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Fanfiction

Unbekannte Vergangenheit - Entwicklungen - Teil 2

von ChrissiTine

A/N: Tut mir Leid, dass es so lange mit dem nächsten Kapitel gedauert hat, aber ich hatte ziemlich wenig Zeit, nachdem ich aus meinem Urlaub zurückgekommen bin. Aber genug jetzt, viel Spaß mit dem nächsten Kapitel.





Entwicklungen, Teil 2



"Hallo? Jemand da?" Rebecca klopfte an die Küchentür und steckte den Kopf durch den Spalt. Obwohl sie einen Schlüssel für das Haus ihres Vaters und sich selbst hinein gelassen hatte, hielt sie es dennoch für unhöflich, einfach so in die Küche zu platzen.

"Rebecca!" Remus stellte sein Glas mit dem Stärkungstrank von Neville auf den Tisch und schaute seine Tochter erschöpft und müde an. "Was machst du denn hier?" Er fuhr sich durch sein schütteres Haar mit den vielen grauen Strähnen und bemühte sich, zu lächeln. Das Mitleid, das sie nach Vollmond immer für ihn empfand, stieg in ihr auf. Warum musste ausgerechnet Remus von einem Werwolf gebissen werden und diese Tortur Monat für Monat durchmachen? Er war so ein toller Mann und hatte ein solches Schicksal nicht verdient. Sie wünschte so sehr, dass sie etwas für ihn tun konnte, aber leider gab es da nichts. Am Ende würde der arme Mann noch die Geburt seines Kindes nächsten Monat verpassen, weil er gerade als Wolf im Keller schlief. Dass der Geburtstermin aber auch so nah am Vollmond dran war ...

"Ich wollte nach dir sehen.", erwiderte Rebecca schließlich. Sie entschloss sich dazu, ihm noch nichts von Dora zu erzählen. Er sollte zumindest den Stärkungstrank austrinken, damit er mehr Kraft hatte, denn er würde sicher sofort zu seiner Frau wollen, wenn er davon erfuhr. Und im Moment sah er so schwach aus, dass sie Angst hatte, er würde nach dieser Nachricht zusammenklappen. Und beide Elternteile im St. Mungo waren bestimmt nicht das, was ihre Geschwisterchen brauchte. "Wie geht es dir?" Sie setzte sich zu ihm an den Küchentisch und lächelte ihm aufmunternd zu.

Remus seufzte. "Den Umständen entsprechend." Er trank einen weiteren Schluck. Etwas Farbe kehrte in sein Gesicht zurück. "Vor all diesen Tränken war es sehr viel schlimmer, glaub mir. Ich bin froh, dass die Wissenschaft schon so weit gekommen ist." Er nahm dankbar Rebeccas Hand. "Danke, dass du vorbei gekommen bist." Jetzt brachte er wirklich ein Lächeln zu stande, was Rebecca erleichtert zur Kenntnis nahm. Es war eine Erleichterung, wenn sie sah, dass er sich über ihren Besuch freute. Es zeigte ihr, dass sie wenigstens etwas im Leben richtig gemacht hatte, als sie die Entscheidung getroffen hatte, ihren Vater zu suchen und nach England zu kommen.

"Hab ich gerne gemacht.", erwiderte sie. "Du warst auch für mich da, so kann ich mich wenigstens ein bisschen revangieren." Ohne ihn wäre sie in Amerika bestimmt nicht weit gekommen, besonders nicht nach der Nacht mit Sam. Wahrscheinlich wäre sie ohne ihren Vater immer noch in ihrem ehemaligen Haus, damit beschäftigt, Sam aus dem Weg zu gehen und nach einem geeigneten Käufer zu suchen, während der Kummer des Verlustes ihrer Großmutter sie zu ertränken versuchte. Sie hätte nie gedacht, dass es ihr so gut tun würde, einen Vater zu haben.

Remus zuckte mit den Schultern. "Wo du gerade davon sprichst, wie geht es dir denn? Kommst du klar?" Er schaute sie prüfend an und obwohl sie nickte und beteuerte, dass es ihr schon wieder sehr viel besser ging, war ihr klar, dass er ihr nicht glaubte. Aber sie war ihm dankbar, dass er nichts sagte. Anfangs hatte er noch gefragt, ob Sam sich gemeldet hatte oder ob sie selbst vor hatte, ihn zu erreichen, aber schließlich hatte er eingesehen dass ihr dieses Thema zu weh tat und ihn nicht mehr erwähnt. Auch um ihre Großmutter machten sie einen ziemlich großen Bogen, genau wie um Amerika allgemein. Meistens sprachen sie über ihre Arbeit, Harry und Ginny, Dora und das Baby. Oft erzählte er ihr auch etwas aus seiner Schulzeit, vorzugsweise Geschichten, in denen ihre Mom vorkam und Becky erzählte ihm etwas von ihrer eigenen, wobei sie allerdings versuchte, Sam so wenig wie möglich zu erwähnen, was sehr viel schwerer war als erwartet, da er eigentlich bei allen wichtigen Ereignissen ihres Lebens dabei gewesen war.

"Mach dir bitte keine Sorgen um mich, Dad. Ich hab zwar manchmal Momente, in denen ich Grandma sehr vermisse, aber das geht auch wieder vorbei. Und Harry und Ginny sind mir eine sehr große Hilfe, deshalb ist das alles -" Sie spürte plötzlich ein komisches Gefühl in der Magengegend. Erschrocken legte sie eine Hand auf ihren Bauch und atmete tief durch.

"Hast du Hunger?", fragte Remus, dem die Geste nicht entgangen war und stand auf. "Ich weiß zwar nicht, was wir noch alles zu Essen haben, Dora hat in den letzten Tagen ziemlich viel Hunger gehabt, aber wir haben bestimmt noch irgendetwas da. Irgendwo müssten noch saure Gurken sein, von denen wird ihr momentan immer schlecht, deshalb haben wir ein paar Gläser zu viel, weil sie vor ein paar Tagen noch ganz scharf auf sie gewesen ist und gleich zehn Gläser gekauft hat." Remus verdrehte die Augen. Ihm entging, wie seine Tochter angeekelt das Gesicht verzog und dabei ganz grün um die Nasenspitze wurde. "Es wundert mich ehrlich gesagt, dass sie noch nicht unten ist."

Rebecca schluckte und schüttelte den Kopf. Schon allein bei dem Gedanken an Essen wurde ihr flau im Magen, der gerade heftig rebellierte. "Nein, nein, ich hab keinen Hunger. Das ist etwas anderes. Etwas -" Sie sprang auf, schlug sich die Hand vor den Mund und machte sich auf den schnellsten Weg zur nächsten Kloschüssel. Alles um sie herum drehte sich.

Sie zuckte zusammen, als sie ihn an die Klotür klopfen hörte, die sie im letzten Moment noch hinter sich hatte zuschlagen können. "Kann ich reinkommen?", fragte er vorsichtig. Er hörte ein Geräusch, dass er als Zustimmung interpretierte und öffnete die Tür. Rebecca stand vor dem Spiegel, stützte sich mit einer Hand auf das Waschbecken und spritzte sich mit der anderen Hand kaltes Wasser ins Gesicht. "Brauchst du Hilfe?", erkundigte Remus sich zögerlich.

Sie schüttelte mit geschlossenen Augen den Kopf. "Nein, nein, danke. Es geht schon." Sie atmete tief durch ließ langsam das Waschbecken los und glitt dann an der Wand herunter. Es drehte sich alles um sie. "Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist." Sie schluckte und strich sich einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. "Wahrscheinlich hab ich was Falsches gegessen." Sie schüttelte sich, als sie sich an den Fisch erinnerte, auf den sie gestern Abend noch großen Appetit gehabt hatte und der wahrscheinlich schon wer weiß wie lange im Kühlschrank rumlag.

"Hast du gestern überhaupt etwas gegessen?", fragte Remus besorgt und setzte sich neben sie auf den kalten Boden. Prüfend musterte sie. Rebecca war klar, dass sie der väterlichen Inspektion nicht Stand halten würde. Sie fühlte sich im Moment aber auch unglaublich miserabel. Vielleicht lag das ja am Vollmond, obwohl sie noch nie im Leben irgendwelche komischen Sachen während dieser Mondphase gespürt hatte. Sehr unwahrscheinlich. Außerdem was das bestimmt keine Ausrede, die ihr Vater gerne hören würde, sonst wäre er nur noch besorgter und würde sich Gedanken darüber machen, wie er sich nur jemals hatte erlauben können, ein Kind zu zeugen. Und das, obwohl ihres Wissens nach, beide seiner Kinder Unfälle gewesen waren, die wegen Verhütung eigentlich niemals hätten entstehen sollen.

Sie nickte vorsichtig. "Ja, natürlich. Aber ich glaube, das, was ich gegessen habe, war nicht mehr besonders gut." Sie schüttelte sich, wenn sie jetzt daran dachte. Wie hatte sie gestern nur glauben können, dass der Fisch gut schmecken würde? "War wohl nicht meine beste Idee."

Remus lächelte. "Wahrscheinlich nicht. Willst du etwas Wasser oder Tee oder sonst was Flüssiges?" Er sah immer noch so besorgt aus. Sie hasste es, wenn er sich ihretwegen Sorgen machte. Seine Frau lag im Krankenhaus, um die sollte er sich Sorgen machen. Aber dann fiel ihr ein, dass er ja gar nicht wusste, wo Dora war. Na vielleicht war es besser, wenn er sich doch noch etwas um sie selbst sorgte, das war wahrscheinlich das kleinere Übel.

Rebecca schüttelte den Kopf. "Nein, danke. Schon in Ordnung. Mir geht's wieder besser." Sie machte Anstalten, aufzustehen, schaffte es aber erst mit Remus' Hilfe. Auf wackeligen Füßen stand sie da. Das letzte Mal hatte sie sich so schlecht gefühlt, als sie mit Freunden einen Abend lang Vodka, Martini, Tequilla und Whiskey durcheinander getrunken hatte, mal das eine, mal das andere. Am Ende war sie so betrunken gewesen, dass sie nicht mal mehr gewusst hatte, wie sie hieß. Glücklicherweise war ihre Grandma mit ihrem Canastateam im Atlantic City gewesen und Sam hatte sich darum gekümmert, dass sie sicher nach Hause kam und sich am nächsten Tag nicht allzu schlecht fühlte. Leider hatte er ihr bei diesem immensen Kater nicht helfen können. Ach Sam ...

"Vielleicht solltest du dich etwas hinlegen.", schlug Remus vor. "Ich kann auch Dora fragen, ob sie irgendein Mittel für dich hat. Sie hatte anfangs oft mit Morgenübelkeit zu kämpfen."

Rebecca schüttelte heftig den Kopf und griff dann sofort hilfesuchend nach der Hand ihres Vaters. "Nein! Nein, mir geht es schon wieder sehr viel besser. Außerdem ist Tonks gar nicht hier." Erschrocken erkannte sie, was sie da gerade ausgeplaudert hatte. Dabei hatte sie doch warten wollen, bis er sich etwas besser fühlte. Aber da sie sich immer schlechter fühlte war es wohl jetzt oder nie gewesen, sonst hätte sie noch ganz vergessen, warum sie nach ihm geschaut hatte.

"Was?" Remus schaute sie überrascht und leider immer noch besorgt an. Besorgter als jemals zuvor, wenn sie es sich recht überlegte. "Wieso sollte Dora nicht da sein? Ich hab sie doch gestern Abend noch gesehen."

"Sie hat gestern Abend bei Harry und Ginny angerufen. Sie ist wohl ohnmächtig geworden und zur Sicherheit ins Krankenhaus gegangen.", erklärte Becky so schnell sie konnte. Sie wollte nicht, dass er am Ende noch dachte, dass sie ihn verlassen wollte. Aber er schaute sie immer noch erschrocken an. "Es ist alles in Ordnung!", beeilte sich Rebecca zu sagen, als ihr auffiel, dass sie ihm das wichtigste noch gar nicht gesagt hatte. "Sie meinte, du musst dir keine Sorgen machen, ihr und dem Baby geht es gut. Sie wollte nur, dass du weißt, wo sie ist."

Remus nickte, war allerdings nicht wirklich überzeugt. "Wenn es dir besser geht, werde ich nach ihr sehen."

"Mir geht es gut!", widersprach Rebecca und ließ seine Hand los, um ihm das zu demonstrieren. Sie fühlte sich zwar noch etwas unsicher auf den Beinen, aber die Übelkeit war wieder zurückgewichen. Sie wollte auf keinen Fall, dass er wegen ihr seine schwangere Frau nicht besuchte. Sie wusste, wie sehr Dora ihn momentan brauchte. Ihre Stiefmutter hasste Krankenhäuser über alles, was Rebecca absolut verstehen konnte. Sie war selbst kein großer Fan von ihnen. Und außerdem ging es ihr wieder gut. Sie war erwachsen und konnte auf sich alleine aufpassen, bei sowas brauchte sie ihren Dad nicht. Der hatte wirklich andere Verpflichtungen.

"Natürlich", erwiderte Remus sarkastisch.

"Wirklich!", behauptete sie und verschränkte die Arme vor der Brust. "Du kannst gerne zu Tonks ins Krankenhaus fahren, mach dir um mich keine Sorgen. Ich muss sowieso in einer halben Stunde in die Arbeit." Sie wollte das Badezimmer verlassen, aber Remus hielt sie fest. Dafür, dass er so erschöpft und kränklich wirkte, hatte er erstaunlich viel Kraft. Sie sollte ihn wirklich nicht unterschätzen. Und vielleicht hatte er ja auch Recht ...

"Das soll wohl ein Witz sein, Rebecca Karen Sanford!", sagte er mit so viel väterlicher Autorität, wie er nur aufbringen konnte. Jetzt bedauerte sie es sehr, ihm ihren vollen Namen genannt zu haben. "Wenn du denkst, dass ich dich in diesem Zustand zur Arbeit gehen lasse, dann hast du mich aber völlig falsch eingeschätzt. Du gehst nach Hause, legst dich hin, ruhst dich aus und ich werde dich bei Tom entschuldigen."

"Das geht doch nicht!", rief Rebecca. "Tom braucht mich doch." Sie wollte arbeiten. Sie musste arbeiten. Sie würde es nicht den ganzen Tag alleine in der Wohnung aushalten, egal wie schlecht es ihr ging. Das konnte sie nicht. Das würde sie nicht schaffen.

"Tom wird das sicher verstehen. Er versucht doch schon lange, dir einen freien Tag zu geben. Er meint, du hast so viele Überstunden, dass du ein ganzes Jahr lang frei bekommen könntest." Remus strich ihr liebevoll durch die Haare und schob sie aus dem Badezimmer bis vor den Kamin im Wohnzimmer. "Becky, bitte. Sei vernünftig." Er schaute sie flehentlich an. "Wenn du es schon nicht für dich und deine Gesundheit machen willst, dann tu es doch für mich. Bitte, Liebes." Rebecca schaute in seine bernsteinfarbenen Augen, die ihn bittend anblickten und nickte schließlich.

"Na schön.", seufzte sie und griff nach etwas Flohpulver. Er musste ja nicht unbedingt wissen, dass sie nicht vorhatte, seinen Anweisungen Folge zu leisten. Sie war erwachsen und sie wollte nur verhindern, dass er sich um sie unnötige Sorgen machte. Es ging ihr fast wieder gut. Abgesehen von den kleinen Gleichgewichtsproblemen und dem leichten Grummeln in ihrem Magen ... obwohl, leicht war wahrscheinlich das falsche Wort ... Aber es ging ihr gut! Sie drehte sich um. "Darf ich alleine nach Hause oder willst du das überprüfen?"

Remus lachte. "Nein, ich vertrau dir. Aber Tom werde ich verbieten, dich heute arbeiten zu lassen."

Rebecca verdrehte die Augen und küsste ihn auf die Wange. Okay, dann viel ihr Plan wohl in Wasser. Und wahrscheinlich hatte er doch Recht. Vielleicht hatte Ginny ja irgendwo in der Wohnung einen starken Schlaftrank. Dann würde sie gar nicht nachdenken müssen. "Vielen Dank für dein Vertrauen, Vater." Sie warf das Pulver in die Flammen. "Danke, dass du dir Sorgen machst." Denn auch wenn es sie nervte, es bedeutete, dass er sie liebte und das bedeutete ihr mehr, als sie jemals würde in Worte fassen können.

"Das ist doch selbstverständlich.", erwiderte Remus verwundert und half seiner Tochter ins Feuer. Er küsste sie auf die Wange, bevor er sie losließ.

Sie schüttelte den Kopf. "Nein, das ist es nicht." Sie nannte die Adresse ihrer Wohnung und war einen Moment später verschwunden.

/-/

"Hey, ist alles in Ordnung?" Ginny sprang überrascht von ihrem Stuhl hoch und eilte so schnell sie konnte auf Rebecca zu, die aus dem Kamin purzelte und an der Mauer nach Halt suchte. "Was hast du denn angestellt?" Rebecca hatte heute morgen ganz normal die Wohnung verlassen und jetzt sah sie so furchtbar elend aus. Ginny griff der Freundin stützend unter die Arme und führte sie zum Sofa. War etwa irgendetwas mit Remus nicht in Ordnung? Hatte der Trank nicht funktioniert? Oder hatte er sich irgendwie verletzt? Ihr Gefühl sagte Ginny zwar, dass mit ihrem ehemaligen Lehrer alles in Ordnung war, aber man konnte nie sicher sein.

"Mir geht's gut, keine Sorge.", murmelte Rebecca. Ginny fiel erst jetzt auf, dass alle Farbe aus Rebeccas Gesicht gewichen war. "Mir wurde bei meinem Dad nur schlecht, weiter nichts." Schweißperlen erschienen auf ihrer Stirn. Ginny war erleichtert. Merlin sei Dank ging es Remus gut. Wenn ihm etwas passiert wäre ... und Dora war im Krankenhaus ... Sie würde ausflippen, sich Sorgen machen, zu ihm wollen und das war für das Baby sicher alles andere als gut. Dora stand schon so unter genug Stress, je näher der Geburtstermin rückte. Auch wenn alle sagten, dass eigentlich gar nichts passieren konnte, weder ihr noch ihrem Baby, hatte das nicht den beruhigenden Effekt, den sich die Heiler erhofften. Stattdessen wurde die werdende Mutter nur noch nervöser. Es wäre sehr viel besser, die Sache einfach auf sich beruhen zu lassen. Vor der Geburt konnte niemand mehr etwas tun und für Dora war es am besten, wenn sie nicht ständig daran erinnert werden würde. Aber die Heiler konnten es ja nicht lassen ...

Ginny musterte das Gesicht ihrer Freundin prüfend und die Erleichterung, die sie verspürt hatte, weil mit Remus alles in Ordnung war, verschwand vollständig. Sie hatte selten jemanden in so schlechter Verfassung gesehen wie Rebecca. Remus vielleicht, kurz nach Vollmond, aber sonst niemanden. Erschrocken fragte sie sich, ob Rebeccas Zustand vielleicht etwas mit dem Vollmond zu tun haben könnte, schließlich war sie das Kind eines Werwolfs. Aber warum ausgerechnet jetzt, nach dreiundzwanzig Jahren, in denen der Mond Rebecca absolut nichts ausgemacht hatte? Und wenn Ginny sich richtig erinnerte, dann war Becky schon seit ein paar Tagen blasser als sonst und erschöpfter als sonst und noch sehr viel launenhafter als sonst ... Der Vollmond war das bestimmt nicht. Aber es war sicher mehr, als sie zugab. "Weiter nichts?", wiederholte Ginny ungläubig, zog ihren Zauberstab und rief ein Glas Wasser herbei. "Weiter nichts? Hast du in den Spiegel gesehen, Becky? Du bist krank, du gehörst ins Bett."

Rebecca schüttelte den Kopf. "Nein, Ginny. Mir geht es gut. Du musst dir keine Sorgen machen. Ich hab Remus schon versprochen, heute nicht zur Arbeit zu gehen." Sie nahm dankbar das Glas und trank einen Schluck. Sie atmete tief durch und stand auf. "Aber wenn du dann beruhigt bist, ich kann mich ja hinlegen." Sie verdrehte die Augen und ging in ihr Zimmer.

Ginny unterdrückte ein Seufzen. Warum wollte sie sich nicht helfen lassen? Sie war genau wie Remus. Es konnte ihm noch so schlecht gehen, aber helfen lassen wollte er sich nicht. Natürlich war es besser, im Stillen für sich alleine zu leiden, anstatt seine Probleme mit anderen zu besprechen, den Schmerz zu teilen. Rebecca war nicht nur wie Remus, sie war auch wie Harry. Lag es an den Rumtreibern, dass ihre Kinder alles mit sich alleine ausmachen wollten? Ginny hätte das nie gekonnt. Aber sie war eine Weasley und als eine Weasley war man so gut wie nie alleine gewesen. Man teilte alles, Freude und auch Leid. Sie kannte es nicht anders und sie wollte es auch nicht anders. Sie konnte nicht verstehen, wie Harry alles in sich hineinfressen konnte und sie konnte auch nicht verstehen, wie Rebecca das schaffte. Und hier ging es nur um ihre Gesundheit und nicht um irgendwelche tieferen Gefühle wegen des Todes ihrer Großmutter!

Aber wenn Becky keine Hilfe wollte, dann wollte Ginny sich ihr auch nicht aufdrängen. Vielleicht war es besser für sie, wenn sie sich hinlegte und in Ruhe auskurierte. Es war verwunderlich, dass Rebecca noch nicht umgekippt war, in Anbetracht der Tatsache, dass sie praktisch im Tropfenden Kessel wohnte, seit sie aus Amerika zurückgekommen war. So viel konnte niemand arbeiten, ohne dass er irgendwann zusammenklappte. Rebeccas Immunsystem musste einen gehörigen Knacks bekommen haben und es war nur natürlich, dass ihr Körper irgendwann nicht mehr mitmachen würde.

Ginny warf seufzend einen Blick auf die Uhr. Sie hatte Harry versprochen, sich mit ihm zum Mittagessen zu treffen und eigentlich keine Lust abzusagen. Rebecca wollte ihre Hilfe nicht haben und Harry war in der letzten Zeit so beschäftigt gewesen, dass sie sich kaum gesehen hatten. Sie wollte ihre Freundin nicht im Stich lassen aber Rebecca war in der letzten Zeit so launenhaft gewesen, dass Ginny vielleicht sogar Gefahr lief, von ihrer Mitbewohnerin verhext zu werden. Vielleicht war es besser, wenn sie etwas Abstand hatten. "Ich muss weg, Becky.", rief sie und klopfte an deren Zimmertür. "Kann ich dir irgendwas mitbringen, irgendwelche Medizin?", wollte sie wissen und zog sich dabei ihre Jacke über.

"Nein, danke, Ginny.", hörte sie Rebeccas schwache Stimme durch die Tür.

Ginny seufzte. Sie hasste es, sie in diesem Zustand alleine zu lassen. Aber Harry hatte nicht viel Zeit, in spätestens einer Stunde würde sie wieder hier sein. Und in einer Stunde konnte nicht viel passieren, oder?

"Na schön. Wenn du meinst." Warum fiel es manchen Menschen nur so schwer, Hilfe anzunehmen?

/-/

Eine halbe Stunde später wachte Rebecca schweißgebadet in ihrem Bett auf. Sie hatte irgendeinen wirren und sehr beängstigenden Traum gehabt. Sie wusste nicht mehr, worum es sich in diesem Traum gehandelt hatte, aber die Empfindungen waren noch da. Schwer atmend setzte sie sich auf und wischte sich einige Haare aus dem Gesicht, die an ihrer nassen Stirn klebten. Das merkwürdige Gefühl in ihrem Bauch war immer noch nicht verschwunden, wie sie gehofft hatte, sondern eher stärker geworden.

Langsam und vorsichtig setzte sie sich auf. Ihr Kopf tat weh. Remus hatte wirklich Recht gehabt. In diesem Zustand hätte sie unmöglich bei Tom aufkreuzen können. Sie hätte sich womöglich noch in das Essen der Gäste übergeben.

Aber warum in aller Welt? So schlecht war dieser blöde Fisch nun auch nicht gewesen. Außerdem, gehörten zu einer Lebensmittelvergiftung wirklich noch Kopfschmerzen und Schwindelgefühle?

Vorsichtig stand sie auf, um sich ihre Jeans und ihr verschwitztes T-Shirt auszuziehen. Sie war vorhin zu erschöpft gewesen um das zu tun. Leicht schwankend ging sie zu ihrem Kleiderschrank um sich einen sauberen Schlafanzug zu holen. Ihr Blick schweifte dabei das Schrankfach, in dem sie einige Toilettenartikel aufbewahrte, die sie nicht im Badezimmer haben wollte. Da diese Wohnung leider nur ein Badezimmer hatte und Rebecca, Ginny und Harry es sich teilten, war es Rebecca ziemlich unangenehm, ihre Tampons im Badezimmerschrank aufzubewahren. Sie hatte immer nur mit ihrer Großmutter zusammengewohnt und nie mit einem Mann und obwohl Harry durch Ginny an solche Sachen wirklich gewöhnt war, war es ihr selbst doch ziemlich unangenehm, Sachen wie Tampons oder Kondome oder ähnliches im Badezimmer aufzubewahren. Nicht, dass sie die Kondome gebraucht hätte, seit sie aus Amerika zurückgekommen war. Auszugehen war das letzte, was sie zur Zeit wollte. Aber ihre Tamponschachtel war auch noch verschlossen und ihre letzte hatte sie vor Amerika verbraucht. Sehr merkwürdig ...

Sie hatte gerade das Oberteil ihres Schlafanzugs gerade aus dem Schrank genommen als ihr klar wurde, was das zu bedeuten hatte. Völlig geschockt fiel ihr das Oberteil aus der Hand. Ihre Knie wurden weich und sie musste sich an der Schranktür festhalten. Warum in aller Welt war sie nicht früher darauf gekommen? Sie atmete tief durch, zog sich dann hektisch ihre Schuhe an, schnappte sich ihre Jacke und den Wohnungsschlüssel und stürzte aus der Wohnung.

Sie brauchte Gewissheit.

/-/

~Flashback Anfang~

Sarah schluckte, als sie im Wartezimmer Platz nahm. Nervös strich sie sich ihre Haare hinter die Ohren, bevor ihr das zu lästig wurde und sie die Haare wieder löste. Sie warf einen Blick auf die Frau, die ihr gegenüber saß. Eine Hand lag auf einem sehr rundlichen Bauch, die andere hielt die Zeitschrift Die moderne Frau: Hexe und Mutter in einem in der Hand. Die Frau selbst sah über den Rand des Magazins und lächelte Sarah ermutigend zu.

"Ist das Ihr erstes Kind?", fragte sie freundlich.

Sarah blickte sie alarmiert an. "Oh, ich weiß nicht ... ich bin nicht ... es ist noch nicht sicher." Sie schluckte erneut und blickte auf den Boden.

"Machen Sie sich keine Sorgen. Beim ersten Kind hat man immer etwas Angst, aber das wird sich legen. Sie werden das bestimmt gut hinkriegen."

Sarah seufzte. "Wenn es so einfach wäre..." Sie wollte ein weiteres Gespräch vermeiden und griff sich deshalb die erstbeste Zeitschrift, die sie auf dem Beistelltisch finden konnte. Es hatte sie genug Mut gekostet, überhaupt hierher zu kommen. Die Kraft für ein Gespräch, bei dem ihr Gegenüber glaubte, dass ihre größte Sorge war, ob sie sich um ein Kind kümmern konnte, hatte sie wirklich nicht.

Wochenlang hatte sie die Zeichen ignoriert, ihre Übelkeit auf einen Virus geschoben, die Schwindelgefühle und die Geruchsempfindlichkeit ebenfalls. Für ihre ständige Gereiztheit hatte sie keine Erklärung gefunden, deshalb hatte sie sich einfach bemüht, sie nicht zu beachten. Remus war das alles natürlich aufgefallen, aber da sie einmal ihren Zauberstab gezogen und ihm gedroht hatte, ihn in eine Kröte zu verwandeln, sollte er es noch einmal erwähnen, war er so klug gewesen und hatte den Mund gehalten.

Sarahs schlechtes Gewissen war immer größer und größer geworden. Sie hatte ihn angelogen und sich selbst auch, aber es ging nun mal nicht anders! Sie hatte alles solange wie möglich vor sich her geschoben, aber da ihre Periode nun schon das zweite Mal ausgefallen war, ließen sich die Tatsachen langsam nicht mehr verbiegen. Sie konnte sich nicht länger wie ein kleines Kind verhalten, das etwas unangenehmes einfach nicht wahrhaben wollte, sie war erwachsen und sie musste sich verdammt noch mal auch so benehmen!

Sie wünschte nur, dass es so einfach wäre. Es war viel komplizierter als sie angenommen hatte, sich dieser Wahrheit zu stellen. Der Tag heute würde alles entscheiden und sie hatte unglaublich große Angst vor dieser Entscheidung. Sie sagte sich immer wieder, dass immer noch die Möglichkeit bestand, dass sie gar nicht schwanger war, dass alles nur ein böser Traum war und dass sie sich einfach wegen nichts und wieder nichts verrückt machte.

Aber als ihr der Duft einer Rose in die Nase stieg, die neben den Heften in einer Vase auf dem Beistelltisch stand und sie die allzu bekannte Übelkeit in sich aufsteigen spürte, war ihr klar, dass sie sich nur Illusionen machte und schon ein großes Wunder passieren müsste, damit sie nicht schwanger war.

Sie hielt sich eine Hand vor den Mund und wollte aufstehen, aber die nächste Toilette war zwei Gänge entfernt und das würde sie nie im Leben schaffen. Geistesgegenwärtig griff sie nach dem Mülleimer, der in der Ecke stand und übergab sich hinein.

Nachdem sie sich, wie sie glaubte, Leib und Seele aus dem Körper gekotzt hatte, zog sie ihren Zauberstab und beseitigte die Reste ihres halb verdauten Frühstücks. Es war doch eine schlechte Idee gewesen, am Morgen etwas zu essen.

"Tut mir Leid.", murmelte sie der Frau zu und stellte den Mülleimer wieder auf den Boden. "Ich wusste nicht, dass sich mein Frühstück so schnell wieder nach oben arbeiten würde."

Diese schüttelte nur lächelnd den Kopf. "Das macht doch nichts. Ich kann mich noch sehr gut an diese Phase erinnern. Aber normalerweise geht diese Übelkeit im zweiten Drittel der Schwangerschaft zurück."

Sarah schluckte erneut und zog einen Kaugummi mit Erdbeergeschmack hervor, um den unangenehmen Geschmack, der jetzt in ihrem Mund war, loszuwerden. "Danke."

"Sie werden eine gute Mutter."

Sarah nickte und wischte sich so verstohlen wie möglich über die Augen. Im nächsten Moment wurde die Tür des Behandlungszimmers geöffnet und eine füllige rothaarige Frau trat heraus. Sie trug in der einen Hand einen Tragesitz, in dem sich ein kleines Baby befand und hielt an der anderen Hand einen kleinen Jungen fest. Sarah schätzte, dass er etwas älter als ein Jahr war. Zumindest war er älter als Harry.

"Also dann, Mrs Weasley, bis zum nächsten Mal.", sagte die Heilerin, die hinter Mrs Weasley in der Tür erschienen war.

Die rothaarige Hexe nickte und setzte sich wieder in Bewegung. "Komm, Ron, wir müssen nach Hause. Wir können Daddy nicht zu lange mit den Zwillingen alleine lassen." Der Junge murmelte etwas vor sich hin und begann auf wackeligen Beinchen hinter seiner Mutter herzuwatscheln.

"So, die Nächste bitte.", sagte die Heilerin lächelnd. Sarah lehnte sich zurück und wartete darauf, dass die andere Frau aufstand, aber die nickte ihr nur auffordernd zu.

"Gehen Sie ruhig zuerst. Wir haben Zeit." Ihre Hand ruhte immer noch auf ihrem Bauch.

Sarah schluckte. Jetzt war er gekommen, der Augenblick der Wahrheit. Der Augenblick, vor dem sie sich seit Wochen fürchtete. Sie atmete ein letztes Mal tief durch, dann stand sie auf und folgte der Heilerin in den Behandlungsraum.


~Flashback Ende~

TBC...


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