Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

I need you - Vertrau mir

von herminchen <3

Hallo ihr Lieben!
Nun melde ich mich endlich mal wieder mit einem neuen Kapitel für euch! ;) Hat ja auch lang genug gedauert, nicht? :D
Mal wieder ein großes DANKE für eure tollen Kommies!
@ holiholly: Danke! :) Ja, ich hab ziemlich lange am Comp gesessen, als ich diese FF geschrieben hab... ;) (ich bin aber auch so oft am PC :D ) Es hat mir aber auch Riesenspaß gemacht!
Ohhh, das macht doch nichts! *zwinker* Hehe, Rons Oberkörper ist ja auch ein spannendes Thema! =P Ich schau bei Gelegenheit mal bei deiner FF vorbei!!
@ WhoIAm: Oh, danke! *rot werd* Das ist ein super Kompliment! Ich hab immer Angst, dass die Charaktere zu OOC handeln! Während der Szene, in der sie im Wasser toben, hab ich mich in Hermine hinein zu versetzen versucht und mir vorgestellt, wie Ron mit mir umgehen würde! :)
@ .:Any:.: Sehr lieb von dir! Ich freu mich, dass dir das Kapitel gefallen hat! *verbeug*
@ Jenny7565: Du darfst gespannt sein! =)
@ Amnesia: Das ist typisch Ron und Hermine, oder? Wenn man denkt, sie kriegen es endlich gebacken, kommt wieder irgendwas dazwischen! :D
Danke dir!
@ Sarah V.: Findest du? *strahl* Ich geb mir auch immer große Mühe mit ihren kleinen Zankereien und so... damit es schön Ron/Herm-mäßig wird! ;) Danke, mein Fan! :D
@ Wiebke: Willkommen! :D Freut mich, dass sie dir gefällt! :) Danke für dein Lob!
@ @DracosLady: Welcome back! ;) Freut mich, dass dein Urlaub schön war! Wo warst du denn? *grins* Vielen Dank für dein Lob! (=

So, und nun geht es endlich weiter! ;) In diesem Kapitel kommt es zu einer entscheidenen Wende zwischen unserem Pärchen, denn Ron findet etwas über Hermine heraus... ;) Viel Spaß beim Lesen! Freue mich auf eure Kommentare! ♥
Eure herminchen <3

7: Vertrau mir

„Das war serr lecker, Molly“, schnurrte Fleur und blinzelte elegant.
Sie und Bill waren zum Abendessen vorbeigekommen. Mrs Weasley wollte mit den beiden noch ein wenig für die Hochzeit planen, und außerdem war sie froh, das Haus voller zu haben.
Ginny freute sich auch sehr, Bill zu sehen, welcher so etwas wie ein Vorbild für sie war, denn von allen ihrer Brüder hatte sie am meisten von ihm gelernt.
Ron und Hermine waren bis mittags am See gewesen, doch nachdem sie zuerst viel miteinander herumgealbert hatten, wurde es still zwischen ihnen beiden, und sie schafften es nur, ein paar verlegende Blicke zu tauschen und erschrocken zurückzufahren, wenn sich ihre Hände oder Oberschenkel zufällig berührten, als sie auf ihren Handtüchern lagen.
Beim Abendessen waren beide sehr schweigsam gewesen und hatten es entschieden vermieden, mit dem anderen Blicke zu tauschen. Allerdings hatten sie es sich nicht nehmen lassen, wieder zu füßeln, aber nur durch einen glücklichen Zufall, denn Hermine kam, als sie sich vorbeugte, um von Fleur die Soße entgegen zu nehmen, versehentlich gegen seinen Knöchel und er fühlte sich wohl... eingeladen.
Ginny und Bill, die das mitbekamen, grinsten sich immer wieder verstohlen zu, und als Ron das sah und fragte, was los sei, schüttelten nur beide den Kopf und machten sich plötzlich mit großem Interesse über ihre Rouladen her.
„Danke, Fleur“, sagte Mrs Weasley herzlich. Offenbar hatte sie sich an den Gedanken, in Fleur ihre erste und heißblütigste Schwiegertochter zu haben, gewöhnt.
Während Fleur freundlich, aber nicht aufdringlich nach dem Rezept für die Rouladen fragte, gähnte Bill laut.
„Müde, Bruderherz?“, grinste Ginny und brachte ihr Glas zur Spüle.
„Wenn du die halbe Nacht für den Orden unterwegs gewesen wärst, wärst du auch müde“, antwortete Bill gelassen.
„Jaah, schon gut“, sagte Ginny und drehte sich zu ihnen um. „Ich hoffe nur, du bist noch fit genug für unsere geplante Quidditchpartie?“
Bill sah zerknirscht drein. „Nicht wirklich“, gab er zu. „Tut mir Leid!“, fügte er hinzu, als Ginny den typischen Mrs-Weasley-Blick aufgesetzt hatte und beide Hände zu Fäusten geballt in die Hüfte stemmte.
„Aber du hast es versprochen!“, rief sie entrüstet. „Komm schon, nur zehn Minuten!“
Bill seufzte tief. Seiner kleinen Schwester konnte er einfach nichts abschlagen.
„Na gut, aber wirklich nicht länger“, sagte er und Ginny fiel ihm fröhlich um den Hals.
Fleur, die es aufgegeben hatte, Mrs Weasley das Familienrezept zu entlocken („Erst nach der Hochzeit, meine Liebe, wenn dein Name Weasley lautet, denn dieses Rezept kommt nur in die Hände der Weasleyfrauen!“), drehte ihren erstaunlich blonden Haarschopf und sah Bill besorgt an.
„Bist du dir sischer, dass du nischt lieber schlafen gehen willst? Du warst gestern sehr lange weg.“
„Ich denke, er kann selbst auf sich achten, danke, Fleur“, zischte Ginny und funkelte ihre zukünftige Schwägerin an.
„Das weiß isch, Ginny“, sagte Fleur und bemühte sich, einen zickigen Unterton zu vermeiden (was ihr eindeutig misslang). „Aber wenn Bill in deine Augen sieht, dann scheint das Wort ‚nein’ völlisch aus seinem Wortschatz su verschwinden!“
„Tja, so ist sie eben“, grinste Bill und zerstrubbelte Ginnys flammend rotes Haar. Er stand von seinem Stuhl auf.
Als das rote Sonnenlicht auf sein Gesicht fiel, bemerkte Hermine zum ersten Mal seine Narben. Sie waren zum Glück nur sehr fein, doch überall zierten sie sein einst so hübsches Gesicht.
Ansonsten hatten die Medimagier im St. Mungo allerdings tolle Arbeit geleistet: Von weitem sah man keinen einzigen Schnitt.
Bill drückte Fleur einen lieben Kuss auf die Stirn und sagte: „Warum gehst du nicht mit Mum schon mal ins Wohnzimmer und besprichst die Zeremonie? Ich komme wirklich gleich nach“, sagte er, als Fleur ihn stirnrunzelnd ansah.
„Wie wär’s, Ron, Hermine, wollt ihr mitkommen?“, fragte er, als Ginny vor ihm her zur Tür hüpfte. Bill machte sie immer wieder fröhlich.
„Äh...“, machten beide auf einmal. Sie sahen sich an und erröteten.
„Wär ziemlich bescheuert, nein zu sagen“, überlegte Ron. „Wenigstens hab ich dann was zu tun und sitze nicht dumm neben ihr rum, ohne zu wissen, was ich sagen soll...“
„Ja, klar, ich komm mit“, antwortete er also. „Hermine?“
Hermine nickte nur. Sie hatte nicht lange überlegt, als Ron ja gesagt hatte, stand für sie fest, dass sie mitging.
„Gut, komm, Gin, wir holen die Besen aus dem Schuppen. Bringt ihr doch was zu trinken mit!“, bat Bill die beiden und machte sich mit seiner Schwester auf den Weg.
„Okay, gut... dann gehen Fleur und ich ins Wohnzimmer und besprechen ein paar Dinge... Euch viel Spaß“, fügte Mrs Weasley an ihren Sohn und Hermine gewandt hinzu, bevor sie ins Wohnzimmer ging.
Fleur lächelte noch einmal auf veelahafte Art (Ron schenkte ihr ein strahlendes Grinsen, was Hermine wütend schnauben ließ), doch in ihren Augen funkelte es; wie Hermine wusste, hasste sie es, sich nicht durchsetzen zu können. Doch wenn sie Bill heiraten wollte, musste sie einsehen, dass er sich nicht alles von einer Frau sagen ließ.
Ron zauberte vier Flaschen Saft auf den Tisch und stöberte nach einer Packung Bertie Botts Bohnen aller Geschmacksrichtungen.
Das Mädchen neben ihm ging nun zur Spüle. „Hey, ich wasch das hier noch schnell ab, dann muss deine Mum das nicht mehr machen“, sagte sie und ließ Wasser auf das schmutzige Geschirr laufen.
Ron, der die Packung mit den Bohnen gefunden hatte, sah stirnrunzelnd zu ihr herüber.
„Willst du das etwa ohne Magie abwaschen?“, fragte er ungläubig.
„Jaah, wieso nicht?“, fragte Hermine.
„Weil du dann ewig brauchst. Willst du dich kaputt putzen?“, neckte Ron sie und stellte die Leckereien auf den Küchentisch.
„Lass mich doch“, sagte sie und begann, das Geschirr abzuwaschen.
Ron begutachtete ihre Arbeit und grinste ein bisschen schadenfroh. „Machst du das zu Hause auch immer so?“
„Nein“, antwortete sie leicht genervt. Sie mochte es nicht, wenn jemand, auch Ron, sie kritisierte. „Wir haben eine Spülmaschine, die muss man nur mit dem Geschirr voll räumen und anschalten, dann wäscht die das ab. Aber so was gibt’s in der Zaubererwelt ja nicht.“
„Weil wir Magie haben, Herminchen“, säuselte Ron. „Weißt du, da macht man so –“, er holte seinen Zauberstab hervor und richtete ihn auf das schmutzige Geschirr, „sagt Ratzeputz, und schon ist der Kram sauber.“
Hermine sah ihn stirnrunzelnd an. Wenn sie ihn nerven würde oder so was, würde er sich dann so bemühen, dass sie mitkam...?
„Na ja, du bist seine beste Freundin, er muss das tun“, sagte ihr Verstand und klang tadelnd.
„Quatsch, natürlich will er, dass du mitkommst“, rief ihr Herz. „Kein Junge, den du kennst, würde so etwas tun, wenn du ihn nerven würdest, Hermine!“
„Und dann macht man so“, fuhr Ron fort, schwang seinen Zauberstab erneut und ließ das saubere Geschirr sanft an ihre richtigen Plätze im Schrank schweben.
„Aha“, meinte sie und tat beeindruckt. „Aber abwaschen hätte nicht viel länger gedauert.“
„Doch, hätte es“, sagte Ron fest und damit war die Diskussion für ihn beendet. „So, und jetzt schnell raus hier, bevor du noch was findest, was du ohne Magie bearbeiten willst.“
Er drückte ihr die Packung Bohnen und eine Flasche Saft in die Hand, dann schob er sie nach draußen und schloss die Tür hinter sich.

Ginny und Bill hatten vier Besen aus dem Schuppen geholt und warteten schon auf die beiden.
„Ich schlag vor, wir fliegen auf die Wiese oben auf dem Hügel, die man vom Dorf aus nicht sehen kann“, schlug Bill vor. „Da haben wir auch mehr Platz.“
Ginny hob eine Augenbraue. „Ich dachte, du wärst in zehn Minuten wieder zurück?“, fragte sie misstrauisch. „Oder was hast du zu deiner reizenden Zukünftigen gesagt?“
Bill sah Ginny lässig an. „Ich sagte zu ihr, ich spiele zehn Minuten mit euch, Hin- und Rückflug nicht mitgerechnet.“
Bill bestieg seinen Besen. „Und außerdem lass ich es mir von niemandem, auch nicht von Fleur, nehmen, mit meinen kleinen Geschwistern Quidditch zu spielen.“ Er grinste und nun sah er genauso gut aussehend aus wie früher, bevor er die Narben hatte. „Und mit der lieben Hermine natürlich!“, fügte er freundlich hinzu.
Hermine wurde rot, aber nicht, weil er sie ansah.
Ginny schüttelte den Kopf und schwang sich auf Freds alten Besen.
„Die Ehe wird die Hölle für dich, mein Freund. Die Hölle“, flüsterte sie deutlich. „Denk an meine Worte.“
„Ja, ja, werd ich, Schwesterchen“, gluckste Bill. „Also, auf die Besen und los geht’s, und fliegt möglichst schnell, damit die Muggel uns nicht sehen, klar? Ab geht’s.“
Er und Ginny flogen los, doch als sie etwa dreißig Meter in der Luft waren, bemerkten sie, dass Ron und Hermine noch auf dem Boden waren.
„Was ist? Startet Hermines Besen nicht?“, rief Ginny; sie wusste, Georges alter Besen hatte manchmal eine Macke beim Start.
„Alles okay, fliegt schon mal vor, wir kommen gleich nach!“, rief Ron hoch.
Ginny und Bill tauschten schulterzuckend bedeutungsvolle Blicke, und Ginny flötete: „Alles klar, bis gleeeich.“
Ron rollte mit den Augen und sah Hermine an, die ihn am Ärmel zurückgehalten hatte.
„Was ist denn?“, fragte Ron ein bisschen besorgt.
„Ich fliege nicht“, murmelte Hermine nervös. „Ich kann das nicht machen.“
„Was?“, fragte Ron nach. „Warum?“ Er blickte auf den Besen, den sie mit einer zitternden Hand umklammerte. „Falls es wegen der Rostlaube da ist, mach dir keine Sorgen, beim Start hat die immer ein paar Anlaufsprobleme; aber wenn es dich so sehr stört, kannst du gern meinen Besen fliegen.“
Er wies ein bisschen stolz auf seinen Sauberwisch, den er bekommen hatte, als er in seinem fünften Jahr zum Vertrauensschüler gewählt worden war.
„Darum geht’s nicht“, flüsterte Hermine und die Röte schoss in ihr Gesicht. Sie gab es nicht gerne zu, aber – „Ich kann nicht fliegen, Ron.“
Ron sah sie verdutzt an. Hatte er richtig gehört?
„Aber – die Flugstunden in unserem ersten Jahr – du hattest doch nie einen Unfall!“, rief er erstaunt. „Und gefehlt hast du auch nie! Du kannst dich nicht so ungeschickt angestellt haben!“
„Ach, komm schon, Ron!“, fauchte Hermine und sah ihn an. „Hast du mich einmal vom Boden abheben sehen? Ich hab immer so getan, als wäre ich mit euch hochgeflogen, weil ihr vor lauter Freude, wie Vögel in der Luft rum zu fliegen, nicht mitbekommen habt, wie ich blitzschnell samt Besen in den nächsten Busch verschwunden bin, um dann so zu tun, als wäre ich auch in der Luft gewesen und just in diesem Moment mit euch gelandet.“
Sie war nun so rot wie eine Tomate.
Ron sah sie halb entsetzt, halb belustigt an. „Du meinst das nicht ernst, oder?“
„Natürlich mein ich das ernst!“, rief Hermine wütend; sie hatte es befürchtet, er würde sie nicht verstehen, dabei hatte sie solche Hoffnungen gehabt. Wo er doch jetzt so viel erwachsener wirkte. Keine Erwartungen, keine Enttäuschungen lautete ein sehr kluger Satz. Oh, gleich würde er sie sicher auslachen oder so was –
„Hör mal, Fliegen ist nicht schlimm, es macht großen Spaß und –“
„Die Unfallquote ist tausendmal höher als auf der Erde, stimmt’s?“, funkte Hermine dazwischen und gestikulierte nun wild mit den Armen. „Nein, Ron, keine zehn Pferde bringen mich auf diesen Holzstiel. Flieg du allein, sag den anderen, mir war auf einmal schlecht oder so, und hab du deinen Spaß beim –“
Doch weiter kam sie nicht, denn Ron zog sie zu sich und verfrachtete sie auf den Besen.
„Ron, was soll das?“, rief sie verschreckt. Hatte er nicht zugehört? Sie konnte das nicht!
Er setzte sich hinter Hermine auf seinen Sauberwisch, schlang seinen linken Arm vorsichtig um ihre Taille und seine rechte Hand umklammerte das Stück Besenstiel, das zwischen ihm und ihr war.
„Wir fliegen jetzt nur zwei Meter hoch, und wenn es sich dann immer noch falsch für dich anfühlt, dann lassen wir’s. Du kannst ja auch hinapparieren. Aber es sieht dir nicht ähnlich, so etwas nicht bewältigen zu wollen.“
Seine Lippen waren nur Zentimeter von ihrem Ohr entfernt, sie spürte seinen warmen Atem auf ihrer Haut und alles kribbelte in ihr.
Ganz langsam stieß sich Ron vom Boden ab, und der Sauberwisch flog zentimeterweise höher. Rons Arm hielt sie fest und immer noch hörte sie seinen ruhigen Atem.
Ron stoppte den Besen und wartete auf ihre Reaktion.
Ihr Herz schlug schnell und ihr Hals war plötzlich trocken, doch sie räusperte sich und murmelte: „So... so geht’s.“
„Okay“, hauchte Ron und sagte weiter: „Ich steige jetzt noch höher, alles klar? Nicht erschrecken.“
Hermine nickte. Er zog den Besen noch höher und nun waren sie bald fünf Meter in der Luft.
„Alles in Ordnung?“, fragte er nach.
„Ja.“ Hermines Hände schlossen sich fest um den Stiel.
Es war ja nicht nur, dass sie nicht fliegen konnte. Sie hatte auch ein bisschen Flugangst, doch diese weitere Schwäche wollte sie nicht auch noch einräumen, also atmete sie tief durch und sah entschlossener drein, als sie sich fühlte.
Sie stiegen noch ein paar Meter höher, und sie war darum bemüht, auf keinen Fall nach unten zu sehen.
Dann flogen sie los. Ron nahm seinen Arm nicht von ihrer Hüfte und steuerte den Besen sehr sicher.
„Halt mal kurz an, bitte“, murmelte Hermine, kurz bevor sie zu Ginny und Bill stießen.
Ron hielt den Besen mitten in der Luft an.
Hermine atmete schwer und war ein bisschen blass um die Nase.
„Was ist?“, wollte Ron besorgt wissen.
„Ähm“, stammelte Hermine und drehte ihren Kopf leicht zu ihm. „K-Könnten wir es vielleicht so aussehen lassen... als wäre der andere Besen nicht gestartet und ich musste bei dir mitfliegen?“
Ron schwieg einen kurzen Moment, und Hermine wusste, dass er grinste. „Warum lachst du?“
„Ich lache nicht, ich grinse“, murmelte er und er legte sein Kinn auf ihre rechte Schulter, „weil ich es süß finde, wenn du so unsicher bist. Unsicherheit steht dir.“
Ihr Gesicht bekam wieder Farbe, rote Farbe.
„Ron, mach dich nicht über mich lustig“, zischte sie ihn wütend an. „Also, was ist?“
„Jaah, okay“, antwortete Ron und richtete sich wieder auf. „Aber jetzt los, die spielen schon!“
Er hatte Recht; Ginny und Bill flogen hundert Meter weiter schon und warfen sich einen roten Ball, den Quaffel, zu, um ihn dann in einem der drei Torringe, die sie aufgebaut hatten, zu versenken.
„D-Danke“, murmelte sie verlegen.
„Da nicht für“, wehrte Ron ab und sie flogen weiter.
Als sie auf der großen Wiese landeten, legten sie erst mal die Getränke und Süßigkeiten, die sie verkleinert mitgebracht hatten, auf den Boden und vergrößerten sie wieder.
„Hey, Herm, wo ist denn dein Besen?“, fragte Ginny. Ein unerklärliches Feixen ging über ihr Gesicht, und sie sah nun erstaunlich wie ihre Zwillingsbrüder Fred und George aus. Doch die beiden ignorierten das.
„Ist nicht gestartet!“, rief Hermine. Zum Glück war Ginny weit über ihr, und so sah sie die Röte nicht, die ihr ins Gesicht schoss. Sie konnte nicht lügen. Sie war eine schlechte Schauspielerin.
„Aha“, antwortete Bill, der neben Ginny flog, laut, und stieß seiner kichernden Schwester einen Arm in die Rippen. „Na ja, dann wechseln wir uns eben beim Spielen ab.“
Ron schwang sich auf den Besen und sah Hermine fragend an.
„Nein, lass mal“, sagte sie und schüttelte den Kopf. „Der Flug eben hat mir gereicht. Spiel du, ich guck dir zu.“
Ron sah sie stirnrunzelnd an. „War es so schlimm? Bin ich so furchtbar geflogen?“, fragte er misstrauisch. Er war extra vorsichtig gewesen und sogar ziemlich langsam geflogen.
„Nein, wirklich, das war es nicht. Nun mach schon, ab nach oben und mach sie fertig.“
Doch Ron ließ sich nicht abwimmeln.
„Sag mal“, setzte er an und sah zu ihr herunter, „kann es sein, dass du Flugangst hast?“
„Ron, jetzt nerv mich bitte nicht“, sagte Hermine und rollte mit den Augen.
„Hallo, kommt ihr jetzt hoch oder nicht?“, rief Ginny ungeduldig.
„Ich bin noch nicht fertig mit dir“, sagte Ron, als er sich auf seinen Sauberwisch schwang und schnell nach oben flog.
Hermine setzte sich wütend auf das weiche Gras und öffnete eine Flasche Saft.
„Was soll denn das?“, fragte sie sich und nahm einen Schluck. „Was kümmert’s ihn, ob ich Flugangst habe? Und dass ich nicht fliegen kann, ist doch im Grunde auch egal. Ich mein, bisher war das nie ein Problem, dieser lächerliche Grundkurs in der ersten Klasse war doch nur reine Formsache, und ich will ja auch nicht Quidditchprofispielerin werden, wozu muss ich da fliegen können... Phhh...“
„Na ja“, kam die Stimme ihres Verstandes aus ihrem Kopf. „Also, es macht dir schon zu schaffen, dass du etwas nicht kannst...“
„Ich kann genug andere Sachen, warum soll ich auch noch fliegen können?“, dachte Hermine trotzig. „Ich kann ja auch nicht Zauberschach spielen, und das ist mir auch egal, ist eh nur ein barbarisches Spiel...“
„Aber das ist dir egal, weil du es magst, dass Ron immer so grinst, wenn er mal wieder gewonnen hat“, sagte ihr Herz tadelnd. „Aber du weißt, dass Fliegen können irgendwann mal nützlich sein könnte... Wo hingegen Schach wirklich nur ein Spiel ist.“
“Ach ja, Mr und Mrs Naseweiß“, dachte Hermine verärgert. „Dann nennt mir doch mal eine Lösung, wie ich die Flugangst loswerde? Na? Hmm?“
Keine Antwort.
„Na bitte“, schnaufte Hermine leise. „Da seht ihr’s, rumsabbeln könnt ihr ’ne Menge, aber konkrete Lösungsvorgänge konstruieren könnt ihr beide nicht! Nicht mal du, du neunmalkluger Verstand!“
Inzwischen spielten Bill und Ginny als Jäger und Ron übernahm die Position des Hüters.
Hermine legte sich zurück ins Gras und sah zu ihm hoch. Warum sah er so gut aus?
Ginny flog auf ihn zu, doch im letzten Moment gab sie den Quaffel an Bill ab, sodass Ron sich schnell drehen musste, doch immerhin bekam er den Ball noch mit den Fingerspitzen zu fassen und hielt ihn.
„Nicht übel, Ron!“, rief Bill erfreut.
Ron war ein Mensch mit wenig Selbstbewusstsein. Im Unterricht war er eigentlich durchschnittlich, und damit konnte er auch zufrieden sein.
Aber Hermine wusste, er konnte mehr. Er war eben nur etwas faul. Manchmal brauchte er einen Anstoß, aber dann klappte es auch. Man musste ihn nur motivieren.
Er hielt einen. Zwei, drei, vier, fünf. Der sechste war Ginnys Ehrentreffer.
Ron spielte nicht schlecht, er war sogar richtig gut und seine beste Freundin war sich sicher, könnte Oliver Wood ihn so sehen, er würde vor Stolz von seinem eigenen Besen fallen.
Aber sein größtes Problem waren die Nerven.
Deswegen hatte sich Hermine auch Anfang des sechsten Schuljahres beim Hüterauswahlspiel eingemischt. Sie hatte McLaggen, seinem einzigen ernst zu nehmendem Konkurrenten (der Rest war sowieso nur angetreten, weil der Boom um Harry Potter, den „Auserwählten“, enorm gewachsen war), einen Verwechslungszauber auf den Hals gejagt, weil er über ihn und Ginny hergezogen war.
Sie wusste, dass Rons Nerven, wenn es zu einem Stechen gekommen wäre, flachgelegen hätten. Oder vielleicht schon, wenn McLaggen fünf gehalten hätte. Dann hätte er vielleicht nur vier gehalten.
Alles in allem war Ron ein guter Hüter. Ja, wirklich. Sein einziges Problem war das fehlende Selbstbewusstsein, und die Nerven.
Deswegen hatte Hermine nachgeholfen. Weil es ihm so wichtig war, dieses blöde Spiel. Und weil sie ihm dabei helfen wollte, sein Selbstvertrauen zu stärken.
„Hey, Leute, lasst uns ’ne Pause machen“, schlug Bill nach einer Viertelstunde vor (Fleur musste inzwischen zu Hause sitzen, dachte Hermine grinsend, die blauen Augen böse funkelnd und die Finger auf den Tisch trommelnd, während Mrs Weasley auf sie einredete), und Ginny rief: „Ja, Ron, lass uns eine Pause einlegen. Der alte Herr dort drüben kippt sonst noch vom Besen.“
Bill lehnte sich nach vorn und flog zu ihr. Ginny lachte auf und flog vor ihm weg.
Ron landete kopfschüttelnd neben Hermine. Er legte den Sauberwisch ins Gras und setzte sich neben seine Freundin, die die Arme hinter ihrem Kopf verschränkt hatte und die anderen beiden lächelnd beobachtete.
Der Rothaarige nahm sich eine Flasche und trank einen großen Schluck. Dann sah er zu ihr.
„Woran denkst du gerade?“, fragte er.
Hermine wurde leicht rot.
An Geschwisterliebe.
Das war zwar die ehrliche Antwort, doch sie gab eine andere: „An Fleur, die zu Hause auf Bill wartet und säuerlich vor sich hinschnaubt.“
Ron grinste. „Jaah, das wird sie wohl tun.“
Sie schwiegen, und sahen Bill und Ginny zu, die sich jagten. Ginnys Lacher hallten durch die Abendluft.
Dann kam, was kommen musste.
„Warum willst du nicht mitfliegen?“
Hermine schloss die Augen, um zu vermeiden, dass sie sie verdrehte. Konnte er es nicht gut sein lassen?
„Eigentlich müsste es dir doch gefallen, dass du etwas kannst, was ich nicht kann“, murmelte sie wütend. „Oder?“
„Darum geht es aber nicht“, antwortete Ron genervt. „Es geht darum, dass –“
„Dass ich Flugangst habe, ja, okay!“, rief Hermine und setzte sich auf. „Ich kann nichts dafür, das war schon immer so. Meine Eltern wollten immer schon nach Thailand fliegen, aber ich kann nicht mit, weil ich es im Flugzeug nicht aushalte – jeden Moment denke ich daran, dass wir abstürzen könnten – Versteh doch, man kann das nicht abstellen, ich muss damit leben –“
„Aber man kann es in den Griff kriegen“, unterbrach Ron sie. „Du könntest dagegen ankämpfen, wenn du wolltest.“
„Ich kann nicht“, fauchte sie. „Versteh doch, ich will ja, aber ich kann es einfach nicht. Jedes Mal, wenn ich daran denke, dass ich allein auf einem Besen sitze, weit unter mir der sichere Erdboden, dann wird mir übel und – und – ich krieg feuchte Hände und – ich hab den Hinflug nur überstanden, weil du bei mir warst, weil ich wusste, dass du mich auffangen würdest, wenn ich fallen würde, und weil du mich festgehalten hast!“
Ihr standen Zornestränen in den Augen, doch sie rollten nicht über ihre Wangen.
Ron stand auf. Er ging hinüber zu seinem Besen und hob ihn auf. Dann drehte er sich zu Hermine.
„Komm her“, bat er sie. Es klang nicht ruppig oder so, sondern einfach nur... normal. Ruhig. Lieb.
Hermine stand auf und stellte sich zu ihm.
„Okay, und nun setz dich auf den Besen.“
Ihre buschigen Haare wehten leicht in einer Brise hin und her. Das Mädchen setzte sich vorsichtig auf den Stiel.
Ron setzte sich nun hinter sie. Seine Lippen waren wieder ganz nah an ihrem Ohr, und sie spürte seinen heißen Atem auf ihrer Haut und seine tiefe, ruhige Stimme in sich vibrieren.
„Und jetzt überwindest du deine Angst und wir fliegen los.“
„Nein“, sagte sie entschieden und stand vom Besen auf. „Nein, Ron, ich hab’s dir schon mal gesagt!“
Hermine schwang ihr Bein über den Stiel und stellte sich mit verschränkten Armen neben ihn.
„Warum?“, fragte er schlicht und einfach.
Nun stiegen wieder Tränen in ihre braunen Augen, große, runde Tränen. „Weil... weil ich...“
„Weil du Angst hast zu versagen“, beantwortete er seine eigene Frage. „Weil du nicht willst, dass jemand sieht, wie du etwas nicht hinkriegst. Denn hinter aller Perfektion, die natürlich hauptsächlich mit Können zu tun hat, steckt nur die Angst, Hermine. Die Angst, Schwäche zu zeigen, die Angst zu versagen.“
Die perlenartigen Tränen rollten über ihre Wangen. Sie blinzelte und sah weg.
Ron wusste, dass er Recht hatte, also redete er weiter.
„Ich weiß, dass ich manchmal ein ziemlicher Kindskopf bin und plappere wie ein Wasserfall, und dabei kommt manchmal viel unnötiges und blödes Zeug raus.
Aber so bin ich nicht mehr, Hermine. Ich weiß, dass du unter Druck stehst, weil alle von dir erwarten, dass du alles kannst. Da zuzugeben, etwas nicht zu können und zu riskieren, dass die Fassade zusammenbricht, ist nicht einfach.
Aber du brauchst vor mir keine Angst zu haben, Mine. Ich mach mich nicht über dich lustig. Nicht mehr.“
Hermine schniefte. Ginny und Bills Lacher und Schreie waren weit weg, Rons Stimme war die einzige Realität.
Endlich sah sie ihm in die blauen Augen. Sie schimmerten in der Abendsonne so aufrichtig, dass sie ihm jedes Wort glaubte.
Sie flüsterte und klang, als hätte sie einen üblen Schnupfen.
„Ja“, hauchte sie und erneut kullerten die Tränen. „Ja, du hast Recht. Ich kann es nicht ertragen zu versagen. Ja.“
Ron streckte seine Hand aus, und Hermine nahm sie. Sie war warm und hielt sie ganz fest.
Einige Sekunden sagte keiner der beiden ein Wort.
„Wenn du es selber willst“, sagte Ron dann mit fester Stimme, „wenn du selber über deinen Schatten springen willst, dann helfe ich dir. Ich helfe dir zu fliegen und keine Angst davor zu haben.“
Hermine schluckte und erklärte zittrig: „Es ist nicht nur das, ich hab solche Angst, runter zu fallen und mir alles zu brechen – oder, dass ich die Kontrolle verliere –“
„Das kann nicht passieren“, antwortete der junge Mann, den sie so sehr liebte, „denn ich bin bei dir. Du hast vorhin selbst gesagt, dass du den Hinflug überstanden hast, weil du wusstest, ich würde dich auffangen, wenn du fällst.“
„Ja“, wisperte Hermine.
„Also“, Rons Stimme senkte sich und sie musste genau zuhören, um ihn zu verstehen, „wenn du mir vertraust, dann setz dich auf den Besen.“
„Erpressung“, schoss es der jungen Hexe durch den Kopf, und sie lächelte leicht wegen seinem Einsatz. Er bemühte sich so. Er bemühte sich immer um sie.
„Und... und der Besen wird nicht plötzlich durchdrehen und mich abwerfen?“, fragte sie nach. Immer noch glitzerten ihre Wangen tränennass.
„Nein“, hauchte Ron und schüttelte den Kopf. Einige Strähnen seines feuerroten Haares flogen um seine Stirn. „Versprochen.“
Immer noch hielt er ihre Hand. Langsam kam sie näher und ließ ihn nicht aus den Augen.
Kurz vor dem Besen blieb sie stehen und sah diesen misstrauisch an.
„Du kannst mir vertrauen, Herm“, murmelte Ron, doch sie verstand ihn deutlich.
Schließlich setzte sie sich vor ihn.
„Hältst du mich wieder fest?“, fragte sie verlegen.
„Ja“, antwortete Ron. Er legte seinen Arm um ihre Hüfte. „Aber du lenkst. Und ich helfe dir. Okay?“
„J-ja“, sagte sie unsicher.
„Es kann dir nichts passieren. Ich bin genau hinter dir. Du kannst dich wirklich auf mich verlassen; ich lache dich nicht aus oder kritisiere dich. Ich versprech’s dir.“
Hermine umfasste den Besenstiel. Sie atmete etwas schneller.
Rons Griff verstärkte sich noch, als sie sich langsam vom Boden abstieß. „Ich bin bei dir.“
„Ich weiß“, flüsterte sie und klang so dankbar, dass es sich allein dafür gelohnt hatte, fand Ron. „Danke. Danke für alles. Du bist der Beste.“
Ron legte sein Kinn auf ihre Schulter und murmelte in ihr Ohr: „Flieg los.“

PS: *seufz* Mädels, ich kann euch sagen... wenn ich Hermine wäre, ich würd keine Sekunde zögern, wenn Ron mich die ganze Zeit so lieb überreden würde... ;) *grins*


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Hobbit 3: Begleitbuch
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Ich schreibe über Gut und Böse und habe die Verantwortung, das ordentlich zu machen. So einfach ist es nicht, - das Gute gewinnt nicht immer.
Joanne K. Rowling