von Nerventod
hallihallo,
entschuldigt, aber ich muss es sagen: DAS LEBEN STINKT (zumindest manchmal) - okay, das habe ich gebraucht… *entschuldigend grins*
ihr macht mich sehr stolz… es macht mich stolz, dass euch die geschichte gefällt *schwärm*
mein ganz besondere dank gilt meiner lieben beta Snapes_Wife und natürlich allen, die mir so fleißig reviewt haben… also danke an: Alyssa795, rosenfels, Lucius & Severus und Gini
knuddels
nerventod
Das Training in den folgenden Tagen wurde immer härter und Harry war beinahe froh, als es Zeit war, das Snape nach Hogwarts zurückkehrte, wäre da nicht die Tatsache gewesen, dass er mit ihm mitgehen würde, um Dumbledore zu treffen. Seitdem er sich das erste Mal versehentlich zu Draco projiziert und dann später von Narzissa erfahren hatte, dass dies wahrscheinlich davon gekommen sei, dass er an den Blonden gedacht hatte, hatte er aufgepasst, dass ihm so etwas nicht noch einmal passierte.
Da er mit ihr die Nachmittage verbrachte, um an seiner Fähigkeit zu arbeiten und um weiterhin die vergangenen Ereignisse zu verarbeiten, hatte er kaum Gelegenheit gehabt, Zeit mit Draco zu verbringen. Harry wusste nicht, ob das nun gut oder schlecht war. Ihm war klar, dass er Abstand brauchte, denn er hatte nicht vor, den Blonden näher an sich heranzulassen, als unbedingt nötig war. Auch wenn Lucius mit ihm gesprochen hatte, hatte er noch immer Angst davor, was sich aus seiner Freundschaft mit Draco entwickeln konnte und es ärgerte ihn maßlos, dass er alles was der ehemalige Slytherin tat, von ihm argwöhnisch beobachtet wurde, da es ja eine sexuelle Annährung sein könnte.
Harry überlegte, ob es nicht vielleicht das Beste gewesen wäre, mit Draco darüber zu sprechen, doch er konnte sich nicht dazu bringen. Draco hatte zwar mit ihm geflirtet, doch das war sicher nur Spaß und Harry hatte nun überhaupt keine Lust dazu, sich vor ihm zu blamieren, indem er zugab, dass er es ernst genommen hatte. Trotzdem war das ganze ein Teufelskreis, da er sich zu dem Blonden doch hingezogen fühlte.
Am Morgen das 1. Septembers, saßen alle gemeinsam am Tisch und frühstückten. Die Atmosphäre war sehr angespannt. Alle spürten Harrys Unbehagen, wieder zu Dumbledore gehen zu müssen. Am Vorabend hatte Harry mit Lucius gesprochen und ihn gebeten, ihn zu begleiten. Das Malfoy-Oberhaupt hatte sofort zugestimmt und dem Schwarzhaarigen seine Unterstützung zugesagt. Da Snape um zehn in Hogwarts sein musste, würden die drei nach dem Essen direkt in Dumbledores Büro flohen.
Der Direktor wartete bereits auf Harry und Snape und sah recht überrascht aus, als auch Lucius aus dem Kamin trat.
„Mister Malfoy? Sie hatte ich nicht erwartet. Was verschafft mir die Ehre Ihres Besuches?“, fragte er, nicht ohne eine Spur Verärgerung.
„Ich begleite Harry, auf seinen Wunsch hin. Ich hoffe, dass das kein Problem ist“, schnarrte Lucius und zog eine Augenbraue nach oben.
„Nein, nein. Das ist natürlich kein Problem“, antwortete Dumbledore mit einem falschen Lächeln. „Ich hatte nur nicht damit gerechnet, das ist alles. Harry, ich werde dich zunächst zu Mister Ollivander bringen. Er wartet in einem der Kerkerräume auf dich. Severus, wir beide können in deinem Büro alles Wichtige besprechen, was das neue Schuljahr betrifft.“
Als die beiden Schwarzhaarigen genickt hatten, wand sich Dumbledore noch einmal an Lucius. „Mister Malfoy, vielleicht wäre es das Beste, wenn sie so lange hier bleiben und auf unsere Rückkehr warten würden“, schlug er vor.
„Wie ich bereits gesagt habe, begleite ich Harry. Ich würde es also vorziehen, bei ihm zu bleiben“, entgegnete Lucius und legte eine Hand auf Harrys Schulter, der vor ihm stand. Er bemerkte sofort, wie der Schwarzhaarige sich bei der Berührung leicht entspannte.
„Vielleicht wäre es das Beste, Severus, wenn du mit Harry schon einmal vorgehen würdest. Ich würde gern kurz mit Mister Malfoy sprechen“, sagte der Direktor daraufhin. Er beobachtete, wie Harry sich kurz zu Lucius drehte und dieser ihm zunickte, ehe die beiden Schwarzhaarigen das Büro verließen.
Nachdem sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, schaute der Blonde Dumbledore mit hochgezogener Augenbraue an. „Was gibt es zwischen uns zu besprechen? Ich würde es vorziehen, wenn sie einfach sagen würden, was sie zu sagen haben, denn ich möchte Harry nicht zu lange alleine lassen.“
Dumbledore setze sich hinter seinen Schreibtisch und musterte das Malfoy-Oberhaupt kurz. Seine Augen zeigten nicht das übliche Funkeln, dass dieser alte Mann sein Eigen nannte. Stattdessen wirkten sie kühl und strahlten eine Stärke aus, die Lucius leicht beunruhigte, auch wenn er sich das nicht anmerken ließ. „Ich komme nicht umhin mich zu fragen, was Sie von Harry wollen“, sprach er schließlich. „Noch weniger kann ich verstehen, warum Harry Ihnen vertraut. Wir beide wissen, für welche Seite Sie arbeiten und ich beginne ernsthaft zu überlegen, ob es eine gute Sache ist, Harry weiterhin in Ihrer Gesellschaft zu belassen.“
„Harry ist kein Kind mehr, dem Sie vorschreiben können, mit welchen Personen er sich zu umgeben hat, Dumbledore. Sie haben kein Recht, sich diesbezüglich in seine Entscheidungen einzumischen“, antwortete Lucius mit kalter Stimme.
„Ich denke nicht, dass Harry sich genau überlegt hat, wem er da vertraut. Ich fürchte, dass er diese Entscheidung nicht gut genug durchdacht hat. Ich muss ehrlich sagen, dass mich sein Entschluss, Ihnen zu trauen, überrascht hat. Ich hatte nicht gedacht, dass Sie als Zellengenosse so wichtig für ihn werden könnten. Ich muss gestehen, dass ich sehr beunruhigt bin, was ihren Einfluss auf Harry betrifft“, sagte Dumbledore.
Diese Aussage war für Lucius wie ein Schlag in den Magen. Der alte Mann hatte also seine Hände im Spiel gehabt, als es darum ging, dass Harry sich mit ihm eine Zelle teilte. Wenn das so war, was hatte er dann erwartet? Dass Harrys Zeit in Azkaban zu einem täglichen Überlebenskampf wurde? Dass Harry sich verschloss, da er mit Sicherheit vor jemandem Schwäche zeigen würde, der versucht hatte, ihn umzubringen? Lucius wusste es nicht, doch es war auch nicht das, was ihn so unendlich verstörte. Wenn Dumbledore hatte entscheiden können, wer Harrys Zellengenosse wurde, hatte er dann auch genug Einfluss auf die Wachen gehabt? Hatte er den Jungen brechen wollen, um ihn dann als Ritter in strahlender Rüstung zu retten? Immerhin war er damals zu ihm gekommen und hatte ihm seine Freiheit angeboten.
Lucius wurde bei diesem Gedanken übel. Zumindest würde diese Theorie erklären, warum die Wachen ihn nie angefasst hatten. Aber sollte das tatsächlich war sein? Ein unbändiger Drang, seinen Zauberstab zu ziehen und Dumbledore zu verhexen, machte sich in Lucius breit, doch er riss sich zusammen und schaute dem alten Mann in die Augen. „Sie müssen sich keine Sorgen über meinen Einfluss auf Harry machen. Er ist durchaus in der Lage selbst zu entscheiden, was gut für ihn ist und was nicht. Er bracht mich nicht, damit ich ihm sage, was er tun und denken soll“, sagte er fest.
„Davon bin ich nicht überzeugt“, entgegnete Dumbledore ruhig.
„Hören Sie, Dumbledore, ich würde vorschlagen, sie sagen, was sie zu sagen haben und reden hier nicht mehr um den heißen Brei“, wurde Lucius nun ungeduldig.
„Gut, lassen sie uns zur Sache kommen“, sagte Dumbledore. „Ich traue Ihnen nicht und ich finde es höchst bedenklich, dass Harry Sie scheinbar als einen Freund ansieht. Sollte ich die leisesten Anzeichen dafür finden, dass Harry in eine Richtung tendieren wird, die ich nicht gutheißen kann, werde ich Sie so schnell wieder in Gewahrsam nehmen lassen, dass sie gar nicht merken werden, was über Sie gekommen ist. Fudge war nicht besonders begeistert davon zwei entflohene Straftäter davonkommen zu lassen. Ich kann ihn schnell wieder vom Gegenteil überzeugen. Habe ich mich nun klar genug ausgedrückt?“
„Und jetzt möchte ich auch etwas klarstellen“, knirschte Lucius mit den Zähnen. „Sie werden uns in Ruhe lassen. Harry ist bereit, diesen Kampf zu kämpfen und er wird von mir jede Unterstützung bekommen, die dazu notwendig ist. Ich lasse mich nicht von Ihnen bedrohen und ich werde auch nicht zulassen, dass sie dies bei Harry tun. Sie haben Ihre Chance verspielt, alter Mann. Dass Harry Ihnen nicht vertraut, ist allein Ihre Schuld und Sie werden es mit Sicherheit nicht zurückgewinnen, indem sie ihm die Menschen wegnehmen, denen er im Moment vertraut.“
„Ich denke, dass ich das besser einschätzen kann als Sie. Ich kenne den Jungen schon erheblich länger“, entgegnete Dumbledore.
„Die Tatsache, dass Sie Harry noch immer als Jungen bezeichnen, spricht für sich“, erwiderte Lucius kalt. „Das Gespräch ist damit für mich beendet. Ich würde es begrüßen, wenn Sie mich jetzt zu Harry führen würden.“
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Harry war in der Zwischenzeit von Snape in eines der leeren Zimmer im Kerker gebracht worden, wo er schon von Ollivander erwartet wurde. Der Tränkemeister hatte sich verabschiedet und machte sich auf den Weg in sein Büro.
„Mister Potter, ich freue mich, Sie wieder in Freiheit zu sehen“, begrüßte ihn der alte Zauberstabmacher.
Harry nickte ihm mit ausdruckslosem Gesicht zu und schon bald waren beide in die Wahl eines neuen Zauberstabes versunken. Im Gegensatz zum letzten Mal, als Harry einen Zauberstab gebraucht hatte, hatte er diesmal schneller einen neuen gefunden. Das Innere des Zauberstabes bestand aus Drachenblut und der Schuppe eines Drachen, eine sehr mächtige Kombination.
Gerade wollte Mister Ollivander noch etwas sagen, als die Tür aufging und Dumbledore, gefolgt von Lucius den Raum betrat. Harry konnte sofort erkennen, dass Lucius wütend war und warf ihm einen fragenden Blick zu, doch der Blonde schüttelte nur leicht mit Kopf und Harry ließ es für den Moment auf sich beruhen.
„Ah, wie ich sehe hast du bereits einen neuen Zauberstab ausgewählt“, sagte Dumbledore wohlwollend, worauf Harry nur leicht nickte. „Sehr schön. Dann können wir jetzt weitermachen. Würdest du mir bitte folgen? Vielleicht kann Mister Malfoy ja so lange in Severus` Büro warten.“
„Ich würde es vorziehen, wenn er mich begleitet“, sagte Harry ernst.
„Ich glaube nicht, dass das besonders hilfreich wäre, wenn er mitkommen würde“, wiegelte Dumbledore ab.
„Was auch immer Sie mit mir zu besprechen haben wird Lucius später sowieso erfahren. Er wird mich begleiten, oder wir werden das Schloss sofort verlassen“, entgegnete Harry.
Dumbledore nickte resigniert und deutete dann den beiden Männern an, ihm zu folgen, ehe er sich von Mister Ollivander verabschiedete und dann den Raum verließ. Harry und Lucius folgten ihm stillschweigend, beide gespannt, was der alte Mann wollte. Sie wurden von ihm in die Große Halle geführt, wo Harry überrascht stehen blieb. An einem der vier Haustische saßen seine ehemaligen besten Freunde, Ron und Hermine.
„Warum sind die beiden hier?“, fragte Harry Dumbledore, der daraufhin stehenblieb und sich zu ihm drehte.
„Ron und Hermine sind hier, weil du darauf bestanden hast, dass diese beiden es sind, die letztendlich in deinen Plan eingeweiht werden und dich dabei unterstützen werden“, erklärte Dumbledore. „Du wolltest meine Unterstützung und du musst verstehen, dass ich es dann nicht zulassen kann, dass ich nicht einmal eine kleine Absicherung habe. Ron und Hermine hier werden sich jede Woche mit dir treffen, damit du sie über die Fortschritte auf dem Laufenden halten kannst. Ich halte dies für eine erfolgreiche Zusammenarbeit erforderlich.“
Innerlich kochte Harry, doch äußerlich machte er keine Anzeichen, wie sehr er den alten Mann im Moment hasste. Er war hierfür noch nicht bereit, doch er hatte wohl keine andere Wahl und so nickte er und ging langsam hinüber zu dem Tisch, an dem seine ehemaligen Freunde saßen. „Hallo Ron, Hermine“, begrüßte er sie und setzte sich.
„Hallo Harry“, antwortete Hermine ebenso angespannt. Von Ron erhielt er lediglich ein unsicheres Nicken. Kurz herrschte Schweigen, ehe Hermine sich dazu durchrang, erneut etwas zu sagen. „Professor Dumbledore hat uns informiert, dass wir dich bei deinem Plan gegen Voldemort unterstützen werden. Vielleicht könntest du uns ja erst einmal erklären, wie dieser Plan aussieht?“, schlug sie vor.
„Bis jetzt gibt es noch keinen konkreten Plan. Ich muss zunächst erst einmal trainieren. Ich habe viel aufzuholen“, sagte Harry, nicht ohne eine Spur der Anklage in seiner Stimme.
„Aber du musst doch zumindest eine Ahnung haben, wie du es anstellen willst. Du könntest uns deine Idee erzählen und wir könnten den Plan dann weiterentwickeln“, erwiderte Hermine.
„Erstens habe ich bereits erwähnt, dass noch kein Plan vorliegt, den ich euch erzählen kann und zweitens ist es nicht eure Aufgabe, einen solchen zu entwickeln. Ich werde entscheiden, was wir tun werden und ihr werdet euch an diese Entscheidung halten, wenn es soweit ist“, antwortete der Schwarzhaarige kalt, was Hermine leicht erröten ließ, während Ron ihn wütend anfunkelte.
„Ich würde es begrüßen, wenn du dich meiner Frau gegenüber höflich verhalten könntest“, knurrte er. „Vielleicht hast du es vergessen, aber wir beide haben dich damals nicht gezwungen, den Unverzeihlichen anzuwenden. Wenn du auf jemanden wütend sein möchtest, dann sei es auf dich selbst. Uns trifft keine Schuld.“
„Dafür wart ihr aber sehr schnell dabei, euch von mir abzuwenden“, zischte Harry. „Ihr hättet wissen müssen, dass ich im Affekt gehandelt hatte. Sirius war meine einzige Familie. Was hättet ihr an meiner Stelle gemacht, wenn man euch das genommen hätte?“
„Hier geht es nicht um das, was wir getan hätten, Harry“, sagte Hermine.
„Ihr habt Recht, also lassen wir das“, schnarrte Harry. „Wie ich bereits gesagt habe, gibt es zurzeit noch nichts, von dem ich euch erzählen kann, da ich im Moment noch trainiere.“
„Wer trainiert dich, etwa der da?“, fragte Ron stirnrunzelnd und zeigte auf Lucius, der erhaben an der Eingangstür zur Großen Halle wartete.
„Jetzt ist es wohl an mir zu sagen, dass du ein wenig mehr Respekt zeigen solltest“, antwortete Harry kalt. „Lucius verdient Respekt und ich werde nicht zulassen, dass du so abfällig von ihm sprichst.“
„Aber Harry, er ist ein Todesser“, entrüstete sich Ron.
„Gewesen“, fügte Harry hinzu. „Lucius ist Teil des Teams und ihr werdet ihm so vertrauen müssen, wie ihr mir vertrauen müsst, ansonsten wird eine Zusammenarbeit zwischen uns nicht möglich sein.“
„Du hast dich sehr verändert“, stellte Hermine ruhig fest.
„Ja, das habe ich“, erwiderte Harry. „Ich werde mit euch beiden schriftlich in Kontakt bleiben. Ich denke nicht, dass es nötig sein wird, dass wir uns wöchentlich sehen müssen, solange noch nicht feststeht, was genau wir tun werden.“
„Aber Professor Dumbledore wünscht, dass wir uns wöchentlich treffen“, entgegnete Hermine.
„Professor Dumbledore wird mir mit Sicherheit zustimmen, dass es keinen Sinn macht, wenn wir uns treffen, wenn wir noch keinen Schlachtplan haben. Solange werde ich euch natürlich wöchentlich Bericht erstatten.“ Mit diesen Worten stand Harry auf und ging zu Lucius. Mit einem Blick zu Dumbledore sagte er: „Wir sind hier fertig“, ehe er zusammen mit dem Blonden verschwand und die drei anderen allein in der Großen Halle zurückließ.
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