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Fanfiction

Das schwere Erbe der DeVilliers - Rätsel

von Menelya

Kapitel 9 - Rätsel

Geschockt starrte Hermione auf das dunkle Mal und flüsterte dabei: „Das kann nicht wahr sein! Du kannst doch kein Todesser sein!“ Es fühlte sich an, als ob irgendwas in ihr zerbrach. Sie hatte gerade erst begonnen ihm zu vertrauen … auf irgendeine Art mochte sie ihn. Er hatte sie getröstet, er hatte mit ihr gelacht, er wusste persönliche Dinge über sie und er hatte sie beschützt - mehrmals.
Sie hatte gedacht, hinter seine Fassade geblickt und einen netten Kerl mit grauenhaften Eltern entdeckt zu haben. Doch sie hatte sich täuschen lassen! Er machte dies alles nicht, weil er sich um sie scherte, sondern weil er ein Todesser war und es ihm befohlen wurde. Er war ihr Feind und eigentlich hätte sie das nicht vergessen dürfen – eigentlich sollte ihr das nicht so verdammt wehtun.
Hermione konnte ihren Blick vom Mal abwenden und starrte Draco stattdessen ins Gesicht, dessen Blick wie versteinert auf dem dunklen Mal haftete. Hermiones Atem ging stoßweise und sie begann zu zittern – aus Angst, Zorn oder Trauer … sie wusste es nicht genau, vermutlich eine Mischung aus allem.
Sie riss sich los und taumelte ein paar Schritte rückwärts. Wie paralysiert starrte Draco ihr nach, unfähig etwas zu tun oder zu sagen. Er sah ebenso geschockt aus wie sie und ebenso verletzt. Hermione wollte noch etwas sagen, doch fehlten ihr die Worte. Sie konnte nicht verhindern, dass sich Tränen in ihren Augen bildeten und bevor sie herabfielen, drehte sie sich um und begann zu laufen. Sie wusste nicht wohin, denn der Gryffindorturm lag auf der anderen Seite - sie wusste nur, sie wollte weg von ihm.
Als Draco die hallenden Schritte Hermiones hörte, erwachte er aus seiner Schockstarre. Sofort eilte er ihr nach: „Hermione! Bitte warte! Bitte lass es mich erklären!“ Sie hörte seine Worte, doch ließen sie sie unbeeindruckt. Was sollte er ihr schon erklären? Hermiones Sicht verschwamm wegen ihrer Tränen und sie stolperte mehr vorwärts als dass sie lief.
Draco hatte sie schnell eingeholt und schnappte sie von hinten. Sofort versuchte sich Hermione aus seiner Umarmung zu befreien und rief: „Lass mich los, verdammt! Lass mich los, verdammter Todesser!“ Sie versuchte ihren Zauberstab auf ihn zu richten, doch verhinderte der Winkel ihr Vorhaben.
„Hermione, hör mir zu, bitte. Ich weiß nicht, ob es für dich etwas ändert, aber ich bin nicht freiwillig einer geworden! Das musst du mir glauben! Ich wurde gezwungen.“
Hermione schüttelte den Kopf. Nein, das glaubte sie ihm nicht, er war ein Lügner… Er war ein verdammter … Sie konnte einfach nicht aufhören zu weinen.
„Bitte lass mich dir alles erklären! Ich will nicht, dass du mich so verlässt – so voller Abscheu und Hass.“ Hermione wollte sich umdrehen und ihm ihre Gedanken an den Kopf schreien – dass er doch nur Angst davor hatte, dass sie ihn verriet! Angst vor Askaban, das ihn mit Sicherheit erwartete, doch besann sie sich. Sie dachte an Snapes Worte, ihre Gefühle und Absichten zu verbergen und täglich zu üben.
Sie atmete tief durch und nickte leicht. „Aber nicht hier, lass uns zum Seitenturm gehen, dort hängen keine Portraits“ murmelte sie betrübt. Draco drehte sie zu sich herum und sah ihr in die Augen. Atemlos stammelte er ein „Danke“ und nahm sie an der Hand, bevor er mit ihr zum Seitenturm eilte.
Dort angekommen setzte sich Hermione auf die Stufen und er wanderte aufgeregt umher, so wie es Tage zuvor schon war, als Hermione ihm von ihren Gefühlen zu Ron berichtete. Hermione beruhigte sich in der Zwischenzeit und konzentrierte sich, ihre Emotionen zu verbergen.
„Ende letzten Schuljahres hatte mein Vater den Auftrag eine Prophezeiung aus der Ministeriumsabteilung zu stehlen. Du erinnerst dich sicherlich daran…“, begann Draco seine Erklärung. Hermione nickte und sah ihn mit festem Blick an.
„Wie du weißt versagte er und wurde gemeinsam mit den anderen aufgegriffenen Todessern nach Askaban gebracht. Der dunkle Lord war über sein Versagen außer sich. Nicht nur, dass er ihn nicht wie die anderen aus Askaban befreite … er … Er verleibte sich so ziemlich alles ein was meinem Vater gehörte. Das Vermögen der Malfoys wurde geradezu aus dem Fenster geworfen für unsinnige Anschaffungen oder Bestechungsgelder. Meine Mutter musste unser Anwesen für alle Anhänger des Lords öffnen und sie wurde behandelt wie eine Aussätzige im eigenen Heim. Doch auch das war ihm nicht genug…“
Draco stand in mitten des Foyers und erzählte vollkommen emotionslos. Er sah mit leerem Blick zu Boden und fuhr fort, nach Worten suchend.
„Der Lord rekrutiert seine Anhänger zwar schon während der Schulzeit, doch ein Mitglied wird man erst nach der Schule. Es wäre viel zu gefährlich, das Mal vorher schon zu bekommen … fast schon ein Selbstmordkommando…“
Dracos Hände formten sich zu Fäuste während er seinen Bericht fortfuhr: „Und genau das schien ihm endlich eine zufriedenstellende Strafe für Vaters Versagen zu sein. Er brannte mir das Mal in die Haut, während er damit drohte meine Mutter und meinen Vater zu töten, sollte ich mich weigern.“
Erschüttert sah Hermione ihn an. War das wahr? Was konnte sie ihm noch glauben?
„Ich musste ihm meine Treue schwören und dabei lachte der Lord verschwörerisch. Er wusste, in welche Gefahr er mich brachte und wie meine Eltern um ihr einziges Kind besorgt wären. Ich bin sein Untertan, seine Marionette, seine Schachfigur…“
Und das war der Zeitpunkt als er das erste Mal wagte, Hermione wieder anzusehen. Er sah gebrochen aus, blass und zu ihrer Überraschung … aufrichtig. Aber konnte sie ihrer Wahrnehmung, ihren Instinkt überhaupt noch trauen, wenn es um ihn ging?

Draco kam näher und hockte sich vor sie. „Ich würde dir nie wehtun. Ich schwöre dir, ich werde alles tun um dich zu beschützen… Es klingt wahrscheinlich unglaubwürdig aus dem Mund eines Todessers … aber … Hermione … Du bist der einzige Lichtblick in meinem Leben.“
Draco nahm ihre Hände und Hermione ließ es geschehen. Sie wusste nicht, wie sie reagieren sollte, doch schien es besser ihn in dem Glauben zu lassen, sie würde ihm glauben – egal ob sie es tat oder nicht. Da sie nichts sagte, erforschte er ihr Gesicht, um darin zu lesen. Sein Blick war besorgt und unglaublich gefühlvoll.
Eine weitere Träne bildete sich in Hermiones Auge … wie sehr hatte sie sich gewünscht, Ron hätte sie einmal so angesehen … Hermione atmete tief durch und setzte sich gerade hin. Sie begann zu sprechen, doch ihre Stimme brach.
Sie räusperte sich und versuchte es noch einmal: „Und was ist mit unserer Verlobung? Ist sie … Hat Voldemort auch da seine Wünsche geäußert? Ich meine… ich bin bei Muggeln aufgewachsen. Das würden deine Eltern unter normalen Umständen doch nie befürworten?“
Qualvoll schloss Draco seine Augen und stand auf. Er hatte befürchtet, dass sie irgendwann diese Frage stellen würde. Was sollte er noch abstreiten…
„Als die ersten Gerüchte der Schüler über deine Identität nach außen drangen, befreite der Lord sofort meinen Vater und befahl ihm, diese Hochzeit stattfinden zu lassen. Ich weiß nicht einmal, was meine Eltern unter normalen Umständen dazu gedacht hätten…“
Obwohl Hermione das schon vermutet hatte, schmerzte sie nun die Gewissheit. Warum konnte das passierte? Hatte sie Draco so sehr an sich heran gelassen, dass er sie verletzten konnte? Warum war sie so dumm gewesen? Wieder konnte sie nicht verhindern, dass ihr dicke Tränen aus den Augen quollen.
„Ich hatte keine Wahl…Ich konnte nur dem Wunsch nachkommen … oder sterben… und mit mir meine Eltern…“ fuhr Draco fort. Er wusste, er konnte Hermione nicht alles erzählen. Falls sie jemals dem Lord begegnete, durfte dieser nichts über die Pläne der Malfoys erfahren, mit Hermiones Hilfe untertauchen zu wollen.
Hermione nickte … er war also tatsächlich ehrlich mit ihr.
„Dann war alles gespielt … alles …“ begann sie, doch Draco unterbrach sie: „Nein, das war es nicht! Ich gebe zu, ich war nicht erfreut, als ich von der Verlobung erfuhr und anfangs war ich genauso abgeneigt wie du… aber es hat nicht lange gedauert … bis…“
Hermiones Herz begann schneller zu schlagen und sie wartete ungeduldig, dass er weitersprach. Sagte er auch jetzt die Wahrheit? Draco setzte sich zu ihr und sah ihr von einem Auge ins andere.
„Hermione … du … du bedeutest mir etwas… Ich kann es selbst nicht begreifen … Ich habe noch nie jemand wie dich kennen gelernt … “ Wieder sah er zu Boden und suchte nach Worten.
„Ich weiß nur eins, dass ich es nicht überleben würde, wenn du mich wieder hassen würdest. Du kannst von mir aus alles dem Schulleiter melden und mich nach Askaban schicken … ich habe es vermutlich verdient… aber bitte hass mich nicht… das könnt ich nicht ertragen… nicht mehr…“
Ernsthaft und furchtlos sah er sie an und wartete auf eine Reaktion. Hermiones Herz schlug immer noch wie wild und ihr Atem ging schnell. Ihr Blick wurde weich und sie nahm seine eiskalte Hand während sie flüsterte: „Ich schick dich nicht nach Askaban … ich will nicht … dass du … ich… ich glaube dir.“ Ungläubig begann Draco zu lächeln und schüttelte kaum bemerkbar den Kopf.
„Und … ich will nicht, dass du egal wohin verschwindest. Ich werde Stillschweigen bewahren.“
Draco beugte sich zu ihr hinab und flüsterte: „Das würde aber bedeuten, du müsstest es Potter verheimlichen…“ Hermione wollte ihm nicht schwören, dass sie es niemanden erzählen werde, denn das konnte sie nicht halten. Dumbledore wird sie es sagen müssen … und deshalb sagte sie: „Ich werde es Harry verschweigen!“

Draco war geschockt … Hermione wollte nicht, dass er verschwand… nicht mehr. Sein Blick begann zu wandern - zuerst sah er auf ihre verschlungenen Hände, dann auf Hermiones geröteten Wangen und schließlich auf ihren leicht geöffneten Mund. Mit seiner anderen Hand fasste er nach ihrem Kinn und hob ihren Kopf etwas an und strich mit seinem Daumen dabei über ihre Wange.
Leicht befeuchtete er seine Lippen und … wurde von Hermione gestoppt. Sie legte ihre freie Hand auf seinen Mund und schüttelte kaum merklich den Kopf. Verwundert sah er sie an …
„Ich dachte … du würdest vielleicht auch …“, stotterte Draco während Hermione ihn verlegen ansah. Er wollte sie tatsächlich gerade küssen … Ihr Herz hämmerte gegen ihre Brust.
„Weasley… richtig?“ fragte er getroffen. Hermione entfernte sich ein bisschen und nickte verlegen.
„Wir sollten jetzt wirklich zu unseren Gemeinschaftsräumen gehen…“ entschied sich Hermione auszuweichen. Draco nickte und sie verließen immer noch Händchenhaltend den Seitenturm. An der Treppe verabschiedete sich Draco und verschwand schnellen Schrittes aus Hermiones Sichtfeld. Zur Beruhigung atmete Hermione tief durch und machte sich sofort auf den Weg zum Schulleiterbüro.

„Miss Granger! Was machen Sie um diese Zeit hier? Ist etwas vorgefallen?“, fragte Professor McGonagall aufgeregt, als sie Hermione vor dem Schulleiterbüro stehen sah.
„Guten Abend Professorin, ich muss dringend zum Schulleiter. Es ist wirklich wichtig.“
Hermiones Lehrerin kam zu ihr geeilt und erwiderte: „Der Professor ist nicht im Haus, ich muss Sie enttäuschen. Doch Sie können jederzeit mir alles berichten. Geht es um Mister Potter?“ Dumbledore war schon wieder nicht im Haus! Was sollte sie nun tun? Achja, genau! Die Müllersfrau würde nur Dumbledore Bericht erstatten.
„Nein, es geht nicht um Harry. Ich wurde angegriffen - von anderen Schülern. Nachdem ich von Professor Snapes Nachsitzen zum Gryffindorturm gehen wollte. Die fünf Ravenclaws müssten immer noch in den Kerkern sein – Ihnen geht es gut, sie wurden nur außer Gefecht gesetzt. Sie sollten sich um sie kümmern.“
McGonagall schnappte laut nach Luft. „Sie wurden angegriffen? Von Ravenclaws! Gut, dass Sie es gemeldet haben, ich werde mich sofort darum kümmern. Aber sagen Sie mir, wie konnten Sie es mit den Fünf aufnehmen?“ Etwas verlegen spielte Hermione mit ihren Locken.
„Ähm… Ich bekam Hilfe von … Draco Malfoy. Sie können ja die Gemälde im Gang nach dem genauen Vorgang befragen…“ McGonagall spitzte ihren Mund als sie Malfoys Namen hörte.
„Nun gut, Miss Granger. Ich sollte mich jetzt darum kümmern und Sie sollten schleunigst ins Bett.“ Danach beeilten sich die beiden Gryffindors zur großen Treppe und gingen beide ihrer Wege. Hermione allerdings dachte nicht im Traum daran, sofort schlafen zu gehen, sondern schlug den Weg zur Krankenstation ein, um mit Snape zu sprechen. Sie hoffte nur, dass der Notfall, der ihn von ihrer Zusatzstunde entfernte, nicht allzu schlimm und er nun entbehrlich war.
Dort angekommen stellte sich schnell heraus, dass einer der jüngeren Ravenclaws, ein Dritt- oder Viertklässer eine leichte Vergiftung erlitten hatte und Snape sich nicht um seine Genesung kümmerte, dies schaffte Madam Pomfrey auch ohne seine Hilfe, sondern eher darum herauszufinden, welches Gift dafür verantwortlich war.
„Miss Granger, Sie sehen ja, dass ich hier noch beschäftigt bin. Ich werde mich morgen Ihrer Probleme annehmen“, sagte er abwimmelnd.
„Ich denke, er wurde von seinen Mitschülern vergiftet, damit Sie zur Krankenstation berufen würden“, vermutete Hermione und erhielt endlich Snapes Aufmerksamkeit.
„Was ist geschehen?“, fragte er ohne Umschweife.

Nachdem sie beide in einen der Behandlungsräume gegangen waren, erzählte Hermione von dem Angriff und wie er ausgegangen war. Dass die Ravenclaws von dem Notfall wussten und dass er ihr dadurch nicht helfen konnte. Snape verengte seine Augen und kündigte an, sich selbst um die Bestrafung zu kümmern.
„Ja, das ist glaube ich das Beste, aber das ist nicht der eigentliche Grund warum ich Sie sprechen wollte, Professor.“ Snape, der schon wieder bei der Tür stand und mit bauschenden Umhang davoneilen wollte, um die Gruppe zu verhören, blieb wieder stehen.
„Was könnte sonst der Grund sein, Miss Granger? Warum lassen Sie mich warten?“
Hermione beeilte sich, die richtigen Worte zu finden: „Es geht um Draco Malfoy. Ich wollte eigentlich damit zu Professor Dumbledore, doch er ist heut Abend nicht im Haus und ich denke es ist wichtig… Ich habe herausgefunden, dass er … Er ist ein Todesser. Er hat das Mal.“ Snape ließ eine Augenbraue nach oben wandern und sah sie skeptisch an, ohne etwas zu sagen. Hermione war überrascht – sie hätte gedacht, er würde ausflippen, wie sie und über die möglichen Gründe spekulieren.
„Haben Sie dazu denn Nichts zu sagen?“, fragte sie ungläubig.
Snape räusperte sich: „Nunja, Miss Granger. Mir war nicht bewusst, dass Sie schon fertig waren. Sie neigen ja dazu, alles sehr ausführlich zu berichten.“ Ein leichtes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus und er fügte etwas leiser hinzu: „Ganz genau, wie es Alice immer tat.“
Hermione versuchte das Erwähnen ihrer Mutter gedanklich zur Seite zu schieben und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: „Sie wussten davon? Dumbledore etwa auch?“ Sie war schockiert!
Snape richtete seine Ärmel, während er antwortete: „So ist es, Miss Granger. Ich war dabei als er zum Todesser wurde. Sie können mir glauben, es war kein schöner Anblick.“ Hermione lief es kalt den Rücken herunter. Dumbledore wusste es! Und Snape auch! Warum hatte ihr niemand etwas gesagt?
Snape fuhr fort: „Dumbledore wollte es Ihnen erst sagen, nachdem Sie die Okklumentik perfektioniert haben. Falls Sie es von mir oder ihm erfahren hätten und der Lord diese Erinnerung in Ihren Gedanken gefunden hätte, wäre dies für meine Position als Spion gefährlich geworden.“
Hermione nickte leicht: „Und Sie denken, ich werde es meistern, Sir?“ Snape war es nicht gewohnt offen mit jemanden zu sprechen und er fühlte sich etwas unbehaglich. „So ist es. Ich zweifle nicht an Ihren Fähigkeiten. Vielmehr interessiert mich die Art und Weise wie Sie mit der Entdeckung umgegangen sind.“ Hermione wurde etwas rot vor Scham, da sie wusste auf was er anspielte.
„Ich bin nicht durchgedreht, wenn Sie das meinen. Zumindest habe ich mich nach einiger Zeit beruhigt. Er hat mir erzählt wie es dazu kam und ich habe ihm versichert, ich würde sein Geheimnis bewahren.“
Snape nickte zufrieden: „Das ist in der Tat eine positive Wendung. Ich hätte nicht gedacht, dass der Junge sich Ihnen so öffnet. Vielleicht besteht noch Hoffnung für Ihn.“ Bevor Hermione weiter auf diese Aussage eingehen konnte, hörten sie Madam Pomfrey nach Snape rufen und sie beschlossen, das Gespräch ein anderes Mal fortzuführen.

In dieser Nacht lag Hermione noch lange wach und dachte gründlich über alles nach. Malfoy war ein Todesser – gezwungenermaßen. Und er war ständig in Gefahr aufzufliegen, da er seinen Unterarm wegen der Vorsichtsmaßnahmen nicht tarnen konnte.
Snape hatte auch erwähnt, dass die Aufnahmezeremonie kein schöner Anblick war – was hieß das genau? Aber im Grunde bedeutete dies, dass Snape Malfoys Geschichte bestätigen konnte…
Die Frage war nur, konnte sie Snape vertrauen? Harry vertraute offensichtlich beiden nicht, obwohl immer alle betonten, dass Dumbledores Urteil fehlerlos sei. So sehr Hermione Harry auch mochte und ihm vertraute … und auch obwohl sie ihm versprochen hatte, auf der Hut zu sein … sie glaubte Malfoy und sie vertraute Snape. Im Grunde tat sie das schon immer, auch wenn dieses Vertrauen des Öfteren etwas erschüttert wurde, enttäuscht hatte er sie selten.
Und was Malfoy anbelangt… Harry kannte ihn nicht so, wie sie ihn kannte. … Er sagte, er würde es nicht überleben, würde sie ihn wieder hassen … War ihm ihre Meinung wirklich so wichtig? … Sein Lichtblick … Wenn sie daran dachte spürte sie Wärme ihre Wangen hinaufsteigen. War Draco Malfoy ein Bösewicht? Konnte sie ihrem Gefühl trauen, das immer wieder schrie: Nein, er ist nicht böse! Gemein und hinterhältig vielleicht und arrogant, und selbstverliebt und protzig, aber … nicht böse!

In der Zwischenzeit saßen Draco und Blaise alleine im Slytherin-Gemeinschaftsraum. Als ihre Mitschüler endlich alle zu Bett gegangen und die Beiden alleine waren, konnte Blaise fragen, was vorgefallen war. Er und einige anderen hatten sich ja ziemlich erschreckt als eines der Gemälde Draco gerufen hatte und er daraufhin hinausgeeilt war.
„Also jetzt sag endlich was passiert ist! Warum machst du so ein Geheimnis draus?“
Draco hielt sich nicht mit Nebensächlichkeiten auf und sagte: „Sie weiß es! Sie hat es gesehn… das Mal!“
Erschrocken riss Blaise die Augen auf: „Was, wie konnte das passieren?“
Draco stützte den Kopf in seine Hände und erzählte seinen Fehler: „Ich habe nicht aufgepasst. Wenn ich ihn ihrer Nähe bin … ich weiß auch nicht… ich scheine zu vergessen, dass ich immer meine Deckung aufrechterhalten muss…“ Blaise wunderte sich darüber überhaupt nicht und schlug ihm freundschaftlich auf den Rücken.
„Was hat sie gesagt? Ich meine… du bist ja hier, es kann also nicht so schlimm gewesen sein.“

Draco setzte sich auf und ließ den Kopf auf die Rückenlehne fallen. Er sah auf die Decke und meinte: „Bei Merlin, es war schlimm! Es hat nicht viel gefehlt und ich hätte sie … Ich hätte fast alles verloren…“ Blaise sah ihn gespannt an und wartete bis er weiter erzählte.
„Ich hab ihr alles erzählt… also das was ich dir erzählte… nicht den Mist, den mir meine Mutter vorgeschlagen hat, zu verbreiten…“ Blaise entschied sich eine seiner Feuerwhiskeyflaschen zu holen und schenkte Draco ein Glas ein. Er wusste, dass es für Draco unfassbar schwierig war Schwäche zu zeigen, noch dazu vor jemandem, den er eigentlich beeindrucken wollte. Dankbar nahm Draco das Glas und stürzte den Inhalt hinunter.
„Sie wird nichts sagen … auch nicht Potter…“, sagte er schließlich. Blaise schenkte nun sich auch ein und erhob sein Glas.
„Na, das ist doch ein Grund zum Feiern, oder nicht? Du brauchst ihr nichts mehr zu verheimlichen und du hast die Gewissheit, dass sie zu dir steht.“ Blaise wartete bis auch Draco sein Glas erhob, doch er tat es nicht. Draco wusste, er konnte niemals gänzlich offen mit Hermione sein und wenn sie erfahren würde, dass er für Katie Bells Zustand verantwortlich war, würde sie ihn hassen. Und wie er sie kannte, würde sie nicht lange brauchen um ihn jetzt mit dem Angriff in Verbindung zu bringen.
Blaise probierte es nochmal seinen Freund fröhlicher zu stimmen: „Sie wird ihrem besten Freund wegen dir etwas verheimlichen – um dich zu schützen. Das bedeutet doch, dass ihr etwas an dir liegt, nicht wahr.“ Draco sah seinen Freund an und presste kurz die Lippen aufeinander.
„Das mag sein… Aber ihre Empfindungen, wie du immer so schön formulierst…, haben sich nicht verändert! Sie will vielleicht nicht, dass ich nach Askaban verschwinde, aber das bedeutet nicht, dass sie eine Zukunft mit mir will. Sie steht immer noch auf Weasley… dem Idioten.“
Blaise schenkte seinem Freund noch einmal nach und gab zu denken: „Aber wenn du betrachtest, wie aussichtslos deine Chancen noch vor zwei Monaten standen, hast du bisher riesen Fortschritte gemacht! Im September hätte sie dich noch mit Freuden persönlich nach Askaban gebracht!“ Draco wusste, dass er Recht hatte und lachte bei der Vorstellung. Ja, es hatte sich viel zwischen ihnen geändert – im Grunde alles… Ihr offener warmer Blick, mit dem sie ihm heute begegnet war, das schüchterne Lächeln, das sie ihm schenkte…
Bei Merlin … Er hasste Empfindungen…

Blaise stürzte seinen brennenden Whiskey herunter und verzog etwas sein Gesicht. „Denkst du nicht, dass ein Kuss ausreichen würde, um ihre Barrikaden zu brechen? Ich mein, das ist ja im Prinzip dein Spezialgebiet!“
Draco klopfte mit seinen Fingern an der Armlehne und meinte schließlich: „Hm, wenn ich sie einfach nur rumkriegen wollte, dann vermutlich schon… aber…“
Blaise grinste verschwörerisch und beendete seinen Satz: „Aber du willst sie nicht einfach rumkriegen hab ich recht?!“ Entsetzt schaute Draco seinen Freund an und bevor er antworten konnte torkelte ein Mitschüler aus dem Schlafraum der Abschlussklasse in den Gemeinschaftsraum.

Es war Montague, von dem bekannt war, dass er seit seinem Erlebnis im letzten Jahr Schlafprobleme hatte.
Dieser sah verdutzt auf seine Hauskollegen und fragte: „Seid ihr noch auf oder auch schon wieder?“
Blaise prostete ihm zu und meinte: „Mmh, ich glaub, wir beide lassen das Schlafen heut mal sausen! Was treibt dich hier raus, Albträume?“ Montague setzte sich zu ihnen und nahm sich ein leeres Glas.
„Darf ich?“, fragte er Blaise, der ihm sofort einschenkte.
„Ich kann es im Grunde nicht sagen. Es sind nicht wirklich Träume, denn die Tränke gegen solche Beschwerden schlagen nicht an. Es ist im Grunde nur ein beklemmendes Gefühl, wie bei Klaustrophobie. Ich kann es nicht steuern, es fühlt sich immer noch so an, als ob ich in diesem Verschwindekabinett gefangen wäre.“

Draco, der sich durch Montagues Anwesenheit gestört fühlte klinkte sich komplett aus dem Gespräch aus und starrte in die Flammen des Kamins.
Blaise schien sich für Montague zu interessieren und fragte: „Oh Mann, das muss scheußlich sein! Wie lange warst du da drin? Warum konntest du nicht einfach rausgehen?“ Montague hatte sich noch einmal nachgeschenkt und schnalzte mit seiner Zunge.
„Man hat mir gesagt, ich wär nur einen Tag da drin gewesen … es fühlte sich bedeutend länger an! Das Kabinett war kaputt und keiner der beiden Ausgänge konnten durchschritten werden. Es war die Hölle.“
Blaise, der mittlerweile etwas betrunken war, stieß mit ihm an und sagte: „Das hört sich echt scheiße an… Du musstest sicher pinkeln… konntest aber nicht durch die Tür zu der Toilette… Das Kabinett stand doch in der Toilette oder?“ Montague nickte geschlagen.
„Ganz genau so war es…“ Blaise stellte sich vor, wie Montague sich selbst eingenässt hatte und verzog angewidert sein Gesicht.
Um auf andere Gedanken zu kommen fragte er: „Und wo war der andere Ausgang?“
Montague zuckte mit den Schultern und meinte: „Ich bin mir nicht sicher… Es muss ein Lagerraum gewesen sein. Es kam nur selten jemand rein und es roch modrig. Die Stimme könnte Borgin gehört haben, aber ich muss zugeben, ich habe das nicht überprüft.“
Draco wurde hellhörig und fragte dazwischen: „Der zweite Teil des Verschwindekabinetts steht bei Borgin&Burke‘s?“
Montague drehte sich zu ihm und antwortete lapidar: „Gut möglich… aber wie gesagt, ich hab das nicht überprüft! Ich wollte nur, dass das Teil hier in Hogwarts aus meiner Umgebung verschwindet… Noch einmal will ich da echt nicht rein! Es ist eine Frechheit, dass die beiden Weasleys ohne Strafe davon kamen… bisher.“
Draco verengte nachdenklich seine Augen und fragte neugierig: „Und weißt du wohin man das Kabinett gebracht hat?“ Montague stürzte sein Glas hinunter und stellte es zurück auf den Tisch.
„Ja, in diesen Trainingsraum von Potters Sturmtruppe! Aber das ist ganz gut so… denn wir konnten da ja nie rein und wenn es einen von denen erwischt, ist es nicht schade drum, nicht wahr?“
Während Draco und Blaise ihm zunickten stand Montague auf und sagte: „Nach diesem Schlummertrunk probier ichs nochmal mit Schlafen! Gut Nacht…“ Danach kehrte er in sein Zimmer zurück und ließ die beiden Freunde allein zurück. Draco prostete seinem Freund mit leichtem Grinsen zu … „Auf den Raum der Wüsche, mein Freund!“

In den folgenden Tagen konnte Hermione nur sehr schlecht schlafen. Es ging ihr einfach viel zu viel durch den Kopf. Und obwohl ihr zumindest von den Ravenclaws keine Gefahr mehr drohte, da Snape und McGonagall ihnen wohl schwer zugesetzt hatten, konnte sie ein Gefühl der Unruhe oder Auf-der-Hut-seins nicht unterdrücken.
Immer wieder versuchte sie ihre Gedanken und Gefühle vor anderen zu verstecken, doch war dies nicht so leicht, wie sie es gedacht hatte. Es war sogar äußerst kräftezehrend! Insbesondere weil Ron und Lavender zu dem Traumpärchen der Schule avancierten und sie bei den meisten Schülern Gesprächsthema Nummer Eins waren.
Ein weiterer Gedanke, der im Prinzip immer präsent war, war die Tatsache, dass Malfoy Junior nun ein Todesser war und somit potentiell gefährlich. Sie wollte unbedingt mit Dumbledore darüber sprechen, doch dieser ließ ihr nur ausrichten, dass er sie zu sich rufen werde, sobald er Zeit fände.
Sie versuchte sich bei Malfoy so natürlich wie möglich zu verhalten, doch war es bei ihm am schwersten. Aus irgendeinem Grund schien er immer ihre Grundstimmung zu erahnen und wirkte dadurch besorgt. Er war zuvorkommend und behandelte sie wie ein rohes Ei, vermutlich ständig darüber besorgt, dass sie ihre Meinung ändern würde. Obwohl seine Sorge natürlich nachvollziehbar war, störte sie sich daran.
Vertraute er ihr denn nicht? Vermutlich konnte er niemandem vertrauen… sie nahm sich vor, beim nächsten Slughorntreffen mit Blaise darüber zu reden. Etwas müde stand sie neben Harry vor dem Zaubertrankklassenraum und wartete. Die anderen Schüler waren glücklicherweise noch nicht hier, weshalb sie ihren Gedanken nachhängen konnte.
Harry war äußerst solidarisch ihr gegenüber, weshalb er sich ihr anschloss als sie viel zu früh in die Kerker flüchtete, damit sie das überkandidelte Geturtel des Nummer Eins Paares am Gryffindortisch nicht mehr ertragen musste. Hermione musste gähnen und schlang ihre Arme um ihren Körper, da ihr wegen den kühlen Temperaturen in den Kerkern und wegen ihres Schlafmangels ziemlich fröstelte.

Die Beiden hörten hallende Schritte von der Treppe, die von weiter unten kam und Harry verdrehte sie Augen, als er erkannte, dass es Malfoy und Zabini waren. Blaise rief schon von weitem: „Hey Hermione … Potter. Ist es nicht noch etwas früh um vor dem Klassenraum zu stehen?“
Bevor Hermione reagierte, nuschelte Draco seinem Freund zu: „Wegen Weasley…“ und sah griesgrämig zu Boden.
„Und ist es für euch nicht etwas spät um zum Frühstück zu gehen?“, fragte Hermione besserwisserisch als die Beiden bei ihnen angekommen waren. Blaise lachte und wollte seinerseits noch ein Kommentar abgeben, doch Draco drängte sich an ihm vorbei und nahm Hermione ins Visier.
„Sag mal… ist dir kalt, Liebes?“ Bevor sie ihm antworten konnte nahm er ihre Hand und fühlte ihre Temperatur. Skeptisch sah Harry sich die Szene an und Hermione errötete.
„Ähm… ja, ein bisschen schon. Hier in den Kerkern ist es schon ziemlich kühl…“, gab sie beschämt zu. Draco nickte sanft und zog sich sein Jackett aus, um es Hermione umzulegen.
Sie protestierte sofort: „Das ist wirklich nicht nötig, Malfoy! Im Klassenraum ist es sicher gleich wärmer…“, doch Malfoy ließ sich nicht abhalten.
Sie versuchte es nochmals mit: „Außerdem bist du jetzt nicht ordnungsgemäß gekleidet!“
Sofort lachte Blaise lautstark los und sogar Harry musste schmunzeln. Draco fragte mit einem schiefen Lächeln während er den Sitz des Jacketts an ihren schmalen Schultern überprüfte: „Ist es jetzt besser?“
Hermione hüllte sich mit dem Jackett ein, das ihr mehr Wärme spendete, als sie angenommen hatte und nickte zaghaft. Sie roch sein dezentes Parfum und errötete noch mehr. Sie konnte doch nicht sein Jackett tragen, so wie in den Muggel-Teenagerromanzen.
„Aber jetzt wird dir sicher kalt, das kann ich nicht verantworten!“, rief sie ihm hinterher, da er sich mit Blaise schon wieder auf den Weg gemacht hatte. Im Gehen drehte Draco sich nochmal um und meinte: „Das halt ich schon aus. Wenn du das Jackett nicht mehr willst, lass es einfach irgendwo liegen… Die Hauselfen wissen, wohin sie es bringen müssen.“ Hermione grummelte verärgert, doch kuschelte sie sich dabei etwas mehr in das Jackett, das ihr bei weitem zu groß war.
„Aus dem Typ wird man echt nicht schlau…“, sinnierte Harry neben ihr.

Als sich ihre Mitschüler der UTZ Klasse für Zaubertränke vom Frühstück zu Hermione und Harry gesellten, war Hermione schon fast vollständig aufgewärmt. Sie hatte mittlerweile das Jackett richtig angezogen, statt es nur lose über den Schultern liegen zu lassen und sie hatte sich mit Harry über Malfoy unterhalten.
Sie erzählte ihm von seiner Veränderung und ganz vorsichtig wollte sie anklingen lassen, dass sie ihn nicht für einen bösen Menschen hielt. Harry war zwar skeptisch, hörte sich aber geduldig ihre Argumente an. Schließlich war er auch verwundert darüber, dass er ihn selbst seit geraumer Zeit vollkommen ignorierte. Er war zwar nicht komplett überzeugt, dachte aber darüber nach, dass er womöglich doch überreagiert hatte was Malfoy betraf.
Als Ron und Lavender die Treppen heruntergetänzelt kamen, sah Ron sofort skeptisch zu seinen beiden Freunden.
„Sag mal, was hast du da an?“, fragte er an Hermione gewandt.
Ertappt wollte sie ihn dazu bringen nicht ganz so laut zu sprechen und nuschelte: „Ähm, mir war kalt und da hat man mir eine Jacke gegeben.“
Harry wusste, dass das Thema womöglich ausufern konnte, weshalb er hinzufügte und so die Aufmerksamkeit auf sich zog: „Aber mittlerweile scheint es ihr schon besser zu gehen! Sag mal Ron, willst du heut Nachmittag mit mir trainieren gehen? Wir sollten in Form bleiben, denkst du nicht?“ Hermione atmete beruhigt durch und stellte sich etwas in den Hintergrund.
„Aber, Won-Won! Wir wollten doch heute einen netten Spaziergang am Schlossgelände machen! Nur wir beide“, protestierte Lavender, als Ron mit Begeisterung auf Harrys Vorschlag reagierte.
„Aber natürlich Purzelchen, am Nachmittag ist doch für beides Zeit!“, ging die Diskussion weiter. Hermione wurde etwas schlecht wegen dem Gesülze und entschied nicht mehr zuzuhören.

Professor Slughorn ließ die Klasse herein und die Schüler begannen ihre Kessel aufzubauen. Immer wieder sah sich Hermione verstohlen um und wunderte sich wo Malfoy geblieben war.
Slughorn ließ einige Zutaten auf seinem Tisch erscheinen und fragte in die Runde: „Kann mir jemand sagen welche Art von Zaubertrank man mit diesen Zutaten brauen kann?“ Noch einmal sah sich Hermione skeptisch um und hob dann die Hand. Da sie die Einzige war nahm Slughorn Hermione dran.
„Die Zutaten werden für Heilungstränke verwendet, Professor. Im Speziellen würde ich sagen für den Blutbildungstrank, da auch Eisenwurz auf dem Tisch liegt und das bei anderen Heiltränken, wie Diptam und Murtlap-Essenz nicht verwendet wird.“
Slughorn klatschte kurz vor Freude in die Hände: „Hervorragend, Miss Granger. Fünf Punkte für Gryffindor. Und genau diesen Trank werden wir heute brauen. Schlagt bitte euer Buch auf. Seite 68.“
Hermione ging nach vorne zum Lehrerpult um sich die Zutaten zu nehmen und fragte dann beiläufig ihren Professor: „Ähm, haben Sie schon die Anwesenheit kontrolliert?“
Slughorn sah sie verdutzt an und antwortete: „Aber natürlich habe ich das. Falls Sie sich Sorgen um Mister Malfoy machen … nun der wird von seinem Hauslehrer in Beschlag genommen und ist dadurch heute freigestellt.“

„Mister Malfoy! Ist Ihnen bewusst, dass Sie mit Ihrer Erscheinung gegen die Schulordnung verstoßen?“ Draco setzte sich genervt auf den, ihm zugewiesenen, Stuhl in Snapes Büro und nickte süffisant.
„Ja, das ist mir bewusst und es ist mir vollkommen egal…“
Feindselig stierte Snape seinen Schüler an: „Und ist es Ihnen auch egal, dass man bei näherer Betrachtung Ihres linken Unterarms Ihr schwarzes Todessermal durchscheinen sieht?“
Draco hob seinen Arm und inspizierte die Stelle: „Naja, bei sehr sorgfältiger Betrachtung vielleicht. Aber wer sollte sich schon so nah heran wagen…“ Snape schlug mit seiner flachen Hand auf den Tisch, sodass alle gläsernen Behältnisse, die er darauf aufbewahrte zu klirren begannen.
Draco beeindruckte dies jedoch kaum: „Ist das etwa der Grund warum ich hier bin? Keine korrekte Schulkleidung? Lassen Sie das bloß nicht Hermione hören“, sagte er mit einem schelmischen Grinsen.
„Denken Sie wirklich das alles hier, ist ein Spiel? Sie haben eine Aufgabe erhalten, die Sie dieses Schuljahr erledigen müssen und bisher haben Sie nur einen stümperhaften Versuch gewagt, der sowieso nicht die gewünschte Wirkung erbracht hätte. Noch dazu haben Sie dadurch Aufmerksamkeit auf sich gezogen! Potter hat Sie sofort verdächtigt. Nur weil er mit Ihrer Zukünftigen vertraut ist, bedeutet es nicht, dass er Ihnen nicht mehr gefährlich werden kann… Ich soll dem Lord Bericht erstatten – doch was soll ich von Ihnen berichten?“
Draco funkelte seinen Lehrer an: „Ich habe schon einen Plan, doch ich brauche einiges an Zeit, um ihn umzusetzen. Und falls Sie mir wieder Ihre Hilfe anbieten wollen, bleibt meine Antwort die Gleiche. Ich will sie nicht!“
Snape tippte ungeduldig auf dem Schreibtisch: „Ganz wie Sie wollen, Mister Malfoy. Ich sage Ihnen nur eins… Sollten Sie wieder einen Schüler verletzen und somit Ihre Tarnung gefährden, werde ich nicht mehr für Sie bürgen. Ist das klar? Ihr Ziel ist Dumbledore und niemand sonst!“
Draco stand auf: „Ist das alles?“
Snape nickte und entließ ihn, doch bevor er hinaustrat sagte er noch: „Ich verstehe Ihren Widerwillen nicht. Warum wollen Sie mich nicht in Ihre Pläne einweihen und dadurch Hilfe erhalten? Es scheint fast so, als ob Sie die Aufgabe sabotieren…“
Draco warf ihm einen frostigen Blick zu: „Wie schon gesagt, Sir. Ich vertraue Ihnen nicht.“
Und damit trat er auf den Gang und warf die Tür hinter sich zu. Da er die ganze erste Stunde entschuldigt war, eilte er stattdessen in den siebten Stock und probierte den Raum der Wünsche zu öffnen. Er dachte an das Verschwindekabinett … dass er es finden wollte, doch der Raum blieb verschwunden. Immer wieder ging er auf und ab und veränderte seinen Wunsch. Irgendetwas machte er falsch…

Hermione spürte den ganzen Vormittag Blicke auf sich und hörte immer wieder die Leute Tuscheln. „Ist das ein Jungenjackett?“ „Vom wem hat sie es?“ „Darf sie das tragen?“ „Das ist ihr ja viel zu groß!“ Ihr war die Situation schon recht peinlich und Malfoy schaffte es bisher ihr gekonnt aus dem Weg zu gehen.
Normalerweise begegneten sie sich mehrmals, entweder im Unterricht oder auf dem Weg dorthin, doch an diesem Tag schien er wie vom Erdboden verschluckt zu sein.
Harry spürte Hermiones Sorge und fragte: „Warum lässt du die Jacke nicht einfach irgendwo liegen? Das hat er ja selbst vorgeschlagen… Oder ist dir etwa immer noch kalt?“
Hermione schüttelte den Kopf: „Ich will den Hauselfen nicht noch mehr Arbeit aufbürden, außerdem gebe ich Geborgtes immer persönlich zurück!“
Harry zuckte mit den Schultern: „Naja zum Mittagessen wird er ja wohl kommen!“

Auf dem Weg dorthin liefen sie Ginny über den Weg die sofort Hermiones Aufzug inspizierte.
„Schickes Jackett, Slytherin nehme ich an…“ Sie schob Hermiones Taschenriemen beiseite, der das Wappen des Hauses bedeckte und grinste überheblich.
Hermione bedeckte es sofort wieder und zischte: „Das muss ja nicht gleich jeder hören!“ und Ginny kicherte über ihre Scham.
„Bist du gar nicht mit Dean unterwegs?“ fragte Harry dazwischen. Ginnys Gesichtsausdruck wurde hart und sie schüttelte den Kopf. Sie machte sofort klar, dass sie momentan nicht darüber sprechen wollte und sprach stattdessen vom kommenden Advent und ihre Ideen für Geschenke.
Als die drei bei der Großen Halle angekommen waren und sich zu ihren Freunden am Gryffindortisch setzten, fragte Ron: „Jetzt hast du immer noch dieses Ding an!“ Damit lenkte er die gesamte Aufmerksamkeit auf Hermione.

Die anderen Schüler waren schon sehr gespannt, was es damit auf sich hatte und warteten ungeduldig auf die Auflösung.
„Warum interessiert dich das so, Ron? Du hast doch sonst nur Augen für Lavender“, fuhr sie ihn wütend an. Danach setzte sie sich erbost hin und würdigte ihn keines Blickes mehr. Die Gryffindorschüler, die dem Gespräch gelauscht hatten, waren enttäuscht, dass Hermione das Rätsel nicht auflöste, doch mussten sie nicht lange warten, bis sie es auch so herausfanden.
Schülermassen in Grau und Schwarz der Schuluniformen drängten sich durch den Durchgang um zu ihren Haustischen zu gelangen, nur einer schlenderte mit blütenweißem Hemd in die Halle. Draco Malfoy, arrogant wie eh und je genoss die unzähligen Blicke als er zu seinen Kameraden stolzierte.

Sofort brach Getuschel unter den Schülern aus, als sie kombinierten, nur einer brauchte etwas länger um die Informationen auszuwerten.
Doch dann sprang Ron auf und schrie Hermione an: „Du hast seine Jacke an? Was soll das denn bitte? Flirtest du jetzt mit dem Feind?“ Entsetzt starrte Hermione ihn an.
„Könntest du dich bitte wieder hinsetzten und leiser sein?“ Ron war rasend vor Wut. Er hatte zwar seit Wochen nicht mehr auf Malfoy geachtet, aber dass Hermione sich so etwas erlaubte, ging einfach zu weit.
„Nein, das werde ich nicht! Erklär mir jetzt sofort, was das soll!“ befahl er und die gesamte Halle war mucksmäuschenstill.
Resigniert stand Hermione auf und zischte ihn an: „Mir war kalt und Malfoy war so aufmerksam es zu bemerken. Das war es schon, Ron! Etwas das du niemals erkennen könntest… Wie konnte ich nur jemals…“ Hermione schüttelte wütend den Kopf und brach ihren Satz ab. Sie bemerkte, dass sie sowieso schon der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit war und entschied, dass es ihr ab sofort egal sein sollte, was andere von ihr dachten.
Sie nahm ihre Tasche und machte sich auf den Weg zum Slytherintisch. Draco, der wohl als einziger Schüler im Raum genüsslich aß und dem Treiben keine offensichtliche Beachtung schenkte dreht sich erst um, als Hermione ihn ansprach: „Ähm, Malfoy?“
Mit einem breiten Grinsen, das er zu unterdrücken versuchte, dabei aber kläglich scheiterte, stand er auf. „Hermione?“ fragte er neckend. Zum Glück waren ihre Wangen aus Zorn schon gerötet, sodass niemand erkannte, wie beschämt sie war, als sie Malfoys Jackett auszog und ihm reichte.
„Danke… Es hat mir sehr geholfen.“ Draco nahm es entgegen und legte es auf seinen Platz: „Immer wieder gern, Liebes“ antwortete er ihr und beobachtete wie sie nervös zu Boden sah.
Er liebte es, wenn sie das tat! Dass er es überhaupt auslösen konnte, sie nervös zu machen, ließ seine Brust anschwellen.
„Willst du dich vielleicht heute zu mir an den Tisch setzten?“ fragte er bevor sie die Möglichkeit hatte sich wieder umzudrehen. Hermine schwankte und sah kurz zu den Slytherins.
Blaise rutschte schon etwas weg, um ihr Platz zu machen und Hermione sagte: „Ja, warum nicht. Ich hab wirklich keine Lust auf eine weitere Runde Streit.“
Draco deutete auch den Schülern auf der anderen Seite zu rutschen und ließ einen sauberen Teller mit Besteck heranschweben. Er half Hermione Platz zu nehmen und drehte sich beim Hinsetzten kurz nach hinten und warf einen Blick auf den Gryffindortisch – mit einem breiten Siegerlächeln auf den Lippen.

Auch die Professoren am Lehrertisch hatten die Aufregung zur Kenntnis genommen und das Treiben beobachtet. Dumbledore, der an diesem Tag einmal wieder anwesend war, prostete Snape übermütig zu und freute sich über die Entwicklung. Hermione hatte indes etwas unsicher begonnen zu essen, doch schafften es Malfoy und Blaise es schnell, dass sie sich entspannte.
Sie integrierten sie sofort in das Tischgespräch und Hermione lernte ein paar ältere Slytherins kennen.
Nach einiger Zeit flüsterte Malfoy ihr zu: „So hätte es von Anfang an sein können… Jetzt bist du dort, wo du hingehörst!“ Hermione sah ihn an und er lächelte sie gewinnend an.
Blaise, der trotz der flüsternden Worte alles gehört hatte, sagte erschüttert: „Aber wirklich! Ich habe dich die ganze Zeit vermisst und jetzt erst erkenne ich es!“
Danach lachte er auf seine ansteckende Art und Weise und fügte dann noch hinzu: „Aber mal ernsthaft. Dass solche Fehler wie bei dir heutzutage überhaupt noch vorkommen, ist mir ein Rätsel! Warum hat man nicht schon bei deinem ersten unkontrollierten Zaubern erkannt, dass du von Zauberern abstammst? Ich mein, das hätte deinen Eltern und den Behörden doch in den Sinn kommen müssen!“
Skeptisch sah Hermione ihren Freund an und dachte darüber nach. Das Gespräch ging weiter, doch Hermione beschäftigte der Gedanke sehr. Mit einem unwohlen Gefühl sah sie zum Lehrertisch, direkt in die geheimnisvollen Augen von Albus Dumbledore.


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