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Fanfiction

Alice Leech und das tickende Herz - Neue Bekanntschaften

von Tequi

Als auch ihr Umhang fertig war und ihre Mutter bezahlt hatte, durfte sie sich auf den nächsten Laden freuen, denn ihre Eltern hatten ihr versprochen, dass sie sich ein Haustier aussuchen dürfe und sie wusste schon, welches: eine Eule. In Eeylops Eulenkaufhaus gab es davon jede Menge. Überall im Raum hingen Eulenkäfige von der Decke und es war schwer, sich zu unterhalten, weil alle Worte von dem Gekreische der Eulen verschluckt wurden. Alice brauchte nicht lange, um sich zu entscheiden. Sie sah ihre Eule sofort. Es war ein kleiner Waldkauz, gerade erst aus dem Ei geschlüpft. Sein Gefieder war vollkommen braun, bis auf eine kleine Stelle über dem rechten Auge, die von weißen Federn bedeckt war. Schon beim Anblick wusste sie, wie sie ihre Eule nennen würde – Elipa, sie wusste nicht, wie sie auf diesen Namen gekommen war.
Ihre Schwester trafen sie in „Weasleys Zauberhafte Zauberscherze“. Roses Vater führte den Laden zusammen mit seinem Bruder. Den Namen ihres Vaters kannte jedes Kind: Ron Weasley. Jane saß mit Rose und Albus vor dem Laden und probierte gerade verschiedene Scherzartikel, die zum Schule schwänzen gekauft wurden. Als sie ihre Eltern sah, schob sie die Nasenblutnugart aber schnell zurück in die Tüte. Alice bekam von ihrer Mutter eine Gallione und betrat das Geschäft. Es war das vollste, das sie bisher betreten hatte. Vor allen Regalen standen Schüler verschiedensten Alters. Mache waren mit ihren Eltern da, die meisten aber mit Freunden oder wie sie alleine. Alice blieb erst einmal am Eingang stehen um die unterschiedlichen Scherzartikel zu bewundern, die es hier zu kaufen gab. Schließlich kaufte sie wie ihre Schwester einige Nasch und Schwänz Leckereien, die konnte man bestimmt gebrauchen und einige andere Jux – Artikel.
Inzwischen fing es schon an zu dämmern. Jane musste sich von ihren Freunden verabschieden aber sie tröstete sich damit, dass sie sie ja in zwei Wochen wieder sehen würde. Gemeinsam gingen sie zurück zu „Flourish und Blotts“, wo sie zum Abschied des Winkelgassenbesuches die Bücher für Alice kauften.
An diesem Abend fiel Alice sehr müde, aber glücklich ins Bett. Sie sah sich in ihrem Zimmer um. Im Regal lagen noch ihre Muggelschulsachen und alten Zauberspielzeuge, aber auf dem Boden stand ein offener Schrankkoffer, auf dem in geschwungenen Buchstaben ihr Name eingraviert war. Daneben stand ein großer Eulenkäfig, in dem ihr kleiner Waldkauz Elipa seelenruhig schlief. Und auf ihrem Nachttisch lag ihr neuer Zauberstab. Jetzt konnte es losgehen!

Die restlichen Sommerferien vergingen wie im Flug. Die beiden Schwestern verbrachten die meiste Zeit damit, in ihren neu gekauften Schulbüchern zu lesen, denn wie Alice von Jane wusste, erwarteten die Lehrer, dass man die Inhalte kannte. Auch erlaubte Jane ihrer Schwester zum ersten Mal, ihren neuen Besen auszuprobieren. Es war ein Weihnachtsgeschenk gewesen und Janes Heiligtum. Und ehe sie es sich versahen, waren die Sommerferien um.
Am 1. September standen zwei Schrankkoffer, zwei Eulenkäfige und noch einige andere Gepäckstücke in der Küche. „Jane, bist du so weit, wir wollen fahren!“ Alice sah unruhig auf die Uhr. Es war kurz von neun. Bald müsste der Wagen vom Ministerium ankommen, den der Vater bestellt hatte. Jane hatte vor ein paar Minuten noch seelenruhig geschlafen. Doch inzwischen war sie fertig angezogen. Sie war noch oben in ihrem Zimmer, um einen letzten Blick in ihr Tagebuch zu werfen.
Der Wagen vom Ministerium hatte nicht nur ungewöhnlich viel Platz im Inneren, sondern kam auch sehr schnell voran und so waren sie bereits halb elf in London. Kings Cross war schnell gefunden und die Koffer wurden auf Gepäckwagen geladen.
Viele Muggel drehten sich zu ihnen um. War heute ein besonderer Tierschutztag oder warum liefen so viele Menschen mit Eulenkäfigen am Bahnhof herum?
Zum Glück kannten sie nicht den wahren Grund, dass um Punkt elf ein Zug abfahren würde, der hunderte von jungen Zauberern nach Hogwarts, der weltbekannten Zauberschule bringen würde. Aber vermutlich hätte das niemand geglaubt, auch wenn man ihm die Wahrheit gesagt hätte. Muggel schien sich sehr anzustrengen, die Magie nicht zu bemerken. So viel es auch niemandem auf, dass alle Personen mit ungewöhnlichem Gepäck auf Gleis 9 und 10 plötzlich verschwanden.
Auch Familie Leech nahm diesen Weg. Zuerst lief Jane auf die Wand zwischen Gleis 9 und 10 zu. Sie wurde immer schneller, doch da, wo eigentlich der Aufprall hätte sein müssen, verschwand sie plötzlich in der Wand. Ihr Vater folget ihr. Alice blieb zögernd stehen. Sie hatte keine Angst vor dem Zusammenprall. Auch die beiden letzten Jahre, als sie Jane verabschiedet hatten, war sie durch die Wand gerannt. Es war eher die Angst vor dem, was dahinter lag. Der Hogwarts – Express, die vielen unbekannten Gesichter, die das nächste Jahr vielleicht ihre Freunde werden würden, oder auch nicht und das Jahr in Hogwarts, mit den neuen Unterrichtsfächern und unbekannten Lehrern. Ganz zu schweigen von den Geistern und anderen unbekannten Gestalten. Ihre Mutter schien ihr Zögern zu bemerken. Bei ihr war es vor vielen Jahren nicht anders gewesen. Sie lächelte ihre Tochter an: „Glaub mir, alles wird gut. Wir lieben dich, egal in welches Haus du kommst oder welche Noten du in der Schule hast. Auch wenn ich natürlich will, dass du dich anstrengst!“ Jetzt musste auch Alice lächeln. Sie schloss die Augen und rannte los. Sie konnte spüren, wie die Wand immer näher kam und dann war es vorbei. Der Geruch von Dampf stieg ihr in die Nase und ein lauter Pfeifen schallte über den Bahnsteig.
Alice öffnete die Augen. Sie sah sich um. Es war noch genau so, wie sie es in Erinnerung hatte. Eine scharlachrote Dampflock stand bereit zur Abfahrt. Auf einem Schild war Gleis 9 ¾ zu lesen und darunter tummelten sich unzählige Schüler mit ihren Familien, die gekommen waren, um sich zu verabschieden. Zwischen ihnen standen Gepäckwagen, auf denen Eulen und Katzen in Käfigen um die Wette schrien.
Alices Vater lächelte ihr zu. Er nahm ihr den Gepäckwagen ab und schon ihn durch die Menge. Alice und ihre Mutter folgten ihr schweigend. Jane war schon vorgeeilt um sich zusammen mit Rose und Albus ein Abteil zu sichern. „Demelza, Owen!“, eine fremde Hexe kam auf Alices Eltern zu gerannt und umarmte sie stürmisch. Ihre Mutter begrüßte sie lachend und wand sich dann an ihre Tochter: „Das ist Odilla. Wir sind zusammen zur Schule gegangen. Bei ihr hab ich immer meine Verwandlungshausaufgaben abgeschrieben. “ Sie musste lachen, dann wand sie sich wieder an Odilla, „wir haben uns schon ewig nicht mehr gesehen. Wie geht es dir? Kommt Finley dieses Jahr auch nach Hogwarts?“ „Mir geht es sehr gut, danke. Ja, für Finley ist es endlich so weit. Ian wird sich ziemlich langweilen, jetzt, da seine großen Brüder beide weg sind.“ Sie sah Alice an: „Ist das auch dein erstes Jahr?“ Alice nickte, aber ihre Aufmerksamkeit wurde von einem Jungen und seinem Vater eingenommen, die sich einen Weg zu ihnen bahnten. Der Junge schob einen Gepäckwagen auf dessen Spitze ein Käfig mit einer Schlange thronte. „Finley“, Odilla winkte dem Jungen energisch zu.
Finley war ein großgewachsener und sehr hübscher Junge. Er hatte halblange schwarze Haare und ebenmäßige Gesichtszüge. Er war der mittlere von drei Brüdern, sein älterer Bruder Ellis war genauso alt wie Jane und ebenfalls in Ravenclaw. Finley war schon immer der zweite gewesen. Ellis war nicht nur in der Schule besser, sondern auf bei allen auf Anhieb beliebt. Finley tat sich da schwerer. Er war sehr verschlossen und sprach nur, wenn es unbedingt nötig war. Aber er war ein aufmerksamer Zuhörer und verstand oft viel mehr als die Meisten von ihm dachten.
Finley betrachtet Alice aufmerksam, senkte aber seinen Blick, sobald sie ihn ansah. Alices Vater betrachtet die beiden kurz und schlug dann vor, dass sie sich ja gemeinsam ein Abteil suchen könnten. Der Vorschlag kam bei den Eltern und dem Mädchen gut an. Finley war zu schüchtern, um zu zeigen, wie erleichtert er war, nicht alleine in einem Abteil sitzen zu müssen. Die Väter verstauten das Gepäck in einem freien Abteil und die Mütter begannen mit dem Verbschieden. Alice unterdrückte ein Schluchzen. Sie wollte nicht vor allen losheulen, das wäre zu peinlich. Vor allem, da ihre große Schwester, die sich auch von ihren Eltern verabschiedete, sie damit das restliche Jahr aufgezogen hätte.
Schließlich war es dann so weit. Ein letztes Pfeifen tönte über den Bahnsteig. Alice holte tief Luft und stieg dann in den Zug. Sie drehte sich noch einmal um. Der Zug setzte sich langsam in Bewegung und ihre Eltern, die winkend am Bahnsteig standen, wurden immer kleiner. Dann fuhr der Zug um eine Kurve und der Bahnsteig war verschwunden. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Alice musste lächeln. Warum hatte sie sich nur solche Sorgen gemacht? Sie fuhr nach Hogwarts. Darauf hatte sie sich schon all die Jahre gefreut. Die Vorfreude verdrängte ihre Angst vollkommen. Sie ließ die Tür hinter sich und betrat das Abteil, in dem schon Finley saß.
Er hatte ein Buch in der Hand. Alice setzte sich ihm gegenüber ans Fenster und betrachtete die Landschaft, die an ihr vorbeiflog. Nach einer Weile wand sie sich dem stillen Jungen ihr gegenüber zu: „Was liest du da?“ „Ach, nichts Besonderes, es heißt `Die Geheimnisse von Hogwarts´, da geht’s um die Gründer und so.“ Damit wand er sich wieder seinem Buch zu und Alice sah wieder aus dem Fenster. Nach einer Weile würde ihre Abteiltür aufgeschoben und ein rothaariges Mädchen steckte ihren Kopf herein: „Ist hier noch frei? Ich war erst im Abteil von meinem Bruder, aber der hat mich – warte, dich kenn ich doch!“, sie sah Alice freudig an, „du bist die kleine Schwester von Jane!“ „Lily?“, Alice erkannte ihre Gefährtin wieder, mit der sie immer gespielt hatte, wenn ihre Mütter ein Quidditchspiel hatten. Damals waren sie noch zu klein gewesen, als dass sie sich für Quidditch hätten interessieren können. Als sie älter wurden, hatten beide Mütter aufgehört, zu spielen. Von da an hatten sie sich nur noch sehr selten gesehen. Jetzt kam ihr die alte Freundin gerade gelegen. Finley schien nicht sehr gesprächig zu sein, aber Alice wollte sich unterhalten – über Hogwarts und Quidditch und was sie sonst noch so erwarten würde. Freudig bat sie Lily herein. Dann wand sie sich an Finley: „Darf ich vorstellen, Lily Potter und das ist Finley ähm…“, „Rushton“, beendete er ihren Satz. Bei dem Name Potter war er aufmerksam geworden und betrachtete Lily genauer.
Lily war die Verwandtschaft mit Harry Potter nur schwer anzusehen. Sie sah ihrer Mutter sehr viel ähnlicher, als ihrem Vater. Das Auffälligste an ihrem Aussehen war ihr feuerrotes Haar und ihre kastanienbraunen Augen, die munter das Abteil betrachteten. Sie war sehr gut gelaunt, eine ihrer besten Eigenschaften. Egal was passierte, sie versuchte das Gute darin zu sehen und sich daran zu erfreuen. Genau wie ihre Mutter ließ sie sich aber auch nichts sagen und war für einen Scherz immer zu haben.
„Weißt du schon, in welches Haus du kommst?“ Lily sah Alice interessiert an. „Nein, eigentlich nicht. Meine ganze Familie war fast ausschließlich in Griffendor, aber meine Schwester ist in Ravenclaw. Ich denke es ist also alles möglich. Aber wünschen würde ich mir Griffendor. Und du?“ „Ja, ich auch. Sonst wäre ich echt eine absolute Ausnahme.“ So unterhielten sich die beiden Mädchen. Sie waren von ihrem Gespräch so eingenommen, dass sie ihren Zuhörer nicht bemerkten. Finley schaute zwar noch in sein Buch und blätterte gelegentlich um, aber er las keine Zeile mehr. Stattdessen lauschte er dem Gespräch aufmerksam und prägte sich alles ein.
Die beiden Mädchen verstanden sich prächtig. Sie erzählten sich gegenseitig von ihren Erfahrungen als Hexen und von den Geschichten, die ihnen von ihren großen Geschwistern erzählt wurden. Doch irgendwann wurden sie unterbrochen. Mit einem heftigen Ruck wurde die Tür zu ihrem Abteil aufgezogen. Ein Junge kam herein. Er sah sich um und lies sich dann, ohne um Erlaubnis zu fragen, auf einen der freien Sitze fallen. Sein Gesicht hatte einen sehr hochnäsigen Ausdruck. Er hatte braune Haare, die ihm fast bis auf die Schultern vielen und eine dunkle Hautfarbe. Mit einem herablassenden Grinsen sah er sich in der Runde um: „Hi, ich bin Joe Zabini. Ihr kennt bestimmt meine Großmutter, sie ist steinreich und stammt aus einer alten Adelsfamilie. Ich bin Reinblut, müsst ihr wissen. Komme als wahrscheinlich nach Slytherin. Alles andere wäre eine Schande. Und ihr?“ bei den letzten Worten sah er seine drei Zuhörer prüfend an. „Ich bin Lily, Lily Potter. Du müsstest meinen Vater kennen, er hat dafür gesorgt, dass muggelstämige Schüler keine Angst mehr vor einem gewissen dunklen Zauberer haben.“ Mit diesen Worten wand sie sich dem Fenster zu. Alice konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. Joe schien aufgebracht über die Antwort von Lily. Der einzige, der vollkommen ruhig blieb, war Finley. Die nächsten Minuten vergingen schweigend, bis plötzlich ein Klingeln auf dem Gang zu hören war. Zabini sprang auf, sah sich noch einmal wütend um und stürzte dann aus dem Abteil. Lily und Alice grinsten sich an. So schnell konnte man sich also Feinde machen.
Das Klingeln gehörten zu dem Süßigkeiten – Wagen, der von einer alten Hexe mit freundlichem Gesicht geschoben wurde. Alle drei waren hungrig, die einen von den Gesprächen, der andere vom Zuhören und so deckten sie sich mit ausreichend Kürbiskuchen und Schokofröschen ein. Die restliche Zugfahrt verbrachten Alice und Lily damit, Süßigkeiten zu essen und Schokofroschkarten zu vergleichen, die sie beide mit Leidenschaft sammelten.
Langsam wurde es dunkel und die Mädchen waren so in ihr Gespräch vertieft gewesen, dass sie nicht bemerkt hatten, wie sehr sich die Landschaft verändert hatte. Wälder und Seen flogen an ihnen vorbei und schon lange war kein Haus mehr zu sehen gewesen. „Ich glaube, wir sollten uns umziehen“, Finley sah seine Abteilgenossinnen wütend an, als wären sie daran schuld, dass er sein Schweigen brechen musste. Die Mädchen verließen das Abteil und gerade, als sie mit Finley tauschten ertönte eine Durchsage: „Wir erreichen in kürze den Bahnhof in Hogsmead. Die Erstklässler warten bitte am Bahnsteig auf Professor Hagrid. Das Gepäck können sie in ihrem Abtei lassen, es wird für sie heraufgebracht.“
Jetzt ging es also los. Die drei Erstklässler sahen aus dem Fenster und konnten vor Vorfreude und Aufregung gar nicht mehr abwarten, endlich aus dem Zug steigen zu dürfen. Dieser wurde allmählich langsamer, bis er ganz zum Stehen kam. Jetzt wurden Stimmen auf dem Gang lauter und duzende von Schülern drängten sich zum Ausgang. Auch Lily, Finley und Alice verließen das Abteil. Doch auf dem Gang war so ein Gedränge, dass sie sich schnell aus den Augen verloren. Finley war da kein Problem, aber mit Lily wäre sie gerne auch das restliche Stück Weg gegangen. So musste sich Alice alleine zu den anderen Erstklässlern stellen. Einige von ihnen sahen sich ängstlich um, andere taten so, als wäre es nichts Neues, hier am Bahnsteig auf Hagrid zu warten. Dieser kam nach nur wenigen Minuten und verlieh viele Erstklässler dazu, einen Schritt zurückzutreten. Auch Alice wollte am liebsten zurückweichen, aber das wäre wohl nicht sehr höflich gewesen. Stattdessen betrachtete sie ihn näher. Es war zweifellos der größte Mensch, den sie je gesehen hatte. Schon sein Gesicht war riesig. Dennoch hatte es nichts Bösartiges. Ein brauner Bart, der von grauen Strähnen verziert war und buschige braune Haare umgrenzten sein Gesicht, das freundlich in die Menge blickte. Mit einer riesigen Hand hielt er eine ebenso große Laterne hoch, um ihnen Licht zu spenden. „Also schön, sind das alle Erstklässler?“, seine Stimme hatte etwas raues, aber nichts Unfreundliches.
Da niemand auf seine Frage antwortete, nahm er das als ein `Ja´ und begann sich auf den Weg zu machen. Die Erstklässler folgten ihn in einer langen Reihe. Sie verließen den Bahnsteig und betraten ein kleines Wäldchen. Der Boden war bewachsen von Unkraut und Wurzeln und so stolperten und rannten sie hinter Hagrid her, der nicht zu bemerken schien, dass er mit Abstand die längsten Beine von allen hatte. Plötzlich blieb er stehen und drehte sich um: „Also, dass ist für viele Erstklässler ein wichtiger Augenblick. Gleich seht ihr zum ersten Mal in eurem Leben Hogwarts.“ Alices Magen zog sich zusammen. Die Menge setzte sich wieder in Bewegung, aber viel langsamer, als das erste Mal. Alle waren sie viel zu aufgeregt. Der Weg machte plötzlich eine Biegung und dann traten sie aus dem Wald heraus an das Ufer eines großen Sees. Da lag es, auf der anderen Seite des Sees. Das riesige Schloss thronte auf einem Berg. Die unzähligen Hallen, Gänge und Türmchen waren alle beleuchtet und die Spiegelung im See ließ das ganze geheimnisvoller wirken, als es bereits war. Vielen Schülern stockte der Atem. Andere flüsterten ein leises `Ohhh´. Alice stand nur stumm da und betrachtete ihr neues Zuhause. Es war noch unendlich viel schöner, als ihre Eltern und ihre Schwester es je zu beschreiben vermocht hatten.
Hagrid stand inzwischen am Ufer des Sees. Zu seinen Füßen lagen ein paar dutzend, schon sehr alt aussehende Boote. Er wand sich an die Erstklässler: „Also schön, immer zu vier in ein Boot. Und kein Gedränge, jeder bekommt einen Platz. Und nicht mehr als vier pro Boot!“ Jetzt hätte Alice gerne Lily an ihrer Seite, dann müsste sie nicht ganz alleine in ein Boot steigen. Zu ihrer Überraschung stiegen zwei bekannte Gesichter dazu. Die Zwillinge hatte sie ganz vergessen. Sie schienen sich zu freuen, Alice wieder zu sehen. Fiona deutete nach vorne: „Sowas schönes hab ich noch nie gesehen. Er raubt einen irgendwie den Atem. Da kommt man sich plötzlich so klein und unbedeutend vor.“ Liv nickte dazu andächtig. Zu ihnen ins Boot stieg noch ein kleiner stupsnasiger Junge, der vor Aufregung an seinen Fingernägeln kaute, während Hagrid ein Boot für sich ganz alleine hatte.
Plötzlich setzte sich die Bootsflottte gleichmäßig in Bewegung. Sie fuhren wie von Geisterhand über den schwarzen See. Das Wasser schlug sanft gegen die Boote und das Schloss kam immer näher. Alice viel auf, dass sie genau auf eine Felswand zufuhren. Gerade, als die Boote gegen die Felswand hätten fahren müssen, tat sich eine Spalte auf, die von einem Vorhang aus Seegras bedeckt gewesen war. Die Boote glitten geräuschlos darunter hindurch und kamen in der dahinter liegenden Höhle um stehen. Alice fröstelte es. Sie mussten sich tief unter dem Schloss befinden. Ein leises Plätschern verriet, dass Wasser die Wände hinab zu fließen schien. In andächtiger Stille folgten sie Hagrid eine schmale Wendeltreppe heraus aus der Höhle. Die Treppe endete vor einem großen, schweren Tor. Es war das größte Tor, das Alice jemals in ihrem Leben gesehen hatte. Wie schwer es wohl sein musste, es zu öffnen? Hagrid hob seine riesige Hand und klopfte drei Mal gegen die Pforte. Sie konnten die Erschütterung des Klopfens förmlich spüren. Liv griff nach Alices Hand und sie war sehr dankbar dafür, nicht alleine warten zu müssen.


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