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Fanfiction

Unbekannte Vergangenheit - Hilfreiche Gespräche - Teil 2

von ChrissiTine

Hilfreiche Gespräche - Teil 2


Sarah schüttelte den Kopf, ließ es aber gleich wieder, weil sich für einige Sekunden erneut alles zu drehen begann. "Nein, muss er nicht.", sagte sie entschlossen.

"Aber es ist doch sein Kind, oder?" Sarah sah Lily entrüstet an. "Er hat doch ein Recht darauf, es zu erfahren.", sagte sie. "Als ich herausgefunden habe, dass ich schwanger war, hab ich es zuerst James erzählt."

"Aber das ist etwas ganz anderes, Lily.", verteidigte sich Sarah.

"Ach, und wieso?", wollte Lily wissen. Sie verstand nicht, warum ihre Freundin sich über diese Nachricht nicht das kleinste bisschen freute, sie konnte sich noch daran erinnern, dass Sarah sich sehr bemüht hatte, sie zu überzeugen, Harry zu bekommen. Lily hatte es nie bereut, Harry war das Kostbarste, was es in ihrem Leben gab, bis auf James natürlich.

"Weil ich kein Kind von ihm bekommen darf.", erwiderte Sarah und schien kurz davor zu sein, in Tränen auszubrechen. Sie legte eine Hand auf ihren Bauch. "Ich darf nicht."

Lily schlug sich die Hand vor den Kopf. "Ach richtig, dieses blöde Gesetz hab ich ja ganz vergessen.", sagte sie.

"Schön für dich.", fauchte Sarah. "Ich eben nicht." Es musste schön sein, wenn man solche Sachen einfach vergessen konnte, während sie das Leben von anderen bestimmten.

"Sarah, es tut mir Leid. Ich weiß doch, wie schwer es Remus als Werwolf hat. Aber diese Gesetze können doch unmöglich der Ernst des Ministeriums sein.", empörte sich Lily und fuchtelte so sehr in der Luft herum, dass etwas Wasser aus ihrem Glas schwappte.

Sarah seufzte. "Lily, wie lange arbeitest du schon im Ministerium?", fragte sie und verdrehte sie Augen. "Solche Sachen meinen die todernst. Und das meine ich wörtlich." Lilys Augen weiteten sich überrascht. "Erst vor kurzem hab ich im Tagespropheten von der Hinrichtung eines Werwolfs gelesen, weil seine Freundin heimlich ein Kind von ihm bekommen hat. Ich weiß nicht, was aus dem Baby geworden ist und ich will es auch gar nicht wissen.", erklärte Sarah.

Lily schüttelte entsetzt den Kopf. "Das darf doch nicht wahr sein. Wenn ich mir vorstelle, dass mir das mit Harry und James ...", sie brach ab, der Gedanke war viel zu schrecklich, um ihn auszusprechen. Aber sie konnte sich jetzt in etwa vorstellen, wie sich Sarah fühlen musste.

"Siehst du? Und deshalb kann ich es ihm auch nicht sagen, denn er kann sowieso nichts daran ändern.", sagte Sarah. Ihre Stimme hatte einen verzweifelten Ton angenommen und Tränen sammelten sich in ihren Augen.

"Aber ... du kannst das Kind doch nicht einfach abtreiben.", sagte Lily geschockt, stand von dem Tisch auf und setzte sich ebenfalls in einen Sessel.

"Lily, ich muss! Ich habe keine andere Wahl, wenn ich Remus nicht verlieren will.", versuchte Sarah ihrer Freundin klar zu machen. Sie stellte ihr Glas auf den Tisch und schlang ihre Arme schützend um ihren Unterleib.

"Aber das Kind möchtest du auch nicht verlieren, hab ich Recht?", forschte Lily nach. Sie konnte in Sarahs Blick erkennen, wie viel ihr das Baby bedeutete.

Sarah schüttelte den Kopf und einige einzelne Tränen rannen ihr über die Wangen. "Nein ... nein, das möchte ich nicht. Aber ich will auch Remus nicht verlieren, ich liebe ihn." Sie atmete tief durch und versuchte zu lächeln.

"Aber ... aber man kann sich doch nicht zwischen der großen Liebe und einem Kind entscheiden.", stotterte Lily und versuchte die Situation zu begreifen, in der sich ihre Freundin befand.

"Aber das muss ich. Das muss ich, Lily. Ich kann nicht beides haben, diese Umbridge ist wie ein lebender Detektor, habe ich gehört, wir haben keine Chance, hier damit durch zu kommen."

"Und wenn ihr England verlasst? Dann gelten doch andere Gesetze.", überlegte Lily und ihr Gesicht hellte sich etwas auf.

Aber Sarah schüttelte den Kopf. "Das geht nicht. Er darf das Land nicht so einfach verlassen, er muss einen wirklich sehr stichhaltigen Grund haben, duzende von Anträgen stellen und immer für irgendwelche Rückfragen zur Verfügung stehen. Und dann würde alles rauskommen." Über diese Möglichkeit hatte sie auch schon nachgedacht, aber sich dann daran erinnert, was Remus ihr einmal erzählt hatte und so hatte sie diese Idee wieder verworfen, bedauerlicherweise.

"Das ist doch nicht zu glauben!", schnaubte Lily. Hatten Werwölfe denn überhaupt keine Rechte? Anscheinend nicht, beantwortete sie selbst ihre Frage. Und diese Umbridge schien alles noch schlimmer zu machen, mit ihrem Hass auf alle halbblütigen Wesen. Dann kam ihr ein erschreckender Gedanke. "Und wenn das Ministerium schon davon weiß, dass du von Remus schwanger bist?", fragte sie Sarah. "Ich meine, du warst doch im Mungos ..."

Diese schüttelte ihren Kopf, wieder nur sehr leicht, sie war froh, dass die Übelkeit etwas zurückgegangen war. "Nein. Auch im Mungos gibt es eine Schweigepflicht für die Heiler, wie bei Muggelärzten. Außerdem habe ich den Vater nicht genannt, selbst wenn sie wissen sollten, dass ich mit einem Werwolf zusammen bin - was sehr unwahrscheinlich ist, denn Remus hängt sein Schicksal ja nicht an die große Glocke - dann können sie doch gar nicht wissen, dass er der Vater ist.", erklärte Sarah ihrer Freundin. zumindest in diese Richtung musste sie sich vorerst keine Sorgen machen.

"Na wenigstens etwas.", seufzte Lily.

Sarah wischte sich mit dem Ärmel einige Tränen ab und stützte ihren Kopf dann in die Hände. "Ich verstehe einfach nicht, wie es soweit kommen konnte. Wir haben uns doch immer ... geschützt, damit wir nie in so eine Situation geraten. Ich verstehe es einfach nicht.", murmelte Sarah und brach jetzt wirklich in Tränen aus. Sie schluchzte laut. Lily sprang sofort auf und eilte zu ihrer besten Freundin, um sie zu umarmen. Sie drückte sie fest an sich und wiegte sie wie ein Baby in den Armen, so wie Harry, wenn er nicht einschlafen wollte. Wenn Lily ihn dann betrachtete, nachdem er friedlich eingeschlafen war, fühlte sie sich wie der glücklichste Mensch der Welt. Und Sarah durfte dieses Glück nicht bekommen.

"Vielleicht sollte es einfach passieren.", überlegte Lily und strich ihr beruhigend über den Rücken. "Vielleicht solltest du einfach schwanger werden."

"Um dann vor die größte Entscheidung meines Lebens gestellt zu werden, bei der ich so oder so etwas verliere, was mir unglaublich wichtig ist? Was ist daran gerecht, Lily?", fragte Sarah, die jetzt wirklich verzweifelt klang. Sie löste sich wieder von ihr und strich sich die Haare aus dem Gesicht, die an ihren nassen Wangen klebten.

"Ich weiß es nicht, Sarah. Ich weiß es wirklich nicht.", sagte Lily traurig. Sie konnte es auch nicht verstehen, ihr erschien es ebenfalls furchtbar ungerecht.

"Das Schlimme ist doch, dass ich wusste, worauf ich mich einlasse. Remus hat mich mehr als einmal gewarnt, aber mir war es egal. Ich wusste immer, dass unsere Beziehung eigentlich gar keine Zukunft haben kann. Ich meine, wir dürfen nicht heiraten, wir dürfen keine Kinder bekommen, das ist doch keine Perspektive.", schluchzte Sarah.

"Ich hatte nie den Eindruck, dass dich das gestört hätte.", überlegte Lily.

"Hat es auch nicht ... meistens, zumindest. Nach eurer Hochzeit habe ich überlegt, ob ich mich von Remus trennen soll. Ich hab mich gefragt, ob ich wirklich auf so etwas verzichten kann, eine Familie. Aber mir ist damals klar geworden, dass ich ohne ihn nicht leben kann. Er hat mir gesagt, von Anfang an, wenn es mir zu viel werden sollte, einen Werwolf als Freund zu haben, dann soll ich es ihm sagen, er würde es verstehen."

Lily nickte. Ja, so war Remus, so verständnisvoll.

"Aber ich konnte nicht, ich konnte und ich kann nicht ohne ihn leben. Es würde viel zu schmerzhaft sein, ihn zu verlieren, das kann ich nicht ertragen.", sagte sie.

"Das klingt so, als ob du dich entschieden hättest.", sagte Lily.

Sarah nickte und schüttelte zugleich den Kopf. "Ja und nein. Wenn ich mir vorstelle, ohne ihn leben zu müssen, dann kann ich das nicht. Aber wenn ich überlege, dass ich das Kind nicht bekommen werde, dann kann ich das auch nicht. Ich habe beobachtet, wie glücklich du und James mit Harry seid, dank diesen Momenten weiß ich, dass ich nicht auf das Baby verzichten kann. Ich meine, versuch doch mal, dich zwischen James und Harry zu entscheiden."

Lily schloss die Augen und versuchte es, nach einigen Minuten gab sie auf. "Es geht nicht.", sagte sie resigniert.

"Und ich muss mich entscheiden, Lily, und ich habe keine Ahnung, wie ich das machen soll.", erwiderte Sarah und trank einen weiteren Schluck.

"Ich kann dir leider nicht helfen, Sarah.", erwiderte Lily deprimiert. "Ich würde dir wirklich sehr gerne helfen."

Sarah nickte. "Ich weiß. Aber ich glaube, hierbei kann mir niemand helfen, so gerne ich das auch möchte. Ich hätte nur nie gedacht, dass ich jemals in so einen Schlamassel geraten würde."

Lily stand auf, ging in die Küche und holte etwas Kuchen. "Ich bin mir sicher, Sarah, wofür, oder besser gesagt für wen, du dich entscheiden wirst, du wirst die richtige Entscheidung treffen.", sagte sie ermutigend und stellte ihrer Freundin den Teller unter die Nase.

"Da bist du aber die Einzige, die so denkt.", meinte Sarah, nahm sich den Teller und beschwor eine Gabel herauf.

"Wie weit bist du?", erkundigte sich die rothaarige Frau.

"5. Woche.", erwiderte sie und schob sich eine große Gabel voller Schokoladenpudding in den Mund.

"Dann musst du dich noch nicht sofort entscheiden. Man kann die Schwangerschaft bis zur 12. Woche abbrechen.", versuchte Lily ihre Freundin zu trösten. Sarah blickte sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. Lily zuckte die Schultern. "Ich hab mich bei meiner Schwangerschaft über alle Eventualitäten informiert."

Sarah nickte, nicht sehr überzeugt und aß eine weitere Gabel voller Kuchen. "Aha. Heute werde ich mich sowieso nicht entscheiden können, ich bin viel zu durcheinander.", sagte sie.

Lily nickte und fuhr mit dem Finger über die Glasur. "Das glaube ich. Aber essen tust du schon wie eine Schwangere.", grinste sie dann. "Ich hab damals auch Tonnen an Kuchen in mich reingeschaufelt, James war schon am Rand der Verzweiflung."

Sarah grinste und sprang entsetzt auf, als sie einen lauten Knall aus dem oberen Stockwerk hörte. Lily war schon auf den Treppen und eilte mit erhobenem Zauberstab weiter. Sarah folgte ihr in einigem Abstand und beschleunigte ihre Geschwindigkeit, als sie Lily laut lachen hörte. Als sie in der ersten Etage ankam, sah sie Lily, die in der Tür stand, die zu Harrys Kinderzimmer führte, die von Lachkrämpfen geschüttelt wurde. Sarah trat näher und warf einen Blick in den Raum. Sie stimmte in das Lachen ihrer Freundin mit ein, denn das Bild, das sich ihr bot, war einfach zu komisch:

Da saß James im Schneidersitz auf dem Boden und mit einem ziemlich dämlichen Gesichtsausdruck, während er über und über mit weißem Puder bedeckt war. Es stellte sich heraus, dass er Harry hatte wickeln wollen, ihm aber dessen Schnuller auf den Boden gefallen war und er deshalb auf dem Boden hatte rumkriechen müssen. Harry hatte die Chance genutzt und die Dose umgestoßen, die neben ihm gestanden hatte.

James warf seiner Frau und deren Freundin einen entrüsteten Blick zu, bevor er sich mühsam wieder aufrappelte. "Das ist nicht witzig.", sagte er beleidigt, was Lily dazu brachte, noch mehr zu kichern. Sie ging auf ihn zu, angelte sich die Dose Feuchttücher vom Wickeltisch und machte sich daran, sein Gesicht von dem Puder zu befreien. Er warf Harry einen Blick zu, der fröhlich auf dem Tisch saß und anscheinend auch zu kichern schien. "Das hat er von dir.", sagte er vorwurfsvoll zu seiner Frau.

Lily nickte mitfühlend. "Natürlich hat er das. Ich meine, du hast in der Schule nie irgendwelche anderen Schüler verzaubert oder Stinkbomben geworfen oder dich illegal noch Hogsmeade geschlichen ... ja, ich bin mir sicher, dass unser Sohn seine fiese Ader von mir hat." Sie ging zu Harry und küsste ihn zärtlich auf die Stirn. Dann wuschelte sie durch sein Haar. "Wenn du mir jetzt noch sagst, dass er meine Haare geerbt hat, dann lasse ich dich im Mungos durchchecken, ob du nicht unter Sinnestäuschungen leidest.", lächelte sie und drückte ihren Sohn an sich, bevor sie ihn wieder absetzte.

James kam zu ihr und schlang die Arme von hinten um sie. Er küsste ihren Nacken. "Untersteh dich, Lils. Sonst werden mir noch viel schlimmere Sachen einfallen, die ich mit dir anstellen kann."

Lily grinste und lehnte sich an ihn. "Wer hat hier die fiese Ader, hm?"

James streckte einen Arm aus und kitzelte Harry an seinen Füßen, bis er anfing zu strampeln. "Wenn du willst, dann kannst du genauso fies sein wie ich. Sirius hatte Recht, du wärst eine brilliante Rumtreiberin geworden. Und er zeigt auch schon gewisse Eigenschaften.", sagte James stolz und betrachtete seinen Sohn liebevoll.

Sarah räusperte sich und das Ehepaar blickte zur Tür. Sie hatten ganz vergssen, dass sie da war. "Ich gehe dann, Lily.", sagte sie.

Ihre Freundin löste sich von ihrem Mann und eilte zu Sarah. "Ich bring dich noch zur Tür.", meinte sie. Unten angekommen umarmten sich die beiden Frauen noch einmal und Lily versuchte Sarah Mut zu machen. Aber als sich die Haustür hinter ihr schloss, hatte sie nicht das Gefühl, dass es Sarah sonderlich gut ging. Sie seufzte und stieg die Treppen wieder hinauf.

James saß jetzt in dem Schaukelstuhl, der in einer Ecke stand und hatte Harry auf dem Schoß, mit dem er ich-hab-deine-Nase spielte. Lily lächelte. Sie hätte nie gedacht, dass sie einmal so glücklich mit James Potter sein würde - ja sogar ein Kind von ihm bekommen würde. Aber sie war dankbar, dass es so war, selbst wenn sie sich bald verstecken mussten, was sie mit Dumbledore schon genauer besprachen. "Meine Männer haben ohne mich Spaß, das finde ich gar nicht lustig.", scherzte sie.

James sah auf und grinste verschmitzt. "Ist hier jemand etwa eifersüchtig?", fragte er listig.

Lily nickte und kam näher. Sie seufzte theatralisch. "Ja, James, ich gebe es zu. Ich bin eifersüchtig auf meinen Sohn, weil sein Vater mit ihm sehr viel mehr Zeit verbringt als mit mir.", sagte sie und zog sich einen Sitzsack heran, in dem sie versank.

"Selbst Schuld, wenn du deine Zeit lieber mit deiner Freundin verbringst.", sagte James unbarmherzig und musterte seinen Sohn. "Harry, ich sag dir, such dir keine Freundin aus, die zu viele Freundinnen hat."

"Ach, und was ist mit dir? Ich habe eine Freundin, du hast drei Freunde und besonders einer will unseren Sohn daran hindern, in meine Fußstapfen zu treten."

"Wobei er meine volle Unterstützung hat. Ich bitte dich, Lily, Harry wird nie so schlimm werden wie Sirius und ich, dazu sind deine Gene viel zu stark, aber ich finde, einen nächtlichen Ausflug pro Schuljahr habe ich mir verdient."

Lily lachte. "Wenn es nur einer ist, von mir aus."

James stand auf und legte Harry in sein Bett, denn es war Zeit für sein Schläfchen. Liebevoll deckte er ihn zu. Lily trat an seine Seite und beide beobachteten eine Weile schweigend, wie ihr Kind einschlief. Er war ein Wunder, ihr Wunder.

"Was wollte Sarah eigentlich?", erkundigte James sich nach einer Weile flüsternd. "Sie sah ja gar nicht gut aus."

Lily nickte und lehnte ihren Kopf an seine Schulter. "Jaah, sie hat ziemlich schlechte Nachrichten erhalten.", sagte sie. James blickte sie fragend und bittend an. Er wollte wissen, um was es ging. "Sie ist schwanger.", sagte Lily schließlich. Sie fragte sich, ob es das Richtige war, es ihm zu sagen, aber sie hatten sich versprochen, alles zu sagen, also ja.

"Von Remus?", fragte James erstaunt. Er erkannte sofort die Problematik des Ganzen, aber er war mit Remus auch schon seit der ersten Klasse befreundet, er kannte ihn und auch die Gesetze. Und somit konnte er auch ungefähr abschätzen, ich was für einer Situation Sarah sich befand, obgleich er ihre Gefühle natürlich schlechter nachempfinden konnte.

Lily nickte. "Sie weiß nicht, was sie tun soll."

"Das dachte ich mir schon. Aber sie wird das Richtige tun." sagte er überzeugt und strich Harry über die Wange.

"Das denke ich auch.", erwiderte Lily. "Du sagst Remus doch nichts davon?", versicherte sie sich.

James schüttelte den Kopf. "Nein, das muss sie selbst tun, oder eben nicht. Ich mische mich da nicht ein."

"Gut.", sagte Lily und gab ihm einen Kuss auf den Mund. James drehte sich zu ihr um und zog sie zu sich. Sie küssten sich erneut, dieses Mal etwas leidenschaftlicher. Lily fühlte ein Kribbeln von ihren Fußspitzen bis zu ihren Fingerspitzen. James hob sie hoch und sie schlang ihre Beine um seine Hüfte. Sie küssten sich erneut und Lily fuhr durch sein Haar.

"Wenn ... du ... willst ... ich ... hätte ... jetzt ... Zeit ... ", sagte James zwischen den Küssen, während er sie vorsichtig aus dem Kinderzimmer in Richtung Schlafzimmer trug.

Sie nickte nur und küsste ihn etwas intensiver.

/-/

Als Sarah in ihrer Wohnung angekommen war, begab sie sich erst einmal ins Badezimmer, um ihren halbverdauten Kuchen ihrer Kloschüssel anzuvertrauen. Danach spülte sie sich gründlich den Mund aus und schleppte sich schließlich in ihr Schlafzimmer, wo sie sich erschöpft und deprimiert auf ihrer Matratze nieder ließ. Sie fühlte sich alles andere als gut, was weniger an der Schwangerschaft lag sondern an dem drängenden Gefühl, sich entscheiden zu müssen. Sie musste zwischen etwas wählen, zwischen dem sie nicht wählen konnte. Zwischen dem sie nie wählen können würde. Dazu waren beide Menschen für sie zu wertvoll und sie wollte weder ohne den einen noch den anderen leben. Sie verfluchte diese Umbridge dafür, dass sie ihr Leben so zerstörte und sich dabei wahrscheinlich auch noch freute, wenn sie Werwölfe und ihre Angehörigen so quälen konnte. Es war zum Verrücktwerden und zum Verzweifeln. Sarah entschied sich für beides. Genau das gleiche würde sie gerne bei der Entscheidung zwischen Remus und ihrem gemeinsamen Kind tun, aber leider ging das nicht.

Das Gespräch mit Lily hatte ihr insofern geholfen, dass sie sich endlich alles von der Seele geredet hatte, was ihr Kummer machte. Seit heute wusste sie zwar erst, dass sie schwanger war, aber die Befürchtung hatte sie schon länger, sie war nur zu feige gewesen, zum Arzt zu gehen.

Sie hörte, wie die Tür aufgeschlossen wurde. Das musste Remus sein, niemand sonst hatte einen Schlüssel. Einen Moment später wusste sie, dass sie Recht hatte, denn er klopfte an ihre Schlafzimmertür und öffnete sie einen Moment später. Als er sah, in welchem Zustand seine Freundin sich befand, eilte er sofort mit besorgtem Gesichtsausdruck auf sie zu. "Sarah! Alles in Ordnung mit dir? Du siehst nicht sehr gut aus.", sagte er mitfühlend, setzte sich auf das Bett und strich ihr vorsichtig einige Haare aus der Stirn.

"Mir geht's gut, Remus, keine Sorge. Ich hab mir nur irgendeinen Virus eingefangen, das vergeht wieder.", sagte sie erschöpft

Er musterte sie prüfend. "Bist du dir sicher?", fragte er misstrauisch

Sarah verdrehte die Augen. "Jaah, ich bin mir sicher.", sagte sie sehr überzeugend, auch wenn sich in ihrem Magen alles verkrampfte, als sie ihn anlog. Sie hatten sich versprochen, immer ehrlich zu sein. Jetzt musste sie sogar schon Versprechen brechen. Bei dem Gedanken daran, dass er möglicherweise bald nie wieder auf ihrem Bett sitzen und sie so liebevoll anblicken würde wie er es jetzt tat, stiegen ihr Tränen in die Augen.

"Was ist los?", fragte Remus überrascht. Sarah schüttelte den Kopf, setzte sich auf und umarmte ihn. "Sarah, was - ", fing er an, aber sie unterbrach ihn.

"Sag nichts, bitte. Halt mich ... halt mich einfach fest.", sagte sie erstickt.

"In Ordnung.", erwiderte er und zog sie noch näher zu sich. So blieben sie für die nächste Viertelstunde sitzen und genossen einfach das Gefühl, sich ganz nahe zu sein.


~Flashback Ende~

Remus schlug das Buch zu und legte es zur Seite. Er stützte den Kopf in die Hände und seufzte. Er konnte sich noch gut an diesen Abend erinnern, er hatte sich damals wirklich große Sorgen um sie gemacht, sie hatte schrecklich fertig ausgesehen. Aber dass es um so etwas ging, darauf wäre er im Traum nie gekommen. Er verstand jetzt, warum sie ihm die Schwangerschaft verheimlich hatte, wäre er sie gewesen, hätte er es wahrscheinlich auch getan.

Er war sauer, sauer auf sich selbst, weil er Sarah in diese Situation gebracht hatte, weil die Tatsache, dass er ein Werwolf war, alles zwischen ihnen kaputt gemacht hatte. Das war der Grund gewesen, warum er eigentlich allen Beziehungen aus dem Weg gegangen war, weil er wusste, wie schmerzhaft sie immer waren. Nach Sarah hatte er keine Beziehung mehr gehabt, sehr lange nicht mehr. Es hatte ihm ungemein weh getan, sie zu verlieren, dann auch Lily, James, Sirius und Peter. Er wollte nicht mehr Schmerzen erleiden als nötig.

Er bemerkte, wie sein Kopf anfing zu dröhnen. Alles, was er heute erfahren hatte, was zugegebenermaßen sehr viel war, schwirrte in ihm herum, mehr konnte er schon nicht mehr verarbeiten, jedenfalls nicht mehr heute Nacht. Er legte alles, was er aus dem Kästchen genommen hatte, vorsichtig wieder hinein und stellte es auf den Nachttisch. Dann legte er sich in sein Bett und löschte das Licht. Er schloss die Augen und versuchte einzuschlafen, was ihm aber lange, sehr lange nicht gelang, da die verschiedensten Bilder von Sarah und ihm vor seinen Augen auftauchten.

TBC...

________________________________________________

A/N: Ich wünsche allen, die dieses Kapitel lesen, Frohe Ostern!

whomping willow: Danke für deinen Kommentar. Hoffentlich war die Wartezeit nicht ganz so lange.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

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Als Voldemort jagt uns Ralph wirklich Angst ein. Man spürt, dass er wahnsinnig ist – seine Augen verraten das. Wenn er auf der Leinwand erscheint, bin ich jedes Mal starr vor Schreck.
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