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Fanfiction

Das schwere Erbe der DeVilliers - Verdacht

von Menelya

Kapitel 11 - Verdacht

Schon auf dem Weg zum Schulleiterbüro beschwerte sich Snape: „Eigentlich, Miss Granger, wollte ich an diesem Abend Ihre charmante Begleitung sprechen. Ich hoffe, Ihre neuen Erkenntnisse sind es wert, dass ich diese Möglichkeit verpasse!“
Hermione war nicht begeistert einen wütenden Snape vor sich zu haben und hoffte auf Dumbledores guten Willen, in jedem Menschen etwas Positives zu sehen. Beim Eintreten erschrak Hermione etwas, als sie Dumbledore erblickte. Er sah unglaublich erschöpft, fast kränklich aus.
„Entschuldigen Sie die Störung, Direktor. Miss Granger hat das dringende Bedürfnis uns beide zu sprechen und in Ihrer Ungeduld ließ Sie sich nicht aufhalten, dies noch heute Abend zu erledigen.“ Snape wies Hermione einen Stuhl zu und setzte sich selbst in den daneben.
Dumbledore rieb mit seinen Daumen und Zeigefinger kurz über seine müden Augen und drehte seinen Stuhl in die Richtung der beiden.
„Das ist schon in Ordnung, Severus. Ich habe Hermione schon längst ein Gespräch versprochen, also warum nicht heute Abend. Wollt ihr vielleicht einen Tee? Die Hauselfen haben heute exquisite Eclairs zubereitet. Die würden wunderbar mit Malvenkrauttee harmonieren.“ Er lächelte seine beiden Gäste an, doch Hermione hatte den Verdacht, dass er seine schlechte Konstitution überspielen wollte.
„Ich brauche nichts, danke“ begann Snape bevor er sich zu Hermione drehte und sie erwartungsvoll ansah.
Hermione hatte ein schlechtes Gewissen, so auf ein Gespräch beharrt zu haben, da sie nun den Zustand des Direktors sah. Sie hatte immer gedacht, er würde dem Essen in der großen Halle fernbleiben, da er außer Haus war, doch schlich sich nun der Verdacht ein, dass es vielleicht um seine Gesundheit ging. Da er aber offensichtlich versuchte, seinen Zustand zu verbergen, entschied Hermione es nicht anzusprechen und stattdessen von Malfoy zu berichten.
„Ich möchte über Draco Malfoy sprechen, Professor.“ Begann Hermione zielstrebig. Sie hatte sich schon einige Dinge zurechtgelegt, doch nun suchte sie nach den richtigen Worten.
„Wie Sie wissen, habe ich mich die letzten Monate eingehend mit ihm befasst und ihn kennengelernt. Wir haben viel Zeit weitab von anderen Schülern verbracht und dabei hat er mir vieles erzählt und einige Eingeständnisse gemacht. Ich glaube nicht, dass er ein schlechter Mensch ist oder dass er freiwillig ein Todesser sein möchte. Ich denke, wenn Sie ihm die Möglichkeit gäben auf unsere Seite zu wechseln, dann würde er es machen.“
Hermione hatte nicht bemerkt, dass sie während ihrer Rede in ihrem Sessel immer weiter nach vorne gerutscht war und zum Schluss nur noch auf der Kante saß. Hoffnungsvoll sah sie ihren Schulleiter an und biss sich auf die Unterlippe. Sie hoffte so sehr, dass Dumbledore ihr zustimmen würde. Sie hoffte so sehr, dass Malfoy diesen Vorschlag annähme… erst dann könnte sie voll und ganz ehrlich mit ihm sein…
Dumbledore rieb seinen Bart und nickte skeptisch, als er darüber nachdachte. „Was denkst du darüber, Severus?“ wandte er sich dann an den Tränkemeister.
Snape hatte während Hermiones Ansuchen eine Augenbraue erhoben und sah sie skeptisch an. Sein Kopf schnellte zu Dumbledore, als er befragt wurde und er antwortete: „Das ist schwer zu sagen. Ich kenne den Jungen seit seiner Kindheit aber er hat sich schon vor vielen Jahren abgeschottet. Ich weiß natürlich nicht, was in ihm vorgeht. Aber mit einem hat Miss Granger Recht – er wollte kein Todesser werden.“
Snape blickte aus dem Fenster, so als ob er dort auf Antworten stoßen würde, bevor er weitersprach. „Draco war ein pfiffiger kleiner Junge, doch übernahm Lucius sehr bald die Erziehung. Er hat ihn stark geprägt und sein Hass gegenüber Muggeln schien eins zu eins auf Draco übergegangen zu sein. Als ich Draco auf Hogwarts wiedersah, war er Lucius unglaublich ähnlich geworden. Er umgab sich nur mit Reinblütern erster Klasse und spielte seine Macht aus, wo er nur konnte.“
Hermione atmete schwer aus und rutschte geschlagen wieder auf ihrem Sessel zurück. Sie knetete ihre Hände und hoffte auf eine Wendung in Snapes Geschichte, da er ja vor kurzem erst ihr gegenüber erwähnt hatte, dass es für Malfoy vielleicht noch nicht zu spät wäre. Erst sein Kommentar brachte sie schließlich auf solche Gedanken!
„Die ersten drei Schuljahre war ich mir sicher, er würde mit Freuden in Lucius‘ Fußstapfen treten. Doch dann änderte sich sein Verhalten allmählich… Er wurde ruhiger, weniger angriffslustig und nachdenklicher. Natürlich war er immer noch ein überheblicher Narzisst, wie sein Vater, doch schien er sich von einigen Freunden abzugrenzen.“
Diesmal war es Hermione, die ihre Augenbrauen skeptisch nach oben zog, denn sie hatte bis vor kurzem nichts von einem Rückgang seiner Angriffslust bemerkt. Dennoch war sie froh, welche Richtung Snapes Bericht einschlug.
„Seit der Rückkehr des dunklen Lords hat er sich schließlich komplett zurückgezogen. Seine Ferien verbrachte er fast ausschließlich bei Blaise Zabini mit dem er seitdem eine enge Freundschaft pflegte. Es schien fast so, als ob er sich speziell von den Todessersprossen fernhalten wollte. Man muss natürlich beachten, dass das Malfoy Manor sehr oft als Treffpunkt des inneren Kreises der Todesser benutzt wurde und er dadurch von den Machenschaften sehr viel mitbekam. Schon damals dachte ich mir, dass ihn dies vielleicht wachrütteln könnte. Ihm war sichtlich unwohl, als er den Machenschaften des Lords beiwohnen musste. Im Gegensatz zu anderen, die bei den Aktionen jubelten, schienen ihn diese abzustoßen. Ich bin mir zwar sicher, dass Draco Muggel, Muggelgeborene und deren Sympathisanten hasst, doch umbringen oder quälen würde er keinen von ihnen. Ob dies allerdings reicht, um ihn auf unsere Seite zu bringen, bezweifle ich.“
Hermione war erschüttert über Snapes Schlussworte und sprang energisch von ihrem Stuhl. „Aber dieser Hass wurde doch nur von seinem Vater geschürt! Ich bin mir sicher, wenn er …“
Hermione wurde scharf von Snape unterbrochen: „Miss Granger… es ist nicht Ihre Aufgabe Draco Malfoy zu einem besseren Menschen zu machen! Sie haben die Aufgabe übernommen, Todesser auszuspionieren und Draco ist nun mal einer von ihnen. Falls Sie diese Aufgabe jedoch nicht mehr ausführen wollen, dann stehe ich hinter Ihnen!“ So scharf Snapes erste Worte auch waren, endete er sehr sanft und sah Hermione nachdrücklich an.
Er fügte noch hinzu: „Ich bezweifle zwar, dass er sich gegen den Lord stellen würde, dazu fehlt ihm eindeutig der Schneid, doch könnte ich mir durchaus vorstellen, dass er sich liebend gerne aus diesem Krieg raushalten würde. Falls Sie also doch keine Spionin werden wollen, und wir ihn dadurch für unsere Zwecke nicht mehr benötigen, könnte ich mir vorstellen, dass wir Draco außer Landes schaffen könnten, sollte er dies wünschen.“
Angestrengt dachte Hermione darüber nach. Als Spionin könnte sie nur bei den Malfoys als deren zukünftige Schwiegertochter auftreten – ohne Malfoy jr. wäre dies natürlich nicht möglich…
Nachdem Dumbledore reiflich nachgedacht hatte, meldete er sich zu Wort: „Danke Severus, für deine Einschätzung. Du hast ja gerade erwähnt, wie wichtig Dracos Rolle in unserem Plan ist, weshalb ich davon abrate, ihn außer Landes schaffen zu wollen. Doch sehe ich die Möglichkeit, ihn vielleicht auf unsere Seite zu bringen. Mit der nötigen Motivation ist auch ein Slytherin zu Heldentaten fähig, nicht wahr Severus?“ Hermiones Augen strahlten bei seinen Worten und sie konnte kaum ruhig sitzen. Doch was war diese Anspielung im letzten Satz? Sprach er etwa von Snape? Was war seine Motivation?
„Allerdings weiß ich nicht ob er zu diesem Zeitpunkt schon so weit ist. Oder ob wir uns so kurz vor den Ferien noch eine Planänderung zumuten können. Schließlich müsste Draco, sollte er sich dazu entschließen die Seiten zu wechseln, sich auf diese Situation vorbereiten.“ Snape saß vollkommen ruhig da und hörte sich Dumbledores Überlegungen an. Er wunderte sich über Hermiones Eifer in dieser Sache und beschloss, sie in nächster Zeit zu beobachten.
„Ich schlage aber vor, dass du, Hermione, die Zeit in den Ferien nutzt, um Draco im Kontakt mit den Todessern zu beobachten. Vielleicht festigt sich ja deine Ansicht, oder du wirst eines Besseren belehrt. Danach können wir weitersehen und darüber entscheiden, ob wir Draco die Chance geben sollten, auf unsere Seite in diesem Krieg zu wechseln.“
Hermione sah ein, dass ein paar wenige Tage vielleicht zu überstürzt wären und war daher froh, dass Dumbledore die Möglichkeit zumindest nicht ganz ausschlug. Und trotzdem war Hermione etwas enttäuscht, da sie am liebsten sofort mit Draco ganz offen über alles gesprochen hätte. Er hatte sich so verändert! Meist schien es ihr, dass er unter der Situation seiner Familie litt. Jetzt war nur noch die Frage, wie er sich im Malfoy Manor verhalten würde.

Als sie nach dem Gespräch zum Gryffindorturm zurückkehrte, wartete Harry im Gemeinschaftsraum auf sie. Er sah sie prüfend an und fragte mit zusammengekniffenen Augen: „Du und Malfoy… oder was?“
Hermione war etwas perplex. Sie hatte ihm doch erzählt, dass sie mit Malfoy hingehen wollte.
„Du bist doch auch mit Luna gegangen – als Freunde! Du wusstest doch davon, nicht wahr?“ fragte sie etwas unsicher.
„Nun ja, ich wusste schon davon. Doch alle sprechen von euch, da du McLaggen gegenüber recht eindeutige Antworten gegeben hast. Zusätzlich das Händchenhalten und die Tatsache, dass ihr beide die Party zeitglich und vor allem vorzeitig verlassen habt und danach nirgends aufzufinden wart.“ Harry war nicht wütend, er war eher überrascht und wollte, bevor Missverständnisse entstanden, lieber sofort mit Hermione reden.
Hermione war überrascht, dass er das alles erfahren hatte.
„Ich hatte eine Besprechung mit Snape, die keinen Aufschub duldete. Es ging um meine Zusatzstunden. Ich habe Malfoy einfach auf der Party stehen lassen, das muss doch aufgefallen sein? Und was das andere betrifft… Ich wollte McLaggen loswerden. Ich bin nicht mit Malfoy zusammen, falls du das fragen wolltest… Allerdings ist er mir lieber, als viele andere mögliche Begleiter.“
Harry nickte zufrieden und lächelte Hermione an. „Sowas hab ich mir schon gedacht… Ich wusste, es gibt für alles eine Erklärung. Aber sei gewarnt… Eure Vorstellung hat die wenigen Mitschüler, die dir wieder trauten, skeptisch gemacht. Und die Slytherins wollen am liebsten schon die große Hochzeit feiern.“
Erleichtert ob der Tatsache, dass Harry nicht wütend auf sie war, umarmte sie ihn dankbar. „Du bist einfach unglaublich, Harry! Aber… wie soll ich sagen … wie hättest du reagiert, wenn doch was zwischen mir und Malfoy laufen würde, rein theoretisch natürlich?“
Harry unterbrach die Umarmung und sah Hermione skeptisch an, bevor er lachte: „Dann hätt ich wohl überprüfen müssen, ob du unter einem Zauber stehst!“ und dann etwas ernster fügte er hinzu: „Ich hoffe einfach, dass du weißt, was du tust. Ich würde mit ihm sehr vorsichtig sein. Ich weiß, du hast ihn mögen gelernt, doch hab ich Angst, dass er dich enttäuschen wird.“
Noch einmal nahm Hermione Harrys Hand und drückte sie. Er war einfach ein wunderbarer Freund. Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange und sagte ein simples „Danke“ bevor sie zu ihrem Schlafraum ging.

Die Tage bis zu den Ferien vergingen wie im Flug. Snape hatte Hermione zur Tarnung eine Menge Strafstunden verpasst, sodass sie im Endspurt noch einmal alles festigen konnte. Ihre Okklumentik war so gut geworden, dass sie an den letzten Tagen nur noch eventuelle Gespräche simulierten. Insgesamt waren sich Dumbledore und Snape allerdings einig, dass in den Feiertagen kaum ein Todessertreffen stattfinden würde.
Snape versprach Hermione, dass er immer wenn er eine Ausrede finden könnte, im Manor erscheinen würde. Denn einige Todesser würde Hermione auch ohne Versammlung sicher sehen - ganz offensichtlich die Malfoys, aber auch die Lestranges. Narzissas Schwester Bellatrix Lestrange, ihr Ehemann Rodolphus und mit ein wenig Pech dessen Bruder Rabastian, die alle drei als die treuesten Diener des Lords galten.
Harry versuchte in dieser Zeit seine zwei besten Freunde wieder zu versöhnen, doch war dies nicht leicht. Und obwohl Ron immer noch beleidigt war, tat ihm Hermione leid, da sie in den Ferien ins Malfoy Manor musste, anstatt in den Fuchsbau. Er ließ es sich zwar nicht anmerken, doch hoffte er, Hermione würde sich selbst um ihn bemühen, damit er ihr verzieh. Sie jedoch hatte bei weitem andere Gedanken und schenkte ihm keine Beachtung.
Am letzten Schultag entschuldigte sich Hermione bei Harry, da sie nicht mit ihm zum Zug gehen wollte, sondern mit Malfoy, da sie nunmal das gleiche Ziel hatte. Der eigentliche Grund war natürlich der selbe, wieso sie ihn in den letzten Monaten in der Öffentlichkeit mied. Sie wollte die Todesserkinder das Gefühl vermitteln, dass sie kaum mehr mit ihm zu tun hatte. So ging sie mit Malfoy und Blaise gemeinsam zum Zug.

Die Drei stiegen gemeinsam in den Hogwartsexpress und zu Hermiones Überraschung landeten sie in einem Abteil mit Pansy Parkinson, Daphne Greengrass und Theodore Nott. Sie saß am Fenster und Malfoy direkt neben ihr, doch rutschte Hermione etwas unruhig in ihrem Sitz herum. Theodore hatte sie vor kurzem schon etwas kennengelernt, doch die zwei Mädchen konnte sie nicht einschätzen. Blaise, der ihr gegenübersaß lächelte ihr aufmerksam zu und Malfoy nahm ihre Hand.
Peinlich berührt sah sie aus dem Fenster und hoffte, dass irgendjemand die peinliche Stille durchbrach. Pansy tat ihr den Gefallen, wobei davon auszugehen war, dass sie es nicht ihr zu Liebe getan hatte.
„Ach, die armen Tölpel, die in den Feiertagen in Hogwarts bleiben müssen… Mir kommt vor, jedes Jahr werden es mehr. Fast tun sie mir leid!“ Danach kicherte sie und sah in Hermiones Richtung. Diese biss die Zähne zusammen. Sollte das etwa eine Provokation gewesen sein? Es bleiben aus Angst vor Voldemort immer mehr Schüler in der Schule, oder aber sie hatten ihre Eltern schon verloren…
„Sei froh, dass du ein Zuhause hast, in das du gern heimkehrst, Pansy“, antwortete in der Zwischenzeit Draco und schüttelte dabei leicht den Kopf. Gedanklich fügte er noch hinzu: „Mir ist das schon seit Jahren nicht mehr vergönnt…“ Hermione konnte nicht anders und lächelte, auch wenn er es nicht sehen konnte. Pansy war nicht so erfreut über seine Antwort und verzog hämisch ihr Gesicht.
„Nun ja, wir alle hier kehren ja gerne nach Hause – von daher kann ich das ja äußern. Oh, außer Hermione, nicht wahr?“ Pansy machte ein gespielt besorgtes Gesicht und erntete ein Kichern ihrer Freundin.
Hermione spürte wie Dracos Hand sich verspannte und antwortete, bevor die Stimmung kippen konnte. „Nun ja, ich verbringe die Ferien in meinem zukünftigen Zuhause, von daher kann ich mich nicht beschweren. Außerdem werden wir auch das Ancestor Castle besuchen, das ich einmal erben werde. Von Traurigkeit kann ich also auch nicht sprechen. Du brauchst dich also nicht zurückhalten deine Freude zu zeigen, falls du das vorhattest.“
Draco und Blaise wechselten einen erstaunten Blick und grinsten, wegen Hermiones überraschender Antwort. Pansy war geschockt und überlegte sichtlich eine weitere Spitze, die sie Richtung Hermione loslassen konnte.
Derweil ging Theodore auf Hermiones Äußerung ein: „Das Castle soll ja unglaublich sein. Hermione, du musst uns einladen, sobald es dir gehört!“ Am liebsten hätte er mit Hermione eingeschlagen und alles schon abgemacht, doch räusperte sich Pansy ungewöhnlich laut um Theodore zu unterbrechen.
„Bleibt dein Freund Potter dieses Jahr auch wieder im Schloss? Wie ich hörte, verabscheut ihn seine Familie“, entschied sich Pansy zu sagen. Hämisch grinsend sah sie ihrer Freundin Daphne in die Augen und musste sich ein kichern verkneifen.
Diesmal war es Draco zu feindselig und er schritt ein: „Seit wann interessierst du dich für Harry Potter? Ich dachte dein Beuteschema wären reiche Reinblüter?“
Pansy presste erbost ihre Lippen aufeinander und schnaubte nur als Antwort.
Hermione fügte grinsend hinzu: „Harry verbringt seine Ferien zusammen mit seinen Freunden, soweit ich weiß. Da ich in letzter Zeit kaum mit ihm zu tun hatte, weiß ich allerdings nicht mehr…“ Hermione sah sie gespielt entschuldigend an, da sie ihr nicht mehr sagen konnte und erntete wieder unterdrücktes Gelächter der Jungs.
Daphne, der das Ganze schön langsam zu peinlich wurde, fragte ihre Freundin: „Sag mal Pansy… willst du nicht mit mir in ein freies Abteil gehen? Ich muss unbedingt die neuen Kleider anprobieren, die mir Astoria aus Frankreich geschickt hat. Eines davon will ich ja zum Fest tragen.“
Pansy stimmte zu, da sie ebenso aus dem Abteil verschwinden wollte, doch die beiden wurden von Theodore aufgehalten.
„Deine Schwester kommt zu Besuch? Das ist ja eine Seltenheit!“ Er war erfreut und wollte genauere Informationen.
Lächelnd antwortete Daphne: „Ja, ich freue mich auch! Es ist selten, dass sie in den Weihnachtsferien kommt! Vielleicht kommst du uns einmal besuchen?“ Theodore willigte schnell ein und ließ die beiden ziehen.
Draco war froh Pansy los zu sein und setzte sich sofort bequemer hin, indem er seine Beine auf die Bank legte.
„Ich wusste gar nicht, dass Daphne eine Schwester hat“, sagte er dabei beiläufig, was Blaise und Theodore zum Lachen brachte.
„Das war klar… Daphne spricht doch andauernd von ihr. Soviel ich weiß ist sie fast zwei Jahre jünger als wir und geht in Beauxpatons zur Schule. Du hast sie bestimmt schon getroffen, Draco! Vermutlich ist sie dir nicht aufgefallen, weil sie noch zu jung war um in dein Beuteschema zu passen!“ Theodore stieß Draco dabei neckisch in die Rippen, doch erntete er von Draco einen kalten Blick.
Theodore erkannte seinen Fehler und fügte schnell hinzu: „Ähm… und da du ja jetzt nicht mehr Ausschau hältst, wird sie dir auch nicht mehr auffallen, hehe!“ Hermione kicherte in der Zwischenzeit und schüttelte den Kopf. Draco war erstaunt wie locker sich Hermione an diesem Tag in Gegenwart der Slytherins verhielt. Zuerst Pansys Sprüche und jetzt das. Er entfernte die Lehne zwischen ihnen legte den Arm um sie, damit Hermione etwas näher zu ihm rutschte. Sofort merkte er wie unsicher und nervös sie wurde und er freute sich außerordentlich über diese Tatsache.
Hermione ließ es geschehen und lehnte ihren Oberkörper an ihn. Sofort stieg ihr sein Geruch in die Nase und sie errötete. Wie lange dauert nochmal die Fahrt nach KingsCross?

Kurz bevor der Zug in den Bahnhof einfuhr kehrten die beiden Mädchen zurück. Pansy stockte zwar, wegen der Vertrautheit zwischen Draco und Hermione, entscheid sich aber nichts mehr dazu zu sagen.
„Was für eine Zeitverschwendung, jedes Mal von London aus zur Schule und zurück zu fahren. Warum können uns die Eltern nicht einfach heim apparieren?“ fragte Daphne als sie ihr restliches Gepäck zur Hand nahm.
Blaise und Draco zuckten die Schultern und sagten, dass es halt immer schon so war, doch Hermione konnte nicht bei sich halten.
„Es ist eine der Sicherheitsvorkehrungen der Schule. In ‚Eine Geschichte Hogwarts‘, siebtes Kapitel, werden alle Vorkehrungen erläutert. Die Apparierzone am Rande des Schlosses ist so klein gehalten, damit keine größeren Mengen an Zauberern und Hexen gleichzeitig apparieren können. So kann ein groß angelegter Spontanangriff verhindert werden. Der Nachteil ist allerdings, dass die Eltern ihre Kinder nicht so schnell abliefern oder abholen können, außer in Einzelfällen, wenn der Schulleiter es persönlich genehmigt.“
Daphne lächelte sie höflich an und unterdrückte ein Augenverdrehen, bevor sie mit ihrem Gepäck verschwand.
Blaise und Draco konnten nicht anders, als sie sofort zu veralbern, doch die beiden taten dies stets mit solch einer Freundlichkeit, dass sie ihnen nicht böse sein konnte. Stattdessen kicherte sie mit ihnen und lachte über sich selbst.

Am Bahnsteig angekommen wartete Narzissa auf die beiden und begrüßte sie überschwänglich. Sie freute sich sehr darüber, dass Hermione ihrer Familie in den Ferien Gesellschaft leisten würde. Auch nahm sie sofort wahr, dass sich das Verhältnis der beiden jungen Erwachsenen stark verändert hatte. Ihre Augen glitzerten amüsiert über die Tatsache, dass Draco einen Arm um Hermione legte und sie es beschämt geschehen ließ.
Sie verließen den Bahnsteig und gingen in die Apparierzone des Bahnhofs, bevor Narzissa das Gepäck nahm und apparierte.
„Was? Sie ist appariert? Nimmt sie uns denn nicht mit?“
„Sie kann uns schließlich nicht beide Seite-an-Seite Apparieren und sie dachte vermutlich, du willst lieber mit mir apparieren.“
„Du hast doch deine Prüfung noch gar nicht?“ sagte Hermione empört, was Draco schmunzeln ließ.
„Und das hält mich ab?“, sagte er provokant. Danach hielt er ihr seinen Arm hin und fragte: „Vertraust du mir?“ Draco lächelte Hermione schief an und wartete auf ihre Reaktion.
Im ersten Moment war sie geschockte, dass er schon apparierte, doch schnell legte sich ihre Überraschung. Sie sah auf seinen Arm und sie musste sich eingestehen, dass sie nicht lügen musste, als sie sagte: „Ich vertraue dir.“ Sie nahm seinen Arm und spürte sofort den vertrauten Sog des Apparierens.

Hermione landete wie zu meist mit leichtem Schwindel und Draco stützte sie sofort, indem er seine Hände auf ihre Hüften legte. Er versicherte sich, dass mit ihr alles in Ordnung war und nahm sie an der Hand.
„Das ist mein Zuhause. Das ist das Malfoy Manor“ sagte er schwermütig als er mit dem Kopf zum Anwesen wies.
Der Kieselweg, auf dem sie gelandet waren, führte zu einem schwarzen Eingangstor, welches ein geschwungenes „M“ eingearbeitet hatte. Dahinter sah Hermione ein riesiges Anwesen, welches protzig und gleichzeitig bedrohlich wirkte.
Draco flüsterte ihr zu: „Wenn du doch nicht willst, könnten wir abhaun… einfach irgendwohin…“
Doch bevor Hermione reagieren konnte, rief Narzissa nach ihnen: „Kommt meine Täubchen, Lucius wartet schon.“ Beim Eingangstor angekommen, übergab sie einem Hauself das Gepäck, welches dieser zum Manor schweben ließ. Etwas langsamer stiegen Hermione und Draco den Kieselweg zum Anwesen hoch. Bei jedem Schritt knirschten die Steinchen unter ihren Schuhen, was sich unnatürlich laut anhörte, da sonst kaum ein Geräusch zu hören war.

Ein kalter Schauer lief Hermione über den Rücken als sie das Haus betraten. Der dunkle Marmorboden, die Säulen und Gemälde, die den Salon zierten, wirkten kalt und unpersönlich. Perfekt gesteckte Zierblumen ragten aus protzigen Vasen und der pompöse Luster, der von der stuckverzierten Decke hing, strotzte nur so vor Kristallen. Um kein Geld der Welt wollte Hermione solch ein hässliches Haus besitzen.

„Da seid ihr ja! Ich hoffe die Fahrt war angenehm!“ begrüßte Lucius Malfoy die beiden Ankömmlinge. Draco antwortete für sie und teilte ihm mit, dass er später am Nachmittag noch zur Winkelgasse musste, um Geschenke zu besorgen.
Nach dem letzten Hogsmead Wochenende und den Angriff auf Katie Bell, wurden als Vorsichtsmaßnahme die anderen Ausflüge gestrichen, was viele Schüler in Bedrängnis brachte. Hermione konnte demnach auch noch nichts besorgen und wollte sich anschließen.
„Das trifft sich gut. Ich möchte auch noch etwas besorgen. Außerdem möchte ich schon seit Monaten zu Gringotts. Meine zwei Konten sollten nun endlich zusammengelegt werden.“ Auf ihr eigentliches Konto wurden ihr Erbe und der Erlös aus dem Hausverkauf überwiesen, und beides wurde schon seit einigen Wochen abgeschlossen. Außerdem hatte es sich ihre Großmutter nicht nehmen lassen, ihr ein Konto einzurichten, auf das sie ihr Taschengeld überwies.
Lucius stimmte zu und schlug vor: „Packt erstmal aus und esst mit uns zu Mittag, danach besuchen wir gemeinsam die Winkelgasse. Ich habe gute Verbindungen in Gringotts, weshalb Sie sicherlich schneller bedient werden. Zu dieser Jahreszeit ist Gringotts oftmals überfüllt!“ Hermione freute sich insgeheim, da Dumbledore ihr geraten hatte, Lucius Einblicke in ihr bisheriges Vermögen zu geben.
„Aber Schatz, ich denke es ist nicht mehr angemessen, wenn du Hermione siezt. Was sagst du dazu, Liebes?“ Erwartungsvoll sah Narzissa sie an. Hermione lächelte höflich und stimmte ihr zu.
Draco bot sich an, Hermione ihre Zimmer zu zeigen und flüsterte ihr schalkhaft zu: „Dann nennst du also meinen Vater Lucius und mich weiterhin Malfoy?“ Hermione lachte herzlich und nickte.
„Malfoy passt einfach viel besser zu dir! Ich werde es einfach vermeiden, dich in den nächsten Tagen persönlich anzusprechen.“ Statt ihr das auszureden, umschlang Draco ihre Finger und führte sie weiter. Im ersten Stock angekommen zeigte er in einen Gang und erzählte ihr, dass sein Zimmer in jener Richtung wäre. Danach gingen sie einen Korridor entlang bis zu seinem Ende und er öffnete die Tür.
„Das sind deine Räumlichkeiten bis wir… nun ja… verheiratet sind. Ich hoffe sie gefallen dir. Ich lass dich mal alleine.“ Danach kehrte er um und verschwand in Sekunden.

Hermione betrat einen schlichten Vorraum, in dem ihre Koffer abgestellt waren. Eine kleine Toilette war direkt neben einem goldumrahmten Spiegel. Sie betrat ihr Zimmer und sofort stockte ihr Atem. Ganz anders als der Rest des Manors, war dieses Zimmer in hellen Farben gehalten. Die leichten Vorhänge waren mintgrün mit fein eingearbeiteten violetten Blüten und der Stoff der Tagesdecke und der Zierpölster war mit dem der Vorhänge ident. Die Wände und die Decke waren nicht mit dunklen Tapeten verhangen sondern in Weiß gehalten. Das Himmelbett war in einem saftigen dunklen Holz und passte ideal zu den anderen Farben. Auf der schlichten Kommode stand eine weiß-goldene Vase mit duzenden weißen Lilien darin.
Lächelnd ging sie darauf zu und berührte eine zarte Blüte.
„Ich hoffe es ist alles zu Ihrer Zufriedenheit, Miss. Der junge Master hat das alles in Auftrag gegeben.“ Hermione hatte sich etwas erschrocken, da der Hauself geschwind aus dem angrenzenden Badezimmer gehuscht kam. Nochmals sah sie sich um, jedes Detail dieses Raumes entsprach ihrem Geschmack.
„Es ist wundervoll! Vielen lieben Dank. Du kannst mich gerne Hermione nennen.“ Sie ging in die Hocke und hielt dem schüchternen Geschöpf ihre Hand entgegen. Der kleine Hauself machte große Augen und zögerte, bevor er ihre Hand nahm und unsicher schüttelte.
„Mit Freuden, Miss Hermione…“ sagte er dabei und wartete sichtlich darauf, dass er die Hand wieder wegziehen konnte.
„Und wie ist dein Name? Du musst wissen, ich habe einige Hauselfen, die ich zu meinen Freunden zähle. Einen davon kennst du vielleicht - Dobby. Er arbeitet jetzt in Hogwarts.“
Erstaunt öffnete sich der Mund des Hauselfs und er stammelte: „Die junge Miss kennt Dobby? Und ist mit ihm befreundet? Kann das denn sein? Ich bin Benyji. Freut mich.“ Unsicher trippelte der kleine Elf von einem auf das andere Bein und sah Hermione huldigend an.
„Es freut mich auch, Benyji. Wir werden uns sicher gut verstehen.“ Danach verneigte sich der Elf und verpuffte. Hermione ließ sich rücklinks in das übergroße Bett fallen und genoss die Ruhe. Die Fensterfront war riesengroß, weshalb das viele einfallende Licht den Raum erhellte. Draco hatte sich ihre Vorlieben also gemerkt … bis ins kleinste Detail. Hermione lächelte und überlegte, ob sie ihn nicht in seinem Zimmer besuchen gehen sollte. Es wäre schließlich interessant sein Zimmer zu sehen, nicht dass sie ihn nach so kurzer Zeit schon vermissen würde…

Nachdem sie allerdings etwas in dem Gang herumgeirrt war, den Draco ihr zuvor gezeigt hatte, erschien Narzissa und bat sie, zu Tisch zu kommen. Draco saß schon bei seinem Vater und sie waren in eine Diskussion vertieft. Als Hermione sich der Tafel näherte, ging sie gedanklich nochmals die Regeln der Tischordnung durch, die Snape ihr nahe gelegt hatte. Demnach sitzen Verlobte immer, Ehepaare nie nebeneinander, es sei denn, es handelt sich um ein Essen aus Anlass einer runden Wiederkehr ihres Hochzeitstages.
Sie setzte sich also direkt neben Draco, der nun endlich aus dem Gespräch aufsah. Er lächelte sie an und fragte: „Wie gefällt dir dein Zimmer?“
Hermione versicherte ihm, dass er voll und ganz ihren Geschmack getroffen hatte und dass sie dadurch hohe Erwartungen an ihr Weihnachtsgeschenk setzte. Sie grinste schelmisch und fühlte sich etwas ertappt, als Narzissa sagte: „Ach, noch einmal jung und verliebt sein!“
Draco grinste ob ihres Kommentars und setzte sich gerade hin, als das Essen erschien. Hermione verstummte peinlich berührt und versuchte beim Essen standesgemäße Tischmanieren an den Tag zu legen.

Nachdem die Vierergruppe mit Hilfe von Flohpulver in die Winkelgasse gereist war, verabschiedete sich Draco umgehen, da er sofort alle Geschenke besorgen wollte. Sein Weg führte ihn allerdings erst zu Burgin&Burkes…
Lucius begleitete Hermione zu Gringotts, wo sie, wie vermutet, sofort an die Reihe kamen. Doch die Zauberer und Hexen, die sie übergingen, beschwerten sich nicht, da sie Lucius Malfoy kannten. Hermione war sichtlich unwohl, als auch sie ängstlich angesehen wurde und musste sich ihre Aufgabe wieder in Erinnerung rufen.
Nachdem sie den Auftrag erteilte, die beiden Konten zusammen zu legen, wurden sie und Lucius zu ihrem DeVillier Konto gebracht. Der Kobold zeigte Hermione, dass der Transfer schon erledigt war und sie nickte zufrieden. Eigentlich war sie zufrieden, da Lucius offensichtlich nicht mit solch einem großen Privatvermögen gerechnet hatte, da er ja wusste, dass sie in nächster Zeit kaum etwas von ihrer Großmutter erhielt.
Dumbledore hielt dies für eine Möglichkeit Lucius zu demonstrieren, dass von ihr viel zu erwarten war, denn sie sollte einiges an Geld in den Ferien locker machen. Wie sie dies allerdings genau machen sollte, hatte er nicht gesagt.

Lucius schleimte unerträglich und versicherte Hermione, dass es ihm eine große Freude war, ihr behilflich gewesen sein zu können. Sie war froh, als er sich danach zurückzog und sie endlich alleine in der Winkelgasse flanieren konnte. Leider waren sehr viele Geschäfte geschlossen, weshalb sie kaum Auswahl für Geschenke hatte. Was sollte sie Draco nur schenken, und seinen Eltern erst? So gut hatte sie sich vorbereitet und genau das hatte sie nicht bedacht! Da sie in Gringotts, trotz Lucius Malfoys Beziehungen, einiges an Zeit verloren hatte, musste sie sich jetzt aufs dringendste beeilen.

Als Hermione geradezu „Qualität für Quidditch“, indem sie bisher die meisten ihrer Geschenke für ihre Freunde besorgt hatte, ging, hörte sie eine pöbelnde Stimme aus einem der leerstehenden Geschäftslokale. Argwöhnisch sah sie in die verdreckte Warenauslage, als sie daran vorbei ging, doch die Stimmen waren schon verstummt. Doch als sie sich abwandte, wurde ihr Zauberstab, den sie zuvor gezogen hatte, aus ihrer Hand geschleudert.
„Wen haben wir denn da? Dieses Gesicht kenn ich doch! Du bist doch dieses Schlammblut Granger, hab ich nicht Recht?“ hörte Hermione eine vermummte Gestalt sagen, die im Türrahmen des Lokales stand und ihren Zauberstab in der Hand hielt.
„Ähm, das muss eine Verwechslung sein, Mister. Ich bin reinblütig und verlobt mit Draco Malfoy!“ Hermione rief ihm so selbstsicher entgegen, wie sie es nur zustande brachte. Doch der Mann mit der tiefsitzenden schwarzen Kapuze lachte höhnisch auf.
„Ha, das würde ich an deiner Stelle auch behaupten, Schlammblut! Du bist auf der schwarzen Liste des Lords sehr weit oben und meine Belohnung wird fürstlich sein, wenn ich dich abliefere.“ Geschockt sah Hermione sich um. Die Gasse war menschenleer und es gab weder Versteckmöglichkeiten, noch Fluchtwege.
„Sie irren sich. Ich bin mir sicher, ich scheine nicht mehr auf dieser Liste auf! Ich bin die Erbin der DeVilliers! Sie machen einen Fehler, sollten Sie mich verletzten!“ Hermione ging einige Schritte rückwärts als der verhüllte Mann langsam auf sie zukam und die Kapuze von deinem Kopf zerrte. Tiefe Furchen und aschfahle Haut in Kombination mit schlechten Zähnen kamen zum Vorschein und erklärten die Kapuze. Er muss lange in Askaban gesessen sein, mutmaßte Hermione.
„Das klingt doch alles zu fantastisch, nicht wahr? Ich habe nichts von einer Erbin gehört? Eine Registrierung wäre sicherlich veröffentlicht worden, Missy.“
Stoßweise atmete Hermione aus. Wie konnte sie ihn überzeugen?
„Ich habe meinen Namen nicht ändern lassen… Das ist vermutlich der Grund, warum die Registrierung…“
„Gibt es ein Problem?“ unterbrach Dracos Stimme Hermiones Erklärung. Er nahm die bedrohliche Situation wahr und schritt geradewegs zu Hermione. Noch nie war sie so erleichtert, ihn zu sehen.
„Mister Selwyn, nicht wahr? Sie erinnern sich vielleicht an mich? Draco Malfoy. Darf ich fragen, warum Sie den Zauberstab meiner Verlobten in Händen halten?“
Augustus Selwyn verzog sein Gesicht zu einer widerwärtigen Fratze, als er versuchte zu lächeln. „Ha! Das kleine Miststück hat dich also verhext, Junge. Deine Eltern werden sicher froh sein, wenn ich dich zurückbringe.“
Er brachte seinen Zauberstab in Angriffshaltung und kniff die Augen zusammen. „Wie hast du ihn verhext, Schlammblut? Sag es gleich oder ich bringe dich dazu!“
Draco ging einen Schritt auf den Zauberer zu und erhob beruhigend seine Handflächen. „Ich wurde nicht verhext. Alles ist in bester Ordnung. Sie sollten nichts Unüberlegtes tun. Geben Sie mir den Zauberstab und wir vergessen das alles.“
Doch statt Dracos Aufforderung nachzukommen machte der Todesser einen Ausfallschritt Richtung Hermione und schrie: „CRUCIO!“
Draco, der die Bewegung sofort als Bedrohung wahrgenommen hatte, traf den Todesser mit einem sehr viel schnelleren ungesagten Stupor, sodass Selwyn Hermione verfehlte. Da der Cruciatus nicht geblockt werden kann, blieb Draco keine andere Wahl und ging stets angriffsbereit rückwärts zu Hermione.
Selwyn rieb seinen Unterarm und funkelte Draco an. „Du wagst es mich anzugreifen? Oder bist du unter ihrem Bann? Ich werde schon dafür sorgen, dass sie ihn nicht halten kann.“
Draco schrie, um den Mann zu Vernunft zu bringen: „Wir sind nicht verhext!“ Zur Sicherheit zauberte er einen Protego maximus und versuchte Hermiones Zauberstab zu bekommen: „Accio Zauberstab“
Doch der Todesser wehrte den Zauber ab. Draco erkannte auch den goldenen Schimmer einer Schutzbarriere und wusste ein weiterer Stupor würde nicht genügen, um seinen Feind aus der Bahn zu werfen.
„Hermione, hau ab! Lauf in einen der Läden und versteck dich!“ murmelte er ihr zu. Seine Muskeln waren angespannt und seine scharfen Augen auf Selwyn gerichtet.
„Ich lass dich sicher nicht mit diesem Verrückten alleine! Es muss eine Möglichkeit geben, wie wir ihn zur Vernunft bringen können!“ murmelte Hermione zurück. Verärgert schüttelte Draco den Kopf. Wusste sie denn nicht, dass Todesser nicht vernünftig waren? Doch es blieb ihm keine Zeit mit Hermione zu diskutieren, denn Selwyn setzte zu einem zweiten Angriff an.
Panisch überlegte er, wie er Selwyns Schild durchbrechen konnte, als dieser seinen Zauberstab erhob.
„Crucio!“ hallte die Stimme des Todessers durch die Gasse und zeitgleich sah man einen roten Blitz von Dracos Zauberstab dringen. Dieser Blitz prallte jedoch am Schutzschild ab und war wirkungslos. Augenblicklich sprang Draco zur Seite, direkt vor Hermione und drückte sie gegen die Steinwand.
Als der Folterfluch seinen Rücken traf, konnte er einen Schrei nicht unterdrücken, doch blieb er in Position und presste seine Handflächen gegen die Backsteinmauer, um besseren Halt zu haben.
„Draco!“ schrie Hermione verzweifelt, als sie erkannt was passiert war. Sie sah in sein schmerzverzerrtes Gesicht und versuchte unter seinem Arm hindurch zu kommen. Doch Draco ließ dies nicht geschehen. Er verdeckte mit seinem Körper Hermiones zierliche Gestalt, um dem Angreifer keine Möglichkeit zu geben, sie zu treffen.
Sewyn wiederholte den Folterfluch und er traf noch stärker. Fast hätte er Draco in die Knie gezwungen.
„Hören Sie auf! Das ist Draco Malfoy, den sie da foltern! Hilfe! Bitte helft uns jemand!“ rief Hermione panisch zuerst dem Angreifer entgegen und dann an niemand bestimmten gerichtet.
Als ein dritter Fluch Draco zum Keuchen brachte, entwand Hermione Dracos Zauberstab aus seiner schmerzverkrampften Hand und versuchte ein Schild heraufzubeschwören. Da dies keine Wirkung erzielte, attackierte sie den Todesser, doch waren ihre Angriffe nicht stark genug. Irgendwie funktionierten ihre Zauber mit dem Zauberstab nicht richtig. Tränen der Verzweiflung rannen ihr Gesicht hinab und sie biss auf ihre Lippen.
„Bitte, Draco! Bitte, geh auf die Seite!“ bat Hermione erschüttert. Draco schnaufte vor Schmerz, brachte es aber fertig, ihr ins Gesicht zu sehen und den Kopf zu schütteln, als der Cruciatus erneuert wurde.

„Was geht hier vor!“ Die hallende Stimme Lucius Malfoys beendete den Zauber, doch Draco blieb in Position.
Lucius und Narzissa beeilten sich zu den Dreien zu kommen und schon im Gehen schrie Lucius Selwyn an: „Was denkst du dir? Das ist mein Sohn, den du da verflucht hast!“
Selwyn rechtfertigte sich sofort: „Er wurde unter einen Zauber gesetzt, vielleicht dem Imperius. Er half dem Schlammblut Granger! Ich musste es tun!“
Als Lucius bei dem Todesser angekommen war schlug er mit einer kraftvollen Bewegung Hermiones Zauberstab aus seiner Hand. „Sie ist mit meinem Sohn verlobt, Selwyn. Sie ist die Erbin der DeVilliers und wurde nur versehentlich für ein Schlammblut gehalten!“
Geschockt sah Selwyn die Malfoys an! „Mach dass du verschwindest! Und wage dich nicht mehr in die Nähe meiner Familie“, rief Malfoy zähnefletschend, worauf Selwyn rückwärts stolperte und schnellen Schrittes verschwand.
Indes hatte Hermione ihre Hände auf Dracos Wangen gelegt und versucht ihn anzusprechen. Immer wieder sagte sie: „Draco, bitte sieh mich an.“ – „Es ist vorbei, Draco. Gleich können wir dir helfen. Draco? Hörst du mich?“
Als die Schritte Selwyns verhallten und damit die potentielle Gefahr gebannt war, sackte Draco in sich zusammen und Hermione hatte Mühe ihn zu stützen. Wieder rief sie seinen Namen und legte ihn vorsichtig auf den Bürgersteig.
Als Narzissa und Lucius sich näherten rief Hermione ihnen zu: „Wir müssen ihn ins St. Mungus bringen! So schnell wie möglich. Er hat vier Cruciatus abbekommen, wenn nicht mehr…“ Panisch dachte sie nach. „Aber soweit ich weiß, sollte man mit Verletzten nicht apparieren! Aber wir sind nicht weit weg, oder?“
Narzissa beugte sich hinab und sagte behutsam: „Gib ihm einen kurzen Moment, Liebes!“ Hermione starrte sie ungläubig an? War sie denn gar nicht besorgt?
Draco keuchte angestrengt, als er sich in eine bequemere Position brachte und Hermione half ihm soweit es ihr möglich war.
„Wie schlimm ist es mein Junge?“ fragte Lucius beiläufig. Draco bewegte seinen Hals von einer zur anderen Seite und meinte dann: „Eine Sechs, würde ich sagen. Können wir jetzt bitte gehen?“ Hermione begann schon den Kopf zu schütteln, doch Lucius kam auf Draco zu und half ihm auf.
Beruhigend legte Narzissa ihren Arm auf Hermiones Rücken. „Das passt schon so, Hermione. Wir können Draco zu Hause versorgen. Die Flüche waren vergleichsweise schwach. Du hast ja gesehen – Draco konnte sich aufrecht halten, mach dir keine Sorgen, morgen ist er wieder ganz der Alte.“

Hermione wartete vor Dracos Zimmer und ging dabei unruhig auf und ab, bis Narzissa erschien.
„Ich habe ihm einen Trank gegeben, er schläft jetzt ein paar Stunden und du solltest dich auch ausruhen, Liebes.“ sagte Dracos Mutter mitfühlend. Da sie keine Möglichkeit mehr hatte mit Draco zu sprechen, oder ihm irgendwie sonst beizustehen, bat sie Narzissa: „Darf ich eure Eule benutzen? Ich muss unbedingt einen Brief an meine Großmutter schreiben.“
Narzissa führte sie in ein Arbeitszimmer und richtete eine Feder und Briefpapier. Sie öffnete ein Fenster, nahe des Tisches und eine Sperbereule setzte sich auf eine Stange.
„Ich will dir nicht zu Nahe treten, Hermione. Aber ich frage mich, was du nun mit deiner Großmutter zu besprechen hast? Ist dir nicht wohl? Fühlst du dich…“
Hermione lächelte Narzissa beruhigend zu und unterbrach sie vorsichtig: „Nein, nichts dergleichen. Ich habe nur erkannt, dass es besser wäre meinen Namen offiziell ändern zu lassen. Meine Großmutter hatte es mir zu Anfangs angeboten und gab mir Bedenkzeit. Heute habe ich mich nun endlich entschieden und ich will, dass es so schnell wie möglich erledigt wird.“

Erfreut zog sich Narzissa zurück und ließ Hermione einen Tee zu ihrem Arbeitsplatz bringen. Hermione überlegte genau die Formulierung des Briefes, da sie sich fast sicher war, dass Lucius den Brief abfangen würde. Sie schilderte in kurzen Worten den Angriff und den daraus resultierenden Beschluss. Danach übergab sie der Eule ihre Nachricht und schickte sie ins Ancestor Castle. Bevor sie sich auf den Weg machte, trank sie den Tee, nachdem sie ihn zuerst überprüft hatte.
Unruhig überlegte sie, ob sie sich an Dracos Bett setzten sollte, falls er Krämpfe als Nachwirkung bekommen sollte. Sie machte sich auf den Weg in sein Zimmer, als sie von Geräuschen unterbrochen wurde. Vor ihr lag eine Große Flügeltür, die direkt neben dem Arbeitszimmer lag. Sie spähte hinein und bemerkte Lucius, der über etwaigen Kartonagen gebeugt dastand und sich ärgerte. Sie sah sich den Raum an und bemerkte eine riesige Bibliothek – zwei Stockwerke voller Bücher, erreichbar durch hohe bewegliche Leitern, wenn man es denn so wollte.
„Oh, Miss Granger… bald DeVillier, wenn die Information meiner Frau rechtens war.“ Sagte Lucius nachdem er sie bemerkt hatte. Er erkannte ihre Faszination für den Raum und deutete ihr zu ihm zu kommen.
„Der Bestand dieser Bibliothek wird seit unzähligen Generationen in unserer Familie vererbt und weiterentwickelt. Ich bin mir sicher, du findest einige verborgene Schätze, wenn du danach suchst. Du kannst dich gerne umsehen.
Hermione sah sich um – kein Wunder, dass Draco so eingebildet war. „Das würde ich gerne machen, … Lucius.“ Ihr war unbehaglich diesen Namen auszusprechen. Um das zu übergehen fragte sie nach den Kartons.
„Keine erfreuliche Sendung? Wie ich sehe vom Ministerium.“ Hermione bemerkte das bunte Klebeband mit dem Ministeriumlogo darauf, welches auch auf den Kartonagen im Ancestor Castle abgebildet war. Der einzige Unterschied bestand in der Farbe – diese hier waren zitronengelb und die, die sie kannte waren hellblau. Sie schüttelte leicht den Kopf.
„Das die im Ministerium die Zeit haben sich neue Farben für das Klebeband zu überlegen…“ spottete Hermione weiter.
Lucius sah sie skeptisch an. „Das hier ist meine Rücksendung der beschlagnahmten Gegenstände, die das Ministerium kurz vor den Ferien abgeholt hatte. Anscheinend hat jemand einen Tipp gegen mich abgegeben, obwohl ich selbst nicht im Haus war. Natürlich war mit den Sachen alles in bester Ordnung, warum es so lange gedauert hat ist allerdings verwunderlich. Der Leiter, der Abteilung muss ein Stümper sein.“
Etwas peinlich berührt drehte sich Hermione wieder zu den Büchern. Sie wusste, dass Harry seine Beschuldigungen gegenüber Arthur Weasley aufgeführt hatte und dass dieser ihm versprach, alles nochmal zu überprüfen.
„Was die Farbe des Bandes angeht… die änderte sich schon seit Jahrzehnten nicht. Soweit ich weiß, hat jede Abteilung eine andere Farbe um Verwechslungen auszuschließen. Dieses gelbe stammt vom „Büro zur Ermittlung und Beschlagnahmung gefälschter Verteidigungszauber und Schutzgegenstände“, welches vor kurzem erst gegründet wurde.
Hermione nickte langsam und betrachtete das Band. „Und welcher Abteilung ist hellblaues Band zugeordnet?“
Lucius erhob wieder eine Augenbraue. „Nun ja, das solltest du nicht zu sehen bekommen. Hellblau ist der Teil der Abteilung für magische Strafverfolgung, die sich mit Mordfällen auseinandersetzt. Soweit ich weiß werden darin nur Beweismaterialien transportiert – vielleicht meinst du dunkelblau, für das Portschlüsselbüro?“
Doch Hermione war sich mit der Farbe ganz sicher. „Darin wurde der Nachlass meiner Eltern gelagert. Meine Großmutter hat ihn bis heute nicht angerührt“, sagte Hermione langsam.
„Oh, ich verstehe. Nach dem Mord an deinen Eltern, wurde zunächst alles von der Abteilung beschlagnahmt und untersucht, bevor sie es deiner Großmutter übergaben.“ Soweit hatte Hermione zuvor auch schon gedacht. Was sie allerdings stutzig machte, war die Tatsache, dass nicht nur bei ihrer Großmutter Kartonagen mit blauem Ministeriumsband standen, sondern auch in Dumbledores Büro. Als sie den Karton damals gesehen hatte, hat sie einfach an Ministeriumspost gedacht, doch schien ihr das Ganze mit den neuen Erkenntnissen eigenartig zu sein. Wessen Nachlass sollte Dumbledore in seinem Büro lagern? Oder welche Beweismaterialien eines Mordes?
Mit einem Schwank zauberte Lucius die Artefakte auf ihren Platz und kontrollierte ihre Unversehrtheit. Danach gratulierte er Hermione zu ihrer Entscheidung für die Namensänderung und ließ sie allein mit ihren Gedanken in der Bibliothek zurück.

Es gab in den letzten Monaten schon einige Male Momente in denen sie skeptisch über Dumbledores Absichten nachdachte. Und jedes Mal, wenn sie mit ihm darüber sprechen wollte, machte er sich rar. Bisher hatte sie Dumbledore immer als den unfehlbaren Kämpfer des Lichts betrachtet, doch war er ihr gegenüber wirklich vollkommen ehrlich? Hermione hatte mit niemand über ihr flaues Gefühl gegenüber Dumbledore sprechen können – Harry wäre durchgedreht und Ron … naja mit Ron sprach sie überhaupt nicht. Konnte sie mit Draco sprechen?

A/L: Kommendes Kapitel kommt hoffentlich wieder ein bissl schneller und beinhaltet auf jeden Fall viel Dramione^^ Außerdem findet das Weihnachtsfest statt… Was wird Draco wohl Hermione schenken?


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