von Mabji
Salut Leute,
Wirklich? Nicht ein einziger Kommentar zum letzten Kapitel? War das denn wirklich so schlecht.... :-(
Na dann hoffe ich mal, dass das neue besser ist und ihr mir wieder Rückmeldung da lasst!
LG eure Mabji
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“Und du willst wirklich nicht mitkommen, Severus?”, fragte Annabell, als sie wieder aus dem Bad kam, gekleidet in ein atemberaubendes schwarzes Abendkleid, dessen Stoff selbst in dem wenigen Licht des Kaminfeuers glitzerte, wie der Sternenhimmel. “Es wird sicher echt lustig und Madrid hat gesagt, dass es kein Problem ist, wenn ich noch jemanden mitbringen möchte! Komm doch mit!”
Severus grinste nur und schüttelte den Kopf. “Danke, aber erstens würde ich da niemanden kennen und zweitens habe ich mir schon was anderes vorgenommen, was eigentlich schon lange überfällig ist”, sagte er ehrlich und sah wie sich ihre Augen neugierig weiteten.
“Was denn?”
“Das erzähle ich dir später.”, blockte er ab und zog sie dann an der Hand näher zu sich heran, bis sie sich auf seinen Schoss setzte. “Ich weiß, ich habe kein recht dazu solche Forderungen zu stellen, aber kannst du mir bitte versprechen, dass heute Abend nichts passiert?”
“Passiert? In welchem Sinne?”
Severus seufzte. “Im Sinne von Sex! Bitte hab heute Abend keinen Sex mit irgendeinen Fremden Typen. Ich fände es besser, wenn ich dir reichen würde!”, sagte er kleinlaut.
Annabell lachte und stand sofort wieder auf. “Da musst du dir wirklich keine Sorgen machen, Severus. Ich bin eine Verfechterin der Monogamie, auch wenn das bei meinem Job vielleicht nicht unbedingt klar ist, aber du weißt ja, das ich zwischen Sex und Liebe machen separiere! Also, da ich zur Zeit mit dir in einer Sexbeziehung bin, werde ich keinen Anderen mehr an meinen Körper heran lassen! Ich gehöre ganz dir!”
“Du weißt gar nicht, wie sehr es mich freut das zu hören!”, gab er zurück und blieb einfach auf dem Sofa sitzen, während Annabell noch einmal ins Bad ging, um ein bisschen Duftwasser aufzulegen.
Gedankenverloren spiele Severus an seinem Gefühlsanhänger herum, welcher zur Zeit von einem schönen Lavendellila durchzogen war.
Er hatte das Schmuckstück nach der Veränderung direkt wieder angelegt, hatte desen Gewicht in den wenigen Stunden ohne, sogar irgendwie vermisst. Die Modifizierung selbst hatte hervorragend geklappt, aber eigentlich hatte er das von Annabell auch nicht anders erwartet!
Sich gegenseitig Sprachnachrichten zu schicken war wirklich nützlich und das man die Momentaufnahme der Person dabei sehen konnte, machte es noch schöner! Statt einem Stern, tauchte nun eine silberne Sonne in der bunten Flüssigkeit auf, wenn er eine Sprachnachricht von Annabell bekam, aber Texte konnte sie auch weiter schicken.
“Na gut, Severus. Ich denke, ich bin spätestens um drei Uhr wieder da. Ich werde versuchen leise zu sein, um dich nicht zu wecken.”, sagte sie und kam noch einmal zu ihm, um ihm einen Abschiedskuss zu geben, dann verschwand sie.
Es war komisch mal wieder alleine in der Wohnung zu sein. Die letzten zwei Wochen war Annabell auch immer hier gewesen und es hatte ihn nicht im mindesten gestört seinen Platz zu teilen.
Es würde seltsam sein, wenn sie alle ihre Sachen zusammen packen würde, um in ihr Haus zu ziehen. Er hatte sich irgendwie schon an das bisschen Chaos, dass sie immer verursachte, gewöhnt.
Er seufzte und stand auf, um nun seine Erinnerungskiste hervor zu holen. In Annabells Kiste hatte er schon ein bisschen stöbern dürfen. Scheinbar hatte die Frau, seit sie ihm von ihrer Mutter und ihrem Bruder erzählt hatte, endgültig keine Geheimnisse mehr vor ihm.
Ihr Kiste war um so vieles Größer als seine eigene und darin waren die seltsamsten Sachen. Zum Beispiel auch eine Knettfigur oder ein Bleistift mit einem Seelöwen-Motiv.
In seiner Kiste befanden sich nur Fotos. Fotos von einem einzigen Menschen, Lily!
Er sammelte diese schon, seit er sie mit neun Jahren das erste Mal gesehen hatte. Noch bevor er sie das erste Mal angesprochen hatte, hatte er mit einer billigen Muggelkamera Fotos von ihr geschossen, die sich natürlich nicht bewegten.
Ein breites Lächeln stahl sich auf sein Gesicht, als er den rothaarigen Wirbelwind auf der Schaukel lachen sah, wie sie es immer getan hatte.
Die nächsten Bilder zeigten die verstorben, wie sie mal ein Buch las, dann aß sie genüsslich ein Eis oder pflückte Blumen. Schließlich Bilder, wie Lily stolz ihre neue Schuluniform präsentierte.
Danach kam das erste Bewegte Foto. Severus hatte es aufgenommen, als sie das erste Mal im Hogwartsexpress gefahren waren.
Da nach waren die Abstände zwischen den Fotos größer geworden. Das nächste war von Weihnachten im ersten Schuljahr. Lily hatte ihm ein Geschenk überreicht, sein erstes Weihnachtsgeschenk überhaupt und sie hatte einen Schal von ihm bekommen, den sie auf diesem Bild trug.
Überrascht stellte Severus fest, dass sich sein Herz noch nicht schmerzhaft zusammengezogen hatte. Für gewöhnlich konnte er es auch nicht verhindern, dass ihm sehr schnell die Tränen kamen, sobald er sich die Bilder mal anblickte. Wenn er sich die Bilder mal ansah, was selten genug vorkam.
Er stöberte weiter und lachte auf, als er ein Bild entdeckte, auf welchem Lily mit völlig verwuschelten Haaren unter einen Baum saß und wütend drein blickte.
Das Bild hatte er aufgenommen, nachdem ein heftiger Windstoß all ihre Haare durcheinander gebracht hatte. Es war einfach zu niedlich gewesen, auch wenn Lily das gar nicht lustig gefunden hatte.
Schließlich wieder Bilder die sich nicht bewegten. Aus den Sommerferien.
Man konnte gut verfolgen, wie sie älter wurde. Ihr kindlichen Gesichtszüge nahmen klarere Linien an, ihre Hände wurden schmaler, die Augen traten deutlicher hervor.
Sogar ihre Haut veränderte sich und bekam noch mehr Sommersprossen. Schließlich das einzige Foto, auf dem Severus und Lily zusammen abgebildet waren. Lilys Mutter hatte es bei ihrer Abschlussfeier hier in Hogwarts geschossen. Auch wenn Lily und Severus da schon lange nicht mehr miteinander redeten und auch keine Freunde mehr waren.
Man sah auf dem Foto, wie unwohl Lily sich neben ihm fühlte. Sie stand steif da, hatte die Arme verschränkt und sah emotionslos in die Linse.
Lilys Mutter hatte Severus immer gemocht, auch wenn er nie gewusst hatte, wieso und hatte sie beide daher zu dem Foto gedrängt.
Danach hatte er noch einmal versucht mit Lily zu sprechen, doch diese hatte ihn nur am Arm gepackt und den Ärmel hochgeschoben.
Darunter war das Todessermal zum Vorschein gekommen, welches er erst wenige Tage vorher bekommen hatte.
Sie hatte ihn angeblickt, wie einen toten Frosch und sich dann ohne ein Wort einfach abgewendet.
Natürlich bereute er schon seit Jahren, dass er sich jemals diesen Idioten angeschlossen hatte. Besonders störte es ihn, dass er noch immer das dunkle Mal am Arm hatte, nicht mehr so schwarz, wie zu dem Zeitpunkt, als Riddle auf dem Höhepunkt seiner Macht war.
Stattdessen war es jetzt seltsam grau und sah noch hässlicher aus, als ohnehin schon. Dagegen musste er wirklich ganz dringend was unternehmen, auch wenn er wirklich keinen Schimmer hatte, was!
Nach diesem Foto folgten nur noch wenige.
Ein durchgerissenes von ihrer Hochzeit, als sich schon das Kleid trug. Er hatte Potter weggerissen.
Eines von Ihr im Krankenhaus mit dem kleinen Harry, frisch auf die Welt gekommen, in ihren Armen.
Und zuletzt wieder ein halbes Bild, das er im Haus von Black gefunden. Lily, die herzlich aus dem Foto heraus lachte, während ein kleiner Junge auf einem Spielzeugbesen hin und wieder ins Bild flog.
Er seufzte wehmütig und breitete die Bilder vor sich auf dem Tisch aus.
Es schmerzte immer noch Lily zu sehen und zu wissen, dass sie schon lange nicht mehr war, aber das lag vor allem daran, dass er durch ihren Tod eine gute Freundin verloren hatte.
Sie war ein guter Mensch gewesen und ihr Tod war ein Verlust für die ganze Welt!
Die Sehnsucht, die er für gewöhnlich immer bei ihrem Anblick empfand, war hingegen verschwunden. Er sehnte sich nicht mehr nach der verstorbenen Frau, hätte nur gerne die Chance zu einem klärenden Gespräch gehabt, aber Albus hatte immer gesagt, dass man mit dem Tod nicht unbedingt aufhörte zu existieren.
Vielleicht hatte er ja die Chance sich im Jenseits mit ihr auszusöhnen.
Aber an diesem Punkt hatte es keinen Zweck mehr in der Vergangenheit zu verweilen.
Er musste damit abschließen und das würde er jetzt auch tun, denn er hatte eine neue Zukunft und ein neues Ziel. Annabell!
Er fasste die Bilder wieder zusammen, stapelte sie ordentlich hintereinander und steckte sie dann alle in eine Umschlag. Fein säuberlich schreib er einen Namen vorne drauf: ‘Harry Potter‘.
Er wartete gar nicht länger, rief einen Hauselfen herbei und übergab den Brief, welcher den Umschlag sofort hoch in den Gryffindorturm bringen sollte.
Es war, als würde ihm eine riesige Last von den Schultern fallen. Lächelnd ließ er die leere Kiste verschwinden.
Einen Augenblick später erschien der Hauself wieder und drückte ihm einen Zettel in die Hand, auf welchem nur zwei Worte standen: ‘Danke, Professor!’
Sein Lächeln wurde breiter und er setzte sich noch an die Unterrichtsvorbereitung. Zwei Stunden später, fuhr er auf, als ihn ein lautes Poltern aufschreckte.
Seine Augenbrauen wanderten automatisch zu seinem Haaransatz hoch, als er Annabell in die Wohnung torkeln sah. Es war noch nicht ganz zwölf Uhr, aber sie war schon wieder da und offenbar völlig betrunken. Außerdem fehlten ihre Schuhe!
“Anny, was machst du schon wieder hier?”, fragte er und schlang seine Arme um ihren Körper, damit sie nicht umfiel.
Annabell fing ziemlich mädchenhaft an zu kichern und krallte sich dann in Severus Umhang.
“Hmm… hübscher Sev!”, lallte sie und rieb sich an ihm, wie eine Katze. “Hast mir gefehlt! Und Schnulzenkönig war auf Party… so nervig… wollte mich antatschen! Er ist so langweilig! Du nicht langweilig!”
Sie hiekste und begann dann ihm dem Umhang von den Schultern schieben.
“Wie viel hast du den getrunken, um Himmels willen? Und wo sind deine Schuhe abgeblieben?”
“Du riechst so gut! Ich will dich essen!… War nicht viel.. Zwei Gläser Sekt und son Fruchtding, das mir wer geschenkt hat… ich bin müde, ich werde jetzt schlafen!”, nuschelte sie, drehte sich in seinen Armen um und taumelte auf das Sofa zu. Irgendwie kam sie darauf zu liegen und schon einer halbe Sekunde später war sie eingeschlafen.
Kopfschüttelnd nahm Severus sie hoch, trug sie ins Bett, zog sie aus und kuschelte sich dann zufrieden hinter sie.
Sie hatte vielleicht viel getrunken, aber wenigstens war sie zu ihm zurück gekommen, als der andere Typ aufdringlich geworden war, mehr wollte er gar nicht!
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