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Fanfiction

Alice Leech und das tickende Herz - Ideen und Verluste

von Tequi

Wieder in Hogwarts angekommen, konnte sie kaum erwarten, ihre Freundinnen in das neue Geheimnis einzuweihen. Die drei hatten sich in der letzten Woche häufig gefragt, weshalb Alice nicht in der Schule war. Die offizielle Begründung war eine Krankheit und Jane wollte sich nicht dazu äußern. Alle reagierten genauso, wie es sich für gute Freunde gehört. Sie waren geschockt, als sie von den neuen Familienverhältnissen erfuhren und versicherten Alice ihr Mitleid. Als diese allerdings zu dem Teil mit dem Gedankenflüsterer kam, hielten alles die Luft an: „Deswegen tickt es bei mir, obwohl meine Schwester in Ravenclaw ist. Wir haben also richtig vermutet.“ Die anderen nickten zustimmend. „Und was machen wir jetzt?“, Lily sah ihre Freundinnen unsicher an. „Der Fremden, nennen wir ihn Narbenmann, hat das Gegenstück. Wir können uns ewig verstecken, doch irgendwann wird er einen Erben finden. Wenn Lily ein Nachkomme ist, dann sind es sicher auch ihre Brüder, ich kann mir nicht vorstellen, dass auch sie adoptiert ist.“ Lily nickte zustimmend: „Dafür sehe ich meiner Mutter viel zu ähnlich.“ „Genau“, fuhr Liv fort, „wir können als mit Sicherheit nicht für immer verhindern, dass das Tor geöffnet wird.“ „Deswegen müssen wir ihm zuvorkommen“, Alice sah die anderen entschlossen an, „vielleicht finden wir heraus, wer der Nachfahre Slytherins ist. In dem Tagebuch ist von zwei Brüdern die Rede, hier, ich lese es euch vor: `Er hat mich verraten. Ich habe es gehört. Über das Flohnetzwerk tauschen sie sich aus. Sein Bruder ist der Kopf im Plan und er sollte mich nur auf ihre Seite ziehen. Wie konnte ich nur so naiv sein. Natürlich liebt er mich nicht. Ich weiß nicht mehr weiter, dabei wollte ich ihm heute die Neuigkeit verkünden. Die Botschaft von neuem Leben, einem Baby, seinem Baby. Warum hat er mich verraten?´ vielleicht sind sie ja die Nachfahren von Slytherin. Ich denke, zur Sicherheit sollte ab jetzt immer einer von uns den Gedankenflüsterer bei sich tragen. So ist es schwieriger, ihn zu klauen, besonders wenn wir uns dabei auch noch abwechseln.“ „Hast du nicht gesagt, dass dein Vater“, Lily lief rot an, „ähm, also dein Erzeuger Reue gezeigt hat? Vielleicht unterstütz er ja die böse Seite nicht mehr.“ „Oder er ist der Narbenmann. Man Alice du scheinst echt ne coole Verwandtschaft zu haben“, doch mit einem Blick auf Alice verstummte Fiona, „zu früh, um Witze zu machen?“
Der nächste Tag war schrecklich für Alice. Es standen nicht nur die Prüfungen des Jahresabschlusses an, für die es zu lernen galt, und Alice war zu sehr abgelenkt, um sich wirklich damit zu befassen, sondern irgendein Schüler, vermutlich ein Slytherin hatte sich auch einen Spaß daraus gemacht, Alices Fehlen mit einer psychischen Krankheit zu erklären, wegen der sie angeblich im Mungos gelegen hatte. Alice wusste nicht, was schlimmer war, die mitleidigen Blicke oder das gehässige Grinsen der Slytherins. Kräuterkunde wollte einfach nicht umgehen. Sie sollten Quarreltarken, braune, tentakelartige Gewächse, umtopfen. Der Trick bestand darin, den Tentakel außer Gefecht zu setzen, der die Pflanze steuerte. Doch es war schwer, ihn unter den anderen auszumachen. Nur ein dunkelroter Streifen an dessen Kopf markierte ihn. Doch um diesen zu sehen, musste man nah genug an die Pflanze herantreten und sich so möglichen Schlägen aussetzten. Len hatte es irgendwie geschafft, schon nach fünf Minuten von einer besonders bösartigen Quarreltarken außer Gefecht gesetzt zu werden. Professor Longbottom befahl ihnen allen, sofort mit der Arbeit aufzuhören und damit zu warten, bis er wieder zu ihnen zurückgekehrt sei. Dann hob er Len hoch und machte sich mit ihm auf den Weg in den Krankenflügel. Kaum war er weg, begannen die Slytherins wieder Alice zu ärgern. Alice fiel auf, dass Finley nicht so ganz bei der Sache zu sein schien. Er sagte kein böses Wort zu ihr, sondern beobachtete sie aufmerksam. Als Professor Longbottom wieder zurückkahm, berichtete Alice ihren Freundinnen von ihrer Entdeckung. Fiona grinste sie an und flüsterte zurück: „Oh, nimmst du ihn in Schutz? Ist er etwa mehr für dich, als nur ein böser Slytherin? Ich fand es schon damals auffällig, als ihr zusammen in dem Abteil gesessen seid.“
Alice beschloss, dass es das Beste war, mit ihren Freundinnen nicht weiter darüber zu reden. Nach dem Abendessen verabschiedete sie sich, nicht ohne sich zu vergewissern, dass die Slytherins noch aßen, von ihnen mit der Ausrede, sie wollte noch einmal in die Bibliothek. Dann lief sie aus der Großen Halle und versteckte sich in einer Nische nahe der Eingangstür. Sie hatte gesehen, dass die Slytherins die Halle immer in die andere Richtung verließen, als die Griffendors. Finley würde also zwangsläufig hier vorbeikommen, wenn er zu seinem Schlafaal ging. Alice hoffte nur, dass er dabei alleine war, doch das war er oft. Auch wenn er zu der Slytherinbande zu gehören schien, so war er dennoch ein Einzelgänger. Und tatsächlich, kurze Zeit später verließ Finley die Große Halle, alleine. Doch er lief in die entgegengesetzte Richtung wie vermutet. Alice wartete einige Augenblicke, dann schlich sie ihm leise nach. Finley lief zielstrebig einige Treppen und Korridore entlang, bis er vor einer alten Statue stehen blieb. Er sah sich um, entdeckte Alice aber nicht. Dann nahm er seinen Zauberstab aus dem Umhang und schlug damit sanft gegen den rechten Oberarm. Wenige Augenblicke später verschwand er hinter der Statue. Alice wartete, doch Finley kam nicht zurück. Also verließ Alice ihr Versteck und lief zu der Statue. Auch sie sah sich kurz um, ob der Gang noch immer verlassen war und als sie niemanden sehen konnte, tat sie dasselbe, das sie bei Finley beobachtet hatte. Doch es geschah nichts. Gerade, als Alice wieder gehen wollte, öffnete sich neben der Statue ein Spalt in der Wand. Sie konnte nicht sehen, was dahinter lag, doch Finley hatte davor nicht zurückgeschreckt.
Entschlossen trat sie ein und fand sich in einem langen Gang wieder. Sie versuchte sich in den Lichtzauberspruch, den ihre Schwester damals bei dem Gewitter benutzt hatte, wieder in das Gedächtnis zu rufen: „l-lumos.“ Nach dem vierten Versuch gelang es ihr tatsächlich. Ein schwacher Lichtschein, viel dunkler als der, den Jane heraufbeschworen hatte, erhellte den Gang. Er schien noch nicht sehr alt zu sein. Wo der wohl hinführen würde?
Vorsichtig lief Alice den Gang entlang. Sie dachte an den Narbenmann. Was, wenn er am Ende auf sie warten würde. Noch immer konnte sie keinen Zauber, der da wirklich nützlich gewesen wäre. Durch da Projekt in Verteidigung gegen die dunklen Künste, hatten sie sich in letzter Zeit wieder auf theoretische Zauber beschränkt und davor hatten sie nur rote Funken zu sprühen und den Stummfluch gelernt. Alice war sich ziemlich sicher, dass sie den Narbenmann weder mit dem einen noch mit dem anderen überwältigen konnte. Dennoch lief sie weiter. Finley hatte sie ja nicht gesehen und sie konnte sich nicht vorstellen, dass er so böse war, ihr etwas Ernsthaftes anzutun. Seine Mutter wirkte ganz nett.
Der Gang wurde immer größer. Dann machte er eine Biegung und Alices Zauberstab war nicht mehr das einzige Licht. Sie musste bald am Ende angelangen. Vorsichtig löschte Alice das Licht ihres Zauberstabs und trat um die Biegung. Ein offener Raum voller Kartons und anderer Pakete offenbarte sich Alice und zwischen all diesen Kisten saß er: Finley. Er benutzte eine besonders große Kiste als Tisch, auf der sich nun mehrere Bücher stapelten. Ein außergewöhnlich dickes Exemplar lag aufgeschlagen vor ihm und Finley hatte vermutlich gerade darin gelesen. Jetzt jedoch starrte er Alice an. Sein Blick war schwer zu deuten. Es lag sowohl Überraschung, als auch Ärger darin, doch noch etwas, dass an Neugierde erinnerte: „Was machst DU hier Leech?“ „Mein Name ist Alice, Finley. Und falls du es genau wissen willst, ich bin dir gefolgt. Tja, wenn du nicht willst, dass das passiert, solltest du etwas unauffälliger sein.“ „Super, eine Möchtegern Spionin, das hat mir gerade noch gefehlt. Und wo ist der Rest des Kleeblatts? Noch beim Kaffeekränzchen?“ „Sei leise, oder ich hexe dir einen Fluch auf den Hals!“, Alice hielt ihren Zauberstab nun direkt auf Finleys Brust gerichtet, doch der schien wenig beeindruckt. Vermutlich wusste er genau, wie wenig Alice anrichten könnte, selbst wenn sie es wollte. „Ok“, Finley musterte sie nun genauer, „warum bist du mir gefolgt, Alice?“ Das letzte Wort betonte er besonders. Ein Angebot des Friedens? Alice musterte ihn kurz. Sollte sie ihm die Wahrheit sagen? Auf einmal kam ihr der Grund für ihr Verhalten äußerst merkwürdig vor. Andererseits wollte sie wissen, was Finley hier trieb und wann würde es einen besseren Zeitpunkt geben, als das zu erfahren. „Naja, ich hab bemerkt, dass du heute nicht der übliche Idiot warst, den du sonst immer gibst, sondern mich irgendwie beobachtet hast und ich wollte wissen, wieso. Und nein, die Anderen wissen nicht, dass ich hier bin.“ Wenn Finley seine Überraschung zuvor noch verbergen konnte, so stand sie ihm jetzt ins Gesicht geschrieben. Er hatte nicht mit so einer aufmerksamen Beobachterin gerechnet. „Ich verrate es dir“, sagte er nach einer Weile zögernd, „wenn du mich weder auslachst, noch beschimpfst. Und du musst mir versprechen, niemandem, und damit meine ich niemandem, weder deinen Freunden noch meinen, davon erzählst. Kapiert?“ Jetzt war es Alice, die ihre Überraschung nicht verbergen konnte. Ein Slytherin, der ihr vertraute und dabei noch halbwegs höflich war. Schnell versicherte sie ihm ihre Verschwiegenheit.
„Gut“, Finley setzte sich zurecht, „ich bin euch gefolgt, vor Wochen schon. Wir hatten eigentlich einen Streich geplant, doch dann seid ihr ausgerechnet in die Bibliothek. Da ginge das natürlich nicht. Ich bin euch nachgelaufen, weil ich dachte, ihr werdet die Bibliothek ja sicher bald wieder verlassen. Auf jeden Fall habe ich euer Gespräch gehört, über den Gedankenflüsterer.“ Alice schnappte nach Luft: „Du hast, du hast uns belauscht. Du, du.“ „Naja, leise ward ihr ja nicht gerade, da hätte euch jeder hören können“, Finley sah sie sauer an und schwieg. Alice dachte an den Nachmittag zurück. Es schien schon eine Ewigkeit her zu sein, als sie zu viert in der Bibliothek gesessen und versucht hatten, dem Rätsel auf die Schliche zu kommen. „Ok, sorry, war nicht deine Schuld“, Alice sah Finley fragend an. Sie wollte unbedingt den Rest seiner Geschichte erfahren.
„Geht doch“, er nickte zufrieden, „also, ich habe euer Gespräch belauscht und als ihr gegangen seid, habe ich an Wichtigeres gedacht, als an den Streich. Ich habe also gewartet, bis ihr mich nicht mehr sehen konntet und dann eben dieses Buch ausgeliehen.“ Er deutete auf ein Buch auf dem selbstgebauten Tisch. Bei genauerem Hinsehen erkannte es Alice wieder. „Als ich ein wenig darin gelesen hatte, habe ich sofort angefangen, mich dafür zu interessieren. Das mag auch durch die Tatsache, dass du einen dieser wertvollen Gegenstände besitzt, gekommen sein.“ Bei den letzten Worten warf Finley Alice einen undefinierbaren Blick zu. Alice hätte ihn gerne gefragt, ob er es schlecht fand, dass sie ihn besaß, doch Finley redete schon weiter: „Nun ja, ich habe dann angefangen ein wenig, nennen wir es nachzuforschen. Ihr seid jeden Tag in die Bibliothek gegangen, doch habt nichts gefunden. Und da hab ich mir gedacht, wenn ihr nichts findet, sollte man mal in einem anderen Teil nachschauen, dem verbotenen Teil. Professor Bullstrode hat mir die Bescheinigung dafür gegeben und nun ja, das hier“, Finley zeigte auf das Buch, das vor ihm lag, „berichtet auch darüber. Aber ich kann schon verstehen, warum es in der Verbotenen Abteilung war.“ Alice sah Finley mit großen Augen an. Er hatte so viel genauer geforscht als sie und wozu? Wenn man ihm glauben konnte, und Alice wollte es nicht anders, dann nur, weil es ihn interessiert hatte. Seltsam!
„Und was steht nun in dem Buch?“. Finley lehnte sich genüsslich zurück. Er genoss es sichtlich, sie zappeln zu lassen: „Ich sags dir, wenn du mir dafür auch alle deine Nachforschungen verrätst.“ Alice überlegte kurz, ob es sich lohnen würde. Sie wusste, was das bedeuten würde. Konnte sie ihm trauen?
Doch dann holte sie tief Luft und begann zu erzählen. Sie berichtete von der Unterhaltung mit ihrem Vater in Gringotts, dem Treffen mit Jane und ihren anschließenden Ermittlungen. Dann schwieg sie kurz, doch auch den wahren Grund für ihr Fehlen verschwieg sie Finley nicht. Der sah sie mit großen Augen an. Alice war ihm mehr als nur dankbar, dass er keine zynische Bemerkung über ihre Familie fallen ließ. Sie schwiegen beide eine Weil, dann holte Finley tief Luft: „Also in dem Buch geht es über Wege, die Macht an sich zu reißen. Total kranke Sachen. Eine davon beschäftigt sich auch mit den Gedankenlesern. Es wird gesagt, dass das Wissen, dass sich durch die Verbindung der beiden Stücke öffnet, verschafft einem genügend Macht, um über die gesamte Zauberschaft zu herrschen. Kein Wunder also, dass es irgendjemand unbedingt besitzen will. In dem Buch wird es als einer der besten Wege, aber auch einer der schwersten beschrieben. Man müsse nämlich zwei Nachfahren haben, die auch noch freiwillig die Gedankenleser verbinden. Sollte es einem aber gelingen, dass Tor zu öffnen, dann ist es sicher. Denn die Pforte, wird sie einmal überschritten lässt von nun an nur noch die beiden Auserwählten durch. Bis zu deren Lebensende.“ „Oh, toll. Das heißt, sollte es jemandem gelingen, dass Tor zu öffnen, braucht man den nur umzubringen und hat dann einen neue Chance?“, Alice schüttelte den Kopf. Das wurde alles immer verwirrender. Sie wollte sich gar nicht vorstellen, wo es noch hinführen konnte. Finley nickte stumm und fuhr dann fort: „Es wird auch von potentiellen Nachfahren gesprochen. Demnach ist es einfacher einen Nachfahren Griffendors zu finden. Es gibt verschiedene Linien. Unter anderem die Peverells. Aber sie sind nicht die einzigen. Von welcher Linie du abstammst, kann ich dir nicht sagen. Weißt du, wie deine biologische Mutter mit Nachnamen hieß?“ Alice dachte an das Tagebuch. Nein, soweit sie sich erinnern konnte, stand da kein Name drin. Warum hatte sie ihre Mutter nie danach gefragt. Jetzt kam es ihr geradezu töricht vor.
Finley schlug nun ein kleines Buch auf: „Hier werden verschiedene Familienursprünge erläutert. Unter anderem auch die der Slytherins. Demnach gibt es ewige Generationen lang nur einen Zweig. Immer nur ein männlicher Nachkomme hatte Kinder bekommen. Einige Generationen vor Tom Riddle, du weißt wie das ist, oder?“ Finley sah Alice fragend an. Die nickte, natürlich kannte sie seine Geschichte. Alle kannten sie. Ihre Eltern hatten sie ihr schon von klein auf erzählt. Finley schien erleichtert: „Gut, also die Linie Slytherins galt mit Lord Voldemorts Tod als ausgestorben, aber Toms Ururgroßvater hatte noch eine Schwester. Es war schwierig Informationen über sie herauszufinden, denn sie war ein Squib. Man kann sich denken, was das für ein Leben in solch einer Familie war. Sie hatte auch geheiratet. Das hier“, Finley zeigte auf ein anderes Buch, „ist aus einem Muggelladen, meine Eltern haben es mir geschickt. Es zeigt, dass auch Sinofina, so hieß die Darme, Nachkommen hatte. Und naja, da bin ich auf etwas Interessantes gestoßen. Angeblich hatte sie einen Zauberer namens Mikul Bullstrode geheiratet.“ Alice hielt den Atem an: „Aber, das.“ „Ja, das denke ich auch. Ich habe nur eine Zaubererfamilie gefunden, die Bullstrode als Nachname hat. Ich glaube unser Professor ist ein Nachfahre des ehrenwerten Gründers. Aber das ist noch nicht alles. Durch Zufall bin ich nämlich noch auf etwas anderes gestoßen. Demnach gehören auch die Rushtons zu dieser Familie.“ Als er endete, war es totenstill. Alice brauchte einige Minuten, um diese Neuigkeit zu verarbeiten: „Das bedeutet du?“ „Ich denke schon.“ „Aber dann können wir es beenden. Wir können verhindern, dass jemand Böses an die Macht kommt.“ Finley schwieg eine Weile: „Ich denke nicht. Wir haben zwar nichts gegeneinander, aber Freunde sind wir auch nicht. Außerdem würde ich mich damit zur Zielscheibe machen. Ich glaube nicht, dass es sich lohnen würde. Naja, bei dir ist es ja dafür schon zu spät.“ Er grinste sie süß sanft an. Jetzt spürte Alice Zorn in sich hochsteigen. Sie hatte ihm vertraut, ihm ihre Geheimnisse verraten und jetzt das? „Gut, wenn du es so willst. Ich hoffe du verreckst zwischen deinen Büchern Rushton.“ Ohne sich noch einmal umzuwenden stürmte Alice davon, den Gang zurück zum Schloss.
Doch schon bald merkte sie, dass etwas nicht stimmen konnte. Das Schloss war wie ausgestorben. Sie traf keinen Menschen auf dem ganzen Weg zu Griffendorturm. Dor angekommen, verstand sie warum. Der Gemeinschaftsraum schien aus allen Nähten zu platzen. Doch die Stimmung war gedrückt. Man hörte kein Gelächter, oder gar Geflüster, dafür war hier und da ein leises Schiefen zu hören. Zu Krönung des ganzen stand Professor Longbottom mit ernster und trauriger Miene nahe dem Eingang. Was war hier geschehen?
„Miss Leech, was eine Freude, sie anzutreffen.“, Professor Longbottom lief auf Alice zu und schenkte ihr ein Lächeln, doch es überzeugt sie nicht. „Professor, was ist vorgefallen?“, Alice wusste nicht, ob es erlaubt war, dem Lehrer eine solche Frage zu stellen. Doch der seufzte nur schwer und Alice schien es, als würd er zusammenklappen: „Wir haben bei unserem Kontrollgang eine Nachricht am Schlosstor gefunden. Eine, eine Schülerin wurde entführt. Ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas noch einmal erleben muss.“ „Wer?“, Alice sah sich vorsichtig um. Es fiel ihr erst jetzt auf, doch besonders die Weasleys schienen betroffen. Und dann sah sie Fiona. Unendliche Traurigkeit lag in ihrem Blick. An ihrer Seite weinte Liv stumm in ihr Taschentuch. Doch eine fehlte. Noch bevor der Professor die Frage beantwortet, wusste sie, wer fehlte. Ihre Brüder saßen nicht weit entfernt. Beide waren leichenblass.
Alice lief zu ihren Freundinnen hinüber: „Wisst ihr mehr?“ die beiden schüttelten den Kopf: „Die Lehrer kennen, glaube ich, den Grund selbst nicht einmal. Aber sie war an der Reihe, ihn zu tragen.“ Und da wusste Alice plötzlich, wieso Lily fehlte. Es war ihre Schuld. Warum hatte sie nur vorgeschlagen, abwechselnd den Gedankenflüsterer zu tragen. Hätte sie ihn bei sich gehabt, dann wäre Lily nicht verschwunden. Mit dieser Erkenntnis schien etwas in Alices Inneren zu zerbrechen. Das durfte nicht stimmen. Es konnte einfach nicht wahr sein, nicht Lily.
„Wir werden unser mögliches tun, Lily Potter zu finden, Auroren werden jeden Augenblick eintreffen, doch Sie können uns bei der Suche keine Hilfe sein. Im Gegenteil, wenn sich einer von ihnen in Gefahr begibt, ist das zusätzliche Belastung für die Einsatzkräfte. Ich bitte sie deswegen den Turm heute nicht mehr zu verlassen.“, bei den letzten Worten lies Professor Longbottom seinen Blick über die Schüler schweifen. Dabei blieb er an James hängen, doch der schien viel zu geschockt, als das er etwas unternehmen hätte können.
„Wir müssen sie suchen“, Alice wusste nicht, warum sie das sagte, kaum hatte Professor Longbottom den Gemeinschaftsraum verlassen, doch sie war entschlossen dazu. Einen Plan zu haben war immer noch besser, als nur herumzusitzen und zu warten. „Du hast doch das Verbot gehört. Es wäre dumm, wir würden womöglich von der Suche nach Lily ablenken.“, Liv sah Alice mit großen Augen an. Doch ihre Argumente waren nicht mit dem Herzen gesprochen. Es bedurfte keines weiteren Wortes. Die Drei verließen so unauffällig wie möglich den Gemeinschaftsraum, aber niemand schien sie aufhalten zu wollen.
Als sie durch das Schloss liefen, war es eine ganz andere Stimmung, wie gewöhnlich. Es war gespenstisch still. Nicht einmal die Geister schienen durch das Schloss schweben zu wollen. Alice verfolgte die ganze Zeit das Gefühl der Verlassenheit. Ohne sich abzusprechen schlugen sie den gleichen Weg ein. Der Verbotene Wald schien in der Dunkelheit noch gefährlicher als zu tage. Alice lief schon ein Schauer über den Rücken, als sie ihn nur betrachtete. Sie war sich nicht sicher, ob es stimmte, doch für einen kurzen Augenblick hörte sie ein wütendes Knurren. Ein Zurück gab es aber nicht.
Am Waldrand blieben sie kurz stehen. Liv atmete tief durch. Alice konnte ihren Herzschlag nahezu hören. Dann betraten sie den Wald. Es war stockdunkel. Man konnte nicht einmal die eigene Hand vor Augen sehen. Sie liefen ein Stück den Weg entlang, ohne recht zu wissen, ob es das Richtige war. Den Lichtzauber wagte keiner zu benutzen. Wenn sie jemand sehen würde, bevor sie ihn sahen, dann wäre alles zu spät.
Plötzlich machte der Weg eine Biegung. Alice hätte sie beinahe nicht gesehen. Dann raschelte es auf einmal im Unterholz. Sie blieben stehen. Etwas war hier im Wald, keine hundert Fuß von ihnen entfernt und es war lebendig. Sie konnten den schweren Atem des Fremden hören. Wieder, ein Knacken der Äste. Die Mädchen klammerten sich an ihre Zauberstäbe. Doch das Rascheln wurde leiser, verschwand in der Ferne. „Wenn es ein Zauberer ist, benützt `Expelliarmus´, das entwaffnet ihn. Sonst versucht es mit `Petrificus Totalus´. Mehr fällt mir gerade nicht ein.“, Liv sah sich um. Sie konnten nur hoffen, dass niemand ihre Geflüsterten Anweisungen gehört hatte.
Wenig später gabelte sich der Weg. Fiona sah sich unsicher um: „Wir müssen aufpassen, dass wir uns nicht verlaufen.“ Doch dafür war es vermutlich schon zu spät. Sie sahen zurück, zwei Wege gingen von der Kreuzung ab. Unmöglich hätte Alice sagen können, welchen sie gekommen waren. Sie waren im Wald verloren. Eine Eule heulte in der Ferne und für einen kurzen Augenblick war erneut das Knurren zu hören. Der Wald lebte und er würde sie verschlingen, wenn sie ihn nicht schleunigst verliefen, doch Lily brauchte ihre Hilfe. „Wenn wir sie gefunden haben, dann schicken wir Wahnzeichen in den Himmel, so können uns die Auroren finden.“, Liv schien bei klarem Verstand zu sein. Alice hätte ihr gerne gesagt, dass sie froh war, nicht alleine hier zu sein, doch da war es wieder, das Rascheln. Füße die auf Laub auftraten und es waren mehr, als nur zwei.
Diese Mal schienen die Fremden näher zu kommen. Was auch immer es war, mit Sicherheit nichts Gutes. Liv klammerte sich an Alices Arm und flüsterte stumm Zaubersprüche. Fiona trat noch einen Schritt nach vorne, in Richtung des Raschelns und stellte sich kampfbereit hin. Alice dachte an die vielen Sprüche, die sie bereits gelernt hatten. Die meisten konnte sie nicht. Vielleicht Verwandlung?
Da kam etwas aus dem Wald gestürmt. Liv schrie aus. Das Etwas war groß und stieß Fiona unsanft um. Alice klammerte sich an ihren Zauberstab: „Lumos.“ Das Etwas war groß und haarig. Es erinnerte an eine Mischung aus Wolf und Ziege und es war definitiv nicht friedlich. Blut lief an seinem Maul herunter und tropfte auf Fionas Beine. Diese wagte sich nicht zu wehren. Das Ungeheuer knurrte auf. Alice hatte sich nicht getäuscht, ein schwacher Trost, wenn man dem Tod gegenübersteht. Sie konnte den Atem des Tieres riechen, so nahe war es. Er roch nach Verwestem.
Da ging alles ganz schnell. Ohne zu wissen, was sie tat, rief Alice den ersten Zauberspruch, der ihr einfiel: Veramerto. Das Ungeheuer schrie auf. Es stürzte sich auf Alice, Speichel lief aus dem Mund der Bestie. Als die Großen Pfoten ihre Brust trafen, bekam sie keinen Luft mehr. Mit dem Ungetier auf ihr stürzte sie zu Boden. Sie konnte die einzelnen Zähne sehen, dann geschah es. Begonnen bei dem Maul wurde das Wesen steif und silbern, es verwandelte sich in eine Statue aus Silber. Der Zauber hatte gewirkt. Doch Alice stellte schnell das Problem fest: sie konnte sich keinen Millimeter mehr bewegen: „Könnt ihr mir mal helfen?“ Liv sah Alice verwundert an. Sie war vor Schreck erstarrt und hatte gar nicht mitbekommen, was Alice gemacht hatte. Fiona griff entschlossen nach dem Zauberstab, doch Alice schüttelte ängstlich den Kopf. Wenn Fiona sie befreien würde, dann wäre das Ergebnis vermutlich fataler, als ihre jetzige Situation. Liv schien kurz nachzudenken: „Reductio“. Ein stechender Schmerz jagte durch Alices Arm. Sie spürte etwas Warmes an ihrem Arm herunterlaufen. „Oh, Verzeihung, Expulso.“ Ein lauter Knall erfolgte und das Gewicht auf Alices Brust verschwand. Dafür nahm der Schmerz in ihrem Arm zu. Sie sah vorsichtig hin und war froh, dass sie bereits lag. Ihr Umhang war zerrissen und legte eine Wunde an ihrem Oberarm frei, die sehr stark blutete.
Notdürftig verbanden die drei Alices Arm und liefen dann viel vorsichtiger als zuvor weiter. Da hörten sie einen markerschütternden Schrei. Lily. Sie rannten los. Der Weg spielte jetzt keine Rolle mehr, sie liefen querfeldein ohne zu wissen, worauf sie sich zubewegten. Äste schlugen in ihre Gesichter. Alices Arm schmerzte. Sie spürte, dass die Wunde weiter blutete. Doch das alles spielte keine Rolle. Das einzige, was zählte, war Lily. Sie war in Not und brauchte ihre Hilfe. Ein zweiter Schrei folgte. Noch schrecklicher, noch schmerzhafter, als der Erste. Doch er zeigte den drein, dass sie auf dem richtigen Weg waren. Sie konnten nur hoffen, Lily würde noch leben, wenn sie sie fanden.


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