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Fanfiction

"Silberlicht" - die ausgelagerten Kapitel - Sternenlicht

von Teekon

Hier draußen störte keine Straßenlaterne, kein Flutlicht und keine Schweinwerfer, weiß an rot und rot an weiß, wenn hunderte von Autos wie ein Fluss über die Brücken rauschten, an und abschwellend das Motorengeräusch. Klar und in unzähligen Schattierungen von feinstem Grün über üppiges Dunkelblau bis zu Nachtschwarz präsentierte sich der Himmel, und daran, wie aufgenäht, wie ausgestreut, glommen die Sterne wie Splitter von Edelsteinen. Da schlängelte sich der Drachen zwischen die beiden Wagen, Wega leuchtete in all seiner Pracht ganz weit oben, wo sich Nord und Süd und Ost und West trafen, und woher der Wind über die Felder strich, stand Arcturus im Zenit und blinkte, wenn die dünnen Streifen aus Hochnebel über ihn hinweg zogen.

Warm war es, herrlich warm, und gleichzeitig streifte die Brise aus Salz und Meer durch die Halme, berührte kitzelnd hier und dort, um sich wieder zu erheben und sie allein zu lassen dort unten in der von niedergedrückten Ähren und sprießendem Gras weichen Kuhle unter dem aufgetürmten Kranz aus weißem Kalk. Den ganzen Tag gewandert, ohne ein Wort zu sprechen, jetzt endlich zur Ruhe gekommen, lagen sie, Jacket und Krawatte fort, barfuß und ausgestreckt. Ganz egal, ob die hübsche Seide schmutzig wurde, nicht wichtig, dass das wallende Satinkleid Falten schlug und Flecken bekam. Nur hier sein, Arm in Arm.

Und trotzdem schliefen sie nicht. Den Linken unter ihrem Rücken durchgeschoben, auf die Seite gedreht, hatte Remus sie vor sich wie vorhin noch die weite Landschaft der Küste von Lulworth. Schwebend die rechte Hand, dass er mit den Fingerspitzen ihre bloßen Ellbeugen streicheln konnte, wie zu einem Abzählvers, hinauf und wieder hinunter, bis ihr eine Gänsehaut über die Unterarme schoss. Aber sie kicherte nicht einmal oder zuckte zusammen. Die eine Hand blieb still auf ihrem eigenen Bauch, den Nabel so gerade streifend, die andere war um 160° geknickt und berührte mit Daumen und Zeiger seinen Kiefer, die nun zunehmenden Stoppeln daran rauf und runter krümmend.

So fest aneinander geschmiegt, dass eines seiner Beine sich zwischen ihre mogelte, trotz des Kleides, hätte kein Gerstenkorn zwischen sie gepasst, kein Feldmäuschen einen Weg gefunden. Mit der Nasenspitze wischte Remus über Doras Schulter, atmete auf ihre Haut und hinterließ kleine, punktförmige Stellen aus Körperhitze, bevor er den ersten, zarten Kuss auf die winzigen Fältchen drückte, wo ihr Arm in die Achsel überging. Wie ein Stichwort. Augenblicklich seufzte die junge Frau, fast verweht das leise Geräusch, und sie rückte sich vorsichtig zurecht auf dem von der Sonne ausgedörrten Boden, um den rechten Ellenbogen höher zu ziehen und ihn gänzlich um seinen Kopf herum zu schlingen. Staub aus zerbröseltem Acker klebte ihm in dünnem Schweißfilm an der Schläfe und im Haaransatz, wie sie die Finger in das Graurotbraun schob.

Nur kurz verwob er seine kräftige Hand mit der ihren auf ihrem Bauch, wo der Ring mit den Sternen um die Wette glitzerte, während sich seine Nasenspitze in dem filigranen Trägerchen auf ihrem Schlüsselbein verfing. Im Weg jetzt, auch der obere Rand aus umgenähter Seide, und so befreite er die Rechte und fuhr mit den äußersten Fingerrücken nur an ihrer Taille hinauf. Fast zu nah aufgerückt, um sie davon zu befreien, dass er gerade bis auf die Streckmuskulatur über ihrer Elle fallen konnte. Ein bisschen mehr Platz, wenn auch längst nicht genug.

Sein Mädchen, seine Frau, ganz allein seine. Ein merkwürdiger Gedanke, ein wahnsinnig erhebendes Gefühl, das was er hier tat nur umso schöner machte. Er wusste nicht recht, warum, konnte sich keinen Reim darauf erschließen. Warum war es denn so anders? Was bedeutete es denn? Keine Ahnung. Doch auch davor eindeutig und zweifelsfrei gewesen. Und nur ein Ring und drei Worte sollten aus dem, was er ohnehin für sie mit jeder Faser seines Seins empfand, einen heiligen Bund formen? Das war ... unbeschreiblich, unerklärlich, es machte keinerlei Sinn und funktionierte dennoch einwandfrei und mit solcher Macht, dass Remus Lupin ein glühendes Feuerrad ganz tief drin im Bauch und einen Kreisel aus schwindligem Glück im Kopf hatte.

Das führte ihn, das leitete ihn an, sich ein wenig mehr aufzustemmen, um größeren Zugang zu ihr zu haben. Ihre Hand nun fest in seinem Nacken, massierend die strangförmige Muskulatur, die den schweren Schädel halten musste, drückte sie weiche Lippen kurz, aber ausgiebig gegen seine Stirn, die Linke, die auf ihrem Unterleib geruht hatte, nun auf seine Brust legend, wo nur das feine, weiße Baumwollhemd zwischen ihnen verblieb. Aufgekrempelt die Ärmel, schob er den ganzen rechten Arm quer über ihren hinweg und unter der Achsel hindurch, dass er die Schulter aufheben und sie nur noch mehr in seine Richtung drehen konnte. Den zweiten Träger brauchte er nur abzuwischen, und ihr Dekolleté war vollkommen frei.

Stück für Stück, Kuss für Kuss konnte er sich an ihren Rippen entlang hangeln, bis er die Drosselgrube erreichte und ihr Kinn seine Schläfe auffordernd berührte. Na klar. Das ließ sie sich nur selten und wenn überhaupt nur kurz gefallen, so passiv sein zu müssen. Lächeln, fast grinsen musste er davon, liebte das so sehr und schloss die Augen, ihrem Willen nicht entgegen stehend. Nicht der Erste heute, und trotzdem intensiver und heftiger selbst als jenes Bekenntnis vor dem Altar, das ihren Vater so in sichtbare Verlegenheit gebracht hatte. Jetzt an ihn zu denken, versetzte ihn nicht einmal in Unbehagen. Das ging gar nicht, das konnte nichts hier und heute. Hochrutschend, damit er sie besser auf diese herrlich vollen, karmesinroten Lippen küssen konnte, drückte er sie an sich, dass ihr Handgelenk komplett einknickte.

Augenblicklich griff ihre Rechte kräftiger zu, so viel Gewalt davon über ihn bekommend, sie hätte seinen ganzen Körper wie eine Puppe bewegen können, und er wehrte sich nicht im geringsten dagegen. Abwärts gleitend an ihrem frei liegenden Rücken, dass sie sich ihm entgegen bog, das Rückgrat in eine brückenförmige Schleife werfend, wie sie vom staubigen Boden abgehoben war, bildeten sich erste, winzige Tröpfchen auf seiner Handfläche. So aufgeladen, so hitzig und zum Brummen schön, dieser Kuss. Sein Adamsapfel vibrierte davon, und er lehnte sich bloß heftiger gegen sie, wie seine Finger die dünn ausgewalzten Haken und Ösen ihres Kleides fanden.

Viel zu lange hatte sie das sowieso schon an, befand sie, die sie doch sonst am liebsten Muggeljeans und einfache Shirts oder Blusen trug, sich darin viel wohler fühlte. Fast hätte sie laut gelacht bei diesem so Black'schen Einfall irgendwo aus ihrem Unterbewusstsein: Ganz ohne war allerdings auch nicht schlecht. Vor allem mit ihm. Und sofort schlich sich bebende Weichheit in ihre Brust, übertrug sich durch jede Nervenfaser auf ihre Hände und Finger und brachte eine Zärtlichkeit in ihre Berührungen, die den Mann in ihren Armen regelrecht zusammensacken ließ. Weil er das so gern hatte, es so sehr brauchte, sich nicht nur daran gewöhnt hatte in diesen zwei Jahren, von denen sie kaum ein volles gemeinsam verbracht hatten. Viel zu lange unterdrückt, das Verlangen danach, und endlich bereit, es zu genießen, es auch zu fordern. Sie kam sich vor wie ein siegreicher Marathonläufer. Gewonnen. Jetzt erst recht und komplett. Weil von nun an auf ihrem Schreibtisch im Aurorenbüro ein anderer Name stehen würde.

Ganz gleichgültig, wie die Anderen reagieren würden. Egal, wie ihre Mutter ausrasten würde, kämen sie erst einmal nach Hause. Sollten sie alle denken, was sie wollten. Das zählte nicht. Jetzt nicht und auch nicht morgen. Weil sie zusammen waren und zusammen gehörten, weil er seine Hand mit jedem geöffneten Verschluss ein wenig mehr ihre Wirbelsäule hinunter gleiten ließ, während ihre Finger Knopf um Knopf von den Leisten löste. Nur diesen Kuss nicht brechen, die Lider so weit geschlossen, dass Sternenlicht auf ihren Hornhäuten glitzerte zwischen den Wimpern, lang und gebogen und dicht und so wunderschön.

Nicht alle konnte sie erreichen, die unteren Schösse seines Hemdes eingeklemmt zwischen ihrer Flanke und seinem Bauch, und dennoch versuchte sie, mehr Zugang zu bekommen, ohne ihn von sich wegschieben zu müssen. Die schlanke Linke schlüpfte fast hastig unter den Stoff auf den sehnigen Brustmuskel, glitt rasch nach oben und in den Ärmel hinein, um das weiche Gewebe von schwitziger Haut zu streifen. Weit ging es nicht, gerade einmal über die breite Schulterkappe hinaus, und dann hing sie fest und schlackerte frustriert mit dem Handgelenk, so gut das eben möglich war, gefangen in seinem Kragen. Er half ihr kein Stück, drehte kaum das Gelenk nach hinten, weil es keinen Zweck hatte. So konnte das nicht klappen. Es war ihm auch egal, solange sie nicht aufhörte, mit den viel sanfteren Fingerchen der zweiten Hand seinen Kiefer, seine Koteletten zu befühlen, als müsse sie unbedingt jede Stoppel, jedes krause Haar daran zählen.

Sie lag auf seinem Arm, festgehalten am Schulterblatt, sicher und fest vor einem Abrollen bewahrt, wie er endlich den Übergang der taillierten Korsage zum wallenden Satin erreichte, doch von da an ging es auch keinen Schritt weiter, wollten sie sich nicht bewegen. Die leidenschaftlich glühenden Lippen von einander trennend, dass sie so eben noch berührten, ängstlich, den Kontakt zu verlieren, als hinge ihrer beider Leben davon ab, hielten sie inne, ihre Finger unter Weiß auf seinem Zweikopf, seine langgliedrige Hand weit ausgebreitet auf ihrer gegenüberliegenden Kreuzbeingrube, die Spitze des Mittleren schon vorsichtig unter die Occhi geschoben. Der beschleunigte Atem ging so synchron, dass sich Brust und Busen trafen und gleichzeitig wieder von einander entfernten. Reichte nicht.

Dafür existierte nur eine Lösung. Das eine Knie hochziehend und aufstemmend, konnte Remus sich in eine aufrechtere Lage bringen, hoch genug, um das Hemd zu befreien. Augenblicklich nutzte Dora diese Chance, ließ die Fingerkuppen abwärts gleiten über seine Seite und die deutlich hervortretenden, schräg stehenden Muskeln über seinen Rippen, um diese letzten verfluchten Knöpfe zu erhaschen. Prickelnd kribbelnde Schauer jagte ihm das ins Rückgrat, aber den Preis musste er zahlen. Beide Hände zurückholend, jetzt genauso unbelastet wie ihre, konnte er ihr das Kleid über die Hüften streifen, die sie nur zu bereitwillig in einer einzigen, fließenden Bewegung anhob. Erst dann musste dieser innige Kuss ein Ende haben.

Und da lag sie. So unglaublich märchenhaft feengleich. Die für ihre so geringe Körpergröße langen Beine, barfüßig, die knubbligen, winzigen Zehen daran mit heute natürlich belassenen Nägeln, angewinkelt und beinahe schüchtern zusammengeführt die Schenkel. Die Mittellinie, nur getrennt durch den hübschen Nabel, geschwungen wie ein doppelt übereinander gestelltes S, verlor sich knapp unter dem Schwertfortsatz, die Rippenbögen auf beiden Seiten angehoben, dass sich die wundersam weiche Bauchhaut darüber spannte. Nicht einmal seine Knie berühren könnend, die so zierlichen Arme zu kurz dafür, hatte sie beide zurückgezogen, hielt den eigenen Daumen mit der ganzen Faust der anderen Hand fest, genau dort, wo ein einzelnes Steinchen die Spitze zusammenhielt, und darüber schlug das Herz mit jedem Puls gegen den Brustkorb.

Die Schlagadern an ihrem schlanken Hals folgten, gleichmäßig und viel zu schnell für ein ruhendes Mädchen, und instinktiv hatte sie das Kinn gereckt, präsentierte die bloße Kehle und die eine, rosig glühende Wange im Licht eines halben Mondes, der neugierig, leise, heimlich über den Rand der Mulde kroch. Davon strahlten ihre Augen, die Regenbogenhäute fast so dunkel wie die Pupillen, das Wasser darauf reflektierend, und der gezielte, einladende Wimpernschlag, gepaart mit diesem einmaligen Lächeln, konnte einem auf der Stelle das Herz brechen. Remus schaute sie nur mit offenem Mund an, neben ihr kniend, bewundernd, abgöttisch anbetend, die eigenen, feuchten Hände auf seinen Oberschenkeln abgelegt, und er schüttelte vorsichtig den Kopf. Keinen klaren Gedanken zu fassen mehr in der Lage.

Die brauchte er auch nicht. Ausgelöscht, ausgebrannt jeder Zweifel, jede Erinnerung daran, dass jemals irgendetwas Anderes existiert haben könnte als sie beide hier, als das Meer und der weiße Sandstrand, als die Klippen und das Gras, als goldene Gerste in frischer Brise, Sternenlicht und ein unschuldiger, harmloser Mond, dessen magische Kraft nicht zerriss und zerstörte, sondern – wie die eigene Zauberei durch den Stab – sich in diesem Menschen sammelte, bündelte und sich durch seine zehn Fingerspitzen ergoss, als streichelnde, zärtliche Funken, die bebende Schauer auslösten, sobald er ihr nur nahe genug kam. Und nur ihr.

Fast nicht bemerkt, was sie da trug, so schwer, sich auszusuchen, welchen Teil ihrer traumhaft unvergleichlichen Vollendung er länger im Blick haben wollte, und doch so auffällig genau in der Mitte ihres makellosen Oberschenkels: Ein eigentlich so nutzloses, hellblaues Strumpfband. Lächeln musste er darüber, schmunzelnd sich den Bart reiben. Dass sie an sowas gedacht hatte. Verlegen beinahe, schnellte ihr Daumen hoch an die Lippen, und sie biss auf den Nagel mit diesem unnachahmlichen, alles entschärfenden und im selben Moment für ihn so anziehenden Augenaufschlag. Rote Flecken bekam er im Gesicht davon, die ganze Blässe aus den Wangen treibend, und der flammende Streifen aus ebensolchem Fuchs färbte seine Stirn ein. Langsam, quälend langsam beugte er sich vor, dass beide Hände die vorspringenden Knochen ihrer Hüfte greifen konnten, leicht nur wie Libellenflügel, und seine Lippen, vom aufwallenden Blut wie Kohlen aus dem Feuer, saugten sich für einen winzigen Moment an ihrem Nabel fest.

Seufzen musste sie, die eigenen Finger in weichem, feinem Haar vergraben, bis sie ihn genug erwischen konnte, um ihn an Ohren und Kieferwinkel höher zu ziehen. Die Hemdsschösse kitzelten, wenn sie ihre Flanken berührten, wie er jetzt mit nichts weiter als dem flaumigen Kinnbart und warmem Atem ihrem Brustbein nach oben folgte, die breiten Handflächen gleichmäßig folgend. Eine bestimmte Geste, ein kräftiger Ruck an seinem Kragen vom Hinterkopf aus, reichte, um sich verständlich zu machen. Gleich tat er ihr den Gefallen, löste seine Finger von ihr und entledigte sich umständlich der Oberbekleidung, dass sie endlich freie Bahn hatte. Das Angebot sofort annehmend, fuhr die Linke mit abgespreizten Gliedern über den Nacken die Wirbelsäule hinunter, und Remus konnte gar nicht anders, als schluckend die Schultern zu heben und sich dem entgegen zu beugen.

Mit einer Faust auf staubigem Untergrund abgestützt, ließ er die Finger der anderen Seite trippelnd einen Weg finden an ihren Rippen entlang, bis sie, eine nach der anderen, in Knorpel übergingen und sich vereinten, während sie sich an seinem Rücken festhielt. Viel geschickter, so gewandt von filigraner Arbeit mit Zeichengerät und Federkiel, brauchte es nur einen Anlauf, den komplexen Verschluss zu lösen, und längst wieder Lippen auf Lippen gab sie ein winziges, erstauntes Geräusch von sich, wie sie das spüren konnte. So scheu im Leben, so zurückhaltend, nur nicht mit ihr, nur nicht jetzt und heute, in solchen Momenten, und ein kleines Flackern von grimmiger Verschmitztheit huschte durch seine Mundwinkel. Auch das mehr erahnt als gesehen, und dennoch reichte es aus.

Sich herabsinken ließ er für einen Augenblick, langsam und sacht, um ihr nicht das ganze Gewicht aufzuladen, nur für Herz an Herz, ganz kurz, gerade lang genug für ein Überstrecken des Halses und ein wohliges Schnurren, um sich sofort wieder hochzustemmen, in fast aufrechte Position. Er musste sie nochmal ansehen. Ohne die zarte Point de Gauze, egal wie schmeichelnd der kaum vorhandene Stoff. So ebenmäßig, die Mondjuwelen darauf von zartestem Umbra, wogend mit jedem Atemzug, dass es kaum auszuhalten war. Wasser in den Augen. Und dieses so verständnislose, süße Lächeln auf ihren von Kuss um Kuss glänzenden Lippen tat sein Übriges.

Beide Hände umfassten sie, die Finger genau lang genug, ihr feinschlägiges Zittern unter hämmerndem Puls spürbar, und sie schloss die Augen für ein paar dieser durch seine Speichenader übertragenen Schläge. Niemand sonst hatte das je auf die Art getan wie er, so endlos zärtlich und im selben Maße begehrlich, vermittelnd mit jedem sanften Druck, mit jedem zahmen Reiben, wie besonders das für ihn war, wie viel ihm das bedeutete, wenn sie ihm das zu tun erlaubte. Doch wie schön sie das auch empfand, wie sehr sie diesen Ausdruck in seinen Augen liebte dabei: Er musste endlich lernen, dass auch das jetzt vollkommen ihm gehörte.

Sich ihm nur noch weiter entgegen reckend, mit fast lautlosem, abgehacktem Quieksen zu verstehen gebend, dass kreisende Daumen beinahe zu viel des Guten waren, hielt sie sich an einem seiner Ellenbogen fest, die Rechte nach seinem Schenkel tastend. Wenn er sich wieder vorbeugte, ihre Nasenspitze flüchtig mit seiner berührend, wieder und wieder, bis die Lippen sich erneut trafen, konnte sie ihn besser erreichen. An der ausgebeulten Tasche erwischte sie ihn, verhakte die Fingerchen darin und zog. Gnädig rutschte er höher, nah genug, dass sie mit flinker Hand den obersten Knopf öffnen konnte, und man mochte es Erleichterung nennen, wie er matt keuchte und endlich von ihr abließ.

Halb nur enttäuscht, gestattete sie, weil sie diese steile Falte auf seiner Nasenwurzel kannte, die er jetzt ganz unwillkürlich präsentierte, die Zähne fest aufeinander gepresst, angestrengt, dass ihm die Venen links und rechts vom Kehlkopf anschwollen bis unter die Schlüsselbeine. Dora konnte nicht anders. Es war verrückt und nicht zu erklären, aber es passierte jedes Mal mit ihm, wie sie es von sich niemals gekannt hatte. Mitten in der Hitze des Gefechts überfiel sie dieser Anflug von Gefühl, wie kühler Frühlingsregen, wie ein Schwall eiskalten, klaren Gebirgswassers, der Kopf mit einem Mal ganz frei und jede Erkenntnis zum Greifen nah. Und dann musste sie ihn küssen, genau zwischen die silberfarbenen Augen, nicht hitzig und ungestüm, sondern sanft und inständig. Weil sie ihn liebte. Und es damit so viel mehr war als bloße Befriedigung von Begierde.

Er reagierte immer gleich darauf. Ein Lächeln, ein Innehalten mit geschlossenen Lidern, als lausche er hinaus nach einem Echo weit entfernt, und dann schien er es zu hören, wie sich seine Ohren aufstellten und der Mundwinkel einen winzigen Tick höher schnellte. Fest in die Arme nehmen musste er sie, kurz und kräftig drücken und einen tiefen Atemzug nehmen an ihrer Halsbeuge, wo sie so sagenhaft nach Johannisbeeren und Sonne roch, wie niemand sonst duften konnte, ehe beide Hände ihren Rücken hinunter glitten und sich sacht, ganz sorgsam, unter die weiße Spitze schoben, dieses Mal tiefer und tiefer, bis sie ihm erlaubte, sie gänzlich abzustreifen.

Erst die Hüfte beugend, anschließend die Knie weiter anwinkelt, half sie ihm, fröstelnd, obwohl ihr nicht kalt war, rein aus der Ahnung, der Gewissheit heraus. Zu weit weg, um auch bei schwarzer Nadelstreife behilflich sein zu können. Er kam allein zurecht. Wie schön die vollen Ähren der Gerste mit den langen Grannen daran ringsherum standen, wie melodisch die Seggen auf dem Klippenkamm sangen dazu, das Meer glitzernd mit den silbern darauf reitenden Strahlen des Mondlichts, das war unbeschreiblich. Und dieses doch so wohl vertraute Gefühl, wenn sich wie frisch gepflückte Rosenblätter ihre Schenkel an seine Taille schmiegten, genauso himmlisch.

Kaum auszuhalten, darauf zu warten, dass er ganz bei ihr war, die Wärme sich ausbreiten konnte zwischen ihrem Bauch und seinem, wenn er wieder seinen viel zu schlanken Oberkörper so weit herabsenkte, bis sie seine längst versteiften Brustwarzen genau dort spüren konnte, wo die Rundung sich zu den Rippen zurückzog. Sehen konnte man es, fühlen konnte man es, wie sein Herz gegen Muskeln und Haut pochte, sich der kräftige Puls auf sie übertrug, und sein bärtiges Kinn berührte ihren weichen Kiefer, die ausgeprägte Nase streichelte ihre Wange. Unvermeidbar, was geschehen musste. Und trotzdem war das wie im Kino, wenn einem klar war, welcher Schockmoment kommen würde, und man dennoch erschrak. Eine einzige, nur durch ein winziges Rollen der Hüfte angekündigte Bewegung. Sie musste schlucken, die Luft anhalten und quietschen im selben Moment. Ihm entkam ein heiseres Geräusch aus der Kehle, und die Kiefer pressten sich härter aufeinander, dass es leise knirschte.

Stirn an Stirn, Braue an Braue, dass sich ihre dunklen Härchen mit seinen kräftigeren, rotbraunen vermischten, Nasenrücken an Nasenrücken, schauten sie einander in die Augen. Keine Scheu davor, sich in die Seele blicken zu lassen, nicht in diesem bebenden Zustand des Innehaltens, nicht im Rhythmus, wenn er sich an ihren Schultern hochzog, ihre Wange streichelnd. Kam er näher, berührten sich die Lippen zu einem kurzen, warmen Kuss, sank er zurück, blieb Zeit zum Atmen. Und mehr war nicht wichtig.

Kein Gedanke an Hippokrates Smethwyck und seine Warnungen. Kein verschwendeter Moment für irgendwelche Vorbehalte. Wen interessierte das schon? Immer gut gegangen. Ohne Belang heute Nacht. Sollte doch. Ja, sollte doch, es war ihm egal. Mochte morgen schon wieder anders aussehen, aber unter diesem Mond, das Licht so klar und rein und silbern hell wie in Professor Pellyns Wahrsagerei, da gab es kein Wenn und kein Aber. Nur sie beide. Und die Sterne. Einen für sie. Einen für ihn. Der gleiche, der selbe. Zum Greifen nah und mit leuchtenden Augen. Nur noch schöner davon, dieses Beisammensein im Gerstenfeld.

Und alles davon floss mit hinein, der Himmel, der über sie hinwegzog in seinem samtenen Schwarz, gespickt mit tausend goldenen Sandkörnern, die blühenden Blumen auf dem Acker, der herbe Duft von reifem Korn und der sanfte Wind vom Atlantik. Er hob sie auf und hielt sie fest. Sie nahm ihn mit und ließ ihn wieder. Und die Erde drehte sich weiter und der Morgen würde kommen, strahlend und schön und sie beide finden, Arm in Arm und Puls an Puls, eins für immer und allezeit.


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Ich sollte nur lesen, aber ich habe die Damen im Hörverlag davon überzeugt, dass es viel schöner ist die Figuren zu spielen, als nur zu zitieren.
Rufus Beck