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The Trial - Awakening - An Unexpected Excursion

von Dante

In den Tagen bis zum Wochenende las ich das Buch ohne größere Unterbrechungen aus, zog jedoch ein eher dürftiges Resümee, das meinen Erwartungen keinesfalls gerecht wurde – ich nahm nichts Nützliches daraus mit und musste mich einem anderen Exemplar dieses Gebiets widmen. Ich begann am Freitagabend damit und war etwa bis zum zweiten Drittel vorgedrungen, als ich mich damit am Samstagmittag unter die Buche am See setzte, um weiterzulesen – es war ein herrlicher Herbsttag, mild, windstill, fast wolkenlos; wie gemacht, um zu lesen. Ich rechnete damit, im Laufe des Tages fertig zu werden – der Band hatte nicht allzu viele Seiten – allerdings kam mir etwas Entscheidendes dazwischen.
Strahlendes Sonnenlicht bemalte die Landschaft mit goldenen Teppichen und es war herrlich warm, als ich mich unter dem Baum niederließ; am blauen Himmel zogen einzelne Wolken wie einsame Wanderer vorüber, und die Oberfläche des Sees wogte sanft auf und ab, als ich darüber hinweg zu den Bäumen ringsum blickte, deren Blätter sich nun bereits verfärbten. Das Wetter war prächtig, ich selbst ausgeruht und gut gelaunt, und entspannt lehnte ich mich zurück, klappte ich das Buch auf und begann mit meiner Lektüre.
Ich hatte kaum zehn Seiten gelesen, als ich der Schritte gewahr wurde, die sich meinem Standort näherten, und unwillkürlich aufsah. Ich war mäßig überrascht, als ich Rebecca erblickte, die mit gemächlichen Schritten an mir vorbei den Fußweg in Richtung Tor hinabschritt. Sie musste mich ebenfalls gesehen haben, denn auch sie wandte mir soeben den Kopf zu und blieb unvermittelt stehen.
Ich betrachtete die Ravenclaw nachdenklich und überlegte, ob ich etwas sagen sollte, und auch sie schien zu überlegen, was sie tun wollte. So sahen wir einander mehrere Augenblicke lang an, ehe Rebecca sich schließlich in Bewegung setzte und auf mich zukam. Ich ließ das Buch sinken, legte die Hand auf mein angewinkeltes Knie und hob eine Augenbraue, als die junge Frau vor mir zum Stehen kam und auf mich herabsah.
»Warum dieser Blick?«, fragte sie und stemmte ihren linken Arm in die Hüfte. »Kommt es dir so ungewöhnlich vor, dass außer dir noch jemand die Idee gehabt haben soll, bei dem tollen Wetter nach draußen zu gehen?« Sie lächelte andeutungsweise.
»Vielleicht habe ich mich auch gefragt, wo du hingehst«, erwiderte ich trocken und mit gekräuselten Lippen, die zeigten, wie wenig ich von ihrem Spott hielt.
»Nach Hogsmeade«, antwortete Rebecca schlicht. »Nachdem meine Freundinnen abgesagt haben, werde ich wohl oder übel alleine runter müssen.«
»Ah …«, machte ich überrascht – damit hatte ich nicht gerechnet. Natürlich hatte ich ihre Worte nicht vergessen, doch war ich nicht davon ausgegangen, dass die Ravenclaw nach meiner Zusage allein losziehen würde. »Ich habe eher angenommen, dass du hier bleiben wirst.«
»Nah, würd‘ ich gern, aber daraus wird nichts. Ich muss ein paar Sachen besorgen, und … ja, die besorgen sich leider nicht von selbst.« Sie zuckte mit den Schultern.
Ich nickte nachdenklich. Dieser Umstand änderte die Situation, ließ es mir gar ein wenig Leid tun, dass ich Rebecca für den heutigen Tag abgesagt hatte und sie nun allein gehen musste – ich konnte rein gar nichts dafür, schließlich war das eine Sache zwischen ihr und ihren Freundinnen, und so schlimm konnte es nun auch nicht sein, allein ins Dorf zu gehen, aber irgendwie hatte ich jetzt das Gefühl, dass es an meiner unpräzisen Entscheidung lag, zu der ich mich am Mittwochabend hatte hinreißen lassen, und daraus resultierend ein schlechtes Gewissen. Natürlich konnte mir das eigentlich herzlich egal sein; ich war ihr überhaupt nichts schuldig und der Umstand der Absage ihrer Freundinnen war zwar vielleicht für sie bedauerlich, aber mehr auch nicht.
»â€¦ Drake?«, kam es nach einer Weile zögerlich von Rebecca. Ich nickte ihr auffordernd zu. »Du hast nicht zufällig Lust, mitzukommen?«
»Wieso? Sehe ich aus, als würde mir das Lesen keinen Spaß machen?«
»Nein, natürlich nicht, schließlich haben wir hier kein Kräuterkunde. Ich dachte nur, ich probier‘ alles, bevor ich allein gehe …«
»Und außer mir war keiner da, oder was?«, spielte ich auf die Tatsache an, dass ich meine Entscheidung eigentlich schon gefällt hatte und sie bei anderen sicher bessere Chancen gehabt hätte. Rebecca schnaubte entnervt.
»Ich hab nur dich gefragt und niemand sonst. Also, was ist jetzt? Kommst du mit oder nicht?«
Ich zögerte einen Moment, in dem ich sie musterte. »Ja«, sagte ich dann entschieden, klappte das Buch zu und erhob mich. Ich wusste selbst nicht, weshalb ich diese Entscheidung traf, genausowenig wie all die anderen Dinge in Bezug auf Rebecca – später sollte ich zur Einschätzung gelangen, dass es schlichtweg deshalb war, weil ich sie nun einmal mochte und mir dieser Umstand die Entscheidung mehr oder weniger abnahm. Das Buch geht sich am Abend noch aus … und irgendwie war ich gerade in Stimmung für einen Spaziergang.
Rebecca sah mich verdutzt an, als ich plötzlich in voller Größe vor ihr stand, schüttelte ihre erste Überraschung jedoch recht schnell ab.
»Okay … was … äh … sagst du dazu, wenn wir in die Drei Besen gehen?«
»Klingt gut. Ich hätte ohnehin Hunger«, sagte ich wahrheitsgemäß.
»Alles klar …« Rebecca setzte sich in Bewegung, immer noch mit einem etwas verdutzten Blick auf mich, und ich folgte.
Zwanzig Minuten später saßen wir an einem Fenstertisch in den Drei Besen und bekamen von Madam Rosmerta lächelnd zwei Portionen Eintopf und zwei Gläser Butterbier serviert, die uns die Wirtin auf Bierdeckeln mit dem Logo des Gasthauses hinstellte. Wir bedankten uns; ich mit einem Nicken, Rebecca auch mit Worten.
»Jetzt sag mal, Valentine«, begann die Ravenclaw, nachdem Rosmerta den Tisch verlassen und sie einen Schluck aus ihrem Glas genommen hatte, »wie kommt‘s, dass du plötzlich doch mitgekommen bist? Welche Mächte sind da im Spiel?«
Ich schüttelte stumm den Kopf, ehe ich ebenfalls einen großen Schluck meines speziellen Herbstbutterbieres mit Orangengeschmack nahm, von dem ich gehofft hatte, dass es mir zusagen würde – die gewöhnliche Variante fand ich nämlich nicht sonderlich berauschend. Als ich absetzte und der Geschmack sich in meinem Mund ausbreitete, musste ich zugeben, dass es ganz gut schmeckte. Ich würde den Slytherins davon berichten müssen.
»Gar keine. Mir war danach, das ist alles.«
Rebecca grinste schmal und sah mehr als zweifelnd drein. »Und das soll ich dir glauben?«
Ich zuckte mit den Schultern. »Du kannst es mir auch nicht glauben, wenn du nicht willst …« Das Lächeln der Ravenclaw wurde größer.
»Schon gut. Deine Meinungsänderung kam nur unerwartet, das ist alles.«
»Wo du allerdings Recht hast«, murmelte ich und kaschierte die Worte mit einem weiteren Schluck Bier. Dann nickte ich meiner Gegenüber auffordernd zu. »Wohin musst du?«
»Eigentlich nur in den Buchladen und in dieses kleine Geschäft für Zutaten.«
Ich nickte wissend; selbstverständlich kannte ich die angesprochenen Läden. Sie lagen abseits der Hauptstraße des Dorfes; gegenüber der Hinterausgänge einiger anderer Häuser bildeten sie eine Seitengasse, die am Rande des Waldes auslief, der sich an Hogsmeade schmiegte. Die Slytherins und ich statteten ihnen als recht belesene Gesellen regelmäßig Besuch ab, wenn wir hier waren – im Grunde waren sie mit ein, zwei anderen Läden und der schönen Gegend der einzige Grund für uns, herzukommen.
»Ach ja, und ein Geburtstagsgeschenk für eine Freundin brauch‘ ich auch noch.«
»Ah? Aber nicht eine von denen, die heute nicht mitkommen wollten, oder?«
»Doch«, bestätigte Rebecca. Ich hob eine Augenbraue.
»Und was hättest du getan, wenn sie mitgekommen wäre?«
»Eine Ausrede gefunden.« Ich bezweifelte, dass das sonderlich erfolgreich gewesen wäre, sagte jedoch nichts mehr und widmete mich meinem Mittagessen.
Wir unterhielten uns eine Weile über den bisherigen Schulbetrieb und unsere Erwartungen an die Abschlussprüfungen und machten uns nach etwa vierzig Minuten wieder auf den Weg. Die Besuche im Buch- und im Ingredientienladen stellten sich als angenehm heraus: Rebecca wusste genau, was sie wollte, sah sich aber, nachdem sie es gefunden hatte, noch ein wenig weiter um, sodass ich Gelegenheit hatte, dasselbe zu tun. Es gefiel mir, an Bücherregalen entlangzustreifen, inmitten der Buchrücken zu stöbern und hie und da einen Band herauszuziehen, um ihn mir anzusehen. Darius, Damian, Alan und ich mochten uns für antikes Zeugs interessieren, aber wir waren mit Sicherheit keine verschrobenen Streber, die deswegen etwas auf sich hielten. Wir lasen genauso gern – wenn nicht noch lieber – Unterhaltungsliteratur, so wie jeder andere auch, ob es nun mysteriöse, düstere, abenteuerliche oder gar (wenn auch nicht in meinem Fall) romantische Geschichten waren. Daher war ich in Buchläden auch immer auf der Suche nach einem guten Roman, der uns vieren gefallen könnte.
Wir verbrachten eine Weile in dem Laden, allerdings fand ich diesmal weder eine spannende Story, noch ein ansprechendes historisches Werk, weswegen Rebecca und ich, als auch sie ihre Stöberei beendet hatte und hinter einem Regal hervortrat, um nach mir zu sehen, weiterzogen. Als wir wieder hinaus auf die trockene Straße am Rande Hogsmeades traten, fiel auf, dass die Ravenclaw die Gelegenheit gar nicht zum Anlass genommen hatte, mich in ein Gespräch über Bücher zu verwickeln, etwas, das naheliegend gewesen wäre, wie ich fand. Auf der anderen Seite, so machte ich mir bewusst, war dieser Gedanke vollkommener Blödsinn: Wir hatten in den drei vergangenen Jahren genug Möglichkeiten gehabt, über solche Dinge zu reden, und es nicht getan – warum sollte Rebecca also plötzlich Anstalten dazu machen? Ich tat es schließlich auch nicht … wir waren immer schon distanziert miteinander umgegangen, und sie hatte mich ja auch nur hierher mitgenommen, weil sie gern Begleitung hatte und es so weniger eintönig war.
Ich musste lächeln. Vielleicht hatte ich diese Überlegung ja nur aus Gewohnheit getätigt, weil es bisher immer so abgelaufen war, wenn mich jemand hatte ansprechen wollen …
Das Lächeln verging mir nur wenige Sekunden später, als Rebecca mich schnurstracks zu einem Laden für Geschenkideen führte. Ich verzog schon unwillig die Mundwinkel, als ich nur die Auslage des Geschäfts sah und ahnte Böses, als wir eintraten – tatsächlich erwies sich Rebecca aber auch hier als äußerst barmherzig. Sie trödelte nicht, entschied sich nicht hundertmal um, und, was am allerwichtigsten war: Sie fragte mich nicht nach meiner Meinung. So brauchte ich nur etwa zehn Minuten zu warten, ehe sie mit einer hübschen Geschenktasche vom Tresen zurückkehrte und wir den Laden wieder verließen.
Rebecca kaufte bei Schreiberling‘s noch einige Schulutensilien nach, ehe wir umkehrten und gemächlich durchs Dorf zurück in Richtung Schloss spazierten. Wir unterhielten uns, von der jungen Hexe ausgehend, über bestimmte Fächer, und persönliche Interessen, die damit zusammenhingen, und dabei größtenteils über Astronomie, die Rebecca äußerst spannend fand und in der sie weitaus besser bewandert zu sein schien als ich. Natürlich hatte ich gewisse Kenntnisse, schließlich fand ich die Sterne ein faszinierendes Thema, allerdings nicht wirklich fundierte …
»Keine Ahnung … Aldebaran, Arkturus, Fomalhaut, Altair …«
»Na bitte, damit weißt du mehr als die meisten anderen«, lobte Rebecca die Aufzählung diverser mir bekannter Sterne. Ich zuckte mit den Schultern.
»Ich weiß nicht gerade viel darüber. Hab‘ ein bisschen gelesen, aber das ist … minimal.«
»Über‘s Schulwissen geht‘s trotzdem hinaus. Dort lernst du sowieso gerade mal die allerwichtigsten Sternsysteme und nichts weiter.« Sie winkte in einer sarkastischen Geste ab, und es war vollkommen klar, dass genau die Dinge unter nichts weiter fielen, die sie für wichtig erachtete. Der Anflug eines Lächelns trat auf meine Lippen: Genau so hatten Darius, Damian, Alan und ich auch oft gedacht.
Ein paar Momente lang sagte niemand etwas und wir marschierten schweigend nebeneinander her durchs Dorfzentrum – bis Rebecca wiederum das Wort ergriff und unvermittelt fragte: »Sag mal, Drake? Was hältst du eigentlich vom Trimagischen Turnier?«
Ich konnte mir ein kurzes, freudloses Auflachen nicht verkneifen. »Ich finde es lächerlich«, sagte ich abfällig und so, als wäre das vollkommen klar. »Ein Kampf zwischen ein paar Siebzehnjährigen, die irgendwelche langweiligen Aufgaben erfüllen müssen … pathetischer geht es doch nicht mehr.«
»Woher willst du wissen, dass sie langweilig sind?«, erkundigte sich Rebecca, worauf ich ihr einen vielsagenden Blick schenkte.
»Ich bitte dich … es sind Herausforderungen für Siebzehnjährige. Was soll da Spannendes dabei sein?«
»Und wenn du mitmachen würdest, wäre was Spannendes dabei?« Nun klang die Ravenclaw herausfordernd.
»Einmal ganz unabhängig davon, dass ich höchstwahrscheinlich mehr Flüche kenne und ein besserer Duellant bin als alle anderen im Schloss, war das nicht das, was ich damit sagen wollte«, entgegnete ich gelassen. »Mir ging es eher ums Niveau. So tolle Dinge lernt man auf Hogwarts jetzt nicht …«
»Und das Niveau hast du? Das höhere, meine ich?«
»Ja. In diesem Belang zumindest. Spätestens seit dem Duellierklub ist das … offensichtlich. Ich war in der Endrunde von diesem Tunier im Dezember, kurz bevor sie ihn aufgelöst haben. Das Finale hat nicht mehr stattgefunden, aber das hätte ich gewonnen. Jede Wette. Es sind einfach … andere Bedingungen hier. Wenn du von anderswo kommst, ist das anders.«
»Na ja, aber auf Beauxbatons oder Durmstrang sieht‘s sicher anders aus als bei uns.«
»Beauxbatons nicht, da haben wir nachgeforscht; die sind vielleicht strenger, aber sicher nicht besser. Was Durmstrang betrifft, könntest du Recht haben, auf die setze ich auch meine ganze Hoffnung. Aber nachdem das Turnier ja für alle schaffbar sein muss, wird das nicht viel Unterschied machen.«
»Hm.« Rebecca schwieg einen Augenblick lang, als dächte sie nach. Dann hob sie den Kopf wieder und sah mich direkt an. »Hattest du eigentlich immer schon so eine niedrige Meinung von deinen Mitschülern?«
Ich bedachte sie mit einem verständnislosen Blick. Was um Himmels Willen soll diese Frage? Ist sie jetzt unter die Philanthropen gegangen, oder was?
Es war eine Tatsache, dass ich vom Großteil der Hogwartsschüler nicht sonderlich angetan war, genauso wenig wie Darius, Damian, Alan und eben auch Rebecca das waren – eigentlich. Das hatte nichts mit grundlegender Abneigung zu tun – eher damit, dass die Intelligenzallergiker an dieser Schule durch ihr Verhalten immer wieder auf sich aufmerksam machten, sodass einem im Grunde kein anderes Urteil übrig blieb.
Natürlich waren nicht alle degenerierte Vollidioten, die durch Hogwarts‘ Korridore streiften. Es hatte eine Zeit gegeben, da hatte ich so gedacht, da hatte ich jeden, der nicht in meinem Haus war, gehasst, enttäuscht von der Tatsache, dass die Leute auf Hogwarts auch nicht besser waren als in meiner Heimat; sondern lediglich anders. Viele waren mir unsympathisch gewesen, wegen ihrer oberflächlichen oder unangenehmen Art oder ihrem stumpfsinnigen Verhalten, und zu anderen – das traf vor allem auf meine Mitravenclaws zu – hatte ich einfach keinen Zugang gefunden, der eine Freundschaft ermöglicht hätte. Ganz wie zuhause, nur, dass man mich hier akzeptiert und nicht als seltsam betrachtet hatte.
Später jedoch hatte ich eingesehen, dass es weitaus weniger einseitig war. Gerade in meiner Generation gab es einige durchaus nette Leute, die ich respektierte (was danach gekommen war, war schon wieder eine andere Geschichte), und schließlich hatte ich hier ja auch drei Freunde fürs Leben gefunden – aber das änderte meine geringe Meinung vom Rest nicht.
Und normalerweise wusste Rebecca das – wusste, wie ich etwas meinte, das ich diesbezüglich sagte. Warum sie jetzt plötzlich auf meine ungenaue Formulierung Bezug nahm und offensichtlich für exakte Verhältnisse sorgen wollte, entzog sich mir.
»Du kennst mich seit vier Jahren. Seither hat sich diesbezüglich nichts geändert.« Ich hielt kurz inne, ehe ich hinzufügte: »Bis jetzt hast du eigentlich immer dasselbe gesagt.«
»Ja, es gibt viele Idioten auf Hogwarts –«
»Größtenteils«, korrigierte ich trocken, was sie überging.
»â€“ daran zweifelt keiner … aber es sind auch genug Talentierte dabei.«
»Das hab‘ ich auch nie bestritten«, stellte ich entnervt klar. Ich hatte keine Lust auf das Thema, schon gar nicht, wo wir uns eigentlich darin einig waren. »Ich bezweifle, dass es angesichts des Stoffplans von Hogwarts spannend werden wird, das ist alles. Außerdem ist die Zahl der Idioten, die ich nicht im Turnier sehen will, die weitaus größere … die wenigen Leute, die keine Möchtegerne sind und sich gut vorkommen, weil sie teilnehmen, werden nicht teilnehmen. Jedenfalls wüssten meine Freunde nichts aus Slytherin, und ich weiß von niemandem aus Ravenclaw. Wie sieht‘s bei dir aus?« Rebecca antwortete nicht und hielt den Blick geradeaus gerichtet.
Mittlerweile waren wir beim Tor zu den Ländereien angekommen. »Warum fragst du mich das überhaupt?«, fragte ich die Ravenclaw an meiner Seite, als wir hindurchschritten und das Schlossgelände betraten.
Rebecca blieb unvermittelt stehen und zwang damit auch mich zum Anhalten. Ich bedachte sie mit einem fragenden Blick. Sie zögerte einen Moment, um dann hörbar durch die Nase auszuatmen.
»Weil ich überlegt habe, teilzunehmen«, sagte sie schließlich. Die Antwort traf mich wie ein Schlag – damit hatte ich am allerwenigsten gerechnet.
»Ah«, sagte ich, dennoch nicht um eine eigene Antwort verlegen, und deutete ein Nicken an. »Ich verstehe.« Rebecca sah mich einen Augenblick lang schweigend an, als schien sie über etwas nachzudenken, oder als versuchte sie, irgendetwas Bestimmtes in meinen Augen zu finden, dann wandte sie sich um und ging in Richtung Schloss davon.
Ich blieb zurück und sah ihr nach, unsicher, was ich von dem Gespräch halten sollte. »Das ist … interessant«, murmelte ich an mich selbst gewandt, ehe ich mich mit einiger Verspätung auf den Weg zurück zum See machte.


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