von Nerventod
hallihallo,
hach, ihr seid toll… danke für die kommis, ihr lieben… es freut mich immer wieder, dass auch diese geschichte hier gefällt…
mein fettes dankeschön geht heute an: Alyssa795, Lucius&Severus und rosenfels
außerdem möchte ich meiner beta-maus Snapes_Wife auf diesem weg 'Gute Besserung` wünschen und ihr wie immer für ihre mühe danken
knuddels
nerventod
18. …ups
Es hatte eine lange Zeit gedauert, bis Harry in dieser Nacht endlich einschlafen konnte, doch schließlich hatte ihn der Schlaf übermannt. Er bekam nicht mehr mit, wie Remus spät wieder zurück kam und sah auch nicht dessen traurigen Blick, als Severus ihm erneut Veritaserum gab, um ihn zu befragen und ihn dann einfach allein ließ. Er bekam auch nicht mit, wie Lucius leise in sein Zimmer kam und ihm zuflüsterte, dass das kleine Mädchen wohlauf und bei seinen Eltern sei, ehe er wieder ging.
Harry träumte. Seit langem hatte er endlich wieder einen angenehmen Traum. Es gab dort niemanden, der gefoltert, oder getötet wurde. Da war kein hohles Lachen, dass die Qual und den Tod dieser Menschen begleitete. Und trotz alledem wachte Harry am nächsten Morgen mit einem flauen Gefühl im Magen auf. Er erinnerte sich an jeden Teil dieses Traumes, als wäre es wirklich passiert.
Er erinnerte sich daran, wie er draußen auf dem Grundstück von Snape-Manor gewesen war, wie Draco zu ihm gekommen war, wie sie sich unterhalten hatten und wie sie beide plötzlich nicht anders konnten, als sich zu küssen. Harry bildete sich noch immer ein, die sanfte Lippen des Blonden auf seinen spüren zu können, fühlte noch immer die starken Arme Dracos, die sich beschützend um ihn schlangen und ihn festhielten, nachdem sich ihre Lippen gelöst hatten und sie einfach so da gesessen und ihr Zusammensein genossen hatten.
Doch es war genau das, was ihn verwirrte. Zweifellos war dieser Traum durch das Gespräch mit dem Blonden gestern Abend in der Küche zustande gekommen. Er erinnerte sich daran, wie sehr er die Nähe des ehemaligen Slytherin genossen hatte und bemerkte, wie gern er das auch in Wirklichkeit haben würde. Doch zugleich ließ ihn der bloße Gedanke daran, Draco auf diese Art an sich herankommen zu lassen, erschaudern. Harry sehnte sich danach, von einem Menschen geliebt und in den Arm genommen zu werden. Er sehnte sich nach einem Menschen, dem er bedingungslos vertrauen konnte, einem Menschen, für den er die wichtigste Person auf der Welt war und die für ihn das wichtigste überhaupt war. Doch die gleichzeitige Angst vor Zurückweisung, davor, nicht geliebt zu werden, ausgelacht und nicht verstanden zu werden, machten ihm klar, dass er das nicht haben konnte.
Harry weigerte sich darüber nachzudenken, ob es eine Bedeutung hatte, dass ausgerechnet Draco es gewesen war, der in seinem Traum bei ihm gewesen war. Er war sich nicht sicher, ob er die Antwort darauf wirklich wissen wollte und so verdrängte er sie und stand auf.
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„Harry, wir werden heute mit deinem Training beginnen. Ich muss in ein paar Tagen wieder zurück nach Hogwarts und so lange ich noch hier bin, werden wir jede freie Minute nutzen“, erklärte Snape nach dem Frühstück. „Draco, du wirst ebenfalls an diesem Training teilnehmen“, fuhr er an den Blonden gewandt zu.
Die beiden nickten und waren schon bereit aufzustehen, als eine Eule, die an das Fenster des Esszimmers klopfte, ihre Aufmerksamkeit erregte. Harry stand auf und öffnete es für sie, worauf sie elegant hineinflog, auf der Lehne seines Stuhles landete und ihm dann ihr Bein hinhielt. Harry schaute zu seinem ehemaligen Zaubertränkeprofessor, woraufhin dieser ihm zunickte und seinen Zauberstab zog. Er untersuchte den Brief mit ein paar Zaubern, ehe er dem Schwarzhaarigen signalisierte, dass er ihn ohne Bedenken nehmen konnte.
Drei Pergamente kamen zum Vorschein, als er den Umschlag öffnete. Zwei von ihnen trugen das Siegel des Ministeriums und waren die geforderten Begnadigungen für ihn selbst und Lucius. Sie waren wieder freie Männer, mehr oder weniger. Das dritte enthielt die Genehmigung für die Verwendung der Unverzeihlichen, wie Harry sie gefordert hatte. Man musste Dumbledore eines lassen: Er konnte wirklich schnell handeln, wenn er es wollte. Außerdem schien sein Einfluss auf den Minister größer zu sein, als er angenommen hatte. Das könnte zu einem Problem werden.
Er reichte die Schriftstücke an Lucius weiter und wollte den Umschlag schon weglegen, als er einen weiteren kleinen Zettel bemerkte. Harry nahm ihn an sich und las, was darauf stand. Es war eine Nachricht von Dumbledore, in der er ihn bat, sich noch einmal mit ihm zu treffen, um noch einige Details zu besprechen. Harry sollte ihm Bescheid geben, da zu diesem Anlass auch Mr. Ollivander da sein würde, damit er einen neuen Zauberstab erhalten könnte. Harry schnaubte und legte den Zettel weg. Er hatte überhaupt keine Lust, sich mit dem alten Mann zu treffen, aber ihm würde wohl nichts anderes übrig bleiben. Das Dumbledore es geschafft hatte so schnell auf seine Forderungen einzugehen und schon heute die Papiere vorliegen zu haben, bewies das.
Harry entschied, dass er mit Snape zusammen nach Hogwarts gehen würde, wenn der am Morgen des 1. Septembers in das Schloss zurückkehren würde, ehe er sich mit Draco und dem Tränkemeister auf den Weg in die Kerker das Manors machte. Snape führte die beiden jungen Männer in einen großen Raum, der vollkommen leer war. Hier würden sie Flüche üben, wenn Harry erst einmal seinen Zauberstab hätte. Snape bestand darauf, dass sie sich zuerst einmal um ihre körperliche Fitness kümmern müssten, was Harry zudem einen bissigen Kommentar zu seiner noch viel zu schmächtigen Statur einbrachte. Harry ersparte es sich, ihm darauf zu antworten, da er wusste, dass Snape irgendwie Recht hatte. Er sah noch immer so dünn aus, aus könnte ihn ein kräftiger Windstoß einfach um pusten. Er bat seinen ehemaligen Lehrer einfach darum, einen geeigneten Essensplan aufzustellen und versuchte tapfer, nicht zu grinsen, als er dafür einen verwunderten Blick von ihm bekam.
Harry fand es erstaunlich, wie fit dieser Mann war, denn wo er und Draco am Nachmittag erschöpft in die Sessel des Salons fielen, sah er noch so aus, als hätte es sich bei ihrem Training nur um eine kleine Aufwärmübung gehandelt und wäre nun bereit, mit dem richtigen Training zu beginnen. Zu Harrys Überraschung, hatte sich am Nachmittag auch Lucius der kleinen Gruppe angeschlossen, der jedoch, im Gegensatz zu Snape, ebenfalls vollkommen fertig in sein Zimmer gegangen war. Auch er musste erst wieder seine Kondition aufbauen.
„Ich glaube nicht, dass ich noch die Kraft habe für unseren täglichen Spaziergang“, sagte Draco träge. „Ich bin der Meinung, dass Severus viel zu viel Spaß dabei hatte, uns herum zu jagen. Sein Grinsen, als du um fünf Minuten Pause gebeten hast, war dafür viel zu erfreut.“
„Also, erstens werde ich auch keinen Fuß mehr vor die Tür setzen. Ich habe die Befürchtung, dass meine Beine das nicht mehr mitmachen würden. Und zweitens hat es ihm natürlich Spaß gemacht. Ich weiß, du warst in der Schule nie am empfangenden Ende seiner sanftmütigen Persönlichkeit, aber ich schon und ich kann sagen, dass er es mag, andere zu quälen. Und wer braucht schon Zaubersprüche, wenn er uns auch so fertig machen kann“, antwortete Harry trocken.
Draco stand langsam auf und streckte sich vorsichtig. „Was hältst du davon, wenn wir eine Partie Zauberschach in meinem Zimmer spielen, wenn wir schon nicht spazieren gehen?“, fragte er.
„Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist“, antwortete Harry. „Ich bin grottenschlecht. Ron hat mich immer besiegt, egal was ich versucht habe.“
„Das ist doch gut. Da musst du dich wenigstens nicht mit meiner schlechten Laune rumschlagen, die ich hätte, wenn ich verlieren würde“, grinste Draco. „Komm schon. Ich will nur noch schnell duschen und mir etwas anderes anziehen und dann können wir spielen.“
„Ich würde ja gerne aufstehen, aber ich glaube nicht, dass ich das schaffen werde. Mir tut alles weh“, jammerte der ehemalige Gryffindor.
„Jetzt sei nicht so weich. Denkst du, mir geht es anders. Mir tut sogar mein Hintern weh. Ich würde ja Severus nach einer Salbe gegen Muskelkater fragen, aber ich habe gerade überhaupt keine Lust in sein triumphierendes Gesicht zu sehen.“
„Ich glaube wirklich nicht, dass ich es die Treppen hoch schaffen werde. Kannst du das Schachspiel nicht hier runter bringen?“
„Potter ich will ja nicht unhöflich sein, aber du hast gerade mehrere Stunden hintereinander weg trainiert und deine Körperausdünstungen würden meine empfindlichen Geruchsnerven abtöten, wenn ich gezwungen wäre, sie die ganze Zeit einzuatmen. Also los jetzt, stell dich nicht so an und steh auf. Wenn du jetzt ein lieber Junge bist, bekommst du nachher von mir auch einen Schokofrosch, ganz für dich alleine.“
„Als ob ich mich mit so etwas ködern lassen würde“, schmollte Harry und stand stöhnend auf.
„Ich sage jetzt lieber nichts dazu, dass du immerhin endlich aufgestanden bist“, grinste Draco spitzbübisch, ehe er sich lachend davon machte.
Grundsätzlich hätte Harry ihm jetzt gerne einen bösen, vorwurfsvollen Blick zugeworfen, doch er konnte nicht anders, als leicht zu schmunzeln. Wer hätte schon gedacht, dass Draco Malfoy so sein konnte. Es war schön, mit dem Blonden zusammen zu sein. Er hatte Humor und sein Verhalten Harry gegenüber konnte man wirklich schon als sehr freundschaftlich bezeichnen. Er hätte zu Schulzeiten niemals gedacht, dass Draco so sein konnte.
Die Treppen hinaufzusteigen war die reinste Höllenqual. Harry musste um jeden Schritt kämpfen und als er die Stufen endlich hinter sich gebracht hatte, musste er erst einmal für ein paar Minuten ausruhen und wieder zu Atem kommen. Wie er morgen Snapes Training durchstehen sollte, war ihm ehrlich gesagt ein Rätsel. Harry bezweifelte im Moment, dass er morgen überhaupt fähig war, seinen kleinen Finger zu regen.
Er verschwand in seinem Zimmer und gönnte sich erst einmal eine schöne warme Dusche, die seine Schmerzen ein wenig zu lindern schien. Erleichtert begann er sich einzuseifen und ließ seine Gedanken wandern. Wieso nur kam er auf einmal so gut mit Draco zurecht? Wieso mochte er es, in dessen Nähe zu sein? Gut, der Blonde benahm sich nicht mehr wie das Arschloch, das er in der Schule gewesen war, aber trotzdem… Der Traum der letzten Nacht kam ihm wieder in den Sinn, das Gefühl der Geborgenheit, als er sich dort mit ihm geküsst hatte, die starken Arme, die ihn gehalten hatten und die Worte, die der Blonde geflüstert hatte. Harry schloss seine Augen, als er versuchte, diese Bilder wieder in seinem Geist wach zu rufen.
Harry bemerkte plötzlich, dass die Dusche aufgehört hatte zu laufen. Verwundert öffnete er die Augen wieder, nur um festzustellen, dass er nicht mehr unter seiner Dusche stand und er auch nicht nass war. Verwundert blickte er auf und ihm stockte der Atem. Keine drei Meter von ihm entfernt stand Draco Malfoy, nackt, wie Gott ihn geschaffen hatte, unter einer Dusche, deren Duschwand komplett durchsichtig war. Draco stand mit dem Rücken zu ihm und bot ihm so, einen sehr guten Ausblick auf seinen festen, kleinen Hintern, der, und das musste Harry zugeben, einfach perfekt aussah.
Er schaute fasziniert zu, wie sich der Blonde die Haare wusch, betrachtete dabei das perfekte Spiel der Muskeln seiner Arme und seines Rückens, doch nichts war so anziehend, wie der knackige Hintern, der ihm da präsentiert wurde. Harry spürte ein Gefühl in sich hochsteigen, das er schon seit Jahren nicht mehr gefühlt hatte und dass er auch eher mit Cho, als mit Draco in Verbindung brachte, doch trotzdem war es da. Was war es? Erregung? Vorsichtig schaute er an sich hinunter und atmete erleichtert aus, als er bemerkte, dass sein Körper keinesfalls auf den Anblick des Blonden reagiert hatte, ehe er zusammenfuhr, als er erkannte, dass er tatsächlich ebenfalls nackt hier stand.
Er schaute auf, als er bemerkte, dass auf einmal kein rauschendes Wasser mehr zu hören war und schaute in die entsetzen Augen von Draco, der sich herumgedreht hatte, um aus der Dusche zu steigen. Er bekam einen hochroten Kopf und verdeckte seine Männlichkeit mit seinen Händen, als Draco langsam die Duschwand öffnete.
„Darf ich fragen, was du hier machst?“, fragte der Blonde ihn ruhig. „Hast du keine eigene Dusche?“
Harry war in diesem Moment ernsthaft bereit, im Erdboden zu versinken. Merlin, war das peinlich. „Ich… äh… also…“, stammelte er intelligent. „Kannst du mir bitte ein Handtuch geben, mit dem ich mich bedecken kann. Und ganz so nebenbei würde ich es vorziehen, wenn du dich auch bedecken würdest.“
„Gefällt dir etwa nicht, was du siehst?“, fragte der Blonde mit einem anzüglichen Grinsen.
„DRACO“, schrie Harry entrüstet, woraufhin Angesprochener leicht schmunzelnd den Kopf schüttelte und sich dann zwei Handtücher schnappte, von denen er eines Harry gab, der es verschämt entgegen nahm.
„Also, was machst du nun hier?“, fragte Draco noch einmal, nachdem beide alle wichtigen Körperteile verdeckt hatten.
„Ich weiß nicht“, antwortete Harry ehrlich. „Gerade eben stehe ich noch unter meiner Dusche und plötzlich bin ich hier. Ich vermute, dass ich mich hierher astralprojiziert habe.“
„Astralwas?“, fragte Draco verwirrt.
„Es sieht so aus, als würde ich das Talent zur Astralprojektion haben. Das heißt, dass ich eigentlich nicht wirklich hier bin. Nur mein Bewusstsein ist hier“, erklärte Harry tapfer.
„Dafür siehst du aber sehr real aus“, grinste der Blonde.
„Lass den Quatsch, Draco“, fauchte Harry.
„Na jetzt entschuldige mal. Warum blaffst du mich denn jetzt an? Du bist ja wohl einfach so unangemeldet in meinem Badezimmer aufgetaucht. Und die Tatsache, dass du das auch noch nackt gemacht hast, will ich gar nicht erst erwähnen“, entgegnete Draco.
Beschämt senkte Harry seinen Kopf und kurz herrschte Schweigen, ehe Draco erneut sprach. „Denkst du nicht, dass es Zeit ist, dass du dich wieder zurück projizierst?“, fragte er.
„Ähm… ich weiß nicht wie“, gab Harry verlegen zu.
„Draco, bist du hier?“, drang auf einmal eine Stimme von außen zu ihnen.
„Ich bin im Badezimmer, Mutter“, antwortete Draco rasch. „Ich habe hier ein Problem. Vielleicht wäre es das Beste, wenn du hier her kommst.“
Harry schaute ihn entsetzt an, doch Draco zuckte nur mit den Schultern. „Du kannst ja nicht ewig hier bleiben. Sie wird wissen, was zu tun ist.“
Zu sagen, dass Narzissa überrascht war, als sie Harry halbnackt bei Draco im Badezimmer vorfand, wäre eine Untertreibung. Fragend sah sie zu Draco. „Harry hat sich hier her astralprojiziert und jetzt weiß er nicht, wie er wieder zurück soll“, erklärte ihr Sohn.
Narzissa betrachtete Harry skeptisch. „Wie hast du es denn bis jetzt gemacht?“, fragte sie den Schwarzhaarigen.
„Gar nicht. Ich meine… ich bin einfach von alleine aufgewacht“, antwortete Harry schnell. Ihm war die ganze Sache mehr als peinlich.
„Nimm meine Hand, Harry. Ich werde dich zurückbringen, okay?“, fragte sie, worauf der junge Mann schnell nickte und ihre Hand ergriff.
Keine Minute später fand er sich unter seiner Dusche wieder. Das Wasser prasselte wieder auf seinen Körper hinab und Harry seufzte erleichtert auf, dass er wieder zurück war. Er hielt inne, als er plötzlich etwas bemerkte. Ganz langsam senkte er seinen Kopf und schaute nach unten. Jegliche Farbe wich aus seinem Gesicht. Er hatte eine Erektion.
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