt auch machen und meine Großmutter mit den neuen Erkenntnissen konfrontieren.“
Hermione Granger gestand Draco Malfoy zu, dass er Recht hatte – das Datum musste er sich unbedingt markieren.
„Ja, schon klar“, antwortete er lapidar und grinste sein schiefes Lächeln. Auch damit überraschte er sie und Hermione lächelte zurück. Sie überlegte kurz ob sie ihm die Hand schütteln oder ihm freundschaftlich auf die Schulter boxen sollte, wie es die Jungs immer taten, doch entscheid sie sich dagegen, da Malfoy sie wie heute Morgen wieder anstarrte.
Ăśber seinen verpeilten Gesichtsausdruck musste sie auch diesmal lachen und versuchte sich zurĂĽck zu halten.
„Komm schon, wir haben jetzt Arithmantik … lass uns aufbrechen“, versuchte Hermione sie beide abzulenken und zog ihn mit sich aus dem Klassenraum. War das zu fassen? Sie schlenderte gemeinsam mit Malfoy in guter Stimmung zum nächsten Unterricht – das hätte Hermione niemals vorhergesehen.

Die Arithmantikstunde war fordernd wie immer und doch konnte Draco nur an Eines denken. Er hatte es schon hunderte Male gesehen, wie Hermione Granger lächelte. An ihre Freunde gerichtet, wenn sie von einem Lehrer gelobt wurde, wenn sie eine knifflige Aufgabe meisterte oder einfach wenn sie ihr Gesicht in die Sonne hielt. Und doch änderte es für ihn alles als sie IHN anlächelte.
Ein ehrliches, von Herzen kommendes Lächeln - hatte er ein solches schon jemals bei jemandem gesehen? Hatten ihn seine Eltern je so angelächelt? Zumindest konnte er sich nicht erinnern. Und seine Freunde? Konnten sie alle überhaupt von Herzen lächeln? Allein der Gedanke an ihr Lächeln, das an ihn gerichtet war, machte etwas mit ihm - er konnte es nicht genau beschreiben.
Eins wusste er auf jeden Fall: solche Empfindungen waren nicht normal und vor allem gefährlich für seine Mission … Missionen. Vielleicht hatten sie mit dem Zauber zu tun, der auf dem magischen Vertrag ihrer Verlobung lag? Er wusste es zwar nicht, aber er musste damit umgehen lernen. Er konnte sie nicht einfach nur dümmlich anstarren wenn sie es tat. Sie dachte bestimmt schon, er wäre dämlich und würde es nicht wieder tun. Und er hoffte sie würde es wieder tun - er musste sie dazu bringen, es wieder zu tun! Genervt über sich selbst zwang er sich dem Unterricht zu folgen und nicht mehr an Hermiones strahlendes Lächeln zu denken.

Am Mittwochmorgen saß Draco auf seinem Bett und begutachtete die Phiole, die ihm seine Mutter gegeben hatte. Er dachte an den Plan, den sein Vater vorbereitet hatte. Am Samstagnachmittag würde er sich mit einem Mittelsmann hinter dem Laden Derwisch und Banges treffen, der ihm das Päckchen mit der verfluchten Halskette überreichen würde. Danach musste er es Hermione unterjubeln und es ihr in Hogwarts wieder abnehmen. Ihm war bei der ganzen Sache nicht wohl – der ganze Plan barg zu viele Gefahren. Doch was blieb ihm anderes übrig? Er musste sie fragen, ob sie mit ihm nach Hogsmead gehen würde.

Immer skeptischer beäugten Harry und Ron Hermione dabei wie sie mit Malfoy und seinem Freund umging. Die Abscheu, die sie sonst an den Tag legte, wenn es um den Slytherin ging, schien wie weggeblasen. Und immer wenn einer der beiden sie darauf ansprach, stritt sie jegliche Zuneigung ab – sie wäre nur heilfroh, dass er nicht mehr so aufdringlich war und dafür war sie dankbar.
Zwischen zwei Unterrichtseinheiten berieten sie sich über das Hogsmeadwochenende. Harry war einfach nur froh, dass es nicht prinzipiell abgesagt wurde und dass sie das Schulgelände einmal verlassen durften.
„Ich will unbedingt zum Honigtopf! Mein Vorrat an zischenden Wissbies geht langsam zu Ende“, merkte Ron an und Hermione wollte wie jeden Hogsmeadbesuch zum Schreiberlings Federladen um Pergamentrollen und ein neues Notizbuch zu kaufen.
„Ach, gut zu wissen, dass du mit uns gehen wirst! Ich dachte schon, du setzt dich mit Malfoy und Zabini ins Puddifoots“, stänkerte Ron darauf los, nachdem Hermione ihre Wünsche geäußert hatte.
„Ron! Jetzt hör bitte einmal auf damit! So ist das nicht mit uns! Und das weißt du genau. Wir drei gehen gemeinsam – so wie immer!“ Sie Situation wurde leider nicht besser als sie beim VGDDK Raum ankamen und Malfoy auf Hermione zukam.
„Ähm, Hermione?“ sprach er sie an und sie hätte sich die Haare ausraufen können, wegen seinem schlechten Timing. Entschuldigend lächelte sie Ron und Harry zu, die sie anfunkelten und ging ein paar Schritte mit Malfoy mit.
„Ich wollte dich fragen, ob du am Samstag mit mir nach Hogsmead gehen magst“, fragte er direkt heraus.
Überrascht zog Hermione die Augenbrauen nach oben und erklärte sofort, dass sie es sich schon mit Harry und Ron ausgemacht hatte und sagte peinlich berührt als Abschluss: „Naja, wir sehen uns ja vielleicht dort.“ Dann kehrte sie zu ihren beiden Freunden zurück, die das Gespräch mitverfolgt hatten.
Sofort äffte Ron sie mit erhöhter Stimme nach: „So ist das nicht zwischen uns…“ doch Hermione boxte ihn in die Seite, damit er Ruhe gab. Innerlich verfluchte sie die Tatsache, dass sie den beiden keinen reinen Wein einschenken konnte und flehte, dass sie sich endlich bei der Okklumentik steigern würden.
Harry lenkte ein und versuchte die Beiden etwas zu beruhigen: „Ron, lass mal gut sein. Du kennst Hermiones Sicht und für Malfoys Verhalten kann sie ja nichts. Ein Gutes hat das Ganze ja… Hermione kann ihn ein wenig aushorchen und das beruhigt mich schon sehr.“
Ron war noch nicht überzeugt und sagte, bevor sie in den Klassenraum gelassen wurde: „Mir schmeckt das Ganze überhaupt nicht!“

Draco saß im Gemeinschaftsraum der Slytherins und starrte in die Flammen. Rings um ihn herum quasselten seine Kameraden vor Freude, denn am nächsten Tag durften sie endlich wieder nach Hogsmead gehen. Die Freude der anderen war eine Qual für ihn, denn seit er den Plan seines Vaters gehört hatte, hoffte er nur dass ihm eine Möglichkeit einfallen würde, die Ausführung zu erleichtern.
Im Prinzip hing alles von so vielen Zufallsfaktoren ab – war Hermione am Nachmittag überhaupt noch dort? Hatte sie eine Einkaufstasche bei sich? Würde sie kurz mit ihm Zeit verbringen, damit er die Schachtel in die Tasche stecken konnte? Bemerkte sie die Schachtel? Und am wichtigsten: Würde sie die Schachtel öffnen, wenn sie sie fand?
Tarnen durfte er das Päckchen auf keinen Fall, denn spätestens beim Durchschreiten der Barriere würde ein Alarm ausgelöst werden, sollte etwas Getarntes transportiert worden sein. Eines war er sich sicher – sie würde ihn verdächtigen, falls der Versuch scheiterte. Er hoffte auf ein Wunder. Er hoffte darauf, dass Dumbledore vernünftig wäre und das Wochenende absagen würde. Doch wann war Dumbledore schon einmal vernünftig? Im Prinzip konnte er nur abwarten – und das hasste er.

Am Samstag war furchtbares Wetter, besonders für jeden Ausflug. Schneeregen und ein kalter unnachgiebiger Wind zerstörte die Freude der vielen Hogwartsschüler, doch nur sehr wenige entschieden sich im Schloss zu bleiben. Harry, Ron und Hermione warteten zumindest den Vormittag ab, ob das Wetter nach dem Mittagessen besser werden würde, doch hatten sie dabei kein Glück. Sie machten sich also im Schneegestöber auf den Weg nach Hogsmead.
Im Honigtopf war wie üblich die Hölle los, weshalb Hermione die beiden Schleckermäuler allein ließ und in der Zwischenzeit ihren Einkauf im Schreiberlings Federladen erledigte. Hermione kaufte sich eine neue Schreibfeder aus einer Adlerschwingfeder, die etwas bläulich schimmerte und ein neues Notizbuch mit Gryffindorwappen darauf.
Obwohl Hermione das Gefühl hatte sich beeilt zu haben, warteten ihre beiden Begleiter schon ungeduldig auf sie, als sie aus dem Laden kam. Da der kalte Wind ihnen ungemütlich ins Gesicht peitschte, entschieden sie keine weiteren Läden mehr aufzusuchen, sondern gleich in die gemütlich warme Stube der „Drei Besen“ zu gehen. Beim Eintreten schlug ihnen die dunstig warme Luft mit dem Geruch aus Butterbier entgegen und auch hier war es rappelvoll.
Hermione erspähte relativ weit hinten im Schankraum noch einen leeren Tisch und bat ihre beiden Begleiter gleich hinzugehen und Platz zu nehmen. Sie selbst wollte gleich ein wohlig warmes Butterbier für sie drei bestellen. Beim Tresen angekommen erkannte sie Malfoy, der in einem eleganten schwarzen Mantel gekleidet an der Bar saß und irgendetwas Hochprozentiges hinunter stürzte.
„Du solltest besser aufpassen! Es kommen auch viele Lehrer in die Drei Besen“, teilte sie ihm schalkhaft mit.
Malfoy grinste: „Bei dem Wetter werden sie es mir schon nicht verübeln. Außerdem bin ich volljährig und nicht auf dem Schulgelände“, verteidigte er sich spaßeshalber. „Ha! Als ob dich das je abgehalten hätte“, rief Hermione empört aus. Draco grinste sie an – er war seit Stunden angespannt, doch Hermione schaffte es innerhalb ein paar Sekunden seine Stimmung zu ändern.
„Willst du dich setzen? Ich geb dir einen aus. Ich schwör dir, wenn du einmal einen Ogdens Old Feuerwhisky probiert hast, wirst du ihn nie mehr vergessen.“
Unbehaglich verlagerte Hermione ihr Gewicht und wippte herum: „Ja weißt du, ich bin mit Harry und Ron hier – die warten sicher schon auf ihr Butterbier.
Vielleicht beim nächsten Mal?“ Sie ärgerte sich zwar, dass sie ihm das vorgeschlagen hatte, aber irgendwie war es ihr unangenehm ihm abzusagen.
„Ja klar, versteh schon. Viel Spaß mit den beiden … Spaßbolden“, vergab er ihr sofort. Wenn er keine Möglichkeit hatte mit ihr Zeit zu verbringen, konnte er ihr auch das Päckchen, welches er unter seinem Mantel versteckt hielt, auch nicht unterjubeln. Er hatte alles versucht, aber er hatte einfach keine Gelegenheit.
Hermione bestellte die drei Butterbier und war sichtlich überfordert die drei Krüge, ihre Handtasche und ihren Einkauf zu tragen, weshalb sie Malfoy fragte: „Ähm, Könnte ich kurz meine Taschen bei dir lassen? Ich hole sie gleich – aber ich bin wohl nicht so geschickt mit den Gläsern und einen Schwebezauber bei den ganzen Leuten würde wohl in einer Sauerei enden.“ Malfoy starrte sie an.
Da war sie also … die Gelegenheit. „Ja klar, ich pass auf deine Sachen auf.“

Hermione lächelte ihm dankbar zu und trug vorsichtig die drei randvoll gefüllten Gläser zum anderen Ende des Schankraumes. Draco starrte derweil auf ihre Einkaufstasche – Schreibwaren, war ja klar. Mit einer Hand umfasste er das Päckchen in seinem Mantel und blickte Hermione hinterher. Er musste lächeln, da sie wirklich nicht sonderlich geschickt mit den Krügen umging. Jetzt oder nie, dachte er sich und immer noch starrte er ihr hinterher.
Stolz, dass sie die drei Krüge heil an den Tisch gebracht hatte, klatschte sie in die Hände und strahlte. Draco atmete einmal tief durch – er hatte sich entschieden. Sofort bahnte Hermione sich durch die Menschenmenge zurück zur Schank.
„Danke dir. Wartest du hier auf Blaise?“
Draco schüttelte den Kopf: „Nein, er hatte keine Lust. Naja, so spannend ist es ja auch nicht, wenn man keine passende Begleitung hat. Ich werde mich auch auf den Rückweg machen.“
„Okay, dann bis morgen Mittag!“, verabschiedete sich Hermione und erkämpfte den Weg zurück zu ihrem wohlverdienten Butterbier.

Draco stand auf und panisch flüchtete er in die Herrentoilette. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass sonst niemand anwesend war riss er hastig seinen Mantel herab und wusch zornig sein Gesicht. Er hatte die Möglichkeit verstreichen lassen! Und warum? Wegen einem Lächeln? Er konnte es nicht … er konnte sie dieser Gefahr einfach nicht aussetzen. Wenn sein Vater das jemals erfahren würde, wäre er tot – oder schlimmeres. Noch einmal versenkte er sein Gesicht in eiskaltes Wasser. Er hatte die Hoffnung, dass ihm noch eine rettende Alternative einfallen würde. Schon eine Woche hatte er überlegt, warum sollte ihm gerade jetzt etwas einfallen? Er hatte versagt – er war ein Versager.
Ruckartig wurde die ToilettentĂĽr aufgerissen und Draco zĂĽckte reflexartig seinen Zauberstab. Katie Bell trat kichernd ein und war etwas irritiert als sie Malfoy beim Spiegel stehen sah.
Die Tür hinter ihr flog zu und sie fragte: „Ist das etwa das Herrenklo? Ups, da hab ich mich wohl geirrt.“
Sie wollte sich schon umdrehen, doch Malfoy rief ihr zu: „Warte mal, Bell. …“ Kurz überlegte er, doch schien es ihm die einzige Hoffnung auf Erfolg. Sofort zückte er seinen Zauberstab und murmelte: „Imperio!“ Katie Bells Ausdruck wurde tranceartig und Draco sagte ihr, was sie zu tun habe. Sie solle noch einige Zeit hier verbringen, so wie sie es ursprünglich vorgehabt hatte und dann zum Schloss aufbrechen und das Päckchen mitnehmen. Im Schloss sollte sie es Dumbledore zukommen lassen.
Es war das erste Mal, dass Draco einen unverzeihlichen Fluch eingesetzt hatte und er hoffte, dass er auch so funktionieren würde wie erwartete. Katie nahm das Päckchen entgegen und verließ die Herrentoilette um daneben sofort die für Damen aufzusuchen. Dracos Puls stieg in ungeahnte Höhe. Er musste es tun – er hatte keine andere Möglichkeit! Draco verwendete den Desillusionierungszauber auf sich und schlich aus dem Lokal. Danach rannte er zum Schloss hinauf, seine brennenden Lungen nicht beachtend. Er floh in den Slytheringemeinschaftsraum und öffnete eine Flasche Feuerwhiskey aus seinem Vorrat.

Draco saß wie auf Nadeln. Seit zwei Stunden saß er beim Kamin und trank Feuerwhiskey und sein Puls hatte sich, seitdem er den unverzeihlichen Fluch an Katie Bell verwendet hatte, nicht mehr beruhigt. Wenn alles nach Plan verlief, würde Bell demnächst im Schloss ankommen. Er sollte eigentlich in die große Halle gehen und Abendessen. Dort könnte er die Situation auch bestens bewachen, doch irgendetwas hielt ihn zurück. Am liebsten würde er sich verkriechen und anderen seine Aufgaben übergeben.
Er nahm gerade einen groĂźen Schluck, als Blaise und Theodore in den Gemeinschaftsraum stĂĽrzten und verschluckte sich.
„Es gab einen Angriff! Eine Gryffindor wurde gerade in den Krankenflügel gebracht. Die Lehrer scheinen in hellster Aufregung zu sein – so schlimm soll es um sie stehen. Und Potter hat was damit zu tun!“, verkündete Theodore in die Runde.
Draco sprang auf und eilte zu Blaise: „Potter hatte was damit zu tun? Von welcher Gryffindor ist die Rede?“ Blaise, der selbst alles von Nott erfahren hatte, konnte ihm keine Auskunft geben.
„Es war nicht direkt ein Angriff – ich weiß es auch nicht aber, ich als Vertrauensschüler wurde damit beauftragt, alle in den Gemeinschaftsraum zu bringen. Reine Vorsichtsmaßname nehme ich an!“, fuhr Theodore fort.
Draco pfiff auf diese Anweisung und machte sich auf den Weg nach draußen, doch Blaise hielt ihn auf: „Das solltest du nicht tun, Dray! Wenn es etwas mit den Todessern zu tun hat, solltest du nicht alleine im Schloss herum wandern, sondern so viele Zeugen, wie möglich um dich scharen.“
Wütend riss er sich los: „Ich muss wissen, ob es Hermione war. Ich muss wissen, wie es ihr geht!“
Wieder packte Blaise seinen Freund und erkannte, dass dieser sturzbetrunken war: „Du bleibst hier! Ihr geht es sicher gut und wenn nicht, kannst du jetzt auch nichts daran ändern!“

Zeitgleich wurden Harry, Ron und Hermione in Professor McGonagalls Büro zu den Vorfällen verhört. Sie gaben bekannt, dass sie drei nur kurz nach Katie und Leanne das „Drei Besen“ verließen und sich auf den Weg zum Schloss begaben. Zunächst schien alles normal, doch dann hörten sie einen Streit der beiden Mädchen, der darin endete, dass Katie schrill zu schreien begann und in die Luft schwebte.
McGonagall verglich ihre Aussagen mit denen von Leanne und wollte die drei schon entlassen, doch Harry bestand darauf mit Dumbledore zu sprechen. Leanne hatte ihnen vorhin erzählt, dass ihr Streit wegen des Päckchens war und er hatte einen Verdacht, wer dafür verantwortlich war.
Nachdem er erfuhr, dass Dumbledore außer Haus war erzählte er McGonagall seinen Verdacht: „Ich glaube, Draco Malfoy hat Katie das Päckchen gegeben. Professor!“ Ungläubig schüttelte Hermione ihren Kopf. Er berichtete, dass er die Herkunft der Kette kannte und auch, wie er Malfoy damit in Verbindung brachte.
„Aber das ist doch schon vier Jahre her, Harry! Außerdem habe ich Malfoy gesehen. Er brach Stunden vor uns von Hogsmead auf. Katie war mit ihrer Freundin die ganze Zeit auf unserem Nebentisch, bevor sie aufbrachen. Da hätten wir ihn doch bemerkt, oder etwa nicht?“, erklärte Hermione ihre Überlegungen.
Es ärgerte sie, dass Harry seit dem Schuljahr so besessen darauf war, Malfoy zu beschuldigen. Er hatte die letzten Jahre viel Mist gebaut, aber dass Harry ihm so einen Angriff zutraute, hielt sie für übertrieben. McGonagall bedankte sich für die Hilfe und entließ die drei, nachdem sie dem Hin und Her von Harry und Hermione gelauscht hatte.
Ron, der sich aus der Geschichte herausgehalten hatte, meinte dann: „Warum überrascht es mich nicht, dass du deinen Verlobten so beschützt?“
Entgeistert schüttelte Hermione den Kopf: „Nicht du auch noch? Du warst doch immer meiner Meinung, dass Harry überreagiert?“ Genervt von den beiden bleib sie stehen und ging einen anderen Weg weiter, da sie mit ihnen nicht mehr streiten wollte.

Sofort nachdem die Ausgangssperre aufgehoben war und alle Schüler wieder zum Abendessen gehen konnten, stürmte Draco aus dem Durchgang. Er rannte den Gang mit Schreckensbildern im Kopf entlang auf dem Weg zur Krankenstation. Doch lange brauchte er nicht suchen, denn nach nur einer Kurve erkannte er Hermione, die gerade die Treppen herunter kam. Er verlangsamte seine Schritte und atmete stoßweise durch – sie war nicht verletzt!
Hermione erkannte auch ihn und als sie bei ihm angekommen war sagte sie: „Gut, dass ich dich allei…“ Doch weiter kam sie nicht, denn Draco schloss sie in eine innige Umarmung, die ihr den Atem nahm. Er presste sie so nah an sich, dass sie errötete.
„Ich bin so froh, dass es dir gut geht!“, murmelte er und Hermione war nicht sicher, ob er es überhaupt ihr sagen wollte, da er so leise gesprochen hatte.
Nach einer gefühlten Ewigkeit versuchte es Hermione seine Aufmerksamkeit zu bekommen: „Ähm, Malfoy?“ Er ließ sie los und sah sie ernst an.
„Ich habe gehört, dass eine Gryffindor verletzt wurde … und dass Potter involviert war!“, erklärte er sein Verhalten. Hermione nickte und sagte ihm, dass es Katie Bell war, die verletzt wurde, doch das ahnte Draco schon.
„Was ist passiert?“ wollte er von ihr wissen. Sie erzählte ihm eine Kurzfassung der Ereignisse und Dracos Puls erhöhte sich wieder. Natürlich war das goldene Trio wieder live dabei – verflucht nochmal! So knapp und Hermione wäre ebenso verletzt gewesen – und er wäre schuld gewesen. Und dann dachte er an Katie Bell – daran hat er Schuld.
„Wie geht es Bell?“, fragte er dann. Hermione konnte es auch nicht sagen, doch war sie verwundert aus seiner Stimme Sorge heraus zu hören. Hatte sie ihn falsch eingeschätzt? War er um andere besorgt?
„Eins musst du wissen, Malfoy. Und deshalb bin ich hergekommen. Harry – er beschuldigt dich. Er denkt, du warst es, der Katie das Päckchen gegeben hat.“
Draco verengte seine Augen: „Warum denkt er das?“ Seine Züge wurden kalt und er biss seine Zähne fest zusammen.
„Du kennst ja Harry! Er vertraut dir nicht.“ Mit dieser Antwort hatte Draco nicht gerechnet – er hatte befürchtet, dass sie es war, die ihn beschuldigt hatte.
„Heißt das, du vertraust mir?“ fragte er mit einem schiefen Lächeln.
Hermione biss sich in die Unterlippe bevor sie sagte: „Ich weiß, was ich gesehen hab. Du bist Stunden vor uns aufgebrochen… Und… ich fange zumindest an, dir zu vertrauen!“ Hermione lächelte ihn an und hob ihre Hand schüchtern zum Abschied, bevor sie sich umdrehte und davon eilte. Als sie nicht mehr in Sichtweite war erstarb Dracos Lächeln und er schloss die Augen: „Scheiße!“


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