*(A) Der Unterschied zwischen Sex und Liebe machen - KP 34: letzte Entwicklungen
von Mabji
“Und Poppy ist sich sicher, dass du schon wieder aufstehen darfst?”, fragte Severus kritisch und Annabell hörte den Unglauben in seiner Stimme.
Seit dem Überfall des Schnulzenkönigs, seinen richtigen Namen hatte sie schon wieder vergessen, ließ der Mann sie endgültig nicht mehr aus den Augen, hatte ihr bestimmt schon 50 Mal gesagt, dass er es ja von Anfang an geahnt hatte, und benahm sich auch sonst so Fürsorglich, dass Annabell nicht umhin kam, ihn mit ihrer Mutter zu vergleichen.
Das Neue daran war nur, dass es sie nicht mehr im mindesten störte!
“Ja, Sev! Ich will doch nur zum Frühstück! Da werde ich mich schon nicht überanstrengen und wenn doch, dann weiß ich ja, dass du mich auf deinen starken Armen wieder ins Bett tragen wirst!”, sagte sie neckend und strich dem Lehrer über die Wange, bevor sie die Stufen zum Lehrertisch hochkletterte.
Sie setzte sich wie immer auf ihre Bank und Severus folgte mit einem glitzern in den Augen, dass verboten werden sollte.
Sie spürte auch heute wieder viele Blicke der Schüler auf sich brennen, doch das verwunderte sie nicht groß. Gestern war im Tagespropheten ein großer Artikel über die Ereignisse gedruckt worden.
‘Juniorberater des Ministers verhaftet - Percy Weasley vergewaltigt und prügelt die Partnerin von Severus Snape fast zu Tode!’
In dem Bericht hatten alle Einzelheiten über den schlimmern Vorfall gestanden.
Man hatte Annabells ehemaligen Beruf in der Welt breitgetreten, sich dann darüber ausgelassen, warum Weasley es überhaupt für nötig gefunden hatte zu einer Hure zu gehen.
Schließlich waren Spekulationen über ihr und Severus Kennenlernen verbreitet worden und erst dann war man darauf eingegangen, dass der Rotschopf sich, aus Rache für die Ablehnung, zutritt zu Annabells Wohnung verschafft hatte.
Auch die versuchte Quecksilbervergiftung und Watson hatte man erwähnt. Die Menschen hatten doch tatsächlich ein Foto des blutigen Fußbodens aus Annabells alter Wohnung abgedruckt, wie auch immer sie da ran gekommen waren.
Gegen Ende hatte es noch geheißen, das auch Missy Nickels, die 15jährige Aushilfe aus dem Club, verhaftet worden war, weil sie Weasley alle Kontaktdaten gegeben hatte, nur weil Severus nicht mit ihr hatte schlafen wollen.
Natürlich hatten die meisten Schüler diesen Artikel gelesen und Annabell konnte sich nur zu gut vorstellen, was diese jetzt von ihr und Severus hielten, doch ihr war im Grunde nur wichtig, was die anderen Lehrer und Hermine von der ganzen Sache dachten.
Hermine hatte sie noch gestern im Krankenflügel besucht und ihr gesagt, dass es ihr egal wäre, was sie mal gemacht hätte, dass sie jetzt aber verstehen könnte, warum Annabell so locker über das Thema Sex reden konnte. Annabell war ihr dankbar dafür.
Um Dimitri hatte sie sich auch keine Sorgen machen müssen, der war ihr kaum noch von der Seite gewichen, genau wie Severus und da ihr Bruder diesen vor den Auroren auch noch in Schutz genommen hatte, war das Kriegsbeil zwischen den dreien nun endgültig begraben.
Während sie frühstückte versuchte sie das Getuschel um sich herum zu ignorieren und traute sich auch nicht zur Schulleiterin herüber zu sehen. Erst als eine Eule direkt vor ihr in der Butter landete hob sie den Blick und nahm dem Tier dann den gebrachten Brief ab.
Sie öffnete ihn und überflog ihn kurz.
“Na toll!”, stöhnte sie genervt und hielt die Post dann auch Severus hin. “Noch mehr schlechte Nachrichten! Weil ich letzte Woche nicht zum Übergabetermin gekommen bin, ist jetzt das Haus in Hogsmead schon an jemand anderen verkauft! Jetzt muss ich mit dem Suchen nach Geschäftsräumen von Vorne anfangen! So schnell wird hier in der Nähe sicher nichts mehr frei. Verdammt! Ich hatte mich wirklich darauf gefreut den Laden aufzumachen und hier in der Nähe bleiben zu können!”
Sie hörte, wie sich jemand auf ihrer anderen Seite entschieden räusperte und drehte sich erschrocken um. Die Schulleiterin starrte sie mit einem durchdringenden Blick an.
“Nun, Annabell, ich kann nicht behaupten, dass ich von ihrem jetzigen Beruf nicht abgeschreckt bin, aber Severus hat mir erzählt, dass sie für die Zukunft ganz andere Pläne haben und wenn ich mir ansehe, was sie da für Miss Granger geschneidert haben, dann fällt es mir viel leichter die folgenden Worte auszusprechen: Ich würde sie gerne als schuleigene Schneiderin einstellen!”, sagte die Frau streng und Annabell klappte der Kiffer hinunter.
“Ist das ihr Ernst?”, fragte sie völlig perplex.
“Da ich bei so was nicht zu scherzen neigen, ist das natürlich mein ernst!”
“Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll!”, stotterte sie mühsam hervor und sah zwischen Minerva und Severus hin und her.
“Ja, wäre ein guter Anfang! Ach, und Severus hat mir ebenfalls nahegelegt sie für die Aufklärung der Jugendlichen in sexueller Hinsicht zu beauftragen. In dem Punkt muss ich zugeben, dass wir da wohl wirklich etwas Unterstützung gebrauchen könnten!”, sagte die alte Frau und lief doch tatsächlich rot an.
Annabell lachte herzlich und drückte ihre Hand. “Ich würde gerne hier arbeiten! Und auch um die Aufklärung kümmere ich mich gerne, habe ich bei Hermine im Grunde auch schon übernommen!”
McGonagall wirkte milde überrascht, sagte aber nur noch, dass Annabell dann in den nächsten Tag mal zu ihr ins Büro kommen sollte, damit sie einen Vertrag aushandeln konnten.
Dann stand sie auf und Annabell konnte sich wieder an Severus wenden.
Verdammt noch mal, dieser Mann war einfach zu gut um wahr zu sein!
Jetzt hatte er ihr nicht nur ihr Leben gerettet, sonder ihr auch gleich noch einen neuen Job besorgt, ohne dafür irgendwas verlangen!
Wie zur Höhle konnte es sein, dass er nicht an jeden Finger 20 Verehrerinnen hatte? Sie liebte ihn echt über die Maßen!
oOoOoOoOo
Währenddessen gingen Severus Gedanken in eine ganz ähnliche Richtung, nur dass sie sich alle um Annabell drehten.
Er verstand einfach nicht, wie die junge Frau ihn hatte aussuchen können unter all den Männern die sie zur Auswahl gehabt hatte. Wieso hatte er ihr wahres inneres kennenlernen dürfen, wieso hatte sie ausgerechnet ihn mit nachhause genommen?
Er wusste es wirklich nicht, aber er war Gott oder dem Schicksal oder was auch sonst seine Zukunft beeinflusst haben mochte, mehr als dankbar für dieses Geschenk!
Und genau aus diesem Grunde wurde es auch langsam Zeit, dass sich etwas zwischen ihnen änderte!
Annabell war alles war er wollte, sie war schlicht und einfach sein Leben und es wurde Zeit, dass er ihr das sagte und ihr auch sagte, wie er sich seine Zukunft mit ihr vorstellte, aber er hatte Angst!
In den letzten Wochen hatte sie jedes Mal so unwirsch reagiert, wenn er auch nur ansatzweise geklammert hatte oder zu besitzergreifend geworden war. Er wusste, dass Annabell etwas für ihn empfand hatte es auf seinem Armband mehr als deutlich gesehen, aber er wusste nicht, ob es reicht, damit sie ihren Schatten übersprang.
Es änderte nichts! Er musste es versuchen, auch wenn er sich lieber in seinem Bett verkriechen würde, aber manchmal musste man auch wie ein Gryffindor handeln!
Daher packte er Annabell fest an der Hand, sobald sie fertig gefrühstückt hatte und zog sie dann hinauf auf den Astronomieturm. Bisher war die Frau hier noch nie gewesen und so sah sie sich staunend um, während Severus selbst nur sie beobachtete.
Er konnte erst mit ihr zusammen sein, wenn sie von seinen dunkelsten Punkten wusste, so wie er auch ihre alle kannte, als musste er ihr sagen, was er hier oben getan hatte. Erst dann würden sie keine Geheimnisse mehr haben.
“Hier oben habe ich im Krieg den letzten Menschen verloren, dem ich wirklich vertraut habe!”, sagte er leise und schaute zur Brüstung. “Albus! Annabell, ich bin kein guter Mensch, ich habe in meinem Leben viele schlimme Dinge getan. Ich war eifersüchtig, habgierig, stolz und ich habe viele Menschen verletzt und einige auch getötet. Der letzte Mensch, der durch meine Hand gestorben ist, war mein langjähriger Freund Albus, genau hier auf diesem Turm.”
Er musste abbrechen, weil seine Stimme versagte, als die Bilder der Nacht auf ihn einprügelten und lächelte dann dankbar, als Annabell seine Hand in ihre nahm.
“Ich weiß diese Dinge, Severus. Hermine hat sie mir erzählt!”, flüsterte sie.
Überrascht sah er sie an. “Du weißt es? Du weißt, dass ich ein Mröder bin und hast nie etwas gesagt? Du bist trotzdem mit mir befreundet geblieben?”, fragte er keuchend.
Genau das war der Grunde warum er es jetzt hatte erzählen wollen. Wenn sie es erst erfuhr nachdem sie schon zusammen waren und sie sich dann von ihm trennte, dann hätte er sich das nie verzeihen können.
“So wie Hermine es mir erzählt hat, bist du wohl eher ein Held, Severus. Und warum sollte ich gehen? Mir hast du nie auch nur ein Haar gekrümmt!”, sagte sie sanft.
Severus konnte einfach nicht fassen, wie einfach das jetzt gewesen war! Er hatte mit allem gerechnet, mit Ekel, mit Wut, sogar mit Hass, aber nicht mit Verständnis!
Er zog sie fest in seine Arme und versuchte sich innerlich auf den nächsten Schritt vorzubereiten, aber es schaffte es einfach nicht die Worte auszusprechen, die ihm schon seit Weihnachten nicht mehr so richtig aus dem Kopf zu gehen schienen!
Noch enger drückte er sie an sich, spürte sein Herz in seiner Brust rasen und war doch nicht fähig drei einfache Wort über seine Lippen zu bringen.
Doch Annabell unterbrach seinen Wirbel aus Gedanken und gab ihm den letzten Schubs denn er noch gebraucht hatte.
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Samstag, 01.07.
Freitag, 02.06.
Mittwoch, 24.05.
Er kann ausgezeichnet mit Schauspielern umgehen und schafft es, all seinen Filmen und Figuren viel Menschlichkeit einzuhauchen. Ich bin begeistert.
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