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Fanfiction

Alice Leech und das tickende Herz - Erinnerungen an Weihnachten

von Tequi

Als sie erneut aufwachte, hatte sich die Umgebung verändert. Sie blickte auf eine steinerne Decke. Ein orangeroter Lichtschein bildete ein ordentliches Rechteck.
Alice versuchte erneut sich aufzusetzen und dieses Mal gelang es ihr. Erstaun sah sie sich um. Es sah ganz und gar nicht so aus, als wäre sie in der Gewalt eines Verbrechers. Im Gegenteil, es erinnerte sie vielmehr an das Schloss.
„Oh, sie sind wach, wurde aber auch Zeit“, Alice setzte sich schlagartig auf und zu ihrem Überraschen ging das Problemlos. Gesprochen hatte ein Frau mit langem schwarzem Haar und sehr hübschen Gesicht. Sie trug einen weißen Kittel und machte sich gerade an einer Trennwand zu schaffen, die Alice den Blick in den Raum versperrte. Als die Frau die Wand zu Seite geschoben hatte, konnte Alice eine große, schwere Eisentür erkennen, die von einem steinernen Bogen gesäumt war. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und das erste, was Alice erkennen konnte, war eine rote Haarmähne. Lily, Fiona und Liv liefen strahlend auf sie zu. „Man, du bist wieder wach! Du hast unser erstes Wochenende verschlafen, du Troll.“, Fiona ließ sich auf dem Bett nieder, in dem Alice lag. „Wo bin ich und vor allem, was ist passiert?“, Alice sah sich fragend um. Immerhin war sie in Sicherheit. „Sie sind im Krankenflügel von Hogwarts Miss Leech und was passiert ist, wüsste ich auch zu gerne.“, der Schulleiter kam durch die Tür geschritten und lächelte Alice munter an: „Professor Hagrid hatte ihr Schreien vernommen, aber er wäre beinahe zu spät gekommen. Ihre Schwester konnte den Angreifer gerade lange genug in Schach halten, so dass nichts Schlimmes passiert ist. Professor Pommeroy und Professor Bullstrode kamen gerade rechtzeitig genug, um sie zu retten. Wären sie so freundlich, mir zu schildern, was sich genau ereignet hat?“ Alice schloss die Augen und versuchte sich jedes Detail ins Gedächtnis zu rufen. Dann begann sie zu berichten. Sie erzählte von dem Rascheln, dem Gewitter und dem Gesicht, dass sie plötzlich vor sich gesehen hatte. Je länger sie erzählte, desto unglaublicher kam ihr die Geschichte vor. Es wirkte mehr wie ein schlechter Traum, als etwas, das wirklich passiert war. Der Schulleiter hörte ihr aufmerksam zu und verabschiedete sich dann mit der dringenden Bitte, sollte ihr noch etwas einfallen, solle sie sofort zu ihm kommen.
Als Professor Flitwick den Krankenflügel verlassen hatte, trat die freundliche Dame, die sich als Mrs. Borswoth vorstellte, an Alices Bett um sie noch ein letztes Mal zu untersuchen, dann wurde Alice entlassen.
Zu viert schlenderten die Mädchen zum Griffendorturm zurück. Es war noch nicht spät und so wollten sie wenigstens den Sonntagabend ihres ersten gemeinsamen Wochenendes miteinander verbringen. Fiona informierte Alice über alles was sie verpasst hatte und Liv klärte sie darüber auf, dass sie die Hausaufgaben auf Montag nicht würde machen müssen, aber sie empfehle es ihr dennoch, da es eine gute Übung sei. Lily hingegen war mit etwas anderem beschäftigt: „Ich kann es immer noch nicht glauben. Immer wenn mein Vater mir von seiner Schulzeit erzählt hatte, hat es sich so unwirklich, so entfernt angehört. Ich hätte nie gedacht, dass ich auch so etwas erleben würde. Das ist total aufregend.“, mit einem Blick auf Alice verstummte sie, „ich meine, ich wollte nicht sagen, dass es gut war, was passiert ist, also…“. Alice grinste und schüttelte den Kopf: „Ich verstehe was du meinst. Wenn es nicht mir passiert wäre, würde ich genauso denken. Wobei, wenn ich jetzt so darüber nachdenke, dann sehe ich es genauso. Da ist aber noch etwas, was ich euch erzählen will. Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich passiert ist.“ Sie sah sich um. Hier mitten auf dem Gang, auf dem jeden Augenblick jemand vorbeikommen konnte war bestimmt kein guter Ort um ihren Freundlinnen etwas zu erzählen, dass sie soeben dem Schulleiter vorenthalten hatte. Als sie im Gemeinschaftsraum ankamen, konnten sie ihr Glück kaum fassen. Ambre saß mir Maira an ihrer Seite am Kamin und blätterte in der neusten Ausgabe der Hexenwoche. Der Schlafsaal war also leer.
Die vier liefen durch den Gemeinschaftsraum und wurden nur kurz von Fred und James aufgehalten, die Lily dazu bringen wollten, ein Stück Schokolade zu essen, das James angeblich von seinen Eltern geschickt bekommen hatte.
Im Gemeinschaftsraum angekommen sahen die drei Alice erwartungsvoll an. Diese war sich plötzlich nicht mehr so sicher. Was, wenn sie es sich wirklich nur eingebildet hatte? Würden die anderen sie dann für verrückt erklären? Doch jetzt musste es sie ihnen erzählen. Sie holte tief Luft und begann: „Ich hab nicht alles erzählt, als ich im Krankenflügel war. Ich habe noch etwas gehört. Ein Ticken um genau zu sein. Es war zuerst ganz leise und wesentlich früher als das Rascheln zu hören. Es war etwas schneller als das Ticken einer Uhr, aber nicht viel. Das Beunruhigende dabei ist, dass Jane es nicht gehört hat, als ich sie danach gefragt habe.“ Die anderen Drei sahen sie wie erstarrt an. Fiona war die erste, die ihre Sprache wieder gefunden hatte, doch Alice war noch nicht fertig: „Da ist noch etwas. Das Geräusch kam mir bekannt vor, ich weiß aber nicht, wieso.“ Sie verstummte. Lily und Liv sahen Alice mit einer Mischung aus Entsetzen und Zweifel an. Fiona allerdings schien begeistert: „Das ist doch genial. Jetzt haben wir einen ersten Ansatzpunkt für unsere Nachforschung. Sobald du weißt, woher du das Ticken kennst, wissen wir mehr und dann sollten wir unbedingt nochmal zum Tatort zurück. Vielleicht war es ja eine Zeitbombe oder sowas.“ Sie schien von Begeisterung geradezu zu sprühen. Lily sah irritiert aus: „Was bei Merlins Unterhose ist denn eine Zeitbombe?“ Liv wollte gerade zum Erklären ansetzten, als die Tür des Schlafsaals aufging und Ambre mit der Hexenwoche in der einen sowie Mairas Arm in der anderen Hand hereintrat. Sie sah die Vier stirnrunzelnd an, entschied sich dann aber dafür, sie einfach nicht zu beachten und legte sich in ihr Bett.
So musste die Erklärung auf den nächsten Tag verschoben werden. Doch zu einer Erklärung der Vorkommnisse kamen sie nicht. Nicht, dass sie es nicht versucht hätten. Am Montag liefen sie nach Unterrichtsende an die Stelle, wo Alice mit ihrer Schwester gesessen hatte. Doch es war nichts Ungewöhnliches zu sehen. Dafür kam aber gerade als sie wieder gehen wollten Professor Bullstrode zu ihnen getreten: „Oho, Miss Leech, wollen sie am Ende etwa entführt werden? Ist das der Grund, warum sie zurückgekommen sind, auch wenn wir noch nicht wissen, wer dahinter steckt? Wenn das der Fall ist, dann kann ich das gerne für sie erledigen und sie brauchen nicht an gefährlichen Orten herumzuschleichen um den Helden vor ihren Freunden zu spielen. Nachsitzen am Freitag um vier in meinem Büro, sie alle.“ Er sah Alice mit einem leichten Grinsen an. Diese wollte gerade zu einer Erklärung ansetzen, da sah sie es. Die Augen, ein stechendes Blau. Sie erinnerte sich. Hatte sie nicht dieselben Augen gesehen, als sie hochgehoben wurde? War das etwa er gewesen? Aber warum hatte es dieselben Augen wie der Fremde mit den Narben? Denn das konnte er auf keinen Fall gewesen sein, dafür war sein Gesicht zu verschieden.
Professor Bullstrode schien noch auf eine Antwort zu warten doch als er sie nicht bekam, verschwand sein Lächeln und machte einem zornigen Gesicht Platz: „Was stehen sie hier noch herum? Müssen Sie keine Hausaufhaben erledigen? Miss Leech, auch wenn sie das Wochenende keine Zeit dafür hatten, ich erwarte ihren Aufsatz über die drei Grundregeln den Komienus zu dem optischen Verschwinden dennoch in voller Länge, haben sie mich da verstanden?“ Mit diesen Worten drehte er sich um. Sie Umhang aus tiefem Grün folg hinter ihr her.
An diesem Abend erzählte Alice ihren Freundinnen von den Augen doch etwas verriet sie ihnen nicht. Stattdessen versuchte sie es selbst zu vergessen. Dass nämlich die Augen des Professors sie noch an die eines anderen erinnert hatten. Doch sie wollte gar nicht drüber nachdenken, an wen.
So vergingen die nächsten Wochen. Die Vier machten sich immer weniger Gedanken über den Vorfall und auch die Lehrer, die in den Wochen danach am Waldrand Patrouille gelaufen waren, gaben dies irgendwann auf. Auch die Strafarbeit war schneller vorüber, als gedacht. Professor Bullstrode ließ sie Aufsätze über gutes Benehmen gegenüber Vorgesetzen schreiben.
Bald hatten sie, auch wenn sie es gewollte hätten, keine Zeit mehr, sich um unheimliche Tick-Geräusche zu kümmern. Der Unterricht wurde immer anspruchsvoller und auch die ersten Arbeiten wurden geschrieben. Darüber hinaus hatten sie ab Anfang November ein zusätzliches Fach: Besenflugstunde. Als die Ankündigung darüber am schwarzen Brett erschien, waren alle Erstklässler mehr als aufgeregt. Diejenigen, die aus Zauberer Familien kamen, berichteten von ihren Erlebnissen auf dem Besen. Alice ärgerte sich immer mehr, dass ihre Mutter ihr nie erlaubt hatte, das Fliegen zu üben. Das Schlimme war, dass die Slytherins davon Wind bekamen und Alice daraufhin zu ärgern begannen, wie peinlich es für sie doch sein müsse, mit einer professionellen Quiddichspielerin als Mutter und einer Schwester in der Hausmannschaft und man selbst wisse nicht einmal, wie man einen Besen richtig halten solle. Alice versuchte sie zu ignorieren, doch ihre Gedanken waren nicht so unterschiedlich, so dass es ihr nicht einfach fiel.
Die Flugstunde stellte sich aber als weniger schlimmer heraus, als gedacht. Zwar waren die Erstklässler, die schon einmal geflogen waren und unter denen leider auch ein Großteil der Slytherins war, zunächst deutlich im Vorteil, doch schon nach dem ersten Monat war der unterschied kaum noch zu erkennen. Alice für ihren Teil wusste allerdings nicht, was ihre Mutter und Schwester so am Fliegen begeisterte, auch wenn sie nicht gerade schlecht flog. Professor Bloom, eine junge Hexe mit hübschem Gesicht, war begeistert von Alices Flugkünsten und überrascht, als sie hörte, dass sie es zuvor noch nie versucht hatte.
Das erste Quidditchspiel der Season war Hufflepuff gegen Slytherin. Für die Griffendors war es selbstverständlich, für die Hufflepuffs zu jubeln, die nur knapp gegen die Slytherins verloren. Alice war darüber aber nicht allzu enttäuscht. Sie hatte das Glück, nicht unweit von ihrer Schwester und James zu sitzen, die das Spiel auf ihre eigene Weise kommentierten. James wies immer wieder auf die Bösartigkeit der Slytherins hin, woraufhin Jane ihn dazu aufforderte, doch bitte fair zu bleiben.
Als es langsam Weihnachten wurde, fand Alice sogar Gefallen durch die Lüfte zu gleiten. Doch das Fliegen war nicht das einzige, was ihr Freude bereitete. Ihr erster Eindruck über Verwandlung hatte gestimmt. Als sie erst einmal mit dem praktischen Unterricht begonnen hatten, konnte Alice nicht mehr verbergen, wie viel Spaß es ihr machte, Streichhölzer in Nadeln oder Knöpfe in Murmeln zu verwandeln. Professor Bullstrode schien darüber mehr als enttäuscht. Um ihr keine Punkte für Griffendor geben zu müssen, ignorierte ihr sie weitgehend. Alice fand das überaus ungerecht, denn Verwandlung war das einzige Fach, in dem sie Klassenbeste war. Wie sich herausstellte, war Lily nicht nur im Fliegen geschickter als alle anderen aus ihrem Jahrgang sondern hatte auch in Verteidigung gegen die dunklen Künste nur selten mit einem Zauberspruch zu kämpfen.
Fiona hatte zur Überraschung aller, am meisten zu ihrer eigenen, bald ihre Schwester in Zaubertränke übertroffen. Sie fand großen Gefallen daran, die unterschiedlichsten Zutaten miteinander zu kombinieren und hier und da das Rezept aus dem Lehrbuch etwas abzuändern. Liv dagegen war einfach überall gut. In den Hausaufgaben bekam sie immer Spitzennoten und Professor Longbottom ging so weit, Liv zu bitten, sich nicht bei jeder Frage zu melden, weil dass die anderen verschrecken würde. Die Punkte bekam sie dennoch.
In den nächsten Wochen lernten sie auch die anderen Griffendors besser kennen. Ambre konnte manchmal ganz schön herrisch sein. Da passte es gut, dass Maira die ganze Zeit an ihrem Rockzipfel hing. Die beiden verbrachten bald genauso viel Zeit miteinander, wie Alice mit ihren Freundinnen, auch wenn Alice vermutete, dass es bei ihnen keine richtige Freundschaft, sondern eher Bewunderung seitens Maira war. Dennoch konnte man sich mit beiden auch ganz gut unterhalten, wenn einem danach zumute war. Die Jungen aus Griffendor sorgten abends oft für Stimmung im Gemeinschaftsraum. Da war Len, ein hübscher Junge, dem immer wieder die größten Peinlichkeiten unterliefen. Einmal war er in Geschichte der Zauberei eingeschlafen und hatte dann als Zeitvertreib für die restlichen Schüler gedient, da er im Schlaf munter über sämtliche Schüler ihres Jahrganges geurteilt hatte. Besonders Ambre hatte er gelobt, etwas was ihm im Wachen Zustand dann überaus peinlich war. Elijah war ein ruhiger und unauffälliger Junge, der genau wie Liv in allen Fächern überdurchschnittlich gut war. Mit ihm kamen alle gut aus, er hatte keine Feinde an der Schule, nicht einmal die Slytherins sagten etwas Böses über ihn. Ethan und Cameron waren schon vor ihrer Schulzeit beste Freunde gewesen. Sie stammten aus zwei alten Zaubererfamilien, bei denen schon die Urgroßeltern beste Freunde gewesen waren. Sie waren beide Quidditchfans und legten sich bei jeder Gelegenheit mit den Slytherins an. Sie waren auch die ersten, die nach Alice von Bullstrode eine Strafarbeit bekamen für unwürdiges Verhalten gegenüber einem Lehrer.
Aber auch mit Schülern anderen Häusern kam Alice gut klar. Da waren Lynn und Imogen, zwei Hufflepuffs, mit denen sich Alice manchmal unterhielt. Lilith, eine Ravenclaw, war die vermutlich kleinste und unauffälligste Schülerin ihres Jahrgangs. Sie lief immer mit einem breiten Strahlen durch die Korridore und half allen, die ihre Hilfe benötigten. Es gab das Gerücht, dass sie erst acht Jahre alt sei, aber auf Grund ihrer Begabung schon früher den Brief erhalten hatte. Alice war sich nicht sicher, ob sie das glauben sollte.
Aber nicht mit allen verstand sie sich so gut. Mit den Slytherins, allen voran Joe, Finley und Elouise, einem großgewachsenen Mädchen mit außergewöhnlich kleinen Augen, gab es immer wieder Zwischenfälle. Die drei konnten es nicht lassen, besonders Alice und ihre Freundinnen zu beschimpfen oder Streiche zu spielen. Einmal waren sie dafür verantwortlich, dass Alices Kessel mitten während der Zaubertrankstunde explodierte und ein anders mal versteckten sie Joes Ratte in Livs Schultasche. Doch Alice lernte, die streitsüchtige Slytherinbande weitgehend zu ignorieren, um Schlimmeres zu vermeiden.
Ehe sie es sich versahen, war Weihnachten. Das Schloss wurde feierlich geschmückt. Professor Hagrid trug sechs riesige Weihnachtsbäume in die Große Halle. Bei der Gelegenheit lud er auch gleich Lily zu einem Teenachmittag am Ende der Weihnachtsferien ein. Sie hätte auch früher vorbeikommen können, doch gerade an diesem Morgen hatten die Hauslehrer Listen aufgehängt für die Schüler, die nach Hause fahren würden und die, die Weihnachten im Schloss feiern wollten. Alice würde genau wie ihre drei Freundinnen nach Hause fahren. Sie konnte es gar nicht mehr abwarten, ihre Eltern wieder zu sehen, auch wenn das heiß, dass sie das Weihnachtsfestmahl verpassen würde.
Am ersten Tag der Weihnachtsferien lief sie bepackt mit dem Käfig von Elipa, einigen Schulbüchern und ein paar anderen Sachen, die sie über die Ferien mitnehmen wollte, hinunter in den Hof. Dort warteten bereits pferdelose Kutschen auf sie, um sie nach Hogsmeade zu bringen. Die Kutsch- und anschließende Zugfahrt verging wie im Fluge. Bevor die Schüler den Zug verlassen konnten, ging ein Schaffner durch die Abteile und teilte Pergamente aus, auf denen jegliches Zaubern in den Ferien untersagt wurde. Dann verabschiedete Alice sich von ihren Freundinnen und betrat den Bahnsteig auf der Suche nach ihrer Familie.
Die Weihnachtsferien begannen wie in den anderen Jahren auch mit einem gemütlichen Adventskaffee, nur dass Jane dieses Mal nicht die einzige war, die viel Neues zu erzählen hatten. Die Eltern hörten aufmerksam zu, fragten nach Details aus den Briefen, die die Mädchen ihnen geschickt hatten und über den Unterricht. Die Tage bis Weihnachten vergingen nach dem Geschmack der Mädchen viel zu schnell. Die beiden übten Quidditch mit ihrer Mutter, lauschten den neusten Erzählungen ihres Vaters über das Zaubereiministerium, backten, beantworteten Weihnachtsgrüße der Verwandtschaft und verschickten ihrerseits Geschenke an Familie und Freunde.
Am Weihnachtsmorgen wachte Alice früher auf als gewöhnlich. Sie lief im Nachthemd nach unten und besah ihre Geschenke. Von ihrer Verwandtschaft hatte sie Bücher, Süßigkeiten, einen neuen Umhang, ein neues Schachspiel und ein anderes Zauberspiel bekommen, dass sie noch nicht kannte. Ihre Eltern und ihre Schwester hatten das größte Packet für sie: einen eigenen Besen. Es war zwar nicht das neuste Modell und er war auch nicht so gut wie der von Jane, da sie ja nicht in der Hausmannschaft spielte, doch Alice war mehr als glücklich. Auch ihre Freunde hatten an sie gedacht. Von Fiona und Liv bekam sie ein Besenpflegesett – vermutlich hatten sie Jane gefragt. Lily schenkte ihr eine Auswahl aus dem neusten Scherzartikelsortiment ihrer Onkel.
Nach den Weihnachttagen gestalteten sie die Ferien als weniger schön. Alice und Jane hatten so viele Hausaufgaben, dass nicht mehr viel Zeit blieb, den neuen Besen auszuprobieren, bevor sie wieder für Hogwarts packen mussten. Der letzte Abend war am schlimmsten. Alice hatte die Zaubertrankhausaufgaben bis zum Schluss herausgezögert, denn das war das Fach, das sie am wenigsten mochte. Außerdem wollte die Mutter der Mädchen noch einmal mit der ganzen Familie zusammen essen. Dieses verlief ungewöhnlich ruhig. Die Abschiedsstimmung lag bereits in der Luft. Jane war die erste die vom Tisch aufstand. Hätten die anderen darauf geachtet, wie ruhig sie war, wäre ihnen bestimmt aufgefallen, dass sie über etwas nachdachte.
Als Alice die Treppe nach oben zu ihrem Zimmer ging, wurde sie von Jane abgefangen: „Alice, kommst du mal bitte, ich will dir was sagen.“ Alice folgte Jane in ihr Zimmer. Hier war es wesentlich ordentlicher als in Alices Zimmer. Bücher standen fein säuberlich aufgereiht nebeneinander. Über dem gemachten Bett hingen kleine silbernen Rahmen mit Fotos, auf denen die Familie und Janes Freunde den beiden Schwestern munter entgegenwinkten. Neben dem Bücherregal war ein großes Ravenclaw Wappen an die Wand gemalt und unter dem Fenster stand der fertigt gepackte Hogwartskoffer. Nur eines passte nicht in das Zimmer. Auf dem Nachttisch lag ein sehr alt und sehr mitgenommen aussehendes Buch. Das war so gar nicht die Art, mit der Jane ihre Bücher sonst zu pflegen vermochte. Alice sah ihre Schwester verwundert an. Diese schien den Blick richtig zu deuten, denn sie hob das alte Buch auf: „Das ist ein altes Tagebuch. Nicht von mir, ich habe es nur gefunden. Du musst mir versprechen, dass du nicht sagst, woher du das Buch kennst, ok?“ Alice nickte nur stumm. Sie war viel zu gespannt, mehr zu erfahren. Jane kam diesem Wunsch nur zu gerne nach. Zu lange hatte sie schon damit gewartet: „Also das Buch habe ich gefunden, es gehörte unserer Mum. Naja, zumindest hat sie es bekommen. Als wir damals in Gringotts waren, da hab ich es gesehen. Ich wollte es eigentlich nur einmal genauer anschauen und es nicht klauen oder so, ehrlich. Aber dann hat Mum irgendwas geordnet und Dad hat dir was gezeigt und da…“ Weiter ließ Alice ihre Schwester nicht sprechen. Natürlich, jetzt wusste sie wieder, woher ihr das Ticken bekannt vorkam. Sie hatte es damals gehört, im Verließ und dann hatte sie den Gegenstand, der es verursachte sogar mitgenommen. Warum war ihr das nicht schon viel eher eingefallen?
„Sorry Jane, ich hab jetzt keine Zeit mehr, wir können uns ja mal wieder in Hogwarts treffen, ok?“, mit diesen Worten stürmte sie an ihrer verwundert wirkenden Schwester vorbei in ihr Zimmer. Alices Koffer war noch offen, die Zaubertrankhausarbeit lag ganz oben auf einem Wirrwarr von Umhängen und Pergamenten. Alice begann sofort ihren Koffer zu durchwühlen. Sie wusste, es musst hier sein. Ausgepackt hatte sie es nie. Und tatsächlich, zwischen einem paar alter Socken und einem leeren Tintenglas fand sie es: das tickende Herz. Sie sah zu Elipa. Ob sie ihn jetzt noch losschicken sollte? Doch es war bereits dunkel und er wäre ihr bestimmt böse, wenn er morgen die Abfahrt nach Hogwarts verpassen und deswegen fliegen müsste. Nein, sie würde ihre Freunde ja schon morgen wieder sehen. Es war vielleicht das Beste, es allen zu zeigen. Man konnte die Wärme des Herzes nicht beschreiben, man musste es selbst fühlen.


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