Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Alice Leech und das tickende Herz - Ein neues Zuhause

von Tequi

Die Pforte wurde nach wenigen Augenblicken von einem freundlich dreinblickenden Zauberer geöffnet. Er lächelte freundlich in die Runde und bat sie dann, ihm zu folgen. Hagrid verabschiedete sich daraufhin und verschwand hinter der großen Tür.
Der fremde Zauberer hatte ein rundes Gesicht und eine Narbe über der linken Augenbraue. Er führte die Schar von Erstklässlern durch das Tor in eine riesige Eingangshalle. Sie war so hoch, dass sich die Decke nur erahnen ließ. Am anderen Ende konnten sie Hagrid die letzten Stufen einer großen, breiten Treppe erklimmen sehen. Sie allerdings wurden zu einer Tür am Fuße der Treppe geführt. Dahinter lag eine kleine Kammer. Als sie die Kammer betraten, musste Alice Livs Hand loslassen, denn zu zweit hätten sie nicht durch die Tür gepasst. Als alle Erstklässler in dem Raum standen, viel enger, als sie es sich gewünscht hätten, begann der Zauberer mit warmer Stimme zu sprechen: „Ich bin Professor Longbottom und freue mich, euch alle in Hogwarts begrüßen zu können. Gleich wird die Auswahlzeremonie beginnen, die darüber entscheiden wird, welchem Haus ihr angehören werdet. Es gibt Griffendor, Ravenclaw, Hufflepuf und Slytherin. Welches Haus ihr euer neues Zuhause nennen dürft, hängt von eure Stärken und Schwächen ab, aber egal in welches Haus ihr kommt, ihr werdet Freund finden, da bin ich mir sicher. Im Laufe des nächsten Schuljahrs werden alle eure guten Leistungen belohnt, indem ihr Hauspunkte sammeln könnt, bei Verstößen gegen die Schulregeln, werden euch Punkte abgezogen. Das Haus, das sich am besten anstellt, gewinnt am Ende des Jahres den Hauspokal. Ich werde nur kurz schauen, ob alles bereit ist, dann können wir anfangen.“ Er lächelte in die Runde und ließ sie dann mit der Aufregung, die seine Worte bei den neuen Schülern ausgelöst hatte, alleine. Alice konnte ihren Zauberstab in ihrer Umhangtasche spüren. Sie war eine richtige Zauberin, oder? Sie würde einem Haus zugeteilt werden, aber welchem?
Als Alice ihren Blick schweifen ließ, konnte sie nur zu gut sehen, dass sie mit ihren Überlegungen nicht die Einzige war. Die Zwillinge neben ihr waren beide ganz blass im Gesicht. Andere hatten die Augen geschlossen, als versuchten sie sich krampfhaft an etwas zu erinnern und wieder andere taten es Alice gleich und sahen ihre neuen Mitschüler an. Ein Gesicht unterschied sich jedoch von den anderen. Nicht weit entfernt von Alice stand Finley, der mit einem ausdruckslosen Lächeln die Tür betrachtete, als könne er es gar nicht mehr erwarten endlich in sein Wunschhaus eingeteilt zu werden, welches auch immer es war. Plötzlich schien er ihren Blick bemerkt zu haben. Er wand sich um und sah sie an und für einen kurzen Moment schienen beide wie gebannt vom anderen, als könnten sie nicht wegschauen. Alice lief ein eiskalter Schauer über den Rücken.
Genau in diesem Augenblick wurde die Tür der kleinen Kammer wieder geöffnet. Endlich konnte Alice ihren Blick wieder lösen. Professor Longbottom strahlte sie an: „Gut, alles ist nun vorbereitet, wenn sie mir bitte folgen.“
Professor Longbottom führte sie aus dem kleinen Raum, die Treppe hoch und schließlich durch das große Tor am Ende der Treppe. Allen stockte der Atem. Sie betraten eine riesige Halle. Von vier langen Tischen folgten ihnen etliche Augenpaare, als Professor Longbottom sie den Mittelgang entlang führte. Am Ende stand etwas erhöht und quer zu den anderen Tischen ein weiterer, an dem offensichtlich die Lehrer zu speisen pflegten. Auch sie verfolgten die Neuankömmlinge mit großem Interesse. In der Mitte, auf einem Stuhl mit einer reich verzierten Lehne, saß ein besonders kleiner Zauberer. Er trug einen olivgrünen Umhang und einen dazu passenden Spitzhut. Sein weißes Haar hob sich strahlend von der Stuhllehne ab. Das also musste Professor Flickwich sein. Alice ließ ihren Blick weiter schweifen. Die Halle wurde von unzähligen Kronleuchtern erhellt. Das Flackern der Kerzen erzeugte eine gemütliche und etwas mystische Stimmung. Alice fiel ein, was sie in Geschichte von Hogwarts gelesen hatte und sah nach oben. Tatsächlich, es sah so aus, als gäbe es keine Decke über der großen Halle. Sie konnte den Vollmond und die unzähligen Sterne sehen, als stünde sie unter freiem Himmel.
„Nu denn“, erschrocken wand sie ihren Blick wieder nach vorne und bemerkte so gerade noch rechtzeitig, dass Professor Longbottom inzwischen stehen geblieben war. Sie standen alle vor einem Hocker, auf dem ein alter Hut lag. Er schien schon viele Jahre hinter sich zu haben, sein Hutkrempe war ausgefranst und an Teilen waren offensichtliche Brandschäden zu erkennen. Alice wusste, was das war: der sprechende Hut. Tatsächlich, plötzlich tat sich über seiner Krempe ein Spalt auf. In der großen Halle wurde es augenblicklich vollkommen still. Alle Blicke lagen auf dem Hut, als dieser anfing in rauer Stimme zu singen:
„Hört mir zu, denn ich bin der sprechende Hut,
Ich mach euch Neuen super Mut.
Ich teil euch in eure Häuser ein,
ob schlau, oder dumm, ob groß oder klein.
Ich weiß, ich bin ein alter Hut
Und Feuer tut mir gar nicht gut.“
Viele Schüler brachen in Gelächter aus. Der Hut legte eine kleine Pause, als schien er die Aufmerksamkeit, die auf ihm zu ruhen schien, noch eine wenig länger auskoste zu wollen. Dann fuhr er fort:
„Aber keiner kann euch besser sehn,
und euer Inneres verstehen.
Gab es auch Zweifel an meiner Kunst,
Steh ich doch in vieler Schüler Gunst.
Nur wenige sich je beklagen,
denn alte Schriften sagen:
Es gibt Ravenclaw für die Weisen und Schlauen,
zieht mich auf, dann kann ich in eure Köpfe schauen.
In Griffendor bestimmt die mutige Tat,
auch wenn das nicht jeder Lehrer mag.
In Hufflepuf da hilft man sich,
das ist die Freundschaft wichtigste Pflicht.
Für Listige gibt es Slytherin, das letzte Haus,
und damit ist das Lied schon aus.“
Der Hut verstummt und an allen vier Tischen brach Applaus aus. Alice wand sich um und betrachtete die Schüler an den vier Tischen genauer. Jedes Haus hatte offenbar einen eigenen Tisch. Ganz links war der Tisch von Griffendor, dann Ravenclaw, daneben Hufflepuf und ganz rechts Slytherin. Ihr Blick schweifte zurück, zum Tisch der Ravenclaws. Tatsächlich, sie konnte ihre Schwester, die zwischen zwei Klassenkameraden saß, gut erkennen. Genau wie alle anderen, beobachtete sie die Neuen. Als Jane den Blick ihrer kleinen Schwester bemerkte, lächelte sie ihr zu und streckte einen Daumen in die Luft – du schaffst das schon!
Alice musste grinsen und drehte sich wieder nach vorne. Da hatte inzwischen die Auswahlzeremonie begonnen. Professor Longbottom hielt eine Pergamentrolle in der Hand und las den ersten Namen vor: „Reuben Abbey“. In Reuben, der nach vorne trat, erkannte Alice den kleinen Jungen wieder, der mit ihnen im Boot gesessen hatte. Er löste sich langsam aus der Menge und trat nach vorne und setzte sich, die Augen auf den Boden gerichtet. Professor Longbottom legte den Hut auf seinen Kopf, der ihm sogleich über sie Augen rutschte. Eine Weile saß er so da, man konnte nur hin und wieder ein leichtes Schniefen hören. Dann rief der Hut plötzlich laut in den Saal: „Hufflepuff“. Reuben grinste und der Hufflepuff Tisch brach in Applaus aus. Reuben nahm den Hut glücklich vom Kopf, gab ihn Longbottom zurück und lief zu dem Tisch seines neuen Hauses.
Die nächsten zwei Schüler, Colleen Adams und Cammie Barrymore, kamen beide nach Ravenclaw, Len Brockstone war der erste neue Griffendor und Elouise Brown durfte sich zu den Slytherins setzten. Dann wurde Fiona aufgerufen. Sie sah ihre Schwester erschrocken an und lief dann nach vorne. Bei ihr schien der Hut eine Ewigkeit zu brauchen, bis er schließlich laut in den Saal: „Griffendor“ rief. Der Hut wurde von Fionas Kopf genommen und der Griffendor Tisch brach in Applaus aus. Fiona warf noch einen kurzen Blick auf ihre Schwester, bevor sie sich neben Len auf die Bank fallen ließ. Für Livs Entscheidung schien er noch länger zu brauchen, wie bei Fiona, doch auch sie durfte sich zu den Griffendors setzten. Zu gerne säße Alice auch bei ihnen. Stattdessen musste sie noch etliche Schüler abwarten, bis sie aufgerufen wurde. Als sie sich aus der Menge der noch wartenden Schüler löste, konnte Alice die Blicke der Anderen nur zu gut in ihrem Rücken spüren. Mit zitternden Knien ließ sie sich auf den Rand des Schemels nieder. Professor Longbottom setzte ihr den Hut auf den Kopf. Dieser rutschte ihr bis über die Nase. Sein Inneres roch nach Rauch, als wäre er gerade eben in Flammen gestanden. Der Geruch kitzelte sie in der Nase.
Plötzlich vernahm sie eine leise, hohe Stimme, die sie vollkommen zu umgeben schien. Sie musste zu dem sprechenden Hut gehören: „Alice, wo steck ich dich hin… hmmmm… lass mich überlegen… ja, ich weiß, Griffendor!“ Das Haus rief er in den Raum, mit derselben rauen Stimme, mit der er auch das Lied gesungen hatte. Alice atmete auf. Sie war in ein Haus eingeteilt und auch noch in eines, in dem nicht nur ihre ganze Familie war, mit Ausnahme von ihrer Schwester, sondern in dem auch zwei Freunde auf sie warteten. Sie riss sich den Hut vom Kopf und rannte zu dem jubelnden Tisch. Fiona und Liv strahlten ihr entgegen.
Immer weniger Schüler standen vor dem sprechenden Hut. Jetzt konnte Alice auch Lily wieder erkennen. Die Schülerzahl, die vor dem Hut wartete wurde immer geringer. Alice musste sich anstrengen, um auch bei den verbliebenen Schülern noch weiter zuzuhören. Das Glück, überhaupt in ein Haus und dann auch noch in eines mit einem solchen guten Ruf eingeteilt worden zu sein, wollte sie übermannen. Bei den drei Schülern allerdings, mit denen sie sich, wenn auch mit dem einen nur sehr kurz, ein Abteil geteilt hatte, konnte sie ohne große Mühe, dafür mit sehr viel Spannung die Auswahl verfolgen. Lily war die erste der drei und wurde, kaum hatte der Hut ihren Kopf berührt, nach Griffendor geschickt. Alice konnte nicht anders, als sich über ihre neugewonnene Freundin zu freuen. Auf Lily folgte Oliver Ross, der ebenfalls ein Griffendor wurde und dann wurde Finley Rushton aufgerufen. Er ging gemächlich auf den Schemel zu und schaute ausdruckslos in die Halle, bevor ihm der Hut über das Gesicht rutschte. Bei ihm schien er eine Ewigkeit zu dauern.
Tatsächlich konnte sich der sprechende Hut bei diesem Schüler nicht entscheiden. Von seinen Veranlagungen gehörte er nach Griffendor ganz klar, oder vielleicht auch nach Ravenclaw. Aber es war, als riefe alles in ihm nach Slytherin, auch wenn der Junge selbst nicht daran dachte. Finley war es völlig gleich, in welches Haus er kam. Der Hut wollte sich dagegen wehren, doch es war, als würde ihn eine unsichtbare Macht besiegen und so rief er nach fast fünf Minuten Slytherin in die große Halle.
Alice konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Es war also keine Einbildung gewesen, dass sie ihn so unfreundlich gefunden hatte. Zufällig konnte sie genau in diesem Augenblick einen Jungen am Ravenclawtisch sitzen sehen, der Finley wie aus dem Gesicht geschnitten war. Das musste sein älterer Bruder sein. Zu Alices Belustigung konnte sie nur zu gut seinen entsetzten Gesichtsausdruck sehen. Na wenn das mal keinen Keil zwischen die beiden Brüder trieb.
Als die Auswahlzeremonie beendet war, sah Alice sich ihre neuen Mitschüler an. Sechs Mädchen waren dieses Jahr in Griffendor und von ihrer Schwester wusste sie, dass sie sich mit ihnen einen Schlafsaal teilen würde. Mit den Zwillingen würde das kein Problem sein und auch Lily, die gerade von ihrem ältesten Bruder beglückwünscht wurde, verstand sie sich gut. Die beiden anderen Mädchen schienen niemanden an ihrem Tisch zu kennen.
Ambre hatte honigfarbenes Haar und eine mandelbraune Haut. Sie wand sich an Alice: „Ist echt cool hier. Ich meine, ich hab nicht mal gewusst, dass ich zaubern kann, bis ich den Brief bekommen hab. Aber so toll hätte ich mir das nicht vorgestellt. Nur die Uniformen sind nicht ganz so mein Ding.“ Bei dem letzten Satz sah sie an sich herunter. Alice musste sich ein Grinsen verkneifen. Nun ja, wenn sie ihr Leben lang in Muggel Klamotten herumgelaufen war, dann konnten Zauberumhänge bestimmt schnell nerven.
Das andere Mädchen aus Griffendor war unauffälliger. Mit ihren schwarzen Harren und der blassen Haut, stach Maira nicht aus der Menge hervor. Sie blickte ihre neuen Zimmermitbewohner nur stumm an und lächelte hin und wieder. Als Fiona sich an sie wand, schreckte sie hoch, als wäre sie gerade aus einem Traum erwacht. Fiona wollte von ihr wissen, ob sie denn schon vor dem Brief gewusst hatte, dass sie zaubern könne. Maira schüttelte nur stumm den Kopf. „Dann sind wir die einzigen mit Erfahrung!“, Lily grinste Alice an. Die Jungen wollten sich gerade in ihr Gespräch einmischen, als Professor Longbottom sich räusperte: „Nun, da alle Erstklässler in ihre Häuser eingeteilt sind, möchte Professor Flickwich noch einige Worte an euch richten.“ Der weißhaarige Zauberer zu seiner Rechten nickte, und erhob sich: „Ich begrüße euch alle zu einem neuen Jahr in Hogwarts. Wie ich sehe sind wieder viele Erstklässler in unseren Reihen, aber auch den älteren Schülern scheint es ganz gut gefallen zu haben, es sind scheinbar die meisten wieder zurückgekehrt.“ An dieser Stelle brach Gelächter unter den Schülern aus. Einige klatschten Befall. Professor Flickwich schien beliebt zu sein und als er weitersprach, verstummte das Gelächter augenblicklich. „Nun denn, wir werden also genauso fortfahren, wie im letzten Schuljahr. Der Verbotene Wald heißt noch immer nicht ohne Grund so, deswegen warne ich an dieser Stelle die Erstklässler, haltet euch davon fern. Aber auch einige ältere Schüler scheinen einer Erinnerung zu bedürftigen!“, er machte eine kurze Pause und ließ sein Blick durch die Halle schweifen. Bei dem einen oder anderen Schüler blieb er etwas länger hängen, besonders bei Lilys großem Bruder James, der den Direktor unschuldig angrinste, „die Anmeldungen für die Quidditch Hausmannschafen finden in den nächsten zwei Wochen statt, es wird dazu noch Aushänge geben. Ich denke das war es für heute, lasst euch euer Essen schmecken.“
Er setzte sich wieder und kaum dass er saß, füllten sich die Tische mit den unterschiedlichsten Speisen. Alice sah sich staunend um. So viele leckere Gerichte hatte sie noch nie auf einem Tisch gesehen. Sie beeilte sich von jedem etwas auf ihren Teller zu häufen. Das Gespräch war schnell vergessen, bei all dem leckeren Essen. Und kaum, dass sie die Hauptspeisen gegessen hatten, verschwanden diese und eine ebenso große wie köstliche Auswahl an Nachttischen erschien auf goldenen Platten vor ihnen. Alice war für ihren Geschmack viel zu schnell satt. Und als sie keinen Hunger mehr hatte wurde sie auch schläfrig. Sie sehnte sich nach etwas Ruhe und einem gemütlichen Bett. Genau in diesem Augenblick erhob sich Professor Longbottom und entließ sie in eine gute Nacht und einen erfrischenden Start in das kommende Schuljahr.
Jetzt kam Bewegung in die große Halle. Alle älteren Schüler erhoben sich um zu ihren Schlafsälen zu gehen. Die Erstklässler am Griffendortisch blieben etwas unschlüssig sitzen, bis ein groß gewachsenes, rothaariges Mädchen mit wichtigtuerischen Miene auf sie zugeeilt kam. Sie nickte Lily kurz zu und wand sich dann an alle: „Ich bin Lucy Weasley und Vertrauensschülerin von Griffendor. Meine Aufgabe ist es unter anderem, euch in das Leben von Hogwarts einzuführen, sprich wann immer ihr eine Frage habt, wendet euch an mich. Oder an Matthew Mattis, er ist der zweite Vertrauensschüler, aber heute Abend auf unerklärliche Weise verschwunden.“ Sie sah sich mit wütender Miene um, aber Alice hatte den Verdacht, dass es sie nicht zu stören schien.
Tatsächlich genoss Lucy es, die strenge Vertrauensschülerin zu sein. Sowohl ihr Vater als auch ihre Schwester hatten diesen Job mit Würde und Respekt ausgeführt und sie würde es ihnen gleichtun. Sie sah sich um und als sie die ungeteilte Aufmerksamkeit ihrer Schützlinge zu haben schien, führ sie mit strenger Stimme fort: „Also gut, ich werde euch jetzt zu euren Betten führen. Bitte folgt mir und verliert nicht den Anschluss, man kann sich in Hogwarts leicht verirren, sagt man, auch wenn mir das noch nie passiert ist.“ Mit diesen Worten lief sie voraus, aus der großen Halle. Sie führte die neuen Griffendors durch etliche Korridore und über unzählige Treppen. Die Neuen sahen sich staunend um. Es gab so vieles zu entdecken. Nicht nur die Treppen änderten ihre Richtung, sondern auch die Personen der Gemälde konnten sich bewegen und sprechen. Wann immer sie in einen neuen Korridor einbogen, kamen plötzlich Schüler wie aus dem Nichts und kreuzten ihre Wege. Endlich schiene sie ihr Ziel erreicht zu haben, denn Lucy blieb stehen. Sie standen vor einem großen Gemälde, das eine etwas zu rund geratene Dame zweigte, die auf einem Berg vor Essen saß. Sie wand sich an die Erstklässler: „Das sind also die Neuen. Ich hoffe ihr beschmutzt mein schönes Gemälde nicht. Passwort?“ Das letzte Wort war an Lucy gerichtet, die daraufhin Traubenkur mit feierlicher Stimme ausrief. Die alte Dame schien zufrieden, denn da Gemälde sprang auf und gab einen schmalen Gang frei. Mit der Ermahnung, dass Passwort ja nicht zu vergessen, weil man sonst nicht in den Gemeinschaftsraum gelangen könne, betrat Lucy gefolgt von den Erstklässlern den schmalen Gang. Er endete in einem großen, sehr gemütlich eingerichteten Raum. Das Banner des Hauses Griffendor war über dem Kamin angebracht und der restliche Raum war in den passenden Farben ausstaffiert. Einige gemütlich wirkende rote Sessel standen in einem Halbkreis um den Kamin und fast alle waren von älteren Schülern besetzt. Auch die restlichen Sitzgruppen waren fast alle belegt. An der Wand neben dem Ausgang war ein schwarzes Brett angebracht, dass bisher nur die Namen der neuen Erstklässler trug aber sich wohl im Laufe des Jahres noch füllen würde. Lucy forderte sie auf, sich in einem Halbkreis um sie zu versammeln: „Ihr steht jetzt im Gemeinschaftraum der Griffendors. Ich denke es ist nicht der Rede wert, dass sein Ort und vor allem das Passwort an Schüler aus anderen Häusern keinesfalls weitergegeben wird. Wir wollen hier schließlich unter uns bleiben. Nun denn, die Schlafsäle der Jungen befinden sich oben und unten rechts von hier, die der Mädchen links. Euer Gepäck ist schon hinaufgebracht. Ich wünsche euch eine gute Nacht und einen erfolgreichen Anfang und natürlich hoffe ich, dass jeder von euch dazu beiträgt, dass wir den Hauspokal am Ende des Jahres unser nennen können. Und damit Gute Nacht.“
Der Schlafsaal der Mädchen war ein sechseckiges Turmzimmer. Himmelbetten, für jedes Mädchen eines, mit roten Vorhängen davor, waren in einem Halbkreis um die Tür aufgestellt. Neben jedem Bett stand bereits das Gepäck der Mädchen. Alice fand sich zwischen Liv und Lily wieder. Zufrieden betrachtete sie ihren Koffer. Daneben stand der Käfig von Elipa. Er kratzte mit seinem Schnabel an dem Schloss, das ihn von der sternenklaren Nacht trennte. Seine Besitzerin verstand und lies ihre Eule sein neues Zuhause erkunden. Dann fing sie an, ihre Sachen auszupacken. Weit kam sie dabei nicht, denn sie war nicht nur sterbensmüde, sondern hatte auch noch allerhand mit ihren neuen Zimmermitbewohnerinnen zu besprechen.
Die Mädchen erzählten sich von ihren Hobbies und Schulen in der Muggelwelt. Fiona hatte für ihr Leben gerne Fußball gespielt und wartete schon voller Vorfreude, den berüchtigten Zauberer Sport `Quidditch´ kennenzulernen. Liv war eine leidenschaftliche Malerin. Außerdem schrieb sie gerne Geschichten. Um diesem Hobby auch in der Zauberwelt nachgehen zu können hatte sie sich einige dicke Notizbücher mitgebracht. Die anderen Mädchen sahen sie nur verwundert an. Maira hatte sich mit ähnlichen Sachen beschäftigt, aber ihre liebste Aufgabe war es, Mutter zu spielen und zu kochen oder zu stricken, wie sie beschämt zugab. Ambre hatte immer ein offenes Ohr für den neusten Trend und konnte sich deswegen auch nicht mit den Uniformen anfreunden, die so gar nicht nach der Mode gingen. Außerdem hatte sie in einer Theatergruppe mitgewirkt. Lily sah sie mit großen Augen an. Sie konnte sich nicht vorstellen, was es nützen sollte, sich wie eine andere Person zu verkleiden und so Inhalte wiederzugeben, die bereits vor vielen Jahrhunderten aufgeschrieben wurden. Sie war eine Hexe, voll und ganz. Ihr Hobby war es zu Fliegen oder die Gnome in ihrem Garten zu ärgern. Alice dachte über ihr Leben vor Hogwarts nach. Hatte sie ein Hobby gehabt? Sie war nie in einem Club gewesen, wie Fiona oder Ambre. Und so begeistert von einer Tätigkeit im Haus war sie auch nie gewesen. Sie betrachtete Lily. Auch sie hatte kein wirkliches Hobby. Alice war es immer der größte Spaß gewesen, ihre wahre Identität vor ihren Freunden zu verheimlichen. Immer dann, wenn sie es beinahe herausgefunden hatten, hatte sie einen neuen Plan ausgeheckt, um sich zu schützen. Aber das war ja kein Hobby, oder doch?
Darüber dachte sie noch eine ganze Weile lang nach, bevor sie in einen unruhigen Schlaf viel.
Sie flog auf einem Besen. Es war ihr, als verfolgte sie jemanden, nur war niemand zu sehen. Plötzlich tauchte eine grüne Hand auf. Sie griff nach Alice. Diese wehrte sich, fing an nach der Hand zu treten. Nichts half. Da spürte sie etwas. Ein stechender Schmerz an ihrer Brust. Sie griff mit ihrer Hand hin und hielt dann einen Zauberstab in der Hand. Es war nicht ihr eigener. Er war viel größer und schwere, als die Zauberstäbe, die benutzt wurden. Alice richtete den Zauberstab auf die Hand, die noch immer nach ihr zu greifen versuchte. Wie aus dem Nichts erschien ein blauer Lichtblitz. Er traf die Hand, diese sank zu Boden. Genau da bemerkte Alice die Mauer vor ihr, auf die sie zuflog. Zu spät erkannte sie, dass die Hand ihr hatte helfen wollen. Dann stieß sie gegen die Wand.
Ihr Kopf schmerzte. Alice sah sich um. Sie befand sich wieder in dem Schlafsaal. Über ihr konnte sie die holzgetäfelte Decke sehen. Doch der Untergrund war viel zu hart, als dass es ihr Bett sein konnte. Tatsächlich, sie lag auf dem Boden. War sie etwa aus ihrem Bett gefallen? Keines der anderen Mädchen hatte es bemerkt. Alle schliefen seelenruhig.
Alice richtete sich auf. Sie spürte einen Schmerz in ihrer Brust. Automatisch fasste sie mit ihrer Hand an die Stelle. Doch da war kein Zauberstab, den man hätte greifen können. Das Stechen verschwand so schnell, wie es aufgetaucht war. Müde schleppte sie sich zurück in ich Bett und schlief wieder ein.
Am nächsten Morgen konnte sie sich an ihren Traum und das nächtliche aufwachen nicht mehr erinnern.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Soundtrack: Der Hobbit 3
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Es gibt wunderbare Sequenzen – von der Spannung beim Trimagischen Turnier bis zum Humor und Herzschmerz beim Weihnachtsball, aber das treibende Element ist der traumhafte Thriller, in dem es ein echter Bösewicht auf Harry abgesehen hat – und nur Harry allein in der Lage ist, ihm die Stirn zu bieten.
Mike Newell über den vierten Harry-Potter-Film