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Fanfiction

I need you - Open your heart and let me in

von herminchen <3

Hallöchen! *wink*
Soooo, hier geht's weiter mit I need you! ;) Dieses Mal werdet ihr etwas ĂĽber Hermine erfahren, was euch bestimmt (hoffentlich!) ĂĽberrascht.
Das hier ist überings leider schon das vorletzte Kapitel der FF! :'( Ich schreibe aber schon an einer neuen ;) Kann aber sein, dass ich erst anfangen werde, sie online zu stellen, wenn der 7. Band auf Deutsch raus ist... damit ihr die FF auch lesen könnt, auch wenn ihr den letzten Band nicht auf Englisch gelesen habt!
So, danke wieder mal fĂĽr eure tollen Kommentare! =)
@ Noreen_Potter: Danke schön!!! :)
@ Wiebke: *freu* Danke dir ;)
@ Jenny7565: Danke schööön ^^ Freut mich, dass Ron dir so gefällt... ich hab immer solche Angst, dass ich ihn irgendwie versaue ^^ Finde nämlich, dass er einen ziemlich komplexen Charakter hat... (zwar nicht so komplex wie Hermine, aber immerhin ^^)
@ holiholly: Dankö! ^^ Ja, du hast natürlich Recht (= Das Dumme ist immer, dass ich mich viel besser an den Film erinnere als an das Buch (zumindest bei den ersten Bänden geht mir das so), deswegen also das ;) Aber gut aufgepasst! ^^
@ Amnesia: *gaaanz doll freu* Ah ich find es so toll, dass ihr Ron sĂĽĂź findet ^^
@ @DracosLady: Ui, zwei Freundinnen von mir waren auch in Kroatien (= Die Welt ist klein :D
Danke schön ^^
@ WhoIAm: Ohh, ich stimme dir und DracosLady so zu. Ron ist viel erwachsener als in den Bänden 1-6. Dazu solltet ihr euch mal "Wissenswertes" (am Ende des Kapitels) durchlesen. Und ich liebe den Spruch mit dem Teelöffel! :D Hab fast gequietscht vor Freude, als der Moment im Film kam! ^^
Danke ;)
@ Hermine2007: Oh ich hoffe sehr, dass dir das Kapitel gefällt! Es ist nämlich kein leichtes für Hermine! Und Danke!!
@ ShishaBob SmokePants: Danke sehr ^^
@ Sarah V.: :-O SCHLEICHWERBUNG!! ^^ Das gibt's hier aber nicht! *lach* ;) Werde bei Gelegenheit aber mal vorbeigucken, okay? :D Und thank you!
@ Euphorbia: Hihi ^^ Ohja, das würde ich auch gern tun! Einfach mitm Zauberstab schnippen und er würd neben mir stehen ;) Aber wir müssen uns zurück halten - er gehört ja Hermine... :'( :D
Oooh, ich stell mir Bill und Ginny immer so sĂĽĂź vor. Er als der Ă„lteste und sie als die JĂĽngste. Ich finde es toll, dass die Weasleys so eine groĂźe Familie sind. Toll, dass das im Kapitel auch rĂĽberkommt ;)
@ Phyllis Dumbledore: *lach* Ich hoffe, der Rest hat dir auch gefallen!! (=
@ Bobai: Vielen Dank!
Leute, ihr seid so cool! :D Ich freu mich immer so ĂĽber neue Kommentare! ^^
Ich hoffe, das Kapitel gefällt euch! Viel Spaß beim Lesen!

8: Open your heart and let me in

Die Sonne ging langsam unter. Der Fuchsbau wurde in ein abendliches Rot getaucht. Die Gnome im Garten verzogen sich gähnend in ihre Löcher, und einige Grillen begannen ihr nächtliches Konzert.
Ron stand in der Küche. Er lächelte und war mehr als ein bisschen stolz auf sich.
Er hatte Hermine, seine sture beste Freundin, dazu gebracht, ihm zu vertrauen. Er hatte sie soweit gebracht, dass sie sich auf einen Besen setzte und mit ihm flog.
Zu Anfang war sie noch sehr ängstlich gewesen. Doch nach einer Weile taute sie auf.
Noch mehr dann, als Bill und Ginny – endlich, wie auch Ron fand – zurück geflogen waren.
Hermine wurde lockerer, als ihre Haare immer wilder durch den Wind tanzten und sie dieselbe Strecke immer schneller zurĂĽcklegten. Ihre Haltung entspannte sich, und sie lenkte sogar selbst.
„Okay“, sagte Ron, als Hermine den Besen über der Wiese anhielt. „Das war doch toll, oder nicht?“
“Na ja... schon nicht schlecht“, murmelte sie verlegen.
„Fliegen ist eben was Tolles“, erklärte Ron grinsend. Seine Hand ruhte immer noch auf Hermines Bauch.
„Also, toll ist was anderes“, lächelte sie. „Aber wenigstens hab ich nicht mehr so’ne Heidenangst.“
“Na eben“, nickte Ron. Er legte sein Kinn wieder auf ihre Schulter. Hermine wurde heiß und kalt. „Aber damit du endgültig die Angst verlierst, musst du mir ein weiteres Mal blind vertrauen. Okay?“
„Ron, ich hab dir die ganze Zeit –“
„Aber diesmal musst du dich fallen lassen.“
„Bitte?“
„Nicht im wörtlichen Sinne, im übertragenden. Dir passiert nichts.“
Zögernd hatte die Hexe dann zugestimmt und auf sein Bitten die Augen geschlossen.
„Okay, und jetzt lehnst du dich einfach gegen mich.“
“U-und warum?“, fragte sie. Die nervöse Tonlage war nicht zu vermeiden.
„Vertraust du mir?“, flüsterte er.
„Ron, das wird allmählich –“
„Es muss sein, Hermine. Wenn du mir nicht vertraust, dann können wir dich nicht von deiner Flugangst befreien.“
Sie schwieg einen Moment. Dann sagte sie fest: „Ich vertrau dir.“
Er lächelte gegen die Haut hinter ihrem Ohr und merkte, wie sie sich an ihn lehnte. Sein Griff um ihre Hüfte wurde wieder stärker.
„Okay. Los.“
Er riss den Besenstiel nach oben, sodass sie senkrecht in die Luft flogen. Aber wirklich in einem Neunzig-Grad-Winkel.
Hermine schrie auf und öffnete die Augen. Der Himmel kam näher.
Irgendwann stoppten sie und Ron zog den Stiel wieder in die Waagerechte.
Sie waren jetzt so hoch, dass Ottery St. Catchpole aussah wie ein kleines Spielzeugdorf.
Ohne es wirklich zu merken, genoss Hermine den Ausblick. Dabei lehnte sie immer noch dicht an Ron.
Dann waren sie irgendwann wieder runter und schlieĂźlich nach Hause geflogen.
Nun stand Ron also in der Küche und öffnete zwei Flaschen Butterbier. Bill war schlafen gegangen, Ginny hatte sich in ihr Zimmer verzogen und Fleur und Mrs Weasley brüteten immer noch über den Hochzeitsvorbereitungen.
Aus den geplanten zehn Minuten war ĂĽberings eine Stunde geworden.
Der Rothaarige nahm die beiden Flaschen und ging in den Garten.
Als er Hermine sah, blieb er einen Moment lang stehen. Sie saĂź auf einem der StĂĽhle um den Gartentisch herum und sah dem Sonnenuntergang zu.
Ron lächelte. Sie war so süß. Wenn es irgendeine Möglichkeit gegeben hätte, dass er seinen Schatten überspringen könnte, würde er ihr sagen, dass er sie unglaublich und toll und süß und hübsch fand; aber offenbar mochte sein Schatten ihn und war oftmals so groß, dass Ron nicht über ihn springen konnte. Seine Bedenken waren zu groß.
Er schüttelte über sich selbst den Kopf. „Weasley, du bist ein feiger Idiot und bemitleidenswert. Hörst du?“, dachte er.
Ron ging weiter und Hermine bemerkte ihn. Sie lächelte ihn an, und Rons Herz machte einen Hüpfer.
„Na“, sagte sie. „Na“, erwiderte er, und stellte eine der beiden Butterbierflaschen vor sie.
„Danke.“
„Kein Ding.“
Er setzte sich neben sie. Hermine sah wieder zu der untergehenden Sonne. Das goldrote Licht stand ihr gut.
„An wen denkst du?“, fragte Ron unvermittelt, denn ihr Gesichtsausdruck war verträumt.
„Äh... ähm“, stammelte sie und wurde rot.
„Weiß er es?“, dachte sie bei sich.
„Deine Chance, Hermine!“, klopfte ihr Herz wild. „Jetzt – oder nie!“
„Oder an was denkst du“, korrigierte er sich verlegen.
Hermine sah ihn immer noch überrascht an, doch dann grinste sie und wandte sich wieder Richtung Sonne. „An unsere Flugstunde“, sie lachte leise auf.
Ron schüttelte sein rotes Haar. „Ach ja?“
„Hmm“, antwortete sie. Langsam drehte sie ihr Gesicht zu ihm.
Seine blauen Augen schimmerten. Ron grinste.
„Tjaha“, seufzte Ron. "Jetzt gibt es nur noch eine Sache, in der du gegen mich nicht anstinkst", neckte er sie. „Nämlich Schach.“
Hermine streckte ihm die Zunge raus. „Du... du... Eisklotz.“
Ron rollte mit den Augen. „Hör auf damit“, bat er sie und seufzte erneut.
„Du hast angefangen“, verteidigte sie sich. „Außerdem – nur, weil ich jetzt nicht mehr grün anlaufe, wenn ich einen Besen sehe, heißt das nicht, dass ich im Fliegen besser bin als du.“
„Das hast du aber nett gesagt“, sagte Ron.
„Ist doch nur die Wahrheit“, zuckte die Braunhaarige mit den Schultern. Sie sah kurz weg, dann sagte sie aufrichtig: „Ich bin dir sehr dankbar dafür, dass du das gemacht hast. Also, dass du mit mir geflogen bist. Ich mein, ein bisschen Angst hab ich immer noch, aber, hey, der erste Schritt zur Besserung ist getan und das nur... wegen dir.“
Rons Ohren leuchteten rot, doch er lächelte sie an. „Lass gut sein.“
“Nein“, beharrte Hermine und legte eine Hand auf seine, die auf dem Tisch lag. Sie ignorierte, dass sie ein bisschen zitterte, und murmelte: „Vielleicht brauchen wir das, wenn wir losgehen. Also, die Fähigkeiten zum Fliegen. Und wenn ich sie mir nicht aneigne – dann bin ich dir und Harry nur ein Klotz am Bein.“
„Du und ein Klotz“, lachte Ron auf. „Wenn wir dich nicht hätten, dann wären wir schon oft auf der Strecke geblieben. Also glaub mir. Selbst, wenn du nicht fliegen kannst – du hast so viele andere Talente, die du einsetzen kannst, da würde es nichts ausmachen, dass du nicht fliegen kannst.
Mir ging’s bloß darum“, fügte er noch hinzu, „dass du das tust, was du immer tust: Deiner Angst ins Auge sehen.“
Hermine wurde so rot, dass es selbst in dem roten Sonnenlicht auffiel. Sie schaute ihn verlegen an und schüttelte den Kopf. „Ach, so gut bin ich nun auch wieder nicht...“
„Doch, bist du“, entschied Ron. „Du bist das schlauste Mädchen, was ich je getroffen habe, und ich kann einfach nicht verstehen, warum du so schlau bist. Alles, was nur ansatzweise mit Unterricht zu tun hast, saugst du auf, wie ich irgendwelche Quidditch-Regeln.
Und ganz ehrlich: Das bewundere ich an dir.“
Nun war auch er rot.
Hermine hätte vor Freude am liebsten geheult oder ihn umarmt oder irgendwas, aber sie war gleichzeitig so geschockt von seiner offenen Art, dass sie nichts tun konnte, außer ihn anzustarren.
„Das... das ist... lieb... dass du das sagst“, flüsterte sie.
Ron nickte. „Es ist die Wahrheit.“
Er hielt seine Flasche ein StĂĽck ĂĽber den Tisch, und Hermine nahm ihr Butterbier und stieĂź mit ihm an.
„Chers.“
Beide nahmen einen Schluck.
Hermine beobachtete, wie die Sonne nun fast gänzlich hinter dem Hügel, auf dem sie zuvor mit Ron herumgeflogen war, verschwand.
Während sie so dasaß, spürte sie, dass sie Ron noch nie so nah war wie jetzt. Sie hatte ihm anvertraut, dass sie Fliegen hasste und er hatte ihr geholfen – und sie spürte das Verlangen, ihm mehr zu erzählen; von sich – von ihren Gefühlen – von ihrer Ansicht über bestimmte Dinge.
Das hatte sie noch nie wirklich getan, denn bisher waren sie und Ron immer bekannt dafür, sich möglichst viel über möglichst unwichtige Dinge zu streiten.
Sie grinste, als sie daran dachte. In Hogwarts hatten sie sich fast jeden Tag ĂĽber irgendeinen Mist in die Haare gekriegt.
Hermine wusste von sich, dass das irgendwann nur noch eine Vertuschung ihrer Gefühle für ihn war, und hoffte inständig, dass es ihm auch so ging.
Ron war eigentlich eine der wenigen Personen, die sie wirklich kannten, die wussten, wie man mit ihr umgehen musste.
Doch es gab einige Sachen, die er nicht wusste. Und irgendwie fühlte sie sich jetzt bereit, es ihm zu erzählen.
Keiner wusste ĂĽber diese Dinge bescheid, Ginny nicht, Harry nicht. Keiner. Aber sie vertraute ihm. Und deswegen sollte er es erfahren.
Hermine strich sich eine Strähne ihres lockigen Haares hinter ihr Ohr, nahm einen Schluck Bier und atmete tief ein.
„Weißt du...“, fing sie an zu erzählen. Ron horchte auf. „Meine Eltern und ich wohnen in einem einstöckigen Haus, das wir gebaut haben, als ich sechs war.
Wir haben einen großen Garten und dahinter läuft ein kleiner Bach lang, der in die Themse mündet.
Meine Eltern arbeiten als Zahnärzte, und ihre Praxis ist gleich drei Häuser weiter. Sie teilen sich ihre Patienten.“
Ron hörte neugierig zu. Er war gespannt, von Hermines Leben zu hören. Er kannte ihre Eltern noch nicht, und war auch noch nie bei ihr daheim gewesen.
„Mein Zimmer liegt im ersten Stock“, lächelte sie und seufzte schwer. „Es ist ziemlich groß und grün gestrichen, und es stehen eigentlich ziemlich viele Sachen drin...“
Sie erklärte ihm, was ein Fernseher war, wie eine Stereoanlage funktionierte und dass sie ein ganzes Bücherregal voll mit Bücher hatte, egal, ob nun alte Schulbücher oder welche aus ihren Kindertagen.
„Als ich noch klein war, haben meine Mum und mein Dad mir jeden Abend abwechselnd eine Geschichte vorgelesen. Oh Gott, das ging von irgendwelchen Märchen über ganze Romane.“
Ron grinste. „Du warst schon immer büchervernarrt.“
„Jaah“, lachte sie. „Das war ich.“
„Aber eigentlich überrascht es mich, dass du die Bücher nicht selbst gelesen hast, sondern deine Eltern sie vorlasen.“
Hermine lächelte. Sie freute sich, dass ihm das aufgefallen war. „Zu dem Teil der Geschichte komm ich später.
Also, dann stehen in meinem Zimmer noch mein Schreibtisch und mein supergemĂĽtliches, flauschiges Bett.
An der Wand hängen viele Fotos, ich habe drei von meinen Eltern, sogar ein Hochzeitsfoto.
Und über meinem Bett hängt eines von dir.“
Sie grinste verlegen und sah, dass er, ein bisschen stolz auf sich selbst, einen Schluck aus der Flasche nahm.
„Zwischenfrage“, sagte er. „Stimmt es, dass sich die Bilder in der Muggelwelt nicht bewegen? Dean hatte immer ein Poster von irgendwelchen Sportlern über seinem Bett hängen, und die bewegten sich überhaupt nicht.“
Hermine konnte nicht anders und kicherte. Er war so sĂĽĂź.
„Nein, sie bewegen sich nicht“, giggelte sie.
„Aber das ist doch komisch“, bedachte Ron. „Es ist doch langweilig, wenn sie nur steif dastehen und so rein gar nichts machen.“
„Du Spinner“, sagte Hermine liebevoll und lächelte. „Fotos sind auch nicht zur Unterhaltung da, sondern zum Erinnern.“
Ron hob die Augenbrauen. „Tatsache?“
„Ja“, nickte Hermine ernst. Dann legte sie die Stirn in Falten. „Obwohl, das Foto, was ich von dir hängen hab, das ist wirklich zum Kaputtlachen.“
„Ach? Was für eins denn?“ Er schaute sie neugierig an.
Hermine zuckte mit den Schultern. „Das wüsstest du wohl gern.“
„Bitte. Los, raus mit der Sprache.“
Sie seufzte tief. „Herbst ’93 in Hogsmeade. Diese Endlos-Kamera, die du da gekauft hast, du weißt noch? Du machst die ganze Zeit Faxen in die Kamera und ich muss lachen.“
Rons Gesicht fing an zu strahlen.
„Hey – das hab ich auch oben!“, rief er fröhlich.
Hermine lächelte über seinen Gesichtsausdruck. „Ja?“
“Klar, ich hab ziemlich viele Fotos...“, einen Moment wollte er „von dir“ sagen, doch er zügelte seine Zunge im letzten Moment.
„Dann hab ich noch eins von dir und Ginny, eins nur von dir, eins von Harry, eins von Ginny, eins von deiner Familie...“
Als nächstes erzählte sie von ihren Nachbarn.
Da gab es diese verrĂĽckte Frau mittleren Alters gegenĂĽber, die jeden Tag ihre Hunde badete. Direkt daneben lebte eine Studentin, die eben diese Hunde jeden Tag ausfĂĽhrte.
Neben Hermine wohnte ein junges Ehepaar, die beide drei Jahre älter als Hermine waren, und Zwillinge hatten, zwei Mädchen mit den Namen Stacie und Carrie.
„Die beiden sind so knuffig“, schwärmte Hermine. „Stacie sieht genauso aus wie ihr Vater, Carrie natürlich auch, sie sind ja Zwillinge, aber bei Carrie merkt man, dass ihre Gesichtsform der ihrer Mum ähnlicher ist.
Die beiden sind jetzt anderthalb Jahre alt. Letzten Sommer durfte ich sogar mal sitten, weil Judy und Johnny – ihre Eltern – beide arbeiten mussten und deren Eltern sie auch nicht nehmen konnten.
Und die zwei sind sooo ruhig – sie schlafen fast nur, und schreien tun sie auch nicht so oft, aber wenn sie Hunger haben, dann geht aber die Sirene an.“
Hermine lachte fröhlich auf.
Ron freute sich, dass sie Kinder offensichtlich so mochte. Er wusste nicht mal, warum ihn das so freute – vielleicht, weil er selber Kinder auch toll fand und selbst mal welche wollte?
„Im Moment lernen die beiden laufen“, fuhr Hermine fort. „Das ist so süß! Sie fallen andauernd hin, aber stehen sofort wieder auf.
Aber Judy und Johnny sind erst einundzwanzig; ich könnt mir nie vorstellen, so früh Kinder zu haben. Meine Mutter war siebenundzwanzig, als sie mich gekriegt hat.
Aber Judy meinte, dass die Zwillinge auch mehr... ein ‚glücklicher Unfall’ waren.“ Sie grinste ein bisschen komisch. „Ich kenn sie ja schon seit dem Kindergarten, deswegen hat sie mir das erzählt...“
“Kindergarten?“, fragte Ron dazwischen. „Was soll das denn sein?“
Hermine lächelte. „Das ist so was Ähnliches wie Schule; wenn du drei bist, dann kommst du da hin. Du bleibst dann bis mittags oder manchmal auch bis nachmittags da, und dann gibt es meist zwei Erzieherinnen, die auf dich und ungefähr zwanzig weitere Kinder aufpassen. So können deine Eltern arbeiten gehen und wissen, dass du unter Aufsicht bist und dir nichts passieren kann.“
„Aha. Und wie lange bleibt man da?“, fragte er.
„Gewöhnlich bis man fünf oder sechs ist, dann kommt man in die Schule.“
„Und deine Eltern lassen dich einfach da? Und du siehst sie den halben Tag nicht?“
Hermine zuckte mit den Schultern. „Jap. Am Anfang fand ich das echt komisch. Ich kam kurz nach meinem dritten Geburtstag in den Kindergarten. Der erste Tag war furchtbar. Kaum war meine Mutter weg, haben die Erzieherinnen mich den anderen Kindern vorgestellt, und einige wollten sofort mit mir spielen. Aber irgendwie war mir das nicht so geheuer, also hab ich ihnen erst mal zugesehen.
Na ja, kurz darauf fing ich fürchterlich an zu weinen, weil ich wieder nach Hause wollte. Ich hab mich plötzlich so einsam ohne meine Eltern gefühlt, obwohl die anderen Kinder mich gleich aufgenommen haben.“
Ron sah sie bestürzt an. „Und deine Eltern haben dich trotzdem drei Jahre jeden Tag dahin geschickt?“
Hermine antwortete: „Fünf Tage die Woche, montags bis freitags. Na ja, nach den ersten paar Wochen war ich dann unheimlich gerne da. Hauptsächlich schickt man seine Kinder dahin, um sie an andere Kinder zu gewöhnen; denn in der Schule sind ja ganz viele davon.“
Ron sah sie immer noch ein bisschen geschockt an.
„Was denn?“, fragte sie.
„Ich glaub, ich hätte dich nicht mehr dahin geschickt“, murmelte Ron und trank von seinem Bier. „Ich stell mir das gerade vor, wie du, ungefähr einen Meter groß, an meiner Hand vor der Tür zu diesem Kingergarten stehst und rufst: ‚Ron, Ron, ich will da nicht rein!’ Und dann sag ich: ‚Aber Hermine, deine Eltern haben gesagt, ich soll dich da reinbringen.’ Und dann fängst du an zu heulen und schreist: ‚Nein, nein, bitte nicht, Ron!!’
Ich hätte dich postwendend wieder mitgenommen. Ich würd dich niemals was machen lassen, was du nicht willst.“
Hermine konnte nicht anders und fing an zu lachen.
„Was findest du denn daran so lustig?“, fragte Ron irritiert. „Ehrlich; ich hätte dich geschnappt und wär mit dir Eis essen gegangen oder irgendwas.“
„Du bist so doof“, grinste sie und stieß ihm leicht in den Arm. „So was macht man halt mit den Muggelkindern – sonst wär ich in die Schule gekommen und – peng – wär vor Schreck zusammengebrochen, weil es dann so viele Kinder gewesen wären, dass ich mich total unwohl gefühlt hätte. Dazu ist der Kindergarten da; dass man früh lernt, mit Gleichaltrigen Freundschaft zu schließen und einen Anschluss zu finden.“
Ron blinzelte ein paar Mal. „Trotzdem, ich hätte dich wieder mitgenommen.
Ich war auch nie in so’nem Kindergarten, und hab trotzdem gelernt, mit Gleichaltrigen umzugehen.“
“Du hast ja auch Geschwister“, sagte Hermine. „Da lernt man automatisch, sich in eine Gruppe einzufügen.“
„Jaah, schon, aber das ist doch auch meine Familie, da geht das ja fast von selbst. Ich kann mich noch erinnern, dass Mum sich immer mit anderen Hexen aus ihrer Jugend getroffen hat, und die haben immer ihre Kinder mitgebracht.“ Ron rümpfte die Nase. „Als ich drei war, hab ich zum Geburtstag einen Teddybären bekommen, und seit diesem Tag bin ich ein halbes Jahr lang nur mit diesem Teil durch die Gegend gerannt. Wenn wir an den See gegangen sind – der Teddy war dabei. In die Winkelgasse – Teddy war dabei. Selbst im ganzen Haus hab ich das Ding mit mir rumgeschleppt.
Und dann“, seine Miene verfinsterte sich. „brachte Monika Mondschein ihr furchtbares Kind mit. Er hieß Bob und war genauso alt wie ich, aber richtig brutal. Alles, was auf seinem Hochstuhl stand, hat er hochkant runter geschmissen. Nicht, dass das ungewöhnlich wäre; Ginny war mit zwei auch ziemlich temperamentvoll, und wenn sie ihre fünf Minuten hatte, schrie sie rum, verlangte nach den unmöglichsten Dingen und wenn sie sie bekam, schmiss sie sie weg.
Aber bei Bob gingen die Sachen zu Bruch. Was meinst du, wie viele Reparo-Zauber seine Mum ausfĂĽhren musste?
Jedenfalls ist ihm auch mein Teddy zum Opfer gefallen.“
Ron seufzte.
Hermine grinste. „Dieser Schuft“, nickte sie mitleidig.
„Ich hab mich echt mit dem angelegt. Wenn es um meinen Teddy ging, verstand ich keinen Spaß.“
Hermine lachte.
„Das war nicht lustig“, sagte Ron ernst. „Ich hätt dem am liebsten alle Haare einzeln ausgerupft. Zum Glück kam er danach nie wieder. Bin mir nicht mal sicher, ob sie ihn nach Beauxbatons geschickt haben.“
Hermine runzelte die Stirn. „War das zufällig der Teddy, den Fred in eine Spinne verwandelt hat, weil du seinen Spielzauberstab kaputt gemacht hast?“
Ron wurde rot. „Das war ungefähr einen Monat später“, erklärte er. „Glaub mir, dafür büßt Fred mir eines Tages.
Sorry, ich wollte dich nicht unterbrechen. Also. Du warst beim Kindergarten.“
Das Mädchen nickte.
„Ja, also, kurz, nachdem ich sechs wurde, kam ich dann in die Schule. Grundschule. Da lernst du Lesen, Schreiben und Rechnen im ersten Jahr, danach kommen noch ein paar andere Sachen dazu.
Hast du zu Hause lesen und schreiben gelernt?“
„Jap, von meinem Dad“, bestätigte er.
„Na ja, also...“, Hermine atmete einmal tief durch; jetzt kam der Teil, über den sie unbedingt reden wollte, „als ich in die Schule kam, das war Ende September, waren wir eine ziemlich große Klasse; fast dreißig Kinder. Und unsere Lehrerin war eine gewisse Miss Johnson.
So. Und nun rate doch mal, wie es mir an der Schule ging.“
Ron war ĂĽberrascht, dass sie unterbrach, um ihm diese Frage zu stellen.
Er grinste sie süffisant an. „Na, wahrscheinlich hast du dich die ganze Zeit gemeldet und konntest schon alles, und natürlich warst du Klassenbeste.“
Hermine lächelte. In ihren Augen glänzte es.
„Der Kandidat“, murmelte sie und sah auf den Tisch, „hat null Punkte.“
“Was?“, fragte Ron. „Wie meinst du das?“
Sie schwieg einen Moment, und nahm einen Schluck Butterbier.
Als sie fortfuhr, klang sie ein bisschen traurig.
„Hmm. Also... es war so. In den ersten paar Wochen war es noch nicht so schlimm. Die Kinder waren alle eigentlich okay. Aber dann...“
Sie räusperte sich und nahm wieder einen Schluck Bier. Warum stockte sie jetzt? Warum war sie sich unsicher geworden?
Hermine wollte Ron so gern von all dem erzählen, was sie erleben musste... Also holte sie tief Luft.
In ihren Augen sammelten sich Tränen.
„Hey“, flüsterte Ron. Er hasste es, oh ja, hasste es, Mädchen, und vor allem Hermine, weinen zu sehen. „Du musst es mir nicht erzählen, ist schon okay...“
„Aber ich will es dir erzählen“, murmelte sie und unterdrückte erfolgreich die Tränen.
Sie sammelte sich kurz. Ihre braunen Augen wurden wieder klar.
„Dann... begann der Unterricht. Zuerst war ich total aufgeregt und neugierig, denn ich wollte unbedingt all die Bücher zu Hause selber lesen können“, sagte die Braunhaarige. Ron nickte.
„Aber dann... weißt du... Buchstaben waren für mich wie wirre Symbole. Zahlen waren nichts als sinnlose Zeichen. Ich erkannte den Sinn daraus nicht. Ich konnte Buchstaben nicht aneinander reihen und auch keine Zahlen miteinander verbinden.“
Ron sah sie ĂĽberrascht und ein bisschen geschockt an.
Hermine brach kurz ab, doch fuhr gleich wieder fort. „Dementsprechend fiel es mir schwer, ungewöhnlich schwer, dem Unterricht zu folgen. Die Lehrer haben das auch bemerkt, und von da an ging es los.
Ich bekam eines Tages von Miss Johnson eine Nachricht für meine Eltern mit. Sie wurden gebeten, für ein Eltern-Lehrer-Gespräch in die Schule zu kommen.
Dort besprachen die Lehrer, wie man mir am besten helfen könnte. Da ich aber die einzige Schülerin war, die mit dem Lernen so große Probleme hatte, taten sie das ganze nach einigen Wochen ab.
Und dann... dann begannen meine Mitschüler, mich zu schikanieren. Immer, wenn wir einen neuen Buchstaben dazugelernt haben oder anfingen mit Addieren und Subtrahieren wurde ich gefragt: ‚Hermine, soweit alles okay?’ oder ‚Hast du’s verstanden, Hermine? Frag einfach, wenn nicht.’ Du weißt nicht, wie erniedrigend das nach einiger Zeit wurde.
Und irgendwann fingen die anderen aus der Klasse an, mich zu fragen, warum ich eigentlich immer extra noch mal gefragt wurde... und sie nicht.
Ich hab gesagt, das habe keinen besonderen Grund, denn ich wollte mich niemandem anvertrauen.
Die anderen hatten sich alle schon mit jemandem angefreundet, aber ich, ich saĂź allein an einem Tisch, vorne in der ersten Reihe und in den Pausen saĂź ich immer allein auf einer Mauer.
Ich hatte keine Freunde. Überhaupt keinen. Nicht mal in den anderen Klassen, denn diese kleinen Monster haben überall herum erzählt, dass ich angeblich ‚dumm’ wäre und die Lehrer alle auf mich ‚aufpassen müssen, damit ich überhaupt was verstehe’. Wahrscheinlich dachten sie, ich wäre geistig zurückgeblieben oder irgendwas.“
Hermine räusperte sich und nahm einen Schluck Bier. Die letzten roten Sonnenstrahlen fielen auf ihr Gesicht.
Ron sah sie an. „Herm, ich wusste nicht... ich hatte keine Ahnung –“
Sie drehte ihren Kopf zu ihm und lächelte traurig. „Und trotzdem hast du genau ins Schwarze getroffen, als du vor sechs Jahren gesagt hast, ich hätte keine Freunde.“
Ron schaute auf den Tisch. Inzwischen war sein Butterbier halbleer und selbst, wenn er es auf Ex austrinken würde, es würde die Hitze nicht aus seinem Gesicht vertreiben. Verlegen räusperte er sich.
„Hermine, also, ich, ich weiß, dass ich da ziemlich fies war und – na ja, äh –“, brachte er stückchenweise hervor. „Es tut mir wirklich Leid, was ich damals gesagt habe.“
Hermine ließ ein kleines Lachen hören.
Als sie sprach, klang sie merkwürdig, so, als hätte sie ihre Stimme schon ewig nicht mehr benutzt.
„Ich wollt dir kein schlechtes Gewissen einreden, es ist nur schon komisch, du kanntest mich kaum und hast sofort vermutet, dass ich so furchtbar war, dass keiner mit mir befreundet sein wollte, und dass schon vor Hogwarts, auch, wenn du das nicht gemeint hast, aber...“
Sie stoppte selber und schniefte.
„Warum, du dumme Kuh? Warum hast du mit ihm darüber gesprochen? Dabei weißt du doch, dass es dich jedes Mal von neuem fertig macht, was diese Kinder mit dir gemacht haben“, machte sie sich Vorwürfe.
Sie hielt ihre Tränen zurück, und strich sich die braunen Haare erneut hinter ihre Ohren.
Entschlossen schluckte sie und fuhr mit ihrer Geschichte fort: „Als dann der Brief aus Hogwarts kam, war ich fast zwölf.
Inzwischen war ich mit fast elf an eine andere Schule gekommen, aber die, die mich in der Grundschule schon gehänselt haben, kamen natürlich wieder bei mir in die Klasse. Schicksal.
Sie hörten und hörten nicht auf, und nach kaum zwei Wochen hatten mich auch die neuen Mitschüler als Dummchen abgestempelt, obwohl ich seit nunmehr zwei Jahren zu Hause alle Lexika, die ich fand, durchlas und mir Fremdwörter aneignete, die Erwachsene nur teilweise kannten, indem ich jeden Tag lesen und schreiben und rechnen lernte, doch für die galt ich immer nur als zurückgeblieben.
Als also der Brief aus Hogwarts kam, waren wir, meine Eltern und ich, sehr ĂĽberrascht, doch ich war irgendwie so glĂĽcklich wie lange nicht mehr.
Ich hatte die Chance, noch einmal ganz neu anzufangen.
Doch gleichzeitig hatte ich große Bedenken. Ich hatte schon einmal die Schule gewechselt, und es hatte sich trotzdem nichts geändert.
Dennoch glaubte ich fest daran, endlich einen Neuanfang starten zu können, denn auf dieser neuen Schule würde mich niemand kennen, keiner würde über meine Vergangenheit bescheid wissen.
Inzwischen kam ich mit Lesen und Schreiben und Mathe gut klar, und ich beschloss, so viel wie möglich zu lernen, damit niemand auf Hogwarts auf die Idee kam, mich Dummchen zu nennen.“
Hermine nahm hastig einen Schluck. Ron schwieg betroffen.
„Aber“, flüsterte sie atemlos. „Aber... selbst mit neuer Einstellung brachte es nichts... Ich war zwar meist die Einzige, die Fragen der Lehrer beantworten konnte, ich wurde gelobt für mein Fachwissen, aber trotzdem... meine Mitschüler konnten mich ein weiteres Mal nicht leiden. Obwohl ich mich geändert hatte, extra, um eben nicht mehr so schikaniert zu werden.
Und als du dann auch noch gesagt hast, ich wäre ein Albtraum und es wäre kein Wunder, dass mich niemand ausstehen könnte und ich deswegen keine Freunde hätte – da... da...“
Hermine brach ab und schluchzte. Nun rollten die Tränen doch.
„Nein, hör auf, nicht jetzt auch noch heulen!!“, dachte sie, doch das Mädchen konnte einfach nicht mehr länger so tun, als wäre es einfach, über diese Zeit zu reden.
Ron wusste nicht, wie ihm geschah.
Hier saß sie nun, seine starke, selbstbewusste, schöne beste Freundin und weinte über vergangene Zeiten, in denen sie schwach und hilflos gewesen war.
Ohne nachzudenken legte er seinen rechten Arm um sie und zog sie ganz nah zu sich heran. „Hey, Mine... psssst... ist schon gut. Alles ist gut. Du bist jetzt da weg. Es tut mir so Leid, ich wollte dich damals bestimmt nicht verletzen, ich war nur einfach ein bisschen angespannt, weil ich eben mit diesem Schwebezauber nicht zurande kam, und ich hab’s an dir ausgelassen und – Himmel, bitte, sei nicht böse auf mich, ich wollte –“
„Ach, komm... tu nicht so“, flüsterte Hermine und schniefte laut. „Ich weiß, dass ich damals ein Albtraum war. Ich war so eingebildet und besserwisserisch und –“
„Ein bisschen vielleicht, aber ich hab das wirklich nur gesagt, weil ich eben ein bisschen unter Druck stand.“
Hermine weinte wieder. Sie lehnte ein bisschen nach links geneigt an Ron und versuchte, wieder Fassung zu gewinnen.
„Mach dir keinen Kopf um diese Penner damals, nur, weil du ein paar Probleme hattest“, sagte Ron entschlossen. „Das ist doch alles nichts als ein Haufen Müll.“
„Ist es nicht“, wisperte Hermine. „Sie hatten Recht, ich war einfach schwerfällig, ich war zu blöd, um lesen und schreiben zu lernen, ich –“
„Hör auf, Hermine!“, rief Ron; allein der Gedanke, dass sie auf dieses Gerede von Grundschülern hören wollte, erschreckte ihn. „Na und, wenn schon, dann hattest du eben ein paar Probleme, was ist schlimm daran? Ich hab auch Probleme in der Schule, ich könnte besser sein, aber ich hangle mich eben irgendwie durch, und nur, weil ich mich manchmal echt doof anstelle, bin ich doch trotzdem ein netter Kerl, oder?“
Sie sahen sich nun an, und Hermine konnte nichts erwidern. Wieso nur hatte sie sich dermaßen gehen lassen? Ron hatte Recht; selbst wenn diese Idioten sie für dumm und zurückgeblieben gehalten hatten – was kümmerte es sie heute noch?
Ron griff ihren Gedanken auf.
„Heute ist doch eh alles anders“, sagte er und legte wieder sanft den Arm um ihre Schulter. „Heute hast du Freunde. Du hast Harry, du hast Ginny, meine Brüder... Und du hast...“, er holte kurz Luft und sah ihr dann aufrichtig in die Augen, „mich.“
Ein Schweigen entstand, ein ruhiges, ausgeglichenes Schweigen.
Sie sahen sich in die Augen. Blau und Braun verschmolzen miteinander.
Ron musterte Hermines Gesichtzüge. Ihm fiel zum ersten Mal auf, dass sie auf ihrer Nase ein paar kleine, seichte Sommersprossen hatte. Unter ihrem linken Ohr hatte sie einen kleinen Leberfleck, und ihre Wimpern waren schön geschwungen und lang.
Hermine sah ihn ebenfalls genauer an. Überall hatte er Sommersprossen in seinem Gesicht; seine Wimpern waren blond, wie sie es bei Rothaarigen häufig waren, und ihr fiel auf, dass sie noch nie so ein tiefes, verblüffendes Blau gesehen hatte.
Einige Sekunden saßen sie so da, dann war es, als wenn der Faden, den die Spannung zwischen ihnen gezogen zu haben schien, reißen würde: Hermine kullerten wieder Tränen über die Wangen, als sie sich gegen Ron presste und ihn heftig umarmte.
Ron hatte diesmal schon irgendwie damit gerechnet, wirkte aber trotzdem ziemlich unbeholfen. Nichtsdestotrotz legte er fest beide Arme um ihre HĂĽfte und drĂĽckte sie an sich.
Nach einigen wunderschönen Momenten – oder vielleicht einigen romantischen Nächten? – murmelte Hermine dankbar: „Danke. Danke. Du bist der allerbeste Freund, den man sich nur wünschen kann. Und... ich bin so froh, dass es dich gibt.“
Rons Ohren färbten sich leicht rot. Doch er lächelte sie glücklich an, als er sich ein bisschen zurücklehnte. Er sah ihr tief in die Augen und murmelte: „Kann ich alles nur doppelt und dreifach zurückgeben.
Und ich... ich glaub, ich hab mich nie bei dir bedankt für... äh... für deine Geduld mit mir, und für deine Hilfe in allen Situationen... und... einfach für alles. Danke.“
Wieder stiegen ihr die Tränen in die Augen, und sie sagte: „Das ist lieb. Ist doch gern geschehen.“
Ron genoss die Umarmung so sehr. Und er würde ihr jetzt gern sagen, dass er sie mehr als eine beste Freundin mochte. Aber gerade hatten sie sich gegenseitig ein sehr tiefes Freundschaftsgeständnis gemacht. War eine Beziehung zwischen ihnen überhaupt möglich?
Hermine dachte in diesem Moment dasselbe und vergrub ihr Gesicht ein bisschen in seinen roten Haaren; sie rochen gut, es war dieser typische Geruch von Männershampoo.
Ihr Herz schlug im nächsten Moment so hoch, als wenn es gleich aus ihrem Brustkorb springen würde.
Er lächelte unsicher, was sie nicht sah, dann küsste er sie hastig auf ihre linke Wange.
Hermine drĂĽckte ihn zitternd noch fester als ohnehin schon an sich, und Ron war darĂĽber erleichtert; er war so froh, dass er sich ihr gegenĂĽber endlich nicht mehr benahm wie ein unreifer, gemeiner Idiot, und es zustande gebracht hatte, ihr so viel Liebes zu sagen, ohne das GefĂĽhl zu haben, er mĂĽsste das Land verlassen.
Hermine inzwischen kullerte wieder eine Träne die Wange hinunter, doch diesmal war es eine Freudenträne, eine Träne des Glücks und der Dankbarkeit und der Geborgenheit.
Sie dachte an nichts, nicht an den Krieg, nicht an ihre vielleicht gefährdete Freundschaft, nicht an das, was Ginny sagen würde, würde sie jetzt zufällig zu ihnen stoßen.
Sie dachte nur daran, dass sie hier in Rons starken Armen lag, dass ihr wohlig warm war und sie nicht vorhatte, ihn so bald loszulassen.

Sooo, das war's. Zumindest mit dem Kapitel ;) Denn heute gibt'S noch ein kleines Special...
WISSENSWERTES
zu Kapitel 8.
1.) Hermines Nachbarn, Judy und Johnny, tragen diese Namen nicht des Zufalls wegen. Mein richtiger Name ist Jutta, was eine Form von Judith ist, die kurze englische Variante ist Judy. Johnny heiĂźt so, weil ich total auf Johnny Depp stehe. ♥ ^^
2.) Den Titel des Kapitels hab ich von einer Freundin von mir geklaut, die diese paar Wörter mit einem traurigen Smilie in ihrer ICQ-Away-Message stehen hatte, als sie gerade Liebeskummer hatte.
3.) Hermines Verhalten, dass alle immer von ihr verlangen zu scheinen, alles zu können, ist ein bisschen auf mich zurück zu führen. Ich bin bis vor den Sommerferien (jetzt bin ich auf einer neuen Schule) in die tollste Klasse überhaupt gegangen, die so tiefes Vertrauen in mich hatte, wenn wir Klassenarbeiten besprachen und es hieß, es gibt eine 1 oder eine 2... Die meinten immer, dass ich das bin. Natürlich hat mich das sooo gefreut und ich fands so süß, aber manchmal hat mich das auch ziemlich belastet, weil ich das Gefühl hatte... schwer zu beschreiben... sie zu enttäuschen, wenn ichs nicht bin, die die einzige 1 hat.
Und Ron ist deswegen so süß zu Hermine, weil ich mir auch manchmal jemanden (chrm, chrm) gewünscht habe, der mir zuhört und mir sagt, dass alles okay ist.
Okay, das war vielleicht schwer zu verstehen, aber ich find es selbst immer ganz interessant, Notizen von Autoren zu bestimmten Sachen zu lesen ;)
Also, bis zum nächsten Kapitel und ich freu mich auf Kommentare!! =)
Eure herminchen <3


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