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Fanfiction

"Silberlicht" - die ausgelagerten Kapitel - Und draußen fällt der Schnee

von Teekon

Die Gasse, die Simse, die Fensterbänke, die Dächer bis rauf zu den Schornsteinen waren wie bemalt mit gleichmäßiger, weißer Farbe, glitzernd im Licht der Straßenlaternen und Neonreklamen der großen Stadt, und noch immer hingen sattblaue, schwere Schneewolken am Himmel. Unablässig taumelten die Flocken daraus gen Erde, setzten sich auf kaltes Metall und kühles Pflastergestein, türmten sich auf den Kupferblechen auf und klebten an den Scheiben, und Stück für Stück, Zoll für Zoll, sperrten sie die Außenwelt aus. Als wenn die da drin sowieso noch irgendeine Bedeutung gehabt hätte.

Der breite, quadratische Raum mit der hohen Stuckdecke war angefüllt mit wohliger Wärme, wie nur ein gutes Kaminfeuer sie ausbreiten konnte. Heiß, nicht zu trocken, nicht in der Nase schmerzend und nicht die Augen rötend, sondern zart, manchmal streichelnd, wenn ein Flämmchen einem entgegen flackerte und im selbsterzeugten Wind wie eine Wüstenböe herüber wehte. Schön war das. Da konnte es draußen noch so eisig sein, da mochten Minusgrade ganz London im Bann halten, hier drinnen, in der Wohnküche eines kleinen Apartments im Stadtteil von Soho, spielte das gar keine Rolle.

Die Lichterchen blinkten immer noch in einer abartig hohen Frequenz, tanzten in Rot und Grün und Blau und Gelb, aber man hatte sich daran gewöhnt und nahm es nur noch hin und wieder belustigt zur Kenntnis. Sogar das Bäumchen schien jetzt irgendwie fröhlicher, zufriedener damit; sich mit seinem gräuslichen Schicksal abgefunden hatte es. Oder zumindest behauptete Remus, es sähe so aus. Darüber musste Dora wieder schrecklich lachen und sich den Bauch halten in ihrem dünnen, schwarzen Hemdchen, in dem sie da auf dem Boden hockte.

Alles in bequemer Reichweite, der Teller voller Kekse und Dominosteine und Marzipanfrüchte, Likörpralinen und Nüsse nur eine Armweite entfernt auf dem niedrigen Couchtischchen, hatte man sich längst und alsbald nach der Ankunft schon der schweren, viel zu dicken Ausgehkleidung entledigt, und ihre hohen Schnürstiefel lagen nur übereinander in einer Ecke, der Mantel und zwei Lagen Pullover in der anderen, während er seine Robe und das Jacket über die Lehne eines mit weißblauem Muster bedruckten Sessels geworfen hatte. Einer ihrer breiten Männergürtel hing dazwischen hervor, seine altmodischen Hosenträger so unordentlich darüber geschmissen, dass sie den Eindruck von erfrorenen Regenwürmern machten. Dabei konnte man hier drinnen gar keine Kälte spüren. Nicht einmal Kriegskälte.

Mit Zimttee hatten sie angefangen, eine ganze Kanne davon vernichtet, die nun leer auf dem Tischchen stand, und das Licht unter dem Stövchen längst erloschen. Es war Weihnachtsabend. Natürlich gab es da Egg Nogg. Nicht viel, nein, nein, gerade genug für Zwei, aber was ein Engländer – egal ob Zauberer oder nicht – unter „genug für Zwei“ verstand, das durfte man sich denken. Als wären gerade diese beiden nicht albern genug auch ohne ein solches Getränk. Nicht so offen er vielleicht, nicht so nach außen getragen in Gesellschaft, und dennoch herauskitzelbar, dieses kindlich Verrückte, aufgekratzt Flapsige, erst recht, wenn er so leicht angeschickert war wie jetzt. Da mochte man ihn glatt ständig abfüllen. Hätte man ihn nicht auch so still und ernst und ruhig und empfindsam zum Platzen gern gehabt, wie sie das tat.

Ohne Socken mittlerweile, das rechte Bein lang ausgestreckt, dafür den linken Fuß höher und gelenkiger in den gegenüberliegenden Oberschenkel gedrückt, als man es ihm zugetraut hätte, stützte Remus sich auf den eigenen Knöchel und behielt so ein wenig mehr Gleichgewicht. Beide Hände um sein Schienbein geschlungen, die Brust vorgebeugt, schaute er sie schräg von der Seite her an und grinste abartig breit, ohne auch nur einen Zahn zu zeigen. Nicht zu fassen, wie blöd er dabei aussah. Und kaum zu glauben, dass er sich so sehr darüber amüsieren konnte.

Peinlich war ihm das sonst, und er redete nie über Geld, obwohl es offensichtlich war, dass es ihm an allen Ecken und Enden fehlte. Dafür musste man sich nur dieses Hemd anschauen, dass ihm da, herausgezogen, aus der Hose hing und mit gut gebügelten Schössen gegen das Parkett schlug. Irgendwann mal war das wohl ganz fein gestreift gewesen, aber nun war es so verwaschen, dass nur der früher einmal dickste Streifen aus vielleicht 1/3-Zoll beige-braunem Stoff als einziger übrig geblieben war und in der Mitte seiner Schlüsselbeine nach unten zog. Ganz zu schweigen von dieser unmöglichen Hose. Ausgebeult, besonders in den Knien, ein kleines Stückchen zu kurz untenrum, und wenn er jetzt, ohne die Träger, aufstehen würde, sie fiele ihm glatt bis auf die nackten Füße herunter. Machte nichts. Er sollte eh nicht mehr weg.

Wie auch immer, Remus Lupin machte zwar keinen Hehl daraus, dass er nicht viel besaß, aber um ihn dazu zu kriegen, dämlichste Witze darüber zu reißen, gehörte schon einiges. Sirius konnte das natürlich problemlos, bei dem war es sogar erlaubt, den Vollmond zu verspotten. Sowas zu hören zu kriegen von diesem Mann hier vor ihrem Kamin wie „ha! Zwei Galleonen! Kein Problem! Gib mir 25 Jahre und drei Monate, dann hab' ich's zusammen!“, das war ein größeres Kompliment als ein Strauss rote Rosen zum Valentinstag. Denn es bedeutete Nähe, es bedeutete Vertrauen und dass er sich endlos wohl fühlte. Das machte dieses merkwürdige Weihnachtsgeschenk gleich noch mal so schön. Und fast ein bisschen tränentreibend.

Ganz verzückt drehte Dora dieses Kleinod in ihren Fingerspitzen, heute in einem dunklen Magentaton „lackiert“ die Nägel, und sie quietschte regelrecht, als hätte sie so etwas Wunderbares noch nie gesehen. Etwas so langweilig Alltägliches wie eine kleine Scheibe aus dünn ausgewalztem und mit Kupfer überzogenem Stahl mit dem Fallgatter von Heinrich VII., dem Wappen des Palasts von Westminster, auf der einen, dem grusligen Porträt einer Lady auf der anderen Seite, tausendfach in den Händen gehalten zuvor, und dennoch war es wieder so faszinierend wie damals als Fünfjährige, als Pop sie zum ersten Mal allein zum kleinen Laden an der Ecke geschickt hatte, um sich mit einer Hand voll Pence etwas Süßes zu kaufen. Ein Penny. Ein ganz einfacher, simpler Penny.

„Wart'!“ hatte Remus gesagt und den einen Zeigefinger mahnend hoch gehoben, während die andere Hand in seinen Hosentaschen herum gesucht hatte. „Ich hab' ein Weihnachtsgeschenk!“ Und nur, weil es offensichtlich in seine Taschen gepasst hatte, war Dora bereit gewesen, es überhaupt anzunehmen, bevor sie es gesehen hatte. Er sollte nicht das bisschen, was er hatte, an so etwas Dummes wie Geschenke verschwenden. Aber wahrscheinlich wäre er beleidigt, oder zumindest furchtbar traurig geworden, hätte sie es abgelehnt. Eine scheußliche Zwickmühle manchmal. Egal. Nicht so wichtig. Kein Knut sollte es sein, auch wenn die sich auf den ersten Blick kaum unterschieden von den Muggelmünzen, die er da in seiner Handfläche aufgeschüttelt hatte, um den Richtigen herauszusuchen, den einen, den er ihr hatte geben wollen, sondern eben was Besonderes, etwas, dass wohl kein Zauberer jemals bei sich gehabt hätte. Abgesehen von Männern wie ihm, die nicht wählerisch sein durften mit Job oder Bezahlung.

Nicht den neusten, nicht den glänzendsten, nicht einen von den Pennies aus diesem Jahr hatte er gewählt. Dieser hier, den sie jetzt in der Mitte ihrer kleinen Pfote fast zärtlich mit dem Finger anstubste, als warte sie auf ein Lebenszeichen, hatte Spuren von langjähriger Benutzung, trug Fingerabdrücke und war an manchen Stellen angelaufen, aber es stand so deutlich das längst nicht mehr aktuelle „New Penny“ darauf, und die Jahreszahl seiner Prägung verriet ihr, wieso gerade dieser der Eine hatte sein müssen. 1973. „Der beste Jahrgang überhaupt,“ krächzte Remus heiser, wie er mit dem Kinn darauf deutete und ihr ein solch blinkendes Augenzwinkern schenkte, dass sie fast geblendet davon war.

Das Gefühl widerspiegelnd, dass sich da einen Weg von ganz tief unten aus dem Bauch hochbahnte, hüpfte Dora ihm richtiggehend entgegen und schlang einen Arm um seinen Hals, um ihn ganz fest zu drücken und gleichzeitig einen ungebührlich lauten Schmatz mitten auf die Stirn zu verpassen. In diesem Zustand einer Winzigkeit schwindligen Ungleichgewichts im Kopf, wäre er beinahe umgefallen, rief ein erschrockenes „whow“ und stützte sich mit rasch ausgestrecktem Arm auf dem Boden ab. Sie lachten beide, ein bisschen verlegen, und das Mädchen glättete sorgsam und vorsichtig die ganz durcheinander gebrachten dünnen Haare an seinen Schläfen. Wie kräftig sich dabei noch immer ihr Brustkorb hob und senkte, bekam sie selbst kaum mit. Er jedoch umso mehr, keine Handbreit zwischen seinem Kinn und dem obersten Bündchen ihres Leibchens. Fest schlucken musste Remus, und hoffen, dass sie die plötzlichen Schweißperlchen am Haaransatz für den Ausdruck von Überraschung hielt.

Da glitzerten selbst feinste Tröpfchen zwischen den hauchzarten und so merkwürdig hellen Härchen, die sich in der Brustbeinrinne abwärts stellten, und das Feuerchen schräg hinter ihm flackerte tanzend auf der um diese Jahreszeit so porzellanweißen Haut. Nein, lieber keinen Punsch mehr, auch wenn er mit einem Mal fürchterlichen Durst bekam. Wie er den eigenen Knöchel losließ und sich statt dessen an ihrer Taille festhielt, der Daumen federleicht nur zu reiben begann, das spielte sich so weit am Rande seiner Wahrnehmung ab, dass Remus es nicht bemerkte. Jetzt hüpfte auch ihr Kehlkopf rasch nach oben, verharrte dort einen Augenblick länger, um ganz langsam wieder an seinen Ursprungsort zurück zu rutschen.

Lächerlich, wie beschämt und sacht errötend sie ein wenig von ihm wegrutschte. Na gut, ja, schon, es war noch nicht lange so, dass sie einander so nah überhaupt kommen durften. Und gelegentlich hatte sie noch immer das Gefühl, es wäre ihm zu viel, er wolle das eigentlich gar nicht, aber dann wieder ... Glanz in den Augen. Und der rührte nicht vom Alkohol her. Das war ein prickliges Glitzern, einerseits hervorgerufen von Reflexen aus Licht, weil er so schnell, so krampfhaft unauffällig nach unten und wieder hinauf schaute und wieder hinunter, andererseits aber von ganz tief drinnen heraus. Ganz vorsichtig nur kaute er auf nichts herum, das verrieten die zuckenden Muskeln am Kieferwinkel, und Dora musste mit sich kämpfen, um ihm seinen Moment zu geben.

Sie durfte's nicht vergessen. Sie war die Erste für ihn. Sie war die Erste, die ihm dieses Knistern bescherte, dieses Verlangen auferlegte, wo er sich so viele Jahre dagegen gewehrt hatte, solche Gefühle überhaupt zu zulassen, geschweige denn einzugestehen oder – der Himmel bewahre – gar auszuleben. Natürlich genoss er es, wenn es so weit war. Selbstverständlich ließ er sich da hinein fallen, benahm sich nicht wie ein Mönch, der etwas Verbotenes tat. Aber ihn so weit zu kriegen, das war jedes Mal wieder schwierig, das musste mit viel Geduld und einer guten Portion Unwiderstehlichkeit erfolgen, und sich heimlich auf die Lippe beißend, drehte Dora kurz den Kopf beiseite, um halb lächeln, halb grinsen zu können. Sie mochte das. Und wie sie das mochte. Ein Abenteuer. Eine Herausforderung. Immer wieder.

Sich eine Strähne heute mal ein wenig längeren Haares, passend gefärbt zu den Fingernägeln, aus der Stirn streichend, quiekste sie entschuldigend und zog sich ein wenig weiter zurück, langsam, nicht so, dass es nach Flucht aussah. Er sollte wissen (und dieses heftige Flattern seiner Nasenflügel bewies ihr, wie gut das klappte), wie willkommen er war, dass er einfach durfte, wenn er wollte, aber nicht musste. Man konnte regelrecht dabei zusehen, wie er diesen Streit wieder auszufechten schien, und sie ließ ihn selbst damit fertig werden. „Oh!“ machte die junge Frau und hob jetzt selbst einen ausgestreckten Zeigefinger, als ihr etwas einzufallen schien. „Ich hab' auch was für dich!“

Halb und halb erwartete sie ein Greinen, das Schieflegen des Kopfes und ein jammerndes Abwehren, doch während sie sich schon herumwarf und gleichzeitig lang machte, um dieses kleine Kistchen schneller erreichen zu können, schwieg Remus erstaunlicherweise. Hätte sie ihn angesehen, ansehen können, wäre es ihr aufgefallen, und wahrscheinlich hätte sie in einer Mischung aus Schreck und wohligem Erschauern innegehalten. So aber, von ihm abgewandt, mit einem Bein angewinkelt auf Parkett und Lammfell liegend, Kopf und Schulter unter dem schauerlich blinkenden Bäumchen, das glöckchenhelle Klimpern der magischen Instrumente im rechten Ohr, bekam Dora Tonks keinerlei Vorwarnung.

Mit beiden Armen, vor Anstrengung klitzekleine, gepresste Geräusche von sich gebend, wühlte sie zwischen den Geschenken herum, die sie von Freunden, von Kollegen, von ihren Eltern bekommen und die sie traditionell um den Stamm ihrer Weihnachtstanne aufgebaut hatte, suchte fieberhaft und vertröstete dabei: „Gleich hab' ich's, gib' mir eine Minute!“ Aber die gab er ihr nicht. Zu verlockend, wie das Hemdchen bis über die unterste Rippe hochgerutscht war, wie die Hosen aus schwarzem Denim ohne den notwendigen Gürtel tiefer gezogen wurden, je mehr sie sich robbend vorwärts bewegte, und die freiliegenden Grübchen links und rechts von ihrem Kreuzbein forderten zu sehr heraus.

Wie von einem Glacialis-Fluch getroffen, versteinerte das Mädchen und rührte sich nicht mehr, so angenehm erschrocken war sie von dieser Berührung. Keine zwei Herzschläge (bevor die sich so beschleunigend in ungeahnte Höhen trieben) ehe sie die kräftigen, warmen Hände an beiden Hüften spürte, flimmerte der Ausatmer in kurzen, zittrigen Schüben über ihre Wirbelsäule und drückten sich raue, zahme Lippen gegen den untersten Dornfortsatz. Oh. Kleine Stromschläge unterhalb der Schmerzgrenze stoben den ganzen Rückenmarkskanal hinauf und hinunter, bis nach oben in den Kopf und bis nach unten hin, wo auch immer die Nerven aufhören wollten. Um das auszuhalten, musste sie sämtliche Muskeln anspannen, die dazu gleichzeitig in der Lage waren, und steif wie ein Brett hatte sie trotzdem das Gefühl, wie Schnee auf lebenden Fingerspitzen sofort auseinander fließen zu müssen.

Das Seufzen zu unterdrücken war unmöglich, sobald sie sich wieder entspannte und gleichzeitig ganz starr blieb, das Klopfen in der Brust gar nicht zu bändigen. Mit beiden Händen, zwei Finger in die Gürtelschlaufen verdreht, drei Finger schon wie glühende Eisen auf den vorderen Enden der Beckenschaufelknochen, hielt er sie fest, konnte selbst kaum fassen, was er da gerade getan hatte und schob es auf definitiv zu viel Egg Nogg. Nicht fair. So verführerisch zu sein, sich so herrlich anzubieten, wenn er in dieser Stimmung war. Mit den Barthaaren seines Kinns über die kleine Kuhle direkt am Übergang von Rücken zu Unterkörper wischend, atmete Remus diese so plötzlich aufgekommene Hitze auf ihre Haut, ohne sie davon lindern zu können.

Das machte er sonst nicht. Zärtlichkeiten gingen immer von ihr aus, wie ein Naturgesetz, und auch wenn er immer, jedes Mal darauf einging, darauf eingehen musste, wollte er nicht zerspringen vor Begierde, musste der Anstoß doch von ihr kommen. Das war den ganzen vergangenen Monat so gewesen, seit diesem Abend im Ministerium, seit dieser Explosion von aufgestauter Sehnsucht in seinem kleinen Zimmer in Aldgate. Es mochte ihr schwierig vorkommen, kompliziert, ihn aus der Reserve zu locken, aber sie hatte ja keine Ahnung, wie schwach und unterlegen diese Zweifel dann waren. Eben doch bloß ein Mann. Und dieses Mal so überwältigt von ihren Reizen, dass er selbst einfordern musste.

Mit der Nase schob er das Stück Stoff höher, provozierte damit ein unwillkürliches Aufrichten ihrer Wirbelkörper gegeneinander, so dass sie sich in kräftiger S-Form aufstellte und seiner Berührung folgte, während sein rechter Arm sich um ihren Bauch herumschlang und die dazugehörige Hand sich in ihrer Taille verhakte. Das hob sie regelrecht vom Boden ab, und Dora musste ein verzweifeltes Winseln unterdrücken, das viel zu viel verraten hätte. Wieso kam sie sich denn bloß mit einem Mal so hilflos vor? Das war der selbe Mann, der sie mit ängstlich bettelnden Jungenaugen angeschaut hatte, der selbe Kerl, der unter ihren Händen erst vor ein paar Tagen noch fast vergangen war, und trotzdem waren die Rollen jetzt komplett vertauscht. Wie herrlich. Wie unglaublich gut. Sie ließ sich einfach mitten hineinziehen und schloss genussvoll die Augen.

Zoll für Zoll, Kuss für Kuss arbeitete er sich an ihrem Rückgrat nach oben, solange, bis er das ärmellose Shirt nicht mehr ohne ihre Hilfe weiter befördern konnte. Aber er gab ihr nicht die Chance, daran irgendwas zu ändern, wanderte viel lieber wieder abwärts und malte kleine Kreise mit erstaunlich kühler Nasenspitze auf ihre Flanken. Die Arme unter dem Kopf faltend, eine dicke goldene Christbaumkugel gleich neben ihrer Wange baumelnd, legte Dora nur ihre Wange ab und ließ alles mit sich geschehen. Schön, so schön zu spüren, wie dieser so schüchterne, so zurückhaltende Einsiedler eine zaghafte, aber bestimmte Hand schwitzig quer über ihren Bauch nach unten schob und in den offenen Hosenbund gleiten ließ bis runter auf die Seite des Oberschenkels. So fest hatte er sie im Arm jetzt, dass er sich entweder ganz auf sie legen, oder sich, und damit auch sie, zur Seite kippen musste. Sie lächelte, weil er genau die Variante wählte, die sie sich vorgestellt hatte, bloß nicht zeigen, wir rasch es eben doch funktionierte.

Er rollte sie herum, langsam, sorgsam, als wolle er sie nicht erschrecken oder als müsse er sich erst daran gewöhnen, den schlanken, aber nicht dünnen Bauch vor sich im flammenden Schein des Kaminfeuers zu sehen, so dicht vor seinem Gesicht. So lang ausgestreckt wie sie war, jetzt nur noch in seiner linken Ellbeuge liegend, zeichneten sich die Muskelstränge ganz zaghaft ab, und ohne es wirklich zu wollen, reckte sie sich wie in einer Brücke ihm entgegen. Die Lider schließend wie Vorhänge im Theater, schnurrte Remus auf und drückte sanft, jedoch geprägt von noch kontrolliertem Verlangen, geöffnete Lippen auf ihre Haut. Das wonnevolle Seufzen, wie sie endlich ihre Starre löste und eine Hand mit zierlich schlanken Fingern in seinen Haaren vergrub, fachte bloß noch mehr an.

Die Hand des Arms, auf dem sie mit der Wölbung ihrer Wirbelsäule lag, streichelte vorsichtig den Winkel zwischen dem dünnen Bändchen rund um ihre Hüfte und dem schräg nach unten ziehenden Dreieck aus zarter Spitze, jagte damit kitzelndes Kribbeln genau an eben diesem Rand ihrer Wäsche hinab. Fast gleichzeitig mit den Sekundenbruchteilen, die seine Zunge ihre Bauchhaut betupfte, Stück für Stück näher an ihren Nabel heran, verhakte er die zweite Hand im Rückteil ihrer Jeans, um sie mit jedem neuen Kuss eine Winzigkeit tiefer schieben zu können. Gerade bis gleich unter den Schritt schaffte er es, wollte es jetzt so lassen, um sich nicht so früh von ihrer Körpermitte verabschieden zu müssen, und, halb in den Hosen gefangen, blieb ihr nichts weiter übrig, als ihn gewähren zu lassen.

Wie er der Mittellinie nach unten folgte, diesem schmalen Strich vom Nabel an abwärts, erst mit der Nasenspitze vortastend, kleine feuchte Stellen mit den Lippen zurücklassend, zum Schluss mit krausen, weichen Barthärchen nachprickelnd, wusste sie nicht, ob sie schneller atmen oder es ganz bleiben lassen sollte. Zu gut, viel zu gut, dabei tat er doch noch gar nichts. So eingezwängt von ihrer Hose bildete der Schoß eine herzförmige Mulde, so einladend, dass er nicht warten konnte. Längst nicht mehr mit einem Bein angewinkelt, aber im Schneidersitz gleich neben ihr, hatte er genug Bewegungsfreiheit, um nun beide Hände über die Außenseiten ihrer Oberschenkel gleiten zu lassen und sie von dieser verdammten Hose zu befreien, und zufrieden, fast dankbar aufbrummend, beugte sie die Hüften für ihn.

Abgebrochen, aber nicht mit einem Mal, sondern in bebende Stöße gespalten, verebbte dieses Geräusch, das sie da von sich gab. Zu intensiv das Gefühl, um es zu ertragen, wie er die Barriere ihrer Wäsche (die sowieso mal wieder nicht der Rede wert war) einfach ignorierte und durch den so dünnen Stoff hindurch die gleichen, schwülen Küsse auf ihre Venus drückte wie gerade noch auf den Bauch. Einen tiefen Atemzug nehmend, kostete Remus diese süße Wärme bis in den hintersten Winkel aus, genoss das heiße Pochen, das er selbst dabei empfand, und ließ sie fest nach seiner Hand greifen. Die Nase nur ganz sacht, kaum von eigenem Willen gesteuert, kreisen lassend, spürte er dieses ganz spezielle, gleitend Benetzte, und er musste einen Moment innehalten.

Aus dem Augenwinkel nur nahm er das wahr, dass sie in der rechten Hand, der Arm ausgestreckt, hilflos zuckend hin und wieder, noch immer den angelaufenen Kupferpenny in ihren Fingern drehte wie zum Rosenkranz, wie zu einem Mantra, und er musste fest die Zähne aufeinander pressen, so sehr und so schnell und so wunderbar erdrückend breitete sich dieses seltsame Gefühl in ihm aus. Glück. Das hier war nicht bloß körperlich, er konnte nicht verleugnen, dass er nicht einfach lange unterdrückte Triebe auslebte, wenn er sich ihr hingab, wenn er sich von ihr bezaubern ließ. So viel mehr war das hier. Ausdruck von allem, was er für dieses Mädchen gefühlt hatte, seit sie im schäbigen Flur von Grimmauld Place in seine Arme gestolpert war.

In einer einzigen Bewegung floss er rauf zu ihr, küsste sie mit so inniger Leidenschaft, dass sie ganz schlaff und angespannt zugleich wurde, und die Hand mit der Münze fuhr unter sein verwaschenes und dünn gescheuertes Hemd auf den hinteren Brustkorb. Ganz platt zwischen ihren Fingern und seinen Rippen klebte der Penny auf der langsam schweißgeperlten Haut, und da blieb er, während Remus so gänzlich unschüchtern mit der ganzen Pranke fordernd und trotzdem in seiner so sanften Zärtlichkeit nach ihrer Brust griff.

Sie schnurrte nicht mehr, sie stöhnte auf, mitten hinein in diesen Kuss, und das brach endgültig seine letzte Zurückhaltung. Zulassend, dass sich ihre beiden Körper aneinander schmiegten, ihre Achsel gegen seine Brust, ihre Flanke gegen seinen Bauch, ergab er sich völlig, und nicht einmal eine wild geschwenkte weiße Fahne hätte das so deutlich ausdrücken können. Das Angebot sofort angenommen, rollte Tonks sich gegen ihn und verzichtete auf jegliche weitere Scheu, unmissverständlich klarstellend, was sie wollte, wann sie's wollte und wie sie's wollte. Jetzt, sofort, und bitte heftig.

Und während das Feuer im Kamin flackerte und draußen vor dem Fenster watteweiche Flocken lautlos die Straßen zu deckten, kleine Kristalle aus filigranem Eis an den Scheiben hinauf rankten und dicke Schwaden weißen Rauchs aus den Schornsteinen der umliegenden Häuser aufstiegen, schwor sich Remus Lupin mit letztem klarem Gedanken, dass er gerade das schönste Weihnachtsfest seines Lebens genoss.


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Damit die Schüler nicht so einförmig aussehen, boten wir jedem eine Auswahl an: Unterhemden, Pullis, Strickjacken und andere Uniform-Varianten.
Jany Temime, Kostümbildnerin